Volltext Seite (XML)
„,,>i >r ; VD!» im MM H>W «»—»„WM »» Derantworlllcher Redakteur: VaxI Sedn«. - Druck und Vertag- «arl S«-« in DWvoI-1«Wald«. Sonnabend den 5. November 1921 87. Jahrgang Rr.2öS ««les »la« ealhiM -le amMche» »ekaaalmachmW» «mlshElmmmschafi.-es «mlsgerichä^ mr- -es Sla-lrals -u DlpPol-lswal-e Weitzeritz-Jeilung <«^<>»s,-»img m» Anzeiger sitr M-poMswawe, SchmieSeberg ».U O «ellefle Jelkaag-es Des»r»s > - > mr-r Merteüäbrlich L2Mk.oba«S»- MWssöptklS» trag«». — Einzelne Nummer» gg Pf. — Ferni precher: Amt Dippoldiswalde Ar. L. Semeiudeverbands^Nirokonto Ar. 8. PoNtdeck» Konto: Dresden 12S4S. AMe VtkMtmchWto. Das Oberversicherungsamt Dresden hat die Vrtklüllv» für den Bezirk des unterzeichneten Versicherungsamtes vom I. Januar 1922 ab folgendermaßen neu festgesetzt: Lufichert« über 2t Jahre Verstcherte von 16 bl» 2l Jahren Jang« Leut« v. >4b. ik Jahren Kind» unt«r 14 Jahrrn männ lich« weib liche männ lich« weib liche männ lich« M»ib «che männ- llm« weib liche M. M. M. M. M. M >) StLSta Altenberg, Bärenstein, Frauenstein. Geising, Glas hütte und Lauenstein, Sowstacloo Großölsa, Hänichen, Kipsdorf, Kreischa, Obercarsdorf, Possendorf, Rechenberg, Schlottwitz, Schmiedeberg, Wilmsdorf und Zinnwald: 28 !9 20 16 13 9^44 d) die übrigen Gemeinden und sämtliche Gutsbezirke : 20 13 j 15 ll j 10 7 3 3 Lm1»drmvtill»iw»üd»lt — Versicherungsamt — 1048» f. vlppolätäwulcks. am 29. Oktober 1921. Auf Blatt 101 des Handelsregisters, betr. die Firma Bruno Scheibe in Dippoldiswalde, ist heute eingetragen worden. Die Firma lautet künftig: Bruno Scheibe, Nachf. Alfred Fischer. Der Inhaber Robert Bruno Scheibe ist aus- geschieden. Der Kaufmann Ernst Alfred Fischer in Dippol diswalde ist Inhaber. 1 Reg. 73/21. Amtsgericht Dippoldiswalde, den 28. Oktober 1921. Auf Blatt 258 des Handelsregisters ist heute eingetragen worden, daß die Firma: A. B. Goldammer, Sport- und Turnschuhfabrik in Kreischa, künftig: Bernhard Goldammer, Sport- und Turnschuhfabrik in Kreischa, lautet. Amtsgericht Dippoldiswalde, den 29. Oktober 1921. 1 ä. Reg. 696/21. OertlicheS «ESiichfircheS. — Morgenbesuch am Stubenfenster. In Feld und Wald ist es kahl geworden, der Umzug der Bogelwelt hat seinen Anfang genommen. Wer im letzten Winter gewöhnt war, am Fenster eine Futterstelle einzurichten, der schaue sich jetzt um. Die zierlichen Meisen sind da und schauen zutrau- Vch ins Fenster. Es ist ein Anblick, der einem das Herz warm macht. Wenn die Hausfrau noch eine alte Speck schwarte liegen hat, so ziehe sie einen Faden hindurch und klemme den unten zwischen die Fensterflügel. Es ist eine Freude, die dankbaren Tierchen zu sehen. — Türen zumachenl Jetzt, wo die Witterung zu nehmend rauher und die Kohlenfeuerung täglich kostspieliger wird, hat der Mahnruf: «Türen zu!' wieder volle Berech tigung. Besonders die Kinder sollten streng angewiesen werden, jede geöffnete Tür wieder zu schließen. Dor allem die Haustür! Nur wenige Leute machen sich den rechten Begriff von der Durchkühlung eines geheizten Hauses bei windigem Wetter infolge offenstehender Haustür. In wenigen Minuten ist die Temperatur des Treppenhauses um einige Grade gesunken. Die Folge ist, daß bald darauf auch die Zimmerfluren und die Zimmer selbst — und zwar vom Erdgeschoß bis zum obersten Stockwerk — stark abge- kühlk sind. Eine