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Hochschul-Nachrichten
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770832750-196200007
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770832750-19620000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Enge Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut Kapazität unserer Hochschule auch für Seit mehr als einem Jahr arbeiten Wissenschaftler der Hochschule für Maschinenbau und Lehrkräfte des Pädago gischen Institutes Karl-Marx-Stadt gemeinsam an der Ver wirklichung des Gedankens, die große wissenschaftlich-tech nische Kapazität der Hochschule in bestimmter Weise auch der Lehrerausbildung nutzbar zu machen. Vor kurzem Lehrerausbildung genutzt wurde dazu ein Vertrag abgeschlossen, der die enge Zusam menarbeit beider Lehranstalten bis auf weiteres festlegt. Wir baten den Genossen Manfred Wünschmann, Lehrstuhl leiter Physik am Pädagogischen Institut, dazu um seine Meinung. Er schrieb uns: „Es ist bekannt, daß die Lehreraus bildung sowohl an den Universitäten als auch an den Pädagogischen Instituten betrieben wird. In beiden Fällen dauert das Studium vier Jahre und setzt das Abitur voraus. An den Pädagogischen Instituten gab es außerdem Sonderfor men des Studiums, die nur zeitweise durchgeführt wurden und gegenwärtig zu Ende gehen. An den Universitäten erfolgt die Leh rerausbildung weitgehend gemeinsam mit den Diplomanden des jeweiligen Genosse Manfred Wünschmann, Leiter des Lehrstuhls Physik am Pädagogi schen Institut. Faches. Dadurch ist zwar ein hohes fach liches Niveau gewährleistet, aber das Studium der Lehrerstudenten ist nicht in dem Maße berufsbezogen, wie es wünschenswert wäre. An den Pädagogischen Instituten steht das Berufsziel der Lehrer im Vorder grund, wodurch sich eine bessere Vor bereitung der Lehrer auf die Schul praxis ergibt. Allerdings sind diese In stitute nach ihrer Struktur und Aus stattung nicht in der Lage, die Fach wissenschaft, speziell die Naturwissen schaften, in dem Umfang wie an Uni versitäten zu betreiben. Der vorliegende Vertrag sieht vor, daß die Lehrerausbildung weiterhin vom Pädagogischen Institut Karl-Marx-Stadt durchgeführt wird, so daß sich die not wendige Beruf sbezogenheit des Studiums keineswegs vermindert. Die fachwissen schaftliche Arbeit wird jedoch gemein sam betrieben, so daß die diesbezüg lichen großen Kapazitäten der Hoch schule für Maschinenbau auch' für das Pädagogische Institut nutzbar werden. Die Kräfte des Pädagogischen Instituts sind bescheidener, was jedoch nicht aus schließt, daß auch sie in manchen Fra gen der Hochschule für Maschinenbau recht nützlich sein können. So wird un ter voller Wahrung der beiderseitigen Aufgabenstellung ein bedeutender ge meinsamer Nutzen erzielt, der sich vor allem in einer Verbesserung des Stu diums bemerkbar machen wird. Die Zusammenarbeit ist bereits in vol lem Gange. Der Lehrstuhl Physik wurde auf dem Tauschwege zu Beginn des Stu dienjahres mit Ausnahme seiner Abtei lung Methodik in das Gebäude der Hoch schule fü r Maschinenbau verlegt. In einigen Disziplinen, zum Beispiel in der Grundvorlesung zur Experimentalphy sik und im Physikalischen Praktikum wird die Arbeit bereits bei gemeinsamer Nutzung der Räume und in engem Kon takt der Mitarbeiter durchgeführt. Wei terhin finden bereits gemeinsame Ver anstaltungen zur Weiterbildung der Mit arbeiter statt. Inzwischen wurden auch die Voraus setzungen geschaffen, daß sich der Lehr stuhl Physik der Forschungsarbeit des Instituts für Physik anschließt. Diese Arbeiten dienen teils der