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Hochschul-Nachrichten
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770832750-196200007
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770832750-19620000
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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uIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIE I Wir stellen vor | Genosse Dr. Hans Kunow Mit „magna cum laude“ promovierte un ser Genosse Dipl.-Ing oec. Hans Kunow, 1. Sekretär der Parteiorganisation der Fakultät für Technologie des Maschi nenbaus. am 24. November über ein Problem der Standardisierung zum Dok tor der Ingenieur-Wissenschaft. Genosse Dr. Hans Kunow, 1924 gebo ren. gehört zu der Generation, der der Faschismus die Jugend raubte. Kaum das Abitur in der Tasche, wurde er in den Krieg geschiokt. Es folgte die Ge fangenschaft in der Sowjetunion, wo er in antifaschistischen Zirkeln erstmalig mit dem Marxismus in Berührung kam. Das war für sein weiteres Leben ent scheidend. Als er 1950 entlassen wird, lernt er Maschinenschlosser und tritt in die SED ein. Sein Drang zur Wissenschaft erfüllte sich zunächst durch das Studium an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der TH Dresden (1951 bis 1955), wo er dann als Assistent arbeitete und dabei bereits Interesse an den Fragen der Standardisierung gewann. Seit 1957 hält er Vorlesungen über „Standardi sierung“ in Dresden. Freiberg und spä ter auch in Karl-Marx-Stadt. Hier ist er seit Januar 1961 an unserer Hochschule als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Betriebsanlagen. Normung und Standarisierung tätig. Neben seiner aktiven Parteiarbeit wirkt Genosse Dr: Kunow auch in zentralen Gremien und Kommissionen im Bezirk mit. Meine Kraft der Partei Als Sohn einer Arbeiterfamilie und aktiver Funktionäre der Partei der Arbeiterklasse wurde ich von Kind heit an mit den Zielen der Partei vertraut gemacht. Meine Eltern waren für mich stets die Vorbilder, so daß es für mich eine Selbstver ständlichkeit ist, ihnen nachzueifern und mit in der vordersten Front der Arbeiterklasse für ihre gerechten und schönen Ziele zu kämpfen. Als Kind beteiligte ich mich aktiv in der Pionierorganisation und später in der FDJ. In der vormilitärischen Ausbildung arbeitete ich in der GST beim Segelflug und erwarb die Segelflugerlaubnis. Neben der fliege- rischen Ausbildung leistete ich Auf baustunden im NAW und wurde da für mit einer Urkunde ausgezeichnet. Ich bin fest davon überzeugt, daß die Partei der Arbeiterklasse im Bündnis mit allen Werktätigen im stande ist, den Sozialismus in der DDR zum Siege zu führen, den Frie den zu erhalten und die nationale Frage in Deutschland zu lösen. Um diese edlen Ziele verwirklichen zu helfen, bewarb ich mich als Kan didat der SED, um gemeinsam mit den erfahrenen Genossen meine ganze Kraft noch besser der Festi gung unseres Arbeiter-und-Bauern- Staates zur Verfügung zu stellen. Gert Winkler, I. Semester Studenten haben Probleme Kritik und Vorschläge zur Verbesserung der Ausbildung aus allen Semestern Unsere Mitarbeit unerläßlich Mit tiefer Befriedigung haben uns die in der sozialistischen Presse erschiene nen und auf Zusammenkünften im Hochschulmaßstab bereits immer hefti- der diskutierten Anregungen des Staats sekretariats für Hoch- und Fachschul wesen zur qualitativen Verbesserung der Studienausbildung und des Studien ablaufes erfüllt. Es handelt sich hierbei um ein Problem, das uns Studenten un mittelbar betrifft und immer notwendi ger nach einer Lösung drängt. Wir sind der Meinung, daß gerade unsere Mit arbeit hierbei unerläßlich ist und haben uns bereits mit einigen dieser Probleme innerhalb der Gruppe auseinander gesetzt. Obwohl wir uns darüber im klaren sind, daß es sich hierbei um noch nicht völlig ausgereifte Gedanken handelt, möchten wir im folgenden einige An regungen zur Verbesserung der Ausbil dung an unserer Hochschule geben. Wir hoffen vor allem, daß unsere