bei kaltem, stürmischem Wetter offen stehende Haustür kostet allen Mietsparleien des Hauses teures Aohlenmakerial und vermehrte Arbeit des Einheizens. — Höchstpreise für Kartoffeln. Das säch sische Wirtschaftsministertum hat eine vom 1. November in Wirksamkeit tretende Verordnung ertasten, daß die von der Preisnotierungskommission des Landeskulturrates jeweils be- kapnkgegebenen Erzeugerpreise für im Freistaat Sachsen er baute Epeisekartoffeln Höchstpreise im Sinne des Reichsge- setzes über Höchstpreise sind. Hiernach können insbosondere Speisekartoffeln, deren Abgabe zu den Höchstpreisen von den Erzeugern verweigert wird oder bei deren Berkaus die Höchst preise überschritten werden, namentlich dann, wenn sie aus Sachsen ausgeführt werden sollen, enteignet werden. Höchst- prelsüberschreitungen werden nach den reichsrechtlichen Be stimmungen, insbesondere auch nach Z 4 der Reichsverord- nung gegen Preistreiberei, bestraft. Hktndler haben außer dem zu gewärtigen, daß gegen sie das Berfahren zur Ent ziehung der Handelserlaubnis wegen Unzuverlässigkeit elnge- lleltet wird. — Bon ansteckenden Tterkrankheiten trat am 31. Oktober im Verwaltungsbezirk Dippoldiswalde neben der Tollwut die Maul- und Klauenseuche ebenfalls in nur einem Gehöft auf; am 15. Oktober herrschte die letztere In 2 Gemeinden mit 3 Gehöften. — Mit dem 31. Dezember 1921 läuft die Frist zur Nach zahlung freiwilliger Beiträge bei der Angestelltenverflcherung für die Jahre 1914 bis 1920 ab. Versicherte, deren Anwart schaft in diesen Fahren nicht aufrecht erhallen ist, müssen also, um ihre Ansprüche nicht zu verlieren, die fehlenden frei willigen Beiträge bis zum Schlüsse dieses Jahres elnzahlen. Schmiedeberg. Am 10. und 11. Dezember wird die Ver einigung für Volksbildung und Kunstpflege durch das hie sige Gewerkschaftskartell zum ersten Male hier eine Bücher- ausstellung veranstalten. Schmiedeberg. Bei der hiesigen Gemeindeverbandsspar tasse erfolgen im Monat Oktober d. F. 201 Einzahlungen in Höhe von 84 833,62 M.: dagegen wurden 153 Rückzahlungen im Gesamtbeträge von 97 422,41 M. geleistet. Altenberg. Die Kantoreigesellschast besteht nunmehr 325 Häreüsieiu. Bor 25 Fahren wurde hier die Grünljung cu.es -artens- und Sparkaffenvereins beschlossen. Gessendorf, 2. November. Heute vor 25 Fahren feierte man ^cc das 500 jährige Kirchenjubiläum. Hainsberg. Die Firma Ernst u. Karl Römer schenkte ihren Arbeitern je 300 M. zum Kartoffeleinkauf. KeffelSdorf. Die hiesigen Landwirte gaben ihre Kartoffeln im Orte für 45 M. ab und schenkten 40 Zentner zur Ver- teilung an Minderbemittelte. Zum gleichen Zwecke sammel ten Ortsbewohner 1800 M. in bar. Freital. Seit dem 1. November erscheint hier eine neue sozialdemokratische Zeitung, die «Freitaler Volkszeitung'. Dresden. Präsident Fräßdorf eröffnet am Donnerstag die Landtagssitzung um 1 Uhr. Am Regierungstische ist nur Mirtschaftsminister Fellisch. Die kleinen Anfragen des Abg. Heßlein, der Frau Abg. Salinger usw. werden regierungs seitig beantwortet und der Kommunist Renner begründet seinen Antrag im Reichsmiekerschutzgesetz Sicherungen gegen die Abwälzbarkeit der Grundsteuer auf die Mieter zu schaffen. Er hält eine Agitationsrede und wird von der Rechten abgeferttgt. Der Antrag wird schließlich dem Rechts ausschuß überwiesen. Ein kommunistischer Antrag, den 