Qualifizierung der Mitarbeiter, teils der Einbeziehung der Studenten in die wissenschaftliche Arbeit. Insbesondere werden die Studen ten bedeutend vielseitigere Möglich keiten als bisher haben, ihre Staats- examensarbeit anzufertigen. Die sich durch die Zusammenarbeit ergebende Verstärkung der Kräfte wird es auch ermöglichen, mehr als bisher auf die Schulen des Bezirkes auszustrah len und den im Beruf stehenden Leh rern ständige Weitenbildungsmöglich keiten zu bieten. Besonders wertvoll erscheint es auch, daß über das Institut für Physik hinaus di e Möglichkeit besteht, mit zahlreichen anderen naturwissenschaftlichen und technischen Instituten Kontakt aufzu nehmen, um in der für die Schule bei Unterricht und polytechnischer Bildung notwendigen Breite neueste Informatio nen zu erhalten. Zusammenfassend möchte ich sagen, daß der Vertrag Voraussetzungen schafft, durch neuartige Methoden wesentliche Fortschritte in der Qualität der Lehrer ausbildung zu erzielen, ohne daß auf anderen Seiten irgendwelche Nachteile entstehen Er ist somit ein wichtiger Beitrag zur Vorbereitung des VI. Par teitages.“ Praktische Hilfe für Studenten KOLLEGE FORSTER BEI BANDAUFNAHMEN im Hochschulfunkstudio. Er arbeitet bei uns als Filmvorführer, sein Hobby aber ist die Funkmechanik. Er baute vorbildliche Uebertragungsanlagen für den Fremdsprachenunterricht nach der Arbeitszeit in 300 Aufbaustunden. Eine vorbildliche Anlage Für den modernen Sprachunterricht sind technische Hilfsmittel unerläßlich. Diese Meinung setzt sich im internatio nalen Maßstab, bekonders in der Sowjet union, immer mehr durch. Die Schwie rigkeit besteht z. Z. darin, in den Bil dungseinrichtungen die notwendigen Mittel und zweckentsprechenden An lagen kurzfristig zu beschaffen. Ein ent sprechender Antrag der Abteilung Sprachunterricht wurde 1959 von der Hochschulleitung in Anerkennung der Notwendigkeit einer derartigen Maß nahme genehmigt. Daß sich die Abteilung Sprachunter richt heute auf eine vorbildliche Anlage halb der Arbeitszeit. Dabei führte er alle Arbeiten, angefangen vom Löten der Anschlüsse für die Schaltpulte bis zum Verlegen der Leitungen für die einzel nen Unterrichtsräume, größtenteils selb ständig aus. Auf diese Weise gelang es, ein Studio einzurichten und die techni schen Voraussetzungen zu schaffen, daß jetzt 8 Programme in 11 Unterrichts räumen gesendet werden können. Besonderes Geschick und großes Ein fühlungsvermögen zpigt Kollege Förster bei der Herstellung fremdsprachiger Bandaufnahmen sowie bei der Herstel lung und Bearbeitung derselben. Er ist ständig bemüht, die Anlage technisch Infolge Fortfalls des Berufspraktikums besitzt ein Teil der Studenten des 1. Semesters keine praktische Grund ausbildung im Metallfach. Es handelt sich um Oberschüler aus landwirtschaft lichen Gegenden, ehemalige Angehörige der Volksarmee, Studierende aus der Elektrotechnik sowie drei bulgarische und fünf kubanische Studenten. Bei der Durchführung der Lehrveran staltungen im Fach Mechanische Techno logie zeigte es sich, daß diese Studenten den Vorlesungen und Uebungen nicht folgen konnten, weil die behandelten Fragen vielfach nur dann verstanden werden können, wenn eine gewisse praktische Ausbildung vorhanden ist. Es bestand daher die Gefahr eines schlech ten Prüfungsergebnisses in dem genann ten Fach am Ende des 2. Semesters. Außerdem wäre den Studenten, die später in der Oberstufe technologische Vorlesungen hören, das Verständnis die ser Vorlesungen erschwert worden. Eine sofortige Abhilfe noch während des lau fenden Semesters durch eine