kurze Stellungnahme Anlaß zu einer regen Diskussion der Seminargruppen in un serem Publikationsorgan führen wird. Zu den Vorlesungen: Wir glauben, daß die Vorlesungen bedeutend zugun sten der Uebungen und der Zeit für Selbststudium eingeschränkt werden müßten. Es ist bei der gegenwärtigen Ueberlastung kaum möglich, Vor- lesungsstof regelmäßig nachzuarbeiten. Die Folge ist Stoßarbeit vor den jewei ligen Prüfungen, die kaum zu intensi vem Beherrschen des Stoffes führen kann. Die Vorlesungen sollten im ver stärktem Maße so geboten werden, daß mehr Wert auf Anerziehung des logi schen Denkens als auf Vermittlung möglichst umfangreichen Faktenwissens gelegt wird. Fakten können in 10 Jah ren völlig veraltet sein. Fähigkeit zu logischem Denken gestattet es jedoch, sich die neue Technik immer wieder an zueignen. Aus dem gleichen Grunde glauben wir auch, daß es unbedingt notwendig ist, den Umfang der Grund lagenvorlesungen (vor allem Mathema tik und Physik) zu erhöhen. Am Im Interesse einer guten “über- sicht sollte mehr Wert auf exa% Glie derung des Vorlesungsstoffes gelegt werden. Hervorragende Beispiele hier für sind die Vorlesungen in Physik und Statik. Zu den Uebungen: Wie bereits er wähnt, sind wir der Meinung, daß die Zahl der Uebungen auf Kosten der Vorlesungszeit erhöht werden sollte. Dabei nützen Uebungen, die gleichzeitig mit dein halben Semester durchgeführt werden, nicht viel, da sie keinesfalls in dividuelle Betreuung der Studenten gestatten. Uebungen sollten in jedem Falle im Gruppenmaßstab durchgeführt werden. Außerdem ist es erforderlich, die angesetzte Uebungszeit auch voll auszunutzen (besonders im Fach Ma schinenelemente war das bisher nicht der Fall). Zum praxisverbundenen Studium: Zu unseren bisherigen sechswöchigen Praktika wäre zu sagen, daß ihr Nutz effekt durch mangelhafte Vorbereitung und Organisation viel zu niedrig ist. Auch wir glauben, daß ein längeres Praktikum in Form einer etwa einjäh rigen Betriebstätigkeit die bisherigen kurzen Einsätze ablösen sollte. Dabei müßte jeder Student dem Praktikums betrieb voll verantwortlich unterstellt sein und eine komplexe Aufgabe erhal ten, die es gestattet, das erworbene Wissen gründlich zu überprüfen und Lücken festzustellen. Der Zeitpunkt die ses Praktikums müßte nach Abschluß des Grundlagenstudiums (6. Semester) liegen. Unbedingte Voraussetzung für den Erfolg eines solchen Praktikums ist eine äußerst sorgfältige Vorbereitung, Organisation und Betreuung durch die Hochschule. Zur Organisation des Studienablaufes: Elastischere Gestaltung des Studienpla nes (z. B. gleich bei der Planung eine Woche zu freier Verfügung lassen, die dann in Schwerpunktfächern zu Prü fungsvorbereitungen verwendet wird und die Möglichkeit gibt, andere unvor hergesehene Veranstaltungen durchzu führen). Exakte zentrale Abstimmung der Studienpläne, damit die häufigen Stoffüberschneidungen auf ein Mindest maß beschränkt werden. Seminargruppe 5/XI Zum Denken zwingen Die gegenwärtige Form des Mudiums an unserer Hochschule ist nichGyu ge eignet, dem Studenten ein brEs und sicheres Grundwissen in den Grund lagenfächern zu vermitteln. Obwohl es eine Hochschule für Maschinenbau ist. ist es notwendig, die mathematische und physikalische Ausbildung zu verstär ken, um den Studenten zum strengen logischen Denken zu zwingen. Das ge dankliche Erfassen des dargebotenen Stoffes ist die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche selbständige Arbeit, für das Erkennen von Zusammen hängen. Sind unsere Lehrveranstaltungen da zu angetan? Das Tempo in fast allen Vorlesungen ist so hoch, daß dem Stu denten bereits hier die Möglichkeit ge nommen wird, den Stoff gedanklich zu erfassen. So ist die Vorlesung für die meisten Studenten keine Lehrveran staltung, sondern eine Schreibhetzjagd (besonders in Dynamik), die dem Stu denten nur Zeit zum Lernen nimmt. Die Uebungen, die den Stoff der Vor lesungen vertiefen sollen, können ihren Zweck nicht erfüllen, weil die