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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1979
- Erscheinungsdatum
- 1979
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197900001
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- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1979
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- Ausgabe Nr. 1/2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, März 1
- Ausgabe Nr. 5/6, April 1
- Ausgabe Nr. 7/8, Mai 1
- Ausgabe Nr. 9/10, Juni 1
- Ausgabe Nr. 11/12, Juni 1
- Ausgabe Nr. 13/14, August 1
- Ausgabe Nr. 15/16, September 1
- Ausgabe Nr. 17/18, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 19/20, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 21, November 1
- Ausgabe Nr. 22/23, Dezember 1
- Ausgabe Nr. 24, Dezember 1
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Band 1979
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LEHRE UND FORSCHUNG „HOCHSCHULSPIEGEL" 5/6/79 - Seite 7 Während eines Besuches an unserer Hochschule informierte sich Mulu Geta Semru, Leiter der Abteilung Planung im Ministerium für Schulwesen Äthiopiens, über Bedingungen und Ergebnisse unserer Arbeit in Erziehung, Ausbildung und Forschung. Studentischer Wettstreit fördert wissenschaftlichen Meinungsstreit An der Sektion Erziehungs wissenschaften wird seit zwei Jahren eine Form des studenti schen Wettstreits mit Erfolg prak tiziert, die das Streben aller Stu denten nach hohen wissenschaft lichen Leistungen stimuliert. An diesem Wettbewerb können sich alle Studenten beteiligen, die ihre Diplomarbeit an der Sektion ge schrieben haben. Vom Prüfungs ausschuß der Sektion wird auf der Grundlage der eingereichten Diplomarbeiten, Thesen und Gut achten entschieden, welche sechs Arbeiten in einer wissenschaftli chen Veranstaltung verteidigt werden. Diplomarbeiten und Thesen lie gen vorher aus, um allen Studen ten und wissenschaftlichen Mit arbeitern die Möglichkeit zu ge ben, sich über den Inhalt zu in formieren. Die Reihenfolge der Vortragenden wird ausgelost. Die schöpferische Atmosphäre während der Verteidigung der Diplomarbeit ermöglicht es dem fachkundigen Publikum, die er- reichten wissenschaftlichen Er gebnisse besser einschätzen und werten zu können. Den Studen ten der niedrigen Matrikel wur ¬ den die hohen wissenschaftlichen Anforderungen vor Augen ge führt, die an eine Diplomarbeit und an deren öffentliche Vertei digung vor Wissenschaftlern und Studenten gestellt Werden. Die Jury schätzt den Vortrag und die Verteidigungsleistung vor allem unter den Aspekten Darstellung der wissenschaftlichen Ergebnisse, Aufbau des Vortrages und Vor tragsgestaltung ein. Die Preisträ ger und Teilnehmer erhalten eine Urkunde und eine Prämie in der Feierstunde anläßlich der Exmatrikulation ausgehändigt. Es hat sich deutlich gezeigt, daß diese Form des studentischen Wettstreites ein ausgezeichnetes Instrument zur Entfaltung des wissenschaftlichen Meinungsstrei tes ist. Ein Streit, der uns in un serer Bildungs- und Erziehungs arbeit vorwärts führt, weil er Voraussetzung für noch bessere Leistungen ist. Die Sektion Er ziehungswissenschaften wird auch im Studienjahr 1978/79 die sen Wettstreit wieder durchfüh ren. Dr. Ch. Schröder, Sektion Erziehungswissenschaften Aus jeder Vorlesung, jedem Seminar und jeder Stunde Selbststudium einen höheren Wissenszuwachs (Fortsetzung von Seite 