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länger mit Koerner zusammenzu arbeiten. Allerdings vermißten wir eine prinzipielle ständige Ausein andersetzung mit Koerner in der Fachgruppe (Deutsch/Fremdsprachen unserer Fakultät. Von dieser berech tigten Kritik schließt sich auch der Verfasser dieses Artikels nicht aus. Den entschiedenen Kampf gegen den Opportunismus können wir als so zialistische Erzieher nur dann richtig führen, wenn wir in der Lage sind, in allen Situationen die Sowjetpäda gogik anzuwenden. „Tausenden von Neulehrern eröffnete die Sowjetpädagogik den Blick und befähigte sie zur kritischen Ausein andersetzung mit dem klassischen deutschen pädagogischen Erbe, wie auch mit der sogenannten Reform pädagogik der Weimarer monopol kapitalistischen Republik.“ (Aus dem Referat von Volksbildungsminister Lange auf der Schulkonferenz.) Warum ist das so wichtig? Wir müs sen heute in gewisser Hinsicht Ent wicklungsstufen der Gesellschaft, die für uns keine Phantasie sondern Ge wißheit sind, für die Schule und Er ziehung vorwegnehmen. Wir erziehen und bilden unsere jungen Menschen für eine Zeit, die wir etwa auf zehn weitere Fünfjahrpläne schätzen kön nen. Wir haben die ehrenvolle Auf gabe, unseren Schülern und Studen ten für diese Entwicklung die Grund lagen zu vermitteln. Die Sowjet- Pädagogik weist uns dazu allein den Weg. Die Sowjetpädagogik zu mei stern heißt, den dialektischen Ma terialismus in der Pädagogik anzu wenden. Ihre Forderungen sind: 1. Beherrschung der Grundlagen des Marxismus-Leninismus und ihre Anwendung (Garantie der allseiti gen Ausbildung der sozialistischen Persönlichkeit). 2. Enge Verbindung mit unserem sozialistischen Leben (Ueberwin- düng der Kluft von Theorie und Praxis, Teilnahme am sozialisti schen Aufbau, Durchsetzung viel fältiger Formen der gesellschaft lich nützlichen produktiven Arbeit). 3. Herausbildung von Menschen mit sozialistischer Weltanschauung (par teiliche Auseinandersetzung mit allen Formen der Unbildung und des Zurückbleibens). Was ist das Wesen der sozialistischen Erziehung? 1. Vermittlung des wissenschaft lichen Weltbildes („Die Welt ist ihrem Wesen nach materiell, und die Materie bewegt und verändert sich nach den ihr eigenen Entwick lungsgesetzen“. 2. Erkennen und Verstehen objekti ver Gesetzmäßigkeiten in der Na tur, in der Gesellschaft und im Denken. 3. Erziehung zum Leben im Kol lektiv. Daraus ersehen wir, daß die Sowjet pädagogik für uns der Wegweiser für die sozialistische Erziehung ist. Mit ihrer Hilfe vermögen wir alle Spiel arten des Opportunismus zu über winden. Daher müssen wir uns als sozialistische Erzieher das Rüst zeug für diese sozialistische Erzie hung durch Anwendung der Sowjet pädagogik erwerben. Partei- und mesevirt Staatsfunktionäre haben an unserer Fakultät entscheidende Maßnahmen beschlossen, um alle Erscheinungs formen des Opportunismus wirksam zu bekämpfen und durch soziali stische Erziehung alle Aufgaben zu lösen, die Partei und Staat von uns erwarten. Dr. Mende, Direktor der ABF Zum Monat des Arbeitsschutzes September 1958 Wie alljährlich, steht auch in diesem Jahr der Monat September im •'Zei chen des Arbeitsschutzes. Ohne Zweifel haben wir im letzten Jahr Fortschritte auf dem Gebiete des Arbeitsschutzes gemacht. So wurden sowohl von der Arbeits schutzinspektion als auch von der Staatsanwaltschaft Aufklärungsvor träge über den Arbeitsschutz ge halten. Auf Grund von Kontrollen der Ar beitsschutzinspektion wurden be stehende Mängel behoben. Weiter wurden Maßnahmen zur Gesund erhaltung der Mitarbeiter unserer Hochschule ergriffen, zum Beispiel wurden schadhafte Fenster ersetzt, Belüftungseinrichtungen und Be leuchtungen