Volltext Seite (XML)
Kaum zu glauben, könnte man aus rufen! Jawohl, es ist auch kaum zu glauben, und zwar nicht so sehr, daß so etwas überhaupt geschehen kann, sondern vielmehr deshalb, daß es Studenten an unserer Hochschule gibt, die nach beinahe 5jährigem Studium bei einer derartigen Hand lungsweise die ungeheuerliche Frech heit besitzen, den offiziellen Vertre tern der Hochschulverwaltung und der Freien Deutschen Jugend die plattesten Lügen und dummfreche Bagatellisierungen der geschilderten Art seelenruhig anzubieten! So etwas kommt doch nicht von un gefähr! Dahinter steckt mehr als es zunächst den Anschein hat. Wir nehmen uns das Recht, den Be treuer der sogenannten Katholischen Studentengemeinde, den sogenannten Herrn Studentenpfarrer Mildner, zu fragen, wie er den erläuterten Sach verhalt mit seinen Verpflichtungen als Seelsorger für junge Menschen, denen wir unser Vertrauen schenk ten und die künftig an verantwort licher Stelle am Aufbau des Sozia lismus mithelfen sollen, überhaupt noch in Uebereinstimmung bringen kann. Für die Betroffenen wird sich infolge ihrer Verfehlungen ein sehr fühlbarer Einschnitt in der beruf lichen Ausbildung zeigen; denn Men schen dieser Prägung stehen die Türen zu unseren höchsten Bildungs stätten zunächst nicht mehr offen. Wir erwarten jedenfalls ganz un mißverständlich von Herrn Pfarrer Mildner für die Zukunft Maß nahmen, die eine Wiederholung eines solchen Falles unmöglich machen. Wir können es bei den gewaltigen Aufgaben, die von uns allen bewäl tigt werden müssen, keinesfalls mehr zulassen, daß junge Menschen, dazu noch Studenten einer Hochschule, unter Stützung auf irgendwelche kirchlich - dogmatischen Anschauun gen in einen Gewissenskonflikt ge bracht oder gar zur Durchsetzung bestimmter politischer Konzeptionen und Ansprüche direkt oder auch in direkt in den Bereich des Krimi nellen gestoßen und damit, völlig unchristlich, mißbraucht werden. Dagegen werden wir uns sehr ener gisch wehren. Wir wünchen, daß alle Verantwortlichen, insbesondere aber Herr Chromik und Herr Klimke, die richtige Lehre aus dieser speku lativen Fehlhandlung ziehen; denn noch ist es für ehrliches Bemühen um Einsicht und gutwillige Taten nicht zu spät. K.-H. Ludwig HOCHSCHULPARTEIORGANISATION Mitte März fand die Berichtswahl versammlung der SED-Grundorgani sation der Hochschule statt. In der zwei Tage währenden Konferenz überprüften die Mitglieder und Kandidaten ihre bisherige politische Tätigkeit, faßten neue Beschlüsse zur Entwicklung der Hochschule und wählten eine neue Leitung. Der Bericht der Parteileitung über den Stand der ideologisch-politischen Arbeit und den Entwicklungsstand der Hochschule zeigte, daß wohl Er folge erzielt wurden, das Erreichte jedoch nicht der Aufgabenstellung des 35. Plenums des Zentralkomitees und der III. Hochschulkonferenz ge recht wird. Die Diskussion der Ge nossinnen und Genossen befaßte sich deshalb vor allem damit, die Rich tung der künftigen Arbeit festzu legen, die dem Ziel dienen muß, einen grundlegenden ideologischen Umschwung und ein beschleunigtes Tempo bei der sozialistischen Umge staltung unserer Hochschule herbei zuführen. Ihren Niederschlag fand diese Ziel stellung in der einmütig gebilligten Entschließung, die als Arbeitsgrund lage der Parteiorganisation gilt, gleichzeitig aber bedeutsame Vor schläge enthält, wie der gesamte Lehrkörper, alle Studenten, Arbeiter und Angestellten der Hochschule in die sozialistische Entwicklung einbe zogen werden können. Als wichtigste Aufgabe der nächsten Wochen legte die Grundorganisation fest, ein umfassendes langfristiges Aktionsprogramm zur Verwirk lichung der Beschlüsse der III. Hoch schulkonferenz auszuarbeiten. Hierzu Wurde eine Parteikommission gebil det, der vor allem Genossen des Lehrkörpers und Studenten ange hören. Dieses Aktionsprogramm, das bis zum V. Parteitag der SED