9. November als Feiertag zu erklären, wird antragsgemäß auf die heutige Tagesordnung gesetzt. Die zweite Lesung dieses Antrages findet am kommenden Dienstag statt. Es kommen sodann die Verhältnisse auf dem Karkoffelmarkt zur Sprache. Es entwickelt sich eine lebhafte Debatte, die teil weise eine solche Unruhe im Hause hervorruft, daß die Redner nur teilweise zu verstehen sind. Schuld an der Kartoffelver teuerung tragen zweifellos zum größten Teile die Aufkäufer. Der Antrag wird schließlich dem Aechksausschuß überwiesen. Nächste Sitzung Dienstag den 8. November, 1 Uhr, mit der Tagesordnung: Gesetzentwurf über die Erweiterung der Landeskulturrentenbank, erste Beratung über die Vorlage betreffend Schaffung der Stelle eines Direktors für das deutsche Forschungsinstitut für die Lederindustrie in Dresden, Anfrage über eine Aeutzerung des Kultusministers Fleißner in einer politischen Versammlung, erste Beratung eines An trages, die Entlassung von Waldarbeitern betreffend, und zweite Beratung über den Antrag, die Festlegung des I.Mai und 9. November als gesetzliche Feiertage betreffend. Schluß der Sitzung 6,10 Uhr. — Die amtliche Preisnokierung der sächsischen Kartoffel notierungskommission vom Mittwoch nachmittag, die bis nächsten Mittwoch gilt, sieht folgende Erzeugerpreise ab Ver ladestation je Zentner für alle Sorten vor: In den Bezirken Leipzig, Dresden und Bautzen 48—56 M>, in den Bezirken Zwickau und Chemnitz (Gebirge) 48—58 M. Die Preise sind als Höchstpreise im Sinne der neuen Verordnung des sächsischen Wirkschaftsministeriums anzusehen. Sie gelten allerdings nur für die in Sachsen gebauten Kartoffeln. — Wie demTelunion-Sachsendienst mltgeteilt wird, haben der Zentralverband der Angestellten, Ortsgruppe Dresden, und der Verband der Rechtsanwalts- und Notariats-Ange stellten, Ortsverein Dresden, infolge der Weigerung des Dresdner Anwaltsvereins, Tarifvertragsverhandlungen zu führen, die Sperre über sämtliche Kanzleien der im Landge richtsbezirk Dresden ansässigen Rechtsanwälte verhängt. Ver mittlungen von Rechtsanwaltsangestellten werden demnach von diesen Organisationen nicht mehr vorgenommen. — Die Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt und der Stadtrat zu Radeberg verbieten Fugendlichen unter 17 Fahren nach 10 Uhr abends den zwecklosen Aufenthalt auf Straßen und Plätzen sowie in den Anlagen und den Besuch von Schankstätten, wenn sie nicht in Begleitung der Eltern, von Verwandten, Lehr-, Dienst- oder Arbettsherren oder anderer Erziehungsberechtigter sich befinden. Strafen: 150 M. oder 14 Tage Haft im Höchstfälle. — Der Bezirk Dresden - Neustadt bewilligte dem Johanniter-Krankenhaus in Heidenau eine Fahresbelhilfa von 3000 M. — Dle MUchhändlerin Anna Petasch in Dresden wurdo zu einem Monat Gefängnis und 1000 M. Geldstrafe verur teilt, well sie Wasser in die Milch goß. — Der Gewerkausschuß für Sachsen vom Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund fordert zur Arbeitsruhe am 9. November auf Plrna. Der Bezirk Pirna erhebt del Tanzvergnügungev 1,20 M. Steuer, bei Kostümfesten 3 und bet Maskenbällen 5 M. 50 AL der Roheinnahme erhält der Ort, in dem di« Tanzstätte liegt. Sebnitz. Städtisch« Kartoffelaufkäufer konnten in Langen- wolmsdorfKartoffeln erhalten, wenn sie sämtliche 800 Zentner unausgelesen zum Preise von 