meisten Studenten aus Zeitmangel unvorbereitet die Uebungen besuchen. Das einzige, was der Student in der Uebung lernen kann, ist eine mechanische Anwendung der Formeln oder Methoden, was natür lich niemals zum logischen Denken zwingt. ~ Im jetzigen 5. Sememster ist es außerdem so, daß die Zahl der Uebun gen in äußerst wichtigen Fächern, wie Dynamik und Festigkeitslehre, zu gering ist, wobei die eine wöchentliche Uebungsstunde auch noch von etwa 50 Studenten besucht wird. Daß diese Uebung unter diesen Umständen nicht im mindesten ihren Zweck erfüllt, ist offensichtlich. . Dem Studenten bleibt also nichts an deres, als sich den Stoff im Selbst studium anzueignen. Dazu braucht er Zeit. Diese Zeit wird vielen Studenten jedoch durch die Anfertigung von Be ¬ legen und Praktikaausarbeitungen ge nommen, bei denen der Student nur sehr wenig lernt. Die Maschinenelemente-Belege be stehen zum größten Teil aus zeitrauben dem technischem Zeichnen. Skizzenhafte Testatzeichnungen und Berechnungen erfüllen hier den gleichen Zweck. Außerdem wäre es gut, den Studenten die Möglichkeit zu geben, die bereits ab gegebenen Belege einzusehen. Die E-Technik-Praktika bestehen aus einem Kolloquium und der Ausführung des Versuchs. Dabei ist das Kolloquium sehr gut, weil hier Schritt für Schritt die theoretischen Grundlagen des Versuches erarbeitet werden. Die Versuchsausfüh rung jedoch erfüllt nicht den Zweck, einen handlichen Umgang mit elektri schen Geräten zu vermitteln, da die Hilfsassistenten den Versuch fast selbst ausführen. Für die Ausarbeitung ist ein zu großer Aufwand erforderlich. Die Be gründung der Kurvenverläufe, die be reits in der Vorlesung im Prinzip ge bracht werden, müßte genügen. Für das Werkstoffkunde-Praktikum gilt ähnliches. Die Versuchsausführung enthält keinen handlichen Umgang mit den entsprechenden Geräten und Ma schinen. Ein längeres vorbereitendes Kolloquium wie E-Technik wäre ange bracht und ersparte dem Studenten viel Zeit bei der Ausarbeitung des Versuchs. Das E-Technik-Kolloquium und die vor jährigen Mathematikübungen und Hausaufgaben zeigen deutlich den Vor teil einer Verstärkung des Uebungs- betriebes, was bei uns durchaus auf Kosten der Vorlesungen geschehen kann, ohne daß die Studenten dabei Schaden erleiden. Es ist eine Möglichkeit, die Studenten von der gefährlichen Oberf Tächlichkeit des jetzigen Studiums, das zum größten Teil aus dem Abschreiben bzw. „Kup fern“ vor Vorlagen besteht, zu einem wirklich intensiven und tiefgreifenden Durchdenken des Stoffes zu führen. Sch. Mehr mit Praxis verbinden In den letzten Wochen hat die Dis kussion über die Verbesserung des Stu diums an unserer Hochschule neuen Auftrieb erhalten. Es geht dabei um eine grundsätzliche, qualitative Steigerung des Wirkungsgrades der gesamten Aus bildung, wobei besonders die Fragen des praxisverbundenen Studiums eine große Rolle spielen. Meiner Ansicht nach muß man bereits in den Grundlagenfächern beginnen, über die Zweckmäßigkeit der Vorlesun gen und Lehrveranstaltungen in der jetzigen Form zu sprechen. Besonders gilt das für die gesellschaftswissen schaftliche Ausbildung, die uns gründ liche Kenntnisse des Marxismus-Leni nismus, der politichen Oekonomie und des wissenschaftlichen Sozialismus ver mitteln soll. Sie soll uns befähigen, die Vielfältigkeit der Politik von Partei und Regierung zu verstehen und vor allem auf die konkreten ökonomischen und politischen Belange des Betriebes in der Praxis anzuwenden. Auch für die Ge sellschaftswissenschaft gilt also, daß eines ihrer wesentlichen Kriterien die Verbundenheit mit der Praxis ist. Wie sieht es damit aber bei uns aus? Leider ist in den Vorlesungen, beson ders in Philosophie, nicht viel von un mittelbarer Verbindung zur Praxis zu spüren. Dadurch bleibt der Stoff bis weilen recht abstrakt. Es scheint so, als ob der praktische Nutzen dieser Pro bleme gering wäre und das Interesse der Hörer sinkt. (Darin Hegt mit größ ter Wahrscheinlichkeit einer der Gründe