vorliegen soll, wird vor der Beschlußfassung durch den Senat der Hochschule in den Instituten, FD J-Gruppen und in den Gewerkschaftsorganisationen zur Diskussion gestellt. Die Parteiorgani sation ist der Auffassung, daß diese Beratungen mit allen Angehörigen der Hochschule eine breite, aktive Mitarbeit bei der Durchführung des Programms gewährleistet. Sie for dert alle Wissenschaftler, Studenten, Arbeiter und Angestellten auf, die Materialien der III. Hochschulkonfe renz zu studieren und der Partei ihrerseits Vorschläge zu machen, wie die dort gestellten Aufgaben gemein sam gelöst werden können. Es gilt eine wahrhaft sozialistische Lehr- und Forschungsstätte zu schaf fen, die unserer Arbeiter-und- Bauern-Macht nicht nur qualifizierte Fachkräfte ausbildet, sondern vor allem Menschen erzieht, die willens und fähig sind, eine führende Rolle in Staat und Wirtschaft der Deut schen Demokratischen Republik zu übernehmen. Um das zu erreichen, bedarf es be sonders der geeinten Anstrengung und des festen Willens aller Lehr kräfte. Aus den Beschlüssen der Volkskammer und des Staatssekre tariats für Hoch- und Fachschul wesen ergibt sich für jeden Hoch schullehrer und jeden wissenschaft lichen Assistenten die Verpflichtung, sozialistische Erzieher der Studenten zu sein. Das bedeutet für alle Lehr kräfte unserer Hochschule, jetzt selbst tiefer in die bewußtseinsum bildende Wissenschaft des Marxis mus-Leninismus einzudringen. Die Parteiorganisation wird allen Wis senschaftlern helfen, sich die theore- tische Grundlage unseres sozialisti schen Aufbaus, den dialektischen Materialismus, anzueignen. Aber die Studentenschaft muß auch selbst ihre Bestrebungen verstärken, alle Kräfte für die sozialistische Entwicklung unserer Hochschule zu mobilisieren. Dazu ist nötig, daß der bewußteste Teil energisch gegen alle Erscheinungen der kleinbürgerlichen Ideologie und Haltung unter der Studentenschaft, kämpft und sie gleichzeitig durch eigene Aktivität und Ueberzeugungskraft für die Sache des Sozialismus begeistert. Die Parteiorganisation richtet vor allem an die Arbeiterkinder den Appell, an der Seite der Partei die Interessen der Arbeiterklasse auch an unserer Hochschule konsequent durchzusetzen. Sie erwartet von ihnen die stärkste Unterstützung bei der Verwirklichung der sozialisti schen Ziele des Aktionsprogramms, das auch höhere Anforderungen an Bewußtsein und Auftreten der Stu dierenden stellen wird. Die Partei organisation wird alles tun, • um die Hochschulorganisation der Freien Deutschen Jugend in ein wirkliches Instrument der sozialistischen Er ziehung zu verwandeln. Allen Studenten, die bereit sind, an der Lösung unserer großen Auf gaben mitzuwirken, reicht die Partei die Hand im gemeinsamen Kampf. Es werden jene junge Menschen ge fördert werden, die der Sache des Sozialismus und der Macht der Arbeiter und Bauern treu ergeben sind. Konsequenz und Strenge, aber wird alle diejenigen treffen, die glauben, daß unsere Hochschule ein Unter schlupf und Tummelplatz für die politische Reaktion ist. Es wird nie mandem gestattet, die Interessen der Feinde der Arbeiterklasse an unserer Hochschule zu vertreten. Aus diesem Grunde verurteilte die SED- Grundorganisation einmütig das feindliche Auftreten des Studenten Kahle und forderte von der Hoch schulleitung seine unverzügliche Exmatrikulation. Die Versammlung, die einen wesent lichen Schritt nach vorn bedeutet, wählte abschließend ihre neue Lei tung. Als Erster Sekretär der Grundorganisation wurde einstimmig Genosse Karl Weinrich wieder gewählt. Die weiteren Leitungsmitglieder sind: Genosse Henry Bock, Sekretär der BGL Genosse Klaus Büttner, Student im 2. Semester Genosse Dr. rer. nat. Gerhard Junghähnel, Direktor des Instituts für Physik Genosse Helmut Kleeberg, / 1. Sekretär der FDJ-Hochschul- gruppe Genosse Erich Köhler, Meistei- in der Zentralen Werkstatt