1) terhin gut zu erfüllen und damit einen würdigen Beitrag zur Stärkung unseres sozialistischen Vaterlandes zu leisten. Es kommt auch weiterhin darauf an, sich darum zu bemühen, daß das Le ben in den FDJ-Gruppen und Grundorganisationen immer mehr davon bestimmt wird, alle Freunde zu überzeugten, klassen bewußten, standhaften Kämpfern für den Sozialismus und Kom munismus, für die gute und be währte Politik unserer Partei zu erziehen. Zu einer bewegenden Demon stration der solidarischen Ver bundenheit der Mitglieder des sozialistischen Jugend verbandes mit unserem heldenhaften viet namesischen Brudervolk gestal tete sich der Diskussionsbeitrag des FDJ-Singeklubs und der Songgruppe „Disput“ unserer Hochschule. Einstimmig nahmen die Delegierten eine Protestreso lution gegen die verbrecherische Aggression Chinas gegen die So zialistische Republik Vietnam an. Mit Stolz konnten die FDJler un serer Hochschule berichten, daß sie nahezu 9000 M zusätzlich auf das Solidaritätskonto eingezahlt, haben. Le Trung Qoc, Vorsitzen der der Ländergruppe der viet namesischen Studenten, dankte den FDJlern für die vielen Be weise solidarischer Verbunden heit mit seinem Volk, die als Be standteil der machtvollen welt weiten Solidaritätsbewegung mit dem vietnamesischen Volk mit dazu beigetragen haben, den chi nesischen Aggressoren eine ent schiedene Abfuhr zu erteilen. Georgi Shiwarow, Vorsitzender des ISK, überbrachte die Grüße der ausländischen Studierenden. Er würdigte in seinem Beitrag die immer engere erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Inter nationalem Studentenkomitee und FDJ, Georgi Shiwarow infor mierte die Delegierten über die Vorhaben der ausländischen Stu denten bei der Vorbereitung des 30. Jahrestages der DDR. Genosse Hans Eggert unter strich in seinem Schlußwort zur Diskussion, daß die kommuni stische Erziehung der Jugend, die Herausbildung eines der Arbei terklasse treu ergebenen, hoch qualifizierten, zu wissenschaftli chem Risiko bereiten, politisch und fachlich gleichermaßen kämpferi schen Nachwuchses der soziali stischen Intelligenz, ohne das Wirken der FDJ, ohne die per sönliche politische Tat jedes Mit gliedes des sozialistischen Ju gendverbandes undenkbar ist. Diese Tatsache ist in erster Li nie eine Herausforderung an die Wirksamkeit, an die Lebensver bundenheit unserer politisch-ideo logischen Arbeit. Die politisch- ideologische Situation nicht nur durch die Aufzählung einiger Fragen charakterisieren zu wol len, sondern immer wieder den Versuch zu machen, hinter den Fragen die Motive auszuloten, unsere Freunde zu eindeutigen Stellungnahmen zu führen, ist wichtigstes Anliegen der politi schen Arbeit der FDJ. Auf der Studentenkonferenz im Mai ver gangenen Jahres haben die be sten FDJ-Studenten demonstriert, was . sie darunter verstehen, als Student im und für den Sozia lismus höchste Leistungen zu vollbringen. Diese Norm zum Maßstab aller zu machen, dies war und ist Inhalt unseres Kamp fes um die Verwirklichung des „FDJ-Aufgebotes DDR 30“. Einstimmig gaben die Delegier ten dem Referat, dem Bericht der Kreisrevisionskommission sowie der Entschließung der Konferenz ihre Zustimmung. Den Abschluß der Konferenz bildete die Wahl der FDJ-Kreisleitung, der Kreis revisionskommission sowie der Delegierten zur Bezirksdelegier tenkonferenz. Zum 1. Sekretär der FDJ-Kreisleitung wurde Ge nosse Dr. Peter Neubert einstim mig wiedergewählt. Kolloquium