dafür, daß die gesellschaftswissen- schaftlichen Lehrveranstaltungen zu den am schlechtesten besuchten gehören.) In Wirklichkeit hingegen gibt es viele Ge biete, auf denen sich "Naturwissenschaft, Technik und Philosophie berühren. Weshalb werden hier nicht noch viel mehr (und vor allem nicht so banale wie bisher) Beispiele zur Untermaue rung der philosophischen Gesetzmäßig keiten benutzt? Vielleicht sollte man sogar der Philosophie als dem schwie rigsten Teil der Gesellschaftswissen schaft auf Kosten anderer Zweige etwas mehr Raum geben, um die Grund probleme ausführlicher und bis zum wirklichen Verstehen behandeln zu kön nen. Es erweist sich leider immer wie der bei der Anwendung in der politi schen Oekonomie, daß die grundlegen den philosophischen Gesetze nicht be herrscht werden. Unverständlich auch, weshalb dialektischer Materialismus be reits in den ersten Semestern gelesen wird. Die Vorlesung „Geschichte der Ar beiterklasse“ weist viele von dem Ge schichtsunterricht der Oberschule her bekannte Fakten auf und würde als Einführung nicht solche Schwierigkei ten bieten. Außerdem glaube ich, daß man solche Gebiete wie die marxistisch-leninistische Erkenntnistheorie, Fragen der formalen und dialektischen Logik und die philo sophische Seite der Kybernetik viel aus führlicher, möglichst in gesonderten Seminaren besprechen sollte. Beson ders die beiden letzten Gebiete ergäben eine ausgezeichnete Vorbereitung auf die später behandelten Probleme der Regelungstechnik, die in ihrer Bedeu tung für die Automatisierung der In dustrie immer mehr an Boden gewinnen. Ich glaube kaum, daß ein Diplom ingenieur in der betrieblichen Praxis nicht damit in Berührung kommt. Dabei sollen diese Lehrveranstaltun gen keineswegs eine zusätzliche Be lastung sein. Es ist sehr gut möglich, Zeit zu gewinnen, wenn man alle Ueber- schneidungen beseitigte. Jedem Stu denten wäre es möglich, an mehreren Beispielen nachzuweisen, daß viele The men drei- oder viermal in aller Aus führlichkeit durchgesprochen wurden. Als letztes möchte ich Vorschlägen, zu erwägen, ein philosophisches Seminar über Arbeitspsychologie in den höheren Semestern einzuführen. Als künftige Diplomingenieure werden wir einmal in leitender Stellung arbeiten, und der Er folg unserer Tätigkeit wird in entschei dendem Maße von der Fähigkeit, mit den Menschen zu arbeiten (siehe Tagung der Bezirksdelegiertenkonferenz der SED), abhängen. P. Rulitzscher, 5/XI Zwölf Stunden am Tag? Obwohl es entsprechende Weisungen Unverständlich ist der Gruppe 77XV gibt, die Wochenstundenzahl der Lehr veranstaltungen auf 30 zu beschränken, haben einige Institute nicht beach tet. Wohin das führt, zeigt sich am Bei spiel des Instituts für Elektrotechniik, wo u. a. die Studenten der Seminar gruppe 7/XV (Regeltechnik/Werkzeug- maschinen) studieren. Sie berichten, daß sie in diesem Se- mestamwöchentlich 38 Stunden obliga- toris6B Lehrveranstaltungen (im Wo- cherWhsel 33 und 43) besuchen müs sen. Dabei ist der Freitag mit 12 stun den (!) belegt, und zwar ausschließlich mit Fachem, die ihre Kraft ganz bean spruchen. An anderen Tagen ist die Häufung der Lehrveranstaltungen nicht so gaf, doch läßt sich die zur Verfü- gundshende Freizeit kaum wirklich ausiNen. Das Ergebnis äst. daß das Selbststu dium nur völlig ungenügend betrieben werden kann. Die Vorlesungsnach schriften werden abgeheftet und damit Schluß! Kein Wunder auch, daß einige Studenten auf den Gedanken kommen, an Lehrveranstaltungen, denen sie sub jektiv weniger Bedeutung beimessen, überhaupt nicht teilzunehmen. auch die Teilnahme an den Lehrveran staltungen „Maschinen und Technologie der Spinnerei“ (7. Semester) und „Druck maschinen und Buchbindereimaschinen" (8. Semester). Sie betrachten sie als un nötige Belastung, zumal auch Prüfun gen dazu vorgesehen sind. Sie sagen; daß diese beiden Lehrveranstaltungen nicht ausreichend sind, um später ein mal auf diesem Gebiet praktisch arbei ten zu können. Außerdem gibt es ja dafür auch noch andere Fachrichtungs gruppen. in denen Regelungs-Speziali sten für Textil- und Druckereimaschi nen ausgebildet werden. Die Studenten der Gruppe 7/XV sind mit der, Praxis ihres Studiums mit Recht unzufrieden. Sie wandten sich auch bereits an ihren Fachrichtungs leiter, Professor Dr.