praktische Unterweisung war erforderlich. Sie war nur möglich durch die Hilfe der Insti tutswerkstätten, ohne jedoch ihre Kapa zität in Anspruch zu nehmen. Von den angesprochenen Leitern der Instituts werkstätten wurde die Notwendigkeit einer Soforthilfe eingesehen. Man er klärte sich bereit, die damit verbundene Arbeit zusätzlich zu den laufenden In stitutsarbeiten durchzuführen. Dieser Entschluß fand auch die Zustimmung des Meisterkollektivs. Seit Mitte November des Jahres er halten jetzt 55 Studenten des 1. Seme sters eine Kurzausbildung in den hand werklichen und mechanischen Arbeits verfahren. Sie erfolgt während der vor- lesungsfreien Zeit am Freitagnachmittag oder Sonnabendvormittag und wird bis zum Ende des Semesters durchgeführt. An der Ausbildung sind die Werk stätten folgender Institute beteiligt: Technologie des Maschinenbaues (Koll. Theilig), Werkzeugmaschinen (Koll. Vogt), Getriebetechnik (Koll. Bergert), Physik (Mstr. Bretschneider), An gewandte Thermodynamik (Mstr. Molch), Maschinenelemente (Mstr. Weidauer), Textilmaschinenkonstruktion (Mstr. Mül ler), Zentralwerkstatt (Mstr. Köhler). Von den Ausbildern wird anerkannt, daß die Studenten sich mit großem Eifer um den Erwerb praktischer Kenntnisse bemühen. Besonderen Fleiß zeigen die Studentinnen und ausländischen Stu denten, die teilweise noch eine Ver doppelung der vorgesehenen Ausbil dungszeit vereinbart haben. Allen Aus bildern sei an dieser Stelle der beson dere Dank der Studenten für die ge leistete und noch zu leistende Hilfe aus gesprochen! Trotz der anzuerkennenden Hilfe leistung der Institutswerkstätten darf nicht übersehen werden, daß die vor handene Lücke in der praktischen Aus- Um das Weltnivau In der Zeit vom 4. bis 7. Dezember fand in Bad Schandau ein Direktoren- Seminar der Werkleiter der WB Voll- tuch statt. An diesem Seminar nahmen auch die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dipl.-Ing. Backmann und Dipl.-Ing. Köh ler vom Institut für Textilmaschinen konstruktion und Technologie der Faser stoffe unserer Hochschule teil. Herr Dipl.-Ing. Backmann hielt einen Vor trag über das Thema „Allgemeine Ent wicklungstendenzen im Textilmaschi nenbau und Höchststand der Technik be züglich der Wollverarbeitung“. Im Vortrag wurden die Werkleiter der Volltuch-Betriebe über den Weltstand in der Entwicklung der Woll Verarbeitungs maschinen und über den Einsatz moder ner Spinnerei-, Weberei- und Ver edlungsmaschinen sowie neuer Techno logien für den Wollsektor informiert. In der anschließenden zweistündigen Dis kussion wurden Probleme des Textil maschinenbaues im Rahmen der Neu profilierung und die sich daraus er gebenden Schlußfolgerungen für die Leichtindustrie behandelt. Außerdem wurden Hinweise für die Kleinmecha nisierung im Rahmen der Rekonstruk tion gegeben. Dipl.-Ing. Köhler Solidaritätsbeitrag erhöht Die Gewerkschaftsgruppe 6 diskutierte am 9. November mit dem Kollegen Graf, Vertreter der Gewerkschaftsleitung, über die in den „Hochschul-Nachrich- ten“ 6/2 angeführten Fragen zum Soli daritätsbeitrag. Kollege Graf erläuterte Bedeutung und Verwendung der Soli daritätsspenden. In der Diskussion wur den aufgetretene Mißverständnisse ge klärt. Die internationale Solidarität wird von allen Gruppenmitgliedern als dring lich und nützlich erachtet. Die Assisten ten Röhrich und Schönfeld sind von der Notwendigkeit praktischer Hilfe eben falls überzeugt und leisten jetzt auch einen höheren finanziellen Beitrag. Die gesamte Gewerkschaftsgruppe erhöhte ihr Solidaritätsaufkommen. Dipl.-Ing. Schönfeld, Dipl.