75 M. abnahmen, da es «Saat kartoffeln' seien. Kamenz. In einem an der Moltkestratze gelegenen Garten hat es das warme Herbstwetter der vergangenen Wochen ferttggebracht, zwei Aepfelbäume noch mit einer zweiten Frucht zu erfreuen. Allerdings sind die zweiten Aepfel an Zahl zwar groß, aber doch so klein, daß ihre Ver wertung ausgeschlossen ist. i Rochlitz. Die Beschaffung von K a r t o f f e l n für Min derbemittelte beschäftigte die Stadtverordneten. Ilm Aar toffeln für die Minderbemittelten (Invaliden-, Alkers- und Unfallrentner, Almosenempfänger und Kleinrentner) zu be sorgen, hat sich -er Rat veranlaßt gesehen, für diesen Zweck 1200 Zentner Spelsekartoffeln bei den Landwirten unserer Umgegend zu kaufen. Dle Kartoffeln sollen den Minderbe mittelten zu dem Preise von 30 M. für den Zentner über lassen werden. Bürgermeister Grieshammer sprach seine Ge nugtuung darüber aus, daß sich die Landwirte auch diesmal wieder wie früher in bereitwilligster Weise zur Lieferung der - benötigten Menge Kartoffeln erklärt haben, ohne daß Ein wendungen dagegen von irgendeiner Seite gemacht worden seien. Wurzen. In Zeititz bei Wurzen wurden von einem Unbekannten aus dem Schlosse des Herm von Arnim Schmuckgegenstände von großem Werte, darunter eine Perlenschnur mit 280 Perlen, gestohlen. Der Dieb suchte Stellung als Inspektor; er war von großer Statur, etwa 25 Fahre alt und trug grauen Lodenmantel, grauen Hut und goldenen Klemmer. Hennersdorf bei Flöha. Ein gräßlicher Unglücksfall hat sich in der Wagenfabrtk Melzer ereignet. Der 17 jährige Sohn Walter des Genannten wollte sich nach Arbeitsschluß in der Werkstatt noch etwas für sich selbst arbeiten. Beim Auflegen des Riemens wurde der Unglückliche vom Getriebe erfaßt und furchtbar zugerlchtet. Es wurden ihm beide Beine gebrochen und der linke Arm abgerissen. Nach Anlegen eines Notverbandes wurde der Bedauemswerke nach dem städtischen Krankenhaus in Chemnitz gebracht, wo er ver schied. Marienberg. Eine unerfreuliche Entdeckung mußte eine Landwirtsfrau bet Einzahlung einer Summe von mehreren 1000 Mark in 50-Mark-Scheinen machen. Die Scheine be standen, aus den vor längerer Zeit eingezogenen gelben, mit kranzartiger Umrandung versehenen Noten. Die Frau, die noch eine größere Anzahl davon zu Hause gehamstert hat, erlitt eine empfindliche Einbuße. Lößnitz i. E. In der hiesigen Gegend soll jetzt dle Schiefer- gewinnung wieder ausgenommen werden, da gegenwärtig der Schiefer hoch im Preise steht. Zur Ausbeutung des Ge meindebruches Niederaffalker durch eine Aktiengesellschaft bewilligte der Bezirksausschuß Schwarzenberg einen größe ren Geldanteil. Breitenbrunn. Ein hiesiger Bäckermeister versuchte mit seinem Geschirr 42 Sechspfundbroke, 6 Vierpfundbrote, 2 Drei pfundbrote und 60 Zeilen Semmeln nach der Tschecho-Slo- wakei zu bringen. Er wurde aber von einem Zollbeamten angehalken. Die Maren im Werte von 700 M. wurden be schlagnahmt und der Bäckermeister wegen verbotener Waren ausfuhr und Schmuggels zur Anzeige gekracht. Grünhain. Der Stadlgemeinderat hat einstimmig be- , schloffen, die Stadt dem Gemeindeverbande der Gasfernver sorgung Annaberg anzuschliehen. Die Anschluhverhandlungen der Orte Beierfeld, Bernsbach und Zwönitz mit dem ge nannten Gemeindeverbande schweben noch, werden aber vor aussichtlich bald -endet werden.