zu Problemen des Studentensports Aus Anlaß des 25jährigen Be stehens der Abteilung Studen tensport unserer Hochschule führ ten wir ein Kolloquium zum Thema „Probleme der inhaltli chen Gestaltung des Sportunter richts der Studenten — dargestellt anhand der Lehrkonzeption der Abteilung Studentensport der Technischen Hochschule Karl- Marx-Stadt unter Einbeziehung erster Ergebnisse der Forschungs arbeit“ durch. Unserer Einladung waren Fachkollegen aus acht Universitäten und Hochschulen der Republik gefolgt. Im Hauptreferat wurden in Verbindung mit der Lehrkonzep tion vor allem Probleme der Ent wicklung der physischen Lei stungsfähigkeit dargelegt und durch sportmedizinische und sportmotorische Untersuchungser gebnisse unserer Forschungsar beit ergänzt. Im Ergebnis der anschließenden Diskussion konnte eingeschätzt werden, daß unsere dargelegten Meinungen — vor al lem hinsichtlich der Notwendig keit der Ausdauerentwicklung - im großen und ganzen bejaht wurden, die Ansichten betreffs der Realisierung in der Praxis aber zum Teil noch auseinander gehen. In Auswertung dieses Kol loquiums werden wir, die Mei nungen und Hinweise aller Teil nehmer beachtend, den einge schlagenen Weg fortsetzen und in diesem Jahr unter Einbeziehung unserer Forschungsergebnisse die überarbeitete Lehrkonzeption dem Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen übergeben. Dipl.-Sportlehrer Bleidistel Berufsspezifische ZV-Ausbildeng Auf Initiative und unter Lei tung der Offiziere der Unterab teilung der ZV des Bereiches Karl-Marx-Stadt konnten sich 30 Hochschullehrer und wissen schaftliche Mitarbeiter der TH Karl-Marx-Stadt, der Bergakade mie Freiberg und der Ingenieur hochschulen Zwickau und Mitt weida in einem Kurzlehrgang Anfang Februar 1979 an der Be zirksschule der ZV mit den Er fordernissen, dem Anliegen und den Möglichkeiten der berufs spezifischen ZV-Ausbildung ver traut machen. Auf der Grundlage von Vor trägen, übermittelten Erfahrun gen und'einer Exkursionen einen sozialistischen Großbetrieb dien ten die Problemdiskussionen und die in vier Studiengruppen erar beiteten Schlußfolgerungen der Umsetzung der Anweisung des Ministers für das Hoch- und Fachschulwesen über die berufs spezifische ZV-Ausbildung der Di rektstudenten. Die Lehrgangsteilnehmer sehen ihre Aufgabe darin, die ihnen vermittelten Überzeugungen und Kenntnisse in ihren Sektionen in geeigneter Form auszuwerten, be zogen auf das von ihnen vertre tene Fachgebiet mit gutem Bei spiel in der Ergänzung ihrer Lehrkonzeptionen und in ihren Vorlesungen und Seminaren vor anzugehen und die staatliche Lei tung bei der breiten Durchset zung der berufsspezifischen ZV- Ausbildung zu unterstützen. Prof. Dr. Priebe Dipl.-Lehrer R. Lehnerer Dr.-Ing. G. Kuhnert Kombinate - leistungsfähige Praxispartner unserer Hochschule Seit Ende der sechziger Jahre voll zieht sich in der Industrie der DDR ein Prozeß der Konzentration, wel cher wirtschaftsorganisatorisch zu neuen Formen, den sozialistischen Industriekombinaten, führt. Kombi nate der metallverarbeitenden In dustrie, wie das Fritz-Heckert- Kombinat Karl-Marx-Stadt und das Uhrenkombinat Ruhla, haben be reits ein Jahrzehnt Leitungserfah rungen als eine solche Strukturein heit unserer Volkswirtschaft sam meln können. In einigen anderen Zweigen wie der chemischen Indu strie mit ihrer unmittelbaren Kom bination von Prozeßstufen bestehen solche Kombinate