verbessert (Kosten: 28 000 DM). Weitere Arbeitsschutz- maßnahmen sind eingeleitet worden. Trotzdem könnten die Erfolge auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes weit größer sein, wenn alle Hochschul angehörigen die Gesetze und An ordnungen zum Schutze der Arbeits kraft, der Gesundheit und der Sicherheitstechnik gewissenhafter be achtet hätten. So sind zum Beispiel die monatlichen Belehrungen durch die Meister in den Instituten und Abteilungen nicht überall durchgeführt worden. Durch unsachgemäßes Abklemmen einer elektrischen Leitung wurde ein Unfall verursacht, der sogar den Tod eines Mitarbeiters hätte zur Folge haben können. Durch Benutzung eines ungeschütz ten elektrischen Heizkörpers entstand ein Brandschaden, der vermieden werden konnte. Durch nicht ordnungsgemäßes Schlie ßen eines Fensters entstand während eines Unwetters ein erheblicher Was serschaden in den darunterliegenden Räumen. Diese wenigen Beispiele zeigen, welche Folgen unachtsames Han deln haben kann. Die Verfassung unseres Arbeiter- und-Bauern-Staates, das Gesetz der Arbeit, die Verordnung zum Schutze der Arbeitskraft und die Verordnung über die weitere Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter und der Rechte der Gewerk schaften gewähren alle Möglichkei ten zur Verbesserung des Arbeits schutzes. Es ist also Aufgabe aller Hochschul angehörigen, im eigenen Interesse an dieser gesellschaftlichen Arbeit mitzuwirken. Die Arbeitsschutz kommission ist für jeden Hinweis dankbar, der dazu beiträgt, den Ar beitsschutz an jedem Arbeitsplatz zu verbessern, um so die Arbeitskraft, das höchste Gut der Menschen, zu er halten. Heinze AUS DEN FAKULTÄTEN Der Direktor des Institutes für Nor mung, Herr Dr.-Ing. Kümmel, wurde mit Wirkung vom 1. Juni dieses Jah res zum Professor mit Lehrauftrag ernannt. Herr Kümmel wurde 1900 in Köln am_Rhein geboren, besuchte in Halle die Grund- und Oberschule, absol vierte. am gleichen Ort ein zweijähri ges Vorpraktikum, studierte danach von 1918 bis 1922 an der Staatlichen Akademie für Technik, Chemnitz, und von 1922 bis 1925 an der Tech nischen Hochschule Dresden, Maschi nenbau, Fachrichtung Betriebs ingenieur. Als Sachsenbergschüler er hielt er hier die umfassende Ausbil dung, die die Voraussetzung für seine spätere vielseitige, dreißigjährige Tätigkeit in der Praxis schuf: , Betriebsassistent, Konstrukteur, wissenschaftlicher Assistent am Institut für Landmaschinen der U niversität Leipzig, Patentingenieur, Betriebsdirektor, und zwar unter anderem bei den Firmen Reemtsma, Hamburg (Zigaretten), Bauer & Schaurte, Neuß am Rhein (Schrau ben), Pfauter, Chemnitz (Werk zeugmaschinen). Nach 1945 arbeitete Herr Kümmel zunächst als Chef - Ingenieur in dem sowjetischen wissenschaftlich- technischen Büro SKTB III, Chem nitz, und danach als Produktions leiter bei Jasmatzi, Dresden. Am 1. Februar 1955 begann Herr Kümmel seine Tätigkeit als Ober assistent in dem Institut für Techno logie des Maschinenbaus, und zwar maßgeblich am Aufbau und der Ent wicklung des Institutes beteiligt. 1957 promovierte er an der Techni schen Hochschule Dresden zum Dok tor-Ingenieur mit der Arbeit „Kri tische Untersuchung der Schrauben- und Mutternfertigung der HV Norm teile“ mit der Note „magna cum laude“. Im gleichen Jahre erfolgte die Er nennung zum Direktor des Institutes für Normung unter gleichzeitiger Erteilung einer Wahrnehmungs professur. Mit der nunmehr erfolgten Ernen nung zum Professor mit Lehrauftrag hat die unermüdliche und frucht bringende Mitarbeit des Herrn Küm mel verdiente Anerkennung gefun den. Alle Mitarbeiter und Studenten der Fakultät III gratulieren herzlichst zu diesem Erfolg. Professor Dr.-Ing. Nebel