-Ing. Röhrich bildung nur zum Teil geschlossen wer den kann. Die Hilfe kann auch nur eine einmalige sein. An das Protektorat für Studienangele genheiten muß deshalb die dringende Forderung gerichtet werden, bei den neu zu immatrikulierenden Studenten eine Sichtung nach ihrer praktischen Ausbil dung vorzunehmen und für die Stu denten ohne praktische Vorbildung ein kurzes Vorpraktikum vor Beginn des 1. Semesters in einem Betrieb durchzu führen. Prof. Dr.-Ing. Janowitz stützen kann, ist — abgesehen von der Finanzierung — Verdienst zweier En thusiasten: Kollegen Förster und Kollegen Bretschneider. Kollege Bretschneider arbeitete im Institut für Thermodynamik und studiert jetzt an der Technischen Universität Dresden. Er hat sich in selbstloser Weise für die Projektierung der Anlage eingesetzt und steht heute noch mit Rat und Tat zur Seite. Kollege Förster leistete in den letzten Jahren über 300 Aufbaustunden außer- zu vervollkommnen und neue Anwen dungsmöglichkeiten zu schaffen. Vor kurzem wurde bei einer Besichti gung der Anlage durch kompetente (Vertreter des Sprachunterrichts und des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen festgestellt, daß unsere Anlage am weitesten entwickelt ist. Es wurde deshalb vorgeschlagen, an un serer Hochschule eine Zentralstelle zur Herstellung von Bandmaterial für den Sprachunterricht einzurichten. G. Fischer Zwingende Logik der Geschichte Jeder von uns wurde in der letzten Zeit durch eine Reihe von Ereignissen in Westdeutschland gezwungen, über die Entwicklung in den beiden deutschen Staaten nachzudenken. Die Bonner Re gierungskrise, ausgelöst durch die „Spie- gel“-Affäre, und die praktizierte Not standsgesetzgebung. der Prozeß zum Verbot der VVN. machen uns deutlich, daß der deutsche Imperialismus wieder bereit ist, auch die letzten Reste der bürgerlichen Demokratie hinwegzufegen. Die bürgerlich-demokratischen Rechte und Freiheiten sind den Bonner Ultras zum unbequemen „Ballast“ geworden. Sie möchten ihn abwerfen, um jedes Hindernis bei der Durchsetzung ihrer Kriegs, und Revanchepolitik' aus dem Weg zu räumen. Welche Aufgaben ergeben sich an gesichts dieser Situation für den Kampf der Arbeiterklasse und aller friedlieben den Kräfte Westdeutschlands? Die Hauptaufgabe besteht jetzt darin, alle friedliebenden und demokratischen Kräfte zusammenzufassen und die Bon ner Ultras zu bändigen. Es ergibt sich die zwingende Logik: Wer den Frieden will, muß für die Demokratie, gegen den Abbau sozialer Rechte und für die im Bonner Grundgesetz verbürgten demo kratischen Rechte kämpfen. Die Werktätigen Deutschlands sind dazu in der Lage, wenn sie einheitlich und. geschlossen kämpfen. Diese wich tige Lehre vermitteln uns die Kämpfe der deutschen Arbeiterklasse gegen das reaktionäre Sozialistengesetz Bismarcks 1878 bis 1890, gegen die Kapp-Put schisten 1920 und gegen die drohende Gefahr des Faschismus 1929 bis 1933 Die deutsche Arbeiterklasse muß sich ihrer historischen Mission. Führerin im Kampf um Frieden und Demokratie zu sein, bewußt werden. Die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung lehrt, daß der Weg zur sozialistischen Gesell schaftsordnung nur über die Festigung und Erweiterung der bürgerlich-demo kratischen Rechte und Freiheiten führt. Keine Etappe der gesellschaftlichen Ent wicklung kann in Westdeutschland übersprungen werden. Die nächste Auf ¬ gabe ist deshalb der Kampf um wahr haft demokratische Verhältnisse, der Kampf zur Bändigung des deutschen Militarismus. Welche Hindernisse gilt es hierbei zu überwinden? Eines der größten Hindernisse