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voiqmexevirt bereiter für eine glücklichere Welt, soll der Hoch schule das leuchtende Vorbild sein. Die Hochschule für Maschinenbau hält eg für ihre Pflicht, engsten Kontakt zu den Betrieben des Maschinenbaus zu halten, die Erfahrungen der Praxis wissenschaftlich auszuwerten und die Be triebe in allen Fragen der Weiterentwicklung der Produktion zu beraten und zu unterstützen.“ Dieses Statut hat im wesentlichen auch heute noch Gültigkeit. In Auswertung der III. Hochschulkonferenz macht sich jedoch- eine Ueberarbeitung notwendig. Der erste größere Neubau unserer Hochschule an der Straße der Nationen, Ecke Kurt-Fischer-Straße, konnte am 13. September 1957 seiner Bestimmung übergeben werden. In diesem Gebäude-sind vorzugsweise unter gebracht das Institut für Physik, das Institut für Getriebelehre und Teile des Maschinenlabors. In einer Feierstunde, die am 11. September 1957 statt fand, wurde dieses Gebäude den künftigen Instituts leitern übergeben. Wir können heute mit Recht sagen, daß sich die dort untergebrachten Institute sehr gut entwickelt haben. . Das gilt insbesondere für das Maschinenlabor und das Physikalische Institut. Auch der Aufbau des Instituts für Getriebelehre 'geht seiner Vollendung entgegen und wird allen Ansprüchen, die man an ein solches Institut stellen muß, gerecht werden. Der 13. September 1957 war insbesondere deshalb ein Höhepunkt im Leben unserer Hochschule, weil an die sem Tag der Fakultät für Maschinenbau und der. Fakultät für Technologie des Maschinenbaus vom Staatssekretär für Hochschulwesen Dr. Girnus das Pro motionsrecht verliehen würde. Im Namen des Rates der Stadt Karl-Marx-Stadt ver lieh der Oberbürgermeister Berthel als Zeichen engster Verbundenheit und in Wahrung ehrwürdiger Traditio nen dem ersten Rektor der Hochschule für Maschinen bau eine Amtskette. Der Oberbürgermeister brachte zum Ausdruck, daß die Verleihung dieser Amtskette den gemeinsamen Willen bekräftigen möge, die Wissen schaft im ersten Arbeiter-und-Bauern-Staat zu höchster Blüte zu führen. An diesem Festakt nahmen Vertreter unseres Staates, der volkseigenen Industrie, der Partei und der gesell schaftlichen Organisationen teil. Das Studium der ersten-'immatrikulierten Studenten ist mit dem Schluß des Studienjahres 1957/58 beendet. Die Studenten werden nach Ablegung ihrer Diplom prüfung als Diplomingenieure unsere Hochschule ver lassen. Die volkseigene Industrie bzw. die staatlichen Organe werden alle Absolventen übernehmen. Die Wünsche der volkseigenen Industrie konnten zahlen mäßig nicht befriedigt werden. Das zeigte sich vor allem in der Fachrichtung „Technologie des Maschinen baus“. Im Verlauf der vergangenen fünf Jahre ist die Zahl der Angehörigen unserer Hochschule auf insgesamt 1885 an gewachsen. Davon sind zur Zeit 1450 als Studenten immatrikuliert. In welchem Umfange die Hochschule und die Studie renden von unserer Regierung unterstützt wurden, zeigen folgende Zahlen: An . Stipendien wurden im Verlaufe der ersten fünf Jahre 8 643 100 DM ausgegeben. Die Bibliothek unserer Hochschule konnte für 289 813 DM Neuanschaffungen’ vornehmen. Ingesamt werden 349 Zeitschriften abon niert. Weiter wurden seit 1953 insgesamt 13 678 000 DM für Neubauten, Maschinen und Geräte investiert. Was haben wir seit 1953 erreicht? Es ist uns gelungen, einen Lehrkörper zu bilden, der befähigt ist, allen An sprüchen, die man an Lehre, Forschung und Erziehung stellen muß, gerecht zu werden. Ein arbeitsfähiger Mitarbeiterstab für die Hochschul verwaltung wurde gebildet. Diese Mitarbeiter sind in der Lage, die vielfältigsten verwaltungstechnischen Aufgaben zu lösen. Im Verlauf, dieses Jahres bzw. An fang des Jahres 1959 werden 188 Studenten unsere Hochschule als die ersten von uns ausgebildeten Diplomingenieure verlassen. Davon wählten 93 die Fachrichtung Technologie des Maschinenbaus, 48 die Fachrichtung