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Hochschul-Nachrichten
- Bandzählung
- 6.1962
- Erscheinungsdatum
- 1962
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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| Studenten ohne Probleme? Parteilehrjahr | im Dezember Parteiorganisationen der Fakultäten berieten über Veränderung der Ausbildung H. M. würden. BAUSTEINE DES KOMMUNISMUS Neues aus Wissenschaft und Technik der Sowjetunion und der Volksdemokratien von der Sekunde erreicht eine von Moskauer Physikern entwickelte Zeltlupenkamera. Sie Ist vor allem für die Aufnahme von 4,5 Millionen Aulnahmen Aufnahmegeschwindigkeiten 40 000 bis 4,5 Millionen Bildern in „Wer anderes als unsere Studenten“, so sagte Genosse Professor Dr. Jung- hähnel, „kann uns Verantwortlichen sagen, was wir verändern müssen, damit sie wirklich studieren können? Sie müs sen uns ihre Erfahrungen mit den Lehrveranstaltungen mitteilen, müssen aktiv mithelfen, die Ausbildung zu ver ändern!“ Man muß hinzufügen, daß wir eine offene Diskussion vor allem vom unse ren Genossen Studenten erwarten. Was hindert sie denn; ihre Sorgen und Pro bleme zu nennen, Wir meinen, daß das Forum der Mitgliederversammlung ganz besonders dazu geeignet ist. Außerdem aber steht unseren Stu denten zur Diskussion ihrer Probleme auch unsere Hochschul-Zeitung zur Ver fügung. Wir würden es sehr begrüßen, wenn sie davon regen Gebrauch machen daß die Genossen Studenten viel zu wenig zu Wort kamen. Obwohl in der PO der 1. Fakultät die große Mehrheit unserer Genossen Studenten an der Versammlung teilnahm, sprach nur einer von ihnen, der Genosse. Schös- s e r. Seine Worte bestätigten die Kla gen der Studenten, auch der Besten, über die noch zu hohe Wochenstunden zahl und andere ernsthafte Mängel in der Ausbildung, die dazu führen, daß das selbständige Studium eingeengt, ja zum Teil faktisch verhindert wird. Auch der Genosse Weitermann wies in der Versammlung der PO der 3. Fakultät mit Recht darauf hin, daß für das Selbststudium genügend Zeit vorhanden sein muß. So wie diese beiden Genossen Stu denten sprachen, hätten jedoch noch viel mehr von ihrem Recht als Mitglieder der Partei Gebrauch machen müssen. Neue Dokumentationsdienste Die Zentralstelle für wirtschaftswis- senschaftliche Dokumentation und Infor mation am Institut für Wirtschafts wissenschaften bei der Deutschen Aka demie der Wissenschaften zu Berlin hat die Vorbereitungen zur Herausgabe mehrerer neuer Dokumentationsdienste abgeschlossen. Seit Oktober 1962 erscheint im Institut für Dokumentation der Deutschen Aka demie der Wissenschaften zu Berlin als erste Veröffentlichung in dieser Reihe der Dokumentationsdienst „Sozialisti sches Weltwirtschaftssystem". Folgende Schwerpunkte werden darin behandelt: Sozialistische internationale Arbeitsteilung, Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe, Koordinierung der Volkswirtschaftspläne der einzelnen so zialistischen Länder, ökonomischer Wett bewerb zwischen den beiden Systemen, Beziehungen der sozialistischen Länder zu den ökonomisch schwach entwickel ten Ländern. Anfang des Jahres 1963 erscheinen die Dienste: „Politische Oekonomie des Ka pitalismus“, „Planung und Leitung der sozialistischen Volkswirtschaft“, „Sozia listisches Finanzsystem“ und „Oekono- mische Theorien und ihre Geschichte“. Erzbagger automatisch Ein mächtiger automatischer Schaufel radbagger der Bauart „Erg 1600“ mit einer Jahresleistung von 20 Millio nen m 3 ist in einem Tagebau des Erz reviers Nikopol-Marganez im Süden der Ukraine montiert worden. Gleich zeitig wird hier ein weiterer Bagger dieser Type montiert. Die beiden Geräte werden zusammen mit einer 250 m lan gen Förderbrücke arbeiten, wobei der Betrieb durch Fernsehanlagen kontrol liert Wird. Feinste Glasfasern Noch vor Jahresende wird mit den Bauarbeiten für mehrere Glasfaser fabriken in der Russischen Föderation, in Armenien, Aserbaidshan und in der Ukraine begonnen. Leningrader Inge nieure haben jetzt die Entwurfsarbeiten für 14 solcher Werke beendet. In Lenin grad wurden auch die Projekte dreier Werke entworfen, die Glasfasern mit einer Dicke von nur einem Mikron her stellen werden. 