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Das Ringen um Höchstleistungen an jedem Arbeitsplatz hatte sich jeder zum Ziel gesetzt. Genosse Dr. Herrmann Nawroth, Parteisekretär unserer Hochsdiule, und Genosse Eckehard Andreas, 2. Sekretär der FDJ-Kreisleitung, konnten sich bei ihrem Besuch im EAW davon überzeugen. Wir spürten, daß wir gebraucht wurden! Studenten berichten über ihren Einsatz im VEB Kombinat EAW Von der TH Karl-Marx-Stadt ar- beiteten im Rahmen des Studenten dies als weiteren Ansporn bei der in der Arbeitsatmosphäre dieses Bewältigung ihrer Ausgaben. Kollektives wohl fühlte. FDJ-Studentenbrigaden in Berlin Im Zeltlager „Karl Marx“ der FDJ- Bezirksorganisation Karl-Marx-Stadt gestalteten in den beiden 3wöchigen Durchgängen jeweils 1100 FDJ-Stu- denten gemeinsam mit Freunden ausländischer Bruderorganisationen den Studentensommer 1979 als wich tige Initiative im „FDJ-Aufgebot DDR 30“. Die Teilnehmer des Lagers kamen aus der Bergakademie Frei berg, den Ingenieurhochschulen Zwickau und Mittweida, der Päd agogischen Hochschule Zwickau, aus unserer Hochschule und weite ren Fachschulen des Bezirkes Karl- Marx-Stadt. Gemeinsam mit ihnen nahmen 120 Freunde aus der Sowjet union, der CSSR, VR Bulgarien, aus Irland und aus Dänemark am Stu dentensommer teil. Die Freunde arbeiteten an Schwer punkten der Industrie und des Bau wesens der Hauptstadt Berlin, wie zum Beispiel bei der Deutschen Reichsbahn, im VEB Kombinat Elektro-Apparate-Werke, im VEB Baumechanisierung und im VEB Stadtgrün. Im Ergebnis einer langfristigen Vorbereitung, in deren Mittelpunkt die Klärung des politischen Anlie- gens der FDJ-Studentenbrigaden im Rahmen der „FDJ-Initiative Berlin“ stand, hatten sich alle Brigaden in ihren Brigadeprogrammen hohe Ziele gestellt. Alle Brigaden wollten durch eine anspruchsvolle politische Arbeit, durch die wöchentlichen Brigadever sammlungen und durch Aussprachen mit Werktätigen der Einsatzbetriebe erreichen, daß das Ringen um Höchstleistungen überall Norm wurde. So kämpften Brigaden um den Namen revolutionärer Vorbilder wie Ernst Thälmann, Fritz Heckert oder Clara Zetkin. In Auswertung sowjetischer Erfahrungen arbeiteten Brigaden nach dem Motto „9 arbei ten für 10“. Alle Brigaden hatten sich das Ziel gestellt, ihre Aufgaben zu erfüllen und durch zusätzliche Initiativen überzuerfüllen. Viele Freunde sahen in guten Arbeitslei stungen ihren Dank für die Gast freundschaft, die die Berliner Be völkerung ihnen als Delegierte zum Nationalen Jugendfestival der DDR erwiesen hatte. Die Freunde der FDJ-Grundorganisationen der IHS Zwickau und der Sektion Verarbei tungstechnik der TH Karl-Marx- Stadt gaben mit hohen Leistungen in den FDJ-Studentenbrigaden Ant wort auf die Auszeichnung ihrer FDJ-Grundorganisationen mit einem roten Ehrenbanner der Partei mit den Bildnissen von Ernst Thälmann und Wilhelm Pieck. Zwischen den Brigaden wurde der Wettbewerb geführt, der wöchent lich im Lager öffentlich ausgewertet wurde. Dabei erfolgte die Auszeich nung der besten Brigade, der besten Brigadeleiter und der besten Briga- disten. Politische Höhepunkte waren die zentrale Eröffnungsveranstaltung in unserem Lager, ein Meeting am so wjetischen Ehrenmal in Berlin-Trep tow und die Abschlußveranstaltung im Stadtbezirk Köpenick. Wir konn ten uns freuen, führende Genossen der Partei- und Staatsführung zu Foren als Gesprächspartner begrü ßen zu können. So wurden Foren zu aktuell-politischen Fragen, zur Ge schichte der DDR und der FDJ, zur Hochschul- und Wissenschaftspoli tik und zur Entwicklung der Haupt stadt Berlin durchgeführt. Im Sinne des Namens unseres Lagers führten wir in allen Brigaden eine Brigade versammlung zum Thema „Marx und wir“ durch. Traditionsgemäß spielte der Ge danke der antiimperialistischen Soli darität auch in den FDJ-Studenten brigaden eine große Rolle. Alle Freunde beteiligten sich an einem Solidaritätssubbotnik, und es wurden Solibasare durchgeführt. Ausdruck unseres internationalistischen Den kens und Handelns war es, daß wir eng mit den in unserem Lager an wesenden ausländischen Freunden zusammenarbeiteten und sie in das Lagerleben einbezogen. Zu einem interessanten Lagerleben gehörte natürlich auch eine inter essante Freizeitgestaltung, der Auf tritt von Kulturgruppen oder Sport vergleiche. Nahezu täglich stand eine Tanz- oder Filmveranstaltung auf dem Programm. Höhepunkte waren der Wettbewerb um das beste poli tisch-kulturelle Programm zwischen den Brigaden, ein Sommernachtsball und Sportvergleiche mit Mannschaf ten des Stadtbezirks Köpenick. Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Gestaltung des Lager lebens war die materiell-technische Ausgestaltung des Lagers. Ein Ju gendkollektiv der Bauarbeiterversor gung Berlin sorgte für eine gute gastronomische Betreuung. Klubzelt, Handbibliothek, Freiluftcafö, Kegel bahn und vieles andere mehr ge statteten eine interessante Freizeit- gestaltung. Wir hatten uns gut vorbereitet, um mit den FDJ-Studentenbrigaden einen würdigen Beitrag zur Vorbe reitung des 30. Jahrestages der Gründung der DDR zu leisten. sommers 1979 Studenten des 1. Stu dienjahres der Sektion Textil- und Ledertechnik im Betrieb Relais. Sie waren speziell eingesetzt bei der Fertigung von Motorschutzrelais, deren einziger Hersteller dieser Be trieb für das sozialistische Lager ist. Die Studenten wollten durch ihren Einsatz im Dreischichtsystem den Werktätigen bei der Erfüllung und Übererfüllung der volkswirtschaft- lichen Aufgaben helfen. Für die Studenten war das eine gute Mög lichkeit, durch den unmittelbaren Kontakt mit den Arbeitern und mit der Arbeiterjugend einen Einblick in Produktionsprozeß und Technik zu gewinnen. Gerade dies war für das Studium und die praktische weitere spätere Tätigkeit von gro ßem Nutzen. Bei ihrem Streben nach höchst möglichen Produktionsergebnissen standen die drei Brigaden im Wett bewerb untereinander’. Dabei konn ten schon in der ersten Woche gute Ergebnisse erreicht werden. Trotz der ungewohnten Arbeit im Schicht rhythmus wurde die vorgegebene Einlaufkurve bereits um zehn Pro zent Überboten. Die von der FDJ des Betriebes gut organisierte Freizeitgestaltung verschaffte den Studenten den nöti gen Ausgleich durch frohe und er holsame Stunden. Auch die staatliche Leitung des Betriebes gab alle Unterstützung bei der Lösung der auftretenden Schwierigkeiten. Die Studenten möchten auf diesem Wege ihren Dank ausdrücken. Sie betrachten So brachte der Studentensommer beiden Seiten Gewinn: Die Kollek tive erhielten wirksame Unter stützung bei der Erfüllung ihrer Planaufgaben, und die Studenten nutzten die Zeit, sich praktische Er fahrungen anzueignen. Die Zeit der gemeinsamen Arbeit trug, wie in den vergangenen Jahren, zu guten Kontakten und zu einer Atmo sphäre bei, die darin zum Ausdruck kam, daß die Arbeiter von „unse ren“ Studenten sprachen, sie also in ihr Kollektiv einbezogen. Thomas Köhler, Sektion Textil- und Ledertechnik ★ Ich arbeitete in der Galvanik und freute mich, in einem Kollektiv ein gesetzt zu sein, in dem ich vom ersten Tag an guten Kontakt hatte. Das lag daran, daß wir sofort als Mitstreiter akzeptiert wurden und spürten, daß unsere Arbeit ge braucht wurde. Einige organisatorische Start- .Schwierigkeiten wurden schnell aus dem Wege geräumt. An einigen Arbeitsplätzen gab es noch Probleme mit der Normer füllung, aber auch die Stammkräfte bestätigten, daß das nicht am Fleiß oder Einsatzwillen unserer Studen ten lag. Neu war für mich die Zusammen arbeit mit polnischen Kollegen, die uns Studenten auch vom ersten Tag an als Partner anerkannten. Das trug viel dazu bei, daß man sich Interbrigaden in der Sowjetunion Erfahrungen zwischen Ostsee und Schwarzmeerküste Zwei Tage trug uns der Zug dem Meer entgegen. Dann Regen in Leningrad. „Na Freunde, ihr habt einen Umweg gemacht. Sie warten auf euch im Süden! Doch ärgert euch nicht wegen des Irrtums. Wir zei gen euch gern unsere Stadt!