noch länger. Die grundsätzliche Stellung des Betrie bes als Einzelbetrieb oder im Ver band eines Kombinates ist 1973 mit der Verordnung über die Aufgaben, Rechte und Pflichten der volkseige nen Betriebe, Kombinate und WB 1 ) fixiert worden. Auf der Grundlage der gesammel ten Erfahrungen und entsprechend den objektiven Entwicklungsbedin Die Konzentration und Zentralisa tion ist ein internationaler Prozeß, der auch in den anderen sozialisti schen Bruderländern zu entsprechen den Maßnahmen der Vervollkomm nung der sozialistischen Produk tionsverhältnisse führte. So hat die Sowjetunion bereits in den 60er Jah ren mit der Schaffung von Produk tionsvereinigungen und industriellen Wissenschafts-Produktions-Komple xen begonnen. Die zunehmende ökonomische Integration führt dazu, daß immer mehr Betriebe — mit ähnlichen Rechten und Potenzen ausgestattet — aus den einzelnen RGW-Ländern in unmittelbare Zu sammenarbeit treten. Mit der neuen Arbeitsweise der Kombinate werden weitere Voraus setzungen für die zielstrebige Ver wirklichung der Wirtschafts- und Sozialpolitik in ihrer Einheit ge schaffen. Dabei ist nicht nur die ma terielle Seite der Bedürfnisbefriedi gung zu sehen, wozu natürlich die Industrie in hohem Maße beiträgt. In den Betrieben vollziehen sich 4. Die Kombinate der Produktions mittelindustrie tragen mit ihren spezifischen Möglichkeiten zur un mittelbaren Konsumgüterproduk tion bei. 5. Spezialisierte Zulieferer, welche die Qualität des Endproduktes eines Kombinates entscheidend be stimmen, werden in das Kombinat eingegliedert. 6. Die Leitung der Kombinate er folgt rationell, mit modernen In strumentarien und mit niedrigem Verwaltungsaufwand. 7. Die Leitung und Planung der Kombinate stellt hohe Anforde rungen an die Auswahl, den Ein satz sowie an die politische und fachliche Entwicklung der Kader. 8. Die zum Kombinat gehörenden Betriebe sind ökonomisch und ju ristisch selbständige Betriebe. Darüber hinaus sind weitere spe- zhische Aspekte hervorzuheben, die für bestimmte Kombinate von be sonderer Bedeutung sind. Tab. 1: Kombinaisentwicklung in der Industrie der DDR 1976 1979 Anzahl der Kombinate 58 111 Durchschnitiliche Anzahl der Betriebe je Kombinat 7 17 Durchschnittliche Anzahl Arbeitskräfte je Kombinat 9800 26 0C0 Anteil der Kombinate an der industriellen Warenproduktion der DDR in Prozent 20 80 gungen wurde diesem Prozeß ab 1977 mit der Bildung neuer Kombinate verstärkt Rechnung getragen. 2 ). Von 1977 bis 1979 sind Maßnahmen zur ..Neubildung von 57 Kombinaten be schlossen worden. 16 Kombinate wurden weiterentwickelt, einige um gebildet. Damit im Zusammenhang wurden in den Industriezweigen, wo alle Betriebe in Kombinaten zu sammengefaßt sind, die WB (Ver selbst wichtige soziale Prozesse zur Verwirklichung der Hauptaufgabe, die zur Entwicklung sozialistischer Persönlichkeiten beitragen. einigungen Volkseigener Betriebe) aufgelöst. Die Gesamtentwicklung in der Industrie der DDR veran schaulicht die Übersicht (Tabelle 1). Welches sind die Grundlagen und Erfordernisse für diese qualitativ neue Stufe der Vervollkommnung der Leitung und Planung unserer Volkswirtschaft? Ausgangspunkt ist die stürmische Entwicklung der Produktivkräfte, die objektiv die weitere Vervoll kommnung der sozialistischen Pro duktionsverhältnisse erfordert, um dem Gesetz der Übereinstimmung des Standes der Entwicklung der Produktivkräfte mit dem der Pro