1965 soll die Glasfaser produktion in der Sowjetunion das Fünffache des heutigen Standes errei chen. Funkentladungen, explosionsartigen Verbrennungsvorgängen und ähnlichen schnell ablaufenden Prozessen bestimmt. Im Parteilehrjahr 1962/63 beschäfti- @en wir uns im November und Dezem ber mit dem Thema „Der Entwurf des Programms der SED — konsequente Fortsetzung des revolutionären Kampfes der deutschen Arbeiterbewegung und ihrer Bundesgenossen in der Periode des umfassenden Aufbaus des Sozialismus in der DDR“. Während wir im November versuch ten, die historische Mission der Arbei terklasse und ihre Verwirklichung in der DDR herauszuarbeiten, wollen wir im Dezember versuchen, folgende Fragen zu klären: „Warum ist der Sieg der so- zialistischen Produktionsverhältnisse in der DDR der größte Sieg im 120jähri- gen Kampf der deutschen Arbeiter klasse?“, yind weiterhin „Warum stellt die SED nach dem Sieg der sozialisti schen Produktionsverhältnisse die Auf gabe, zum umfassenden Aufbau des So zialismus überzugehen?“ Die Behandlung dieser Fragen soll/uns ermöglichen, Auskunft zu geben, wie die Entwicklung in der DDR weiter geführt werden soll. Dabei ergeben sich sehr interessante Fragen, deren Beant wortung sicher vielen unserer partei losen Kolleginnen und Kollegen, aber auch den Genossinnen und Genossen zeigt, wie sie mithelfen können, daß un ser Leben in der DDR schöner und kul turvoller wird. Es kommt darauf an, zu zeigen, daß die Ausnutzung und Vervollkommnung unserer sozialistischen Produktionsver hältnisse bestimmend dafür sein wird, wie sich unser persönliches Leben ver ändert, wie unser Lebensstandard wei ter verbessert wird usw. Die Schulungen im Parteilehrjahr werden besonders dann erfolgreich sein, wenn alle Zirkelteilnehmer ihre Gedan ken, ihre Vorschläge und ihre Kritik zur Verbesserung unserer Arbeit an der Hochschule in den Diskussionen dar legen. Das Studium der Dokumente des 17. Plenums gibt uns sehr viele An regungen, über- unsere persönliche Ent wicklung und über unsere Arbeit nach zudenken. , Wir empfehlen den Teilnehmern des Parteilehrjahres zum genannten Thema folgende Literatur zu studieren: 1. Marx/Engels: Manifest der Kom munistischen Partei, besonders Kapi tel I. 2, Walter Ulbricht: Referat auf dem 17.* Plenum „Die Vorbereitung des VI Parteitages der SED“, besonders die Kapitel I. II, IV und X. („Volksstimme“ vom 19. Oktober bis 23. Oktober 1962 — „Neues Deutschland“ vom 13. und 14. Oktober 1962.) Gas kommt zur Oase Die Stadt Osch, eine der ältesten Städte Mittelasiens, sowie mehrere an dere Städte Südkirgisiens werden in Kürze Gasanschluß erhalten. Die ersten 10 km einer Insgesamt 120 km langen Gasleitung sind bereits verlegt. Ferner wurde mit den vorbereitenden Arbei ten für den Bau der Gasleitung Tschim- kent-Dshambul-Frunse-Alma Ata begon nen. durch die die Städte Nordkirgi siens. Kasachstan und die Oase von Buchara (Usbekistan) Gas erhalten wer den. Automatische Förderbänder Automatische Förderbänder werden im Automobilwerk von Gorki für den Innerbetrieblichen Transport von Ein zelteilen und Bauelementen zwischen den verschiedenen Werkhallen einge führt. Neben einer beträchtlichen Lei stungssteigerung und dem Fortfall jeg licher körperlicher Arbeit Werden es diese Anlagen ermöglichen, 73 Zug maschinen und 146 Fahrer für andere Arbeiten freizustellen. Transportable Rohrwalzstraße In Dnjepropetrowsk hat man mit der serienmäßigen Herstellung transportab ler Rohrwalzstraßen begonnen. Die An lage, die von ukrainischen Ingenieuren entworfen wurde, findet auf einem Lkw-Anhänger Platz. Die Produktions kapazität erreicht pro Stunde 1000 m dünnwandiger Rohre von 55 bis 100 mm Durchmesser. Auf der Walz