Konstruktion von Werkzeug maschinen, 23 die Fachrichtung Konstruktion von Textilmaschinen, 24 die Fachrichtung Konstruktion von polygraphischen Maschinen. Bei den Investitionen wurden zunächst vorzugsweise die Institute der Grundlagenfächer berücksichtigt, weil wir der Auffassung sind, daß nur dann der Erfolg in der Ausbildung gesichert ist", wenn zunächst ein solides technisches und naturwissenschaftliches Grundwissen vermittelt wird. Nachdem der Aufbau der Grundlagen institute im wesentlichen abgeschlossen ist, steht nun mehr die Aufgabe, den Instituten der Fachrichtungen die ganze Aufmerksamkeit zu widmen, damit auch auf dem Sektor der Forschung noch wirksamer gearbeitet werden kann. / Unsere Bemühungen werden aber nur dann von Er folg gekrönt sein, wenn alle Angehörigen der Hoch schule-begeistert und aus tiefster Ueberzeugnug die Aufgaben erfüllen, die Lehre, Erziehung und Forschung an sie stellen, wenn alle zum vorbehaltlosen Geben und freudigen Nehmen bereit sind. Dabei ist es besonders wichtig, daß alle Angehörigen die große Bedeutung der Lehren von Marx, Engels und Lenin im Interesse der Wissenschaft und des Fortschritts, des Friedens und des Wohlstandes erkennen, wenn jeder diese Wissen schaft — die Lehren des dialektischen Materialismus — studiert und entsprechend danach handelt. Die deutschen Faschisten und Imperialisten haben unser Vaterland an den Abgrund des Verderbens ge führt. Das unsagbare Chaos, das uns die Faschisten 1945 zurückließen, ließ nicht wenige Menschen daran zweifeln, daß in absehbarer Zeit die Beseitigung der materiellen und ideologischen Trümmer möglich sein würde. Aber viele andere sahen bereits das neue, das sozialistische Deutschland. Heute nach 13 Jahren haben wir eine Deutsche Demo kratische Republik, eine Regierung der Arbeiter und Bauern. Wir sind dabei, den Sozialismus in einem Teil Deutschlands, in der Deutschen Demokratischen Repu blik, aufzubauen. Die Trümmer sind beseitigt, viele neue Wohnungen wurden gebaut, neue Industriewerke sowie Kultur- und Bildungsstätten entstanden. Das Schulwesen, Hochschulen und Universitäten wurden zu einer dem Aufbau des Sozialismus entsprechen- ■ den Größe entwickelt. Die Arbeiterklasse marschiert seit dem Vereinigungsparteitag 1946 geschlossen. Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands ist die füh rende Kraft beim Aufbau des Sozialismus. Wir haben heute große und starke Freunde. Die Deutsche Demokratische Republik wird von allen fried liebenden Nationen geachtet und geschätzt. Gemeinsam mit den friedliebenden Nationen — der Sowjetunion, der Volksrepublik China, den Ländern der Volksdemo kratien — werden wir in Lehre, Forschung und Er ziehung auf einem hohen Entwicklungsstand kommen, wie dies nur in sozialistischen Staaten möglich ist. Unsere Hochschule verfügt über viele wertvolle Ver bindungen zu unseren volkseigenen Betrieben, und es ist notwendig, daß diese Zusammenarbeit im beider seitigen Interesse und damit zum Wohle unserer Repu blik laufend verbessert wird. Wenn alle Angehörigen unserer Hochschule sich vor behaltlos in den Dienst des Fortschrittes, des sozia listischen Aufbaues stellen, wenn jeder die führende Rolle der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands als Partei der Arbeiter, und werktätigen Bauern an erkennt, wird das Ziel, den Sozialismus in unserem Lande in denkbar kürzester Frist aufzubauen, erreicht werden. Wir werden in unserem Lande und damit auch an unserer Hochschule ein Beispiel schaffen, daß es auch für unsere Brüder und Freunde im Westen unserer Heimat erstrebenswert erscheint, auch in ihrem Lande die gleichen Bedingungen, wie wir sie haben, zu schaffen. Diese Bedingungen werden die Wieder vereinigung unseres Vaterlandes erleichtern. Jeder vollbringe eine besondere Leistung in seiner Ab teilung oder seinem Institut. Jeder Angehörige der Hochschule ein Streiter für den Fortschritt! Prof. Schläfer, Rektor