duktionsverhältnisse zu entsprechen. Mit der Bildung von Kombinaten gerade zum jetzigen Zeitpunkt wer den Voraussetzungen für eine wirk same Planung der Entwicklung der Volkswirtschaft in den 80er Jahren geschaffen. Die Neubildung von Kombinaten und die Festigung be stehender ist also im Zusammen hang mit der gesellschaftlichen Ent wicklung der DDR seit dem VIII. Parteitag der SED und mit der Perspektive der sozialistischen Revo lution in der DDR zu sehen. Auf dem seminaristischen Erfah rungsaustausch des ZK der SED zur Entwicklung der vorhandenen und der Bildung neuer Kombinate hob Genosse Günter Mittag diesen Aspekt besonders hervor, indem er sagte: „Ein Kombinat ist eine Orga- nisationsform gesellschaftlicher Ar beit der Menschen — von Men schen, die im Sozialismus leben ... So bilden im Kombinat Jie Lösung ökonomischer Aufgaben und die geistig-ideologische Entvcklung der Menschen ein Ganzes.“ 3 ) (S. 993) Welches sind die typischen Merk male eines Kombinates? 4 ) 1. Die Kombinate vereinigen in sich alle Betriebe und die Phasen für deren Reproduktionsprozesse, die zur Herstellung gleichartiger volkswirtschaftlicher Finalerzeug nisse zur Befriedigung ganzer Be dürfnisgruppen oder durch eine technologisch bedingte Abhängig keit organisch zusammengehören. 2. Die Kombinate schaffen sich das für die ständige Entwicklung sei ner Erzeugnisse und Technologie sowie der Arbeits- und Lebensbe dingungen erforderliche Potential an Forschungs- und Entwicklungs kapazität. 3. Die Kombinate besitzen einen lei stungsfähigen Bereich für die eigene Realisierung von Rationali- sierungsaufgaben. Dr. sc. oec. Egon Hasler, Vorsitzender der Kommission Agitation/Propaganda der HGL Quellenverzeichnis: 1) VO vom 28. März 1973 Gesetzblatt der DDR, Teil I, Nr; 15/1973, S. 130 ff 2 ) Die folgenden Angaben zu volks wirtschaftlichen Größenordnungen wurden vom Autor nach Materialien von Garscha (Hochschule für Öko nomie „Bruno Leuschner“) sowie Haberland (Zentralinstitut für so zialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED, Berlin) zusammen gestellt. 8 ) Vgl. Mittag, G.: Zielstrebige Ver wirklichung der Hauptaufgabe. „Ein heit“ 10/1978, S. 989-1010 $ nach Mittag, G., a. a. O., Gerisch, R.; Hofmann, W.: Auf gaben und Probleme der Entwick lung in den Kombinaten... „Wirt schaftswissenschaft“ 27/1979/2 Seite 129—148 sowie Beiträgen aus „Die Wirtschaft“ 33/1978/10 S. 5-7 (Fortsetzung folgt) II. Konferenz „Sozialstruktur - Territorium- Lebensweise" Am 19. April veranstaltet die For schungsgruppe Soziologie der Sek tion Wirtschaftswissenschaften ge meinsam mit dem Problemrat „So zialstruktur“ des Wissenschaftlichen Rates für Soziologische Forschung der DDR die II. Konferenz zum Thema „Sozialstruktur — Territo rium — Lebensweise“. Im Mittelpunkt dieser Arbeitskon ferenz, die im Hochschulteil Elsasser Straße stattfindet, stehen Probleme der Herausbildung der sozialistischen Lebensweise bei Produktionsarbei tern im Zusammenhang mit territo rialen Besonderheiten des Bezirkes Karl-Marx-Stadt. 000606664004• 000000000404004000*00000000*900000 Wer war nicht erschüttert vom Massaker fn der Missionsfarm der amerikanischen Sekte „People’s Temple“ ? Ist das ein Einzelfall, nur zutreffend auf „Gottes freiheitlich stes Land“? Hans-Georg Wolter, Staatssekretär im Bonner Familienministerium: „Es ist nicht auszuschließen, daß so etwas wie in Jonestown auch bei uns passiert.