straße können aber auch Rohre bis 820 mm Durchmesser hergestellt wer den, die für Ventilationsanlagen in Gruben und Industriebetrieben Verwen dung finden. Die mit dieser. Anlage her gestellten Rohre halten einen Druck bis zu 45 atü aus. Die Walzstraße wird vor allen Dingen für die Ausrüstung von Bewässerungssystemen und die Schaf fung von ländlichen Wasserleitungsnet- zen eingesetzt. Neues Werk am Kaspisee Eines der größten Natriumsulfat werke der Sowjetunion entsteht in der Nähe der Kara-Bogas-Bucht am Ost ufer des Kaspischen Meeres. Das Wasser der Bucht ist seit langem bekannt durch seinen außerordentlich hohen Gehalt an Glaubersalz. Die Produktionskapa zität des Werkes soll mehrere- 100 000 Tonnen Natriumsulfat im Jahr erreichen. Die erste Entwässerungsan lage ist bereits errichtet. Die ersten Mitgliederversammlungen zur Auswertung des 17. Plenums des ZK und zur Vorbereitung des VI. Par teitages liegen hinter uns. Im Mittel punkt der Diskussion stand, den höhe ren Aufgaben der Technischen Hoch schulen beim umfassenden Aufbau des Sozialismus entsprechend, vor allem die grundlegende Veränderung des Aus bildungssystems. Ohne hier auf einzelne Diskussions beiträge der Genossen in den Versamm lungen der FPO einzugehen, kann ge sagt werden, daß die große Mehrheit verantwortungsbewußt an die Erörte- rung der Probleme herangeht und bereit ist, dem Neuen an unserer Hochschule zum Siege zu verhelfen. Das ist das Positive, auf das wir uns in der wei teren Diskussion stützen können. Worin besteht jetzt im wesentlichen Klarheit? Obwohl die „Thesen Zur Neugestaltung des Studiums in den Fachrichtungen der Ingenieurwissen schaft“, die das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen unter breitete, selbstverständlich einer weite ren gründlichen Beratung bedürfen, kann man bereits jetzt folgende Ueber- einstimmung feststellen: 1. Die grundlegende Veränderung des gesamten Ausbildungssystems ist heran- gereift und muß sofort In Angriff ge nommen werden. Dabei müssen die Posi tiven Maßnahmen einzelner Institute zur Verbesserung der Lehre als Bei spiele ausgewertet und berücksichtigt werden. 2. D|e Verbesserung der Ausbildung muß vor allen eine grundlegende Ver änderung des Inhalts der Lehrveran staltungen, besonders der Vorlegungen, zum Ziel haben. Sie müssen dazu bei* tragen, die Studenten zur selbständi gen wissenschaftlichen Arbeit zu be fähigen und für die Praxis in der sozia listischen Industrie ausreichend vorzu- bereiten. 3. Die mathematisch - naturwissen schaftlichen Disziplinen und technischen Grundlagenfächer müssen im Ausbil dungssystem einen bedeutend breiteren Raum als bisher einnehmen. 4. Das Studium muß weitgehend praxisverbunden sein. Zu diesen Forderungen wurden bereits viele konkrete Vorschläge ge macht und kritische Hinweise gegeben. Dabei traten im Für und Wider der Diskussionen aber auch Meinungen auf, die zeigen, daß über ihre Verwirkli chung noch keine volle Klarheit besteht. Der Hauptmangel der bisherigen Mit gliederversammlungen bestand darin, 3. R. Weihs: Referat auf der 3. Be zirksleitungssitzung. („Volksstimme“ vom 27. Oktober 1962.) 4. Entwurf des Parteistatuts. („Volksstimme“ vom 17. und 18. Ok tober 1962 — „Neues Deutschland“ vom 13. Oktober 1962.) Wir empfehlen weiterhin den Genos sen, den „Grundriß zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“ zur Vor bereitung auf den Zirkel zu benutzen und besonders die Seiten 414 ff. des Son derheftes „Einheit“ zu studieren. Wir fordern alle Genossen und Kol legen auf, in der Vorbereitung auf den Zirkel den Programmentwurf unserer Partei durchzuarbeiten. Heft 5 soeben erschienen. Aus dem Inhalt: 1 E. Chavin. Die Bestimmung de« Mechanisierung«- und Automatisie rungsgrades der Produktion des Maschi nenbaus. M. Z Mil’stejn. Verbesserung der Oberflächengüte der Zähne beim Scha ben von Zahnrädern mit mittlerem Modul. D. D. Medvedev. Spanabhebende Be arbeitung nach dem Auftragschweißen