“ Und als wir über dem Schauen und Hören und Staunen dann er ste Worte fanden, da teilten wir schon ein bißchen den russischen Stolz. He. Freunde, haltet das Herz fest! Ja Irrtümer haben auch gute Seiten. Und dann kam der Süden, der Kaukasus. Doch was die Touristen dort schwerlich glauben: Fünf Stunden entfernt ist das Wasser schon rar, Pflanzenwuchs braucht Bewässe rung. Dort in der Steppe lebten wir, und lange gab's keinen Regen. Oh, da schmeckt das Brunnenwasser! Ansonsten nur Felder: Melonen, Erdbeeren, Gurken, Rosen, Äpfel und Kirschen — stets gesäumt von Kanälen. Und Arbeit gab's über all. Und abends die Lieder: Verges sen sind die Mühen des Tages. Was für ein Volk, das solche Lie der kennt! Und dieses Land braucht den Frieden. Häufig , entdeckst du Zeichen des Krieges, die immer noch Mahnung und Erbe sind: Denkmale, Ruhestätten der Hel den, Hinweisschilder für Invaliden — sie werden außer der Reihe be dient, leere Ärmel und Krücken. Aber dies Land ist ein Bauplatz, unfertig sicher, doch stetig im Werden. Ein Menschenalter nur hatten sie bisher Zeit. Sie erfüllen den Traum einer menschlichen Ordnung mit Leben. Planvoll, doch ständig befeindet, nutzten sie ihre Chance. Auch für uns alle. Bert Czytrich Für mich bedeutete diese Tätig keit eine gute Ergänzung zum Stu dium, eine willkommene Auf stockung meines Etats und das gute Gefühl, nützliche Arbeit geleistet zu haben. Ulrich Aßmann, Sektion Mathematik * In dem Kollektiv der Vorferti gung fanden wir vom ersten Tag an gute Aufnahme. Es ist ein klei nes Kollektiv — ein Umstand, der das schnellere Kenneniemen be günstigte. Uns allen machte die Ar beit Spaß. Wir waren angenehm überrascht, daß wir nicht mit Hilfs arbeiten beschäftigt wurden, son dern gleichwertig mit den Stamm kräften in den Arbeitsprozeß ein- getaktet wurden. Wir wurden an verschiedenen Ar beitsplätzen eingesetzt. So wurde die Arbeit nicht eintönig. Wenn einem dann bestätigt wird, daß das Arbeitsergebnis sich sehen lassen kann, dann freut man sich über diese Anerkennung natürlich. Gut hat uns die Dampferfahrt ge fallen, und auch der Jugendklub. Natürlich spürten wir dahinter auch die Aktivität der FDJ. Fazit: Uns gefiel es. Unsere Ar beit wurde anerkannt und vermit telte uns für das Studium und un sere spätere Tätigkeit manche Er kenntnis. Irina Waidenberger, Sektion Textil- und Ledertechnologie Zeltlager „Karl Marx“ Am Einsatzort Eibenstock halfen Studenten unserer Hochschule tatkräftig beim Bau der Talsperre mit, Kampfmeeting am sowjetischen Ehrenmal Als 1882 der Treptower Park der Öffentlichkeit übergeben wurde, machte ihn die revolutionäre Arbei terbewegung in Berlin schnell zu einem beliebten Platz für Meetings und Kampfdemonstrationen. In den Jahren 1911 — 1914 traf sich das revo lutionäre Berlin im Treptower Park, um gegen die imperialistische Kriegsgefahr zu demonstrieren. Auch in der Zeit der Weimarer Republik versammelten sich auf den Trep tower Wiesen die Arbeiter des Ber liner Ostens. Für die Befreiung des deutschen Volkes von der faschistischen Knechtschaft vergossen noch in den letzten Stunden des Krieges viele Sowjetsoldaten ihr Blut in den Stra ßen Berlins. Anläßlich des Tages der Befreiung vom Hitlerfaschismus, am 8. Mai 1949, wurde das heutige Ehrenmal eingeweiht, 5000 gefallene Sowjetsoldaten liegen hier begraben. Mit dem Sieg der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg und der Befreiung der Völker von den imperialistischen Aggressoren be gann ein neues Kapitel auch in der Geschichte des deutschen Volkes. Die rote Fahne auf dem Reichstags gebäude, aufgepflanzt von Soldaten des ersten Arbeiter-und-Bauern- Staates der Welt, kündete von der unbeugbaren Kraft des Sozialismus. Nun war mit der Befreiungstat der Sowjetunion ein neuer Ausgangs punkt für den Kampf der deutschen Arbeiterklasse gewonnen. Seien wir uns immer bewußt, daß die histo rische Chance, die dem deutschen Volk gegeben wurde, eine grundle gende Wende seiner Geschichte her beizuführen, durch persönlichen Mut und Opferbereitschaft vieler Sowjet soldaten erkämpft wurde. Sie und die revolutionären Tradi tionen dieser Stätte zu ehren sowie unser Bekenntnis zu unserem Staat zu erneuern, auf das es nie wieder Krieg gebe, dazu versammelten sich unsere Studenten am Ehrenmal.