-Ing. habil. Woschni, fanden aber bei ihm leider kein rechtes Verständnis. Es wäre jedoch sehr zu be grüßen, wenn Genosse Professor Dr. Woschni sich noch einmal die Meinung seiner Studenten anhören und richtige Schlußfolgerungen für die Veränderung der Ausbildung in seiner Fachrichtung ziehen würde. Das Beispiel des Instituts für Werkzeugmaschinenbau könnte dabei Vorbild sein. Bessere Vorlesungen In unserer letzten FDJ-Versammlung setzten wir uns u. a. mit Studienproble men auseinander. Hierbei stellten wir fest, daß einige Vorlesungen unserer Meinung nach nicht den ihnen gestell ten Anforderungen entsprechen. Wir be ziehen uns dabei vorwiegend auf die Vorlesungen von Professor Dr. Ludloff über die Geschichte der deutschen Ar beiterbewegung. Diese können in ge kürzter Form im Sonderheft der „Ein heit“ nachgelesen werden. Professor Dr. Ludloff berührt in den gelesenen Themen keine Probleme, die zur Ver tiefung des Grundrißstoffes beitragen, so daß eine Reihe von Studenten auf den Besuch der Vorlesung verzichtet. Außerdem scheint uns das Seminar über den Grundriß gegenüber anderen Semi naren (Statik) zu ausführlich zu sein. Ebenso könnte man Kritik üben an der Vorlesung von Dr. Baumgartl. Sie ist in Gliederung und Systematik das genaue Gegenteil der Vorlesungen von Prof. Dr. Junghähnel. Auch könnten schwierige Probleme besser erläutert werden. Zum besseren Verständnis wäre es zum Beispiel günstiger gewesen, eins der Zustandsschaubilder richtig zu er klären. Damit wären die anderen auch verstanden worden. Wegen der schlechten Akustik im Hörsaal 201 schlagen wir vor, die dort vorhandene Lautsprecheranlage in den Vorlesungen zu benutzen oder eine an dere Lösung dafür zu finden. Zum Teil sind aber auch die Studenten selbst schuld, da schlechte Disziplin die Vor lesungen stört. Seminargruppe 3/XI Kritik ist richtig Die Kritik der Seminargruppe 3/XI an den Vorlesungen des Genossen Prof. Dr. Ludloff ist im wesentlichen richtig. Der wichtigste Mangel dieser Vorlesun gen besteht darin, daß das Grund problem — die Strategie und Taktik des Kampfes der Arbeiterklasse und seine objektive Grundlage — zuwenig behan delt wird. Ein richtiges Verständnis der Ge schichte der deutschen Arbeiterbewe gung und ihrer Lehren für die Gegen wart und Zukunft verlangt aber das Begreifen gerade dieser Grundprobleme durch jeden Studenten. Die Parteigruppe des Instituts für Ge sellschaftswissenschaften beriet darüber in einer Parteigruppenversammlung und legte folgende Maßnahmen zur Veränderung des gegenwärtigen Zustan des fest: Um die oben angeführten Grund fragen mehr in den Mittelpunkt des Unterrichts zu stellen, werden im Rah men des Vorlesungszyklus in allen Se mestern Semesterkonsultationen zu die- sen Fragen durchgeführt. In den folgenden Vorlesungen wird das Schwergewicht auf diese Grund fragen gelegt. Die künftigen Seminare werden diese Probleme noch mehr als bisher in den Mittelpunkt rücken. Der Erfolg des Unterrichts hängt aber nicht allein von diesen Verbesserungen durch das Institut für Gesellschafts wissenschaften ab. Der regelmäßige Be such der Vorlesungen, die gründliche Vorbereitung auf die Seminare und eine aktive und interessierte Teilnahme der Studenten sind zumindest gleich wichtig. Zum Artikel des Genossen Kulitzscher (Seminargruppe 5/XI), der unserer Mei nung nach sehr wertvolle Anregungen enthält, wird in der nächsten Ausgabe der ,Hochschul-Nachrichten“ ein aus führlicher Beitrag erscheinen, der un sere Vorschläge für die künftige Gestal tung des gesellschaftswissenschaftlichen Grundstudiums zur Diskussion stellt. K. II. Geyer, Parteigruppenorganisator
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