legierter Stähle. M. F. Emel'janov. Zusatzvorrichtung für Montage- und Stapwerkzeuge. A. F. Mustaev. Spiel im Vorschub antrieb schwerer Portalfräsmaschinen. M. A. Balter, M. L. Turovskij, V. Ja. Il’icev. Einfluß der Härte des Werk stoffes un<j des Abwälzens mit einer Rolle auf die Empfindlichkeit zur Span nungskonzentration. G. B. Lur’e, M. P. Poljanskij u. a. Die Automatisierung von Rundschleif maschinen. Welches war die erste Arbeiterpartei in Deutschland? Diese Frage wird so verschieden be antwortet, wie verschieden die Stellung zu Deutschland und zur Arbeiterklasse heute ist. Darum ist es kein Gelehrten streit, sondern auch in diesem Funkt scheiden sich Geschichtsfälscher, die lügen, wann immer sich ihnen Gelegen heit dazu bietet und damit schon gro- ßes Unheil angerichtet haben, von wah ren Forschern und Vertretern einer wissenschaftlichen Geschichtsschreibung. Geschichte wird lebendig, wenn die Arbeiterklasse und die Jugend unserer DDR in Fortsetzung humanistischer deutscher Traditionen ihren Staat und ihre Bildungsstätten gestalten mit dem Wissen, daß ihre Arbeit wegweisend für ganz Deutschland ist. Geschichte muß aber auch lebendig werden, wenn Geschichtsfälscher am Werke sind, um das Beste, was deutsche Menschen schufen, wegzuleugnen oder für imperialistische Interessen zu ent stellen versuchen. Dazu muß man natür lich wissen! Fälschung der Geschichte kann sich nur auf Unwissenheit und guter. Glauben stützen. Gerade Deutsch land hatte dafür bitter zu zahlen. Wenn unsere Arbeiter-und-Bauern-Macht nur den einzigen Vorzug besäße, ihre Bür ger zu allseitig gebildeten Menschen zu erziehen, stünde sie unvergleichlich hoch über dem westdeutschen Staats gebilde. Die Führung der SPD, be herrscht von politischen Abenteurern wie Wehner und Brandt, begann plötz lich, sich der deutschen Geschichte zuzu wenden. nicht etwa, um Lehren zu ziehen, sondern gezwungenermaßen, um ihr in Godesberg angenommenes impe rialistisches Programm „geschichtlich zu untersuchen“. Diese festgelegte Zielstellung führte nun auch zu entsprechenden Resultaten. Wer Kapitulation und sogar aktive Un terstützung für Imperialisten und Mili taristen „geschichtlich untermauern“ will, geht selbstredend nicht zu Marx, Engels, Bebel oder Liebknecht. Eher schon zum mit Bismarck paktierenden Lassalle, inklusive seinen Nachfolgern Bernstein, Kautsky u. a. Etwas Nega tiveres ist in der Geschichte der deut schen Arbeiterbewegung nicht vorhan den, wenn man im vorigen Jahrhundert sucht. Aber Lassalle geht auch, not falls, obwohl die Führung der SPD so gar auch ihn schon über Bord geworfen hat. Obwohl sich die Sozialdemokratie zuweilen auf Lassalle beruft, gebraucht sie ihn längst nicht mehr als Grundlage ihrer Politik, die seit dem Godesberger Parteitag offen imperialistisch ist. Und so feiert man — 1963 — 100 Jahre Sozialdemokratie. Soll jemand sagen, sehen Arbeiterklasse. Daß der Bund nicht Zehntausende von Mitgliedern zählte, entsprach der damaligen Situa tion, in der die Arbeiterklasse noch nicht voll entwickelt war. Das Manifest der Kommunistischen Partei ist bis heute nicht nur voll gültig, was seinen Wesensinhalt betrifft, sondern auch das meistgelesene Buch der Welt, das sogar diesen Platz der Bibel streitig gemacht hat! Von dem in ihm enthaltenen wissenschaftlich be Eine aktuelle Frage beantwortet von Dipl. rer. pol. Jutta Sibbe die Sozialdemokratie Westdeutschlands wäre nicht für Arbeitertraditionen! In Wirklichkeit aber entstand die erste revolutionäre Partei der Arbeiterklasse wesentlich eher, nämlich schon 1847! 