besteht darin, daß viele Werktätige in West deutschland noch nicht erkennen, daß der deutsche Imperialismus das Leben unserer Nation bedroht. Die reaktio nären Kreise der deutschen Großbour geoisie haben es verstanden, erneut breite Volksmassen antikommunistisch zu beeinflussen. Viele westdeutsche Werktätige sehen deshalb auch nicht, daß in Westdeutschland der Neonazis mus sein Haupt erhebt. Zahlreiche füh rende Positionen des Bonner Staates, der Wirtschaft, der Bundeswehr, Justiz usw. sind von ehemaligen aktiven Fa schisten besetzt. Gleichzeitig versuchen die herrschen den Kreise Bonns mit raffinierten Me thoden das Volk zu betrügen. Erinnern wir uns daran, daß auch Hitler vom Frieden sprach, solange er die militä rische Aufrüstung nicht abgeschlossen hatte. Er ließ die Maske fallen, als die faschistischen Truppen bereits mar schierten. Wir dürfen uns deshalb nicht täuschen lassen. Es kommt darauf an, daß wir trotz aller Versuche einer geschickten Tarnung erkennen, daß der Bonner Staat seinem Wesen nach die Diktatur der reaktionärsten und revanchistisch sten Kreise der deutschen Bourgeoisie ist, die das deutsche Volk bereits zwei mal in nationale Katastrophen stürzte. Welche Ursachen gibt es, daß der Kampf zur Bändigung des deutschen Imperialismus und Militarismus nicht so rasch vorangeht, wie wir es uns wün schen? Ohne Zweifel begreifen immer mehr Werktätige, daß die Politik der Ade nauer-Clique zur ständigen Verschlech terung ihrer Lebenslage und zum wei teren Abbau sozialer Rechte führt. Der Strom all derjenigen, die gegen diese Politik kämpfen, wird deshalb immer breiter. Es ist aber das größte Verhäng nis für den Kampf der friedliebenden und demokratischen Kräfte, daß die Ar« beiterklasse Westdeutschlands gespalten ist. Auch in den Jahren 1929 bis 1933 scheiterte der Kampf der demokrati sehen Kräfte, weil die deutsche Arbeiter« klasse nicht einheitlich kämpfte. Der Machtantritt des Faschismus konnte da durch nicht, verhindert werden. Daraus gilt es die Lehre zu ziehen: Der Kampf um Demokratie und Frieden wird nur erfolgreich sein, wenn die deutsche Ar beiterklasse sich ihrer Kraft besinnt, und alle Bewegungen zum Sturz Adenauers und zur Ueberwindung des deutschen Imperialismus in einem mächtigen und unüberwindlichen Volksstrom vereint, Was ist zu tun, damit die Arbeiter klasse Westdeutschlands ihrer histori schen Aufgabe gerecht werden kann? Die Arbeiterklasse in Westdeutschland muß gegenwärtig den Kampf unter sehr schwierigen Bedingungen führen. Die konsequenteste Kämpferin für Frieden und Demokratie, die Kommunistische Partei Deutschlands, ist verboten. Die verräterischen Führer der SPD stützen das antidemokratische, volksfeindliche Adenauer-Regime, anstatt die Regie rungskrise zum Sturz dieser Regierung auszunutzen und eine Wende in den Verhältnissen in Westdeutschland her beizuführen Die westdeutsche Arbeiterklasse wird deshalb begreifen müssen, daß sie sich von den rechten Führern der SPD und der Gewerkschaften trennen muß, wenn sie nicht erneut in den Abgrund eines Krieges gestürzt werden will. Es kommt heute darauf an, daß die Arbeiter, gleich welcher Organisation der einzelne angehört, sich zu gemeinsamen Aktio nen zusammenfinden. Dabei werden sie sich ihrer Kraft bewußt werden, wer den sie sich auf ihre revolutionären Tra ditionen besinnen, und den wissen schaftlichen Sozialismus zur Grundlage ihres Handelns machen. Dieser Prozeß ist kompliziert und langwierig, aber es gibt keinen leichteren Weg! Erika Dedekind
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