1847 nahmen die Führer des Bundes der Gerechten in Deutschland den wis senschaftlichen Kommunismus an, orga nisierten den Bund auf demokratischer Grundlage um und beauftragten Marx und Engels mit der Ausarbeitung eines Parteiprogramms. So fand die Vereini gung des wissenschaftlichen Kommunis mus mit der Arbeiterbewegung statt. Die einheitlich geschlossene Welt anschauung des wissenschaftlichen Kommunismus, durch die Partei in die Arbeiterklasse hineingetragen, garan tierte gemeinsames Handeln mit dem Ziel: Sturz der Herrschaft der Bour geoisie, Errichtung der politischen Macht der Arbeiterklasse zum Zwecke der Auf hebung der bürgerlichen Klassengesell schaft. In Kenntnis der Gesetzmäßigkeiten der Geschichte führte der Bund der Kommunisten die Arbeiter in allen Perioden, ohne je eine Etappe übersprin gen zu wollen. Der mit seiner Um benennung im Sommer 1847 entstandene Bund der Kommunisten mit dem be rühmten Manifest der Kommunisti schen Partei als Parteiprogramm - ist die erste marxistische Partei der deut- gründeten Inhalt hat sich die deutsche Sozialdemokratie in Godesberg öffent lich und offen losgesagt. Daraus erklärt sich des weiteren das Zurückgreifen auf Lasalle. Der Marxismus stellt die Klassenziele des Proletariats wissenschaftlich dar, er ist die Theorie der Befreiung der Arbei terklasse und der ganzen Gesellschaft. Wer von dieser Theorie abweicht, sie entstellt oder gar aufgibt, verrät un weigerlich die Ziele der Arbeiterklasse, unterstützt somit zwangsläufig ihre Feinde. Da die westdeutsche Sozial demokratie diesen Verrat nunmehr voll zogen hat, kann sie sich nur noch, und auch das unvollständig, auf die Gegner des Marxismus in der deutschen Arbei terbewegung, wie zum Beispiel auf Lassalle, berufen. Sie muß folgerichtig die erste revolutionäre Partei der Arbei terklasse verleugnen. Die Führung der Sozialdemokratie hat mit ihrer Kapitu lation vor dem Bonner Staat sogar auf solche demokratische Forderungen, wie Bodenreform, Nationalisierung der Grundindustrie, unentgeltliche Volks- erziehung, verzichtet, die Sich schon vor 114 Jahren im ersten Programm des Bundes der Kommunisten befanden. Während In unserem Staat die Ver wirklichung derartiger Forderungen schon lange Selbstverständlichkeit, un serem: demokratischen Empfinden in Fleisch und Blut übergegangen ist, müs sen diese einfachen demokratischen Rechte in Westdeutschland noch er kämpft werden. Die rechten Führer der SPD verleugnen die Existenz solcher jahrhundertelanger Arbeiterforderungen und ihren Träger: die erste proleta rische Partei. Das nimmt nicht Wunder, denn alle 32 Mitglieder de« SPD-Parteivorstandes haben 43 Aufsichtsratsposten in deut schen und internationalen Monopolen inne! Sogar in der Montanunion sitzen 12 SPD-Führer, darunter Wehner und Ollenhauer, die mit ihren Dividenden anteilen in den Besitz von Großaktien gekommen sind. Dieser Grad von Ab hängigkeit vom Finanzkapital und Kor rumpierung steht in der Geschichte der deutschen Sozialdemokratie einmalig da! Diese Tatsache charakterisiert ein deutig die Einstellung der Führer der westdeutschen Sozialdemokratie zur Ge schichte, die sie versuchen so darzustel len, als stimme ihre imperialistische Politik mit den marxistischen Traditio* nen wenigsten« in Teilfragen überein. In Verfolgung ihres Hauptzieles — Auslöschung der marxistischen Tradi tionen in der deutschen Arbeiterklasse — sind die Führer der westdeutschen So zialdemokratie bis zur Verfechtung de« politischen Klerikalismus gesunken. Nichtsdestoweniger ist es der Führung der SPD noch nicht gelungen, den Wider stand auf ideologisch-theoretischem Ge biet zu brechen. Besonders die Gewerk schaften widersetzen sich dem imperia listischen Kurs der SPD-Führung. Wenn wir uns in neuester Zeit mit der Geschichte der deutschen Arbeiter bewegung befassen, helfen wir damit die geschichtliche Wahrheit verbreiten, die in diesem Fall heißt: Der Bund der Kommunisten war die erste Partei der deutschen Arbeiterklasse, die Eisenacher Partei setzte ihren Kampf fort und bildete den Grundstein der Sozialdemo kratie. Die SED setzt diese Traditionen fort und bewahrt das positive, revolu tionäre und humane Erbe der deutschen Arbeiterbewegung, das die SPD-Führung für klingende Münze verkauft.
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