“ Und der bayrische SPD-Abgeordnete Schmidt: „Die BRD könnte ein Eldorado für Sek ten werden.“ Daß es das bereits ist, sei an zweiter Stelle betrachtet. Zu nächst zu Jonestown. Mindestens 60 bekannte amerika nische Politiker, Senatoren, Minister, Kongreßabgeordnete, auch die Gattin des USA-Präsidenten, Ross yun Car ter, unterstützen den Sektenführer Jim Jones (aus Lynn, USA-Bundes staat Indiana, der Hochburg des Ku-Klux-Klan) als Massenverführer. Dieser Förderung verdankt er, daß die Regierung Guyanas der Sekte 11 000 Hektar Land schenkte. Er erwies sich würdig als Rassist und Antikommunist. Der „Wunderheiler“ von Krebs geschwüren hatte den „innigen Wunsch, eine Gesellschaft formen zu helfen, in der es statt Haß und Gewalt einen kooperativen Geist von Harmonie und Brüderlichkeit gibt“ — und befahl den Massenmord. 914 Leichen. In seiner grausigen Er scheinung sicher ein Extremfall, dem „„Chileren of Gode Wesen nach aber krisenhafte Aus geburt und damit typisch, so unter schiedlich diese Seelenfängermetho den des Glaubensschachers auch va riiert sind. In den USA gibt es rund 3000 Sek ten, darunter auch — die „Children of God“ (Kinder Gottes). Sektenvater David Moses Berg, genannt „Onkel Mo“, pro phezeite für 1973 als Strafe Got-' tes den Weltuntergang. Nach die ser Fehlprognose widmet er sieh nun dem irdischen Pomogeschäft und läßt sich von den etwa 8000 „Children of God“ durch Straßen- bettelei und Prostitution die Kasse füllen. Es existieren übri gens auch 16 bundesrepublika nische Anhängergruppen dieser internationalen Sekte. — Unter dem Deckmantel der Hilfe für hungernde Kinder in Indien läßt sich „Seine Göttliche Gnade A. C. Bhaktivedante Swami Pra bhupada“ bereichern. Eifernde Zuträger sind ihm kahlgescho rene Sektenbrüder der „Interna tionalen Gesellschaft für Krisch- na-Bewußtsein". — Als sehr geschäftstüchtig erweist sich eine ebenfalls „Göttliche Gnade“ : Maharishi Mahesh Yorgi. Seit etwa zwanzig Jahren be treibt er eine „geistige Erneue rungsbewegung“ mit dem Ziel der „Seligkeit“, genannt „Transzende- tale Meditation“. Etwa 100 000 BRD-Bürger ließen sich bereits die „Meditationstechnik“ lehren, Preis zwischen 75 und 600 DM. Exklusiver „Siddhi-Lehrgang": Für 2400 DM vermag man nicht nur ein bißchen hell zusehen, sondern kann' über das Wasser wandeln oder durch die Wände schreiten. — Mindestens 20 Millionen Dollar flossen bisher in die „Kirchen- kasse“ des Südkoreaners Süng Msung Moon, ansässig in den USA. Von seiner Prachtresidenz im Hudsontal au* prophezeit er das Reich Gottes auf Erden nach dem Endsieg über die „satani schen Mächte des Kommunismus“. Dieser Messias versammelte mit salbungsvollen Erlöserpredigten 2,5 Millionen Amerikaner, Asia ten und Westeuropäer in seiner „Unification Church“ (Vereini gungskirche) um sich. Recht ir disch läßt er durch einen multi nationalen Gemischtwarenkon zern einen schwunghaften Han del mit Erbauungstraktätchen, Kitsch, Kerzen, Ginsengsaft, Tee und Gewehren (!) betreiben. Als sein Provinzstatthalter verwaltet „Reverend“ Paul Werner 37 bun desdeutsche Filialien der „Unifi cation Church“. Uber 2000 BRD- Jugendlichen werden bei sparta nischer Müslikost und strengen Gebetsexerzitien die „Göttlichen Prinzipien“ dieser Sekte mit dem Ziel gelehrt, sich als Jünger des Antikommunismus zu qualifizie ren. — Diesem Anliegen entsprach auch die „Mission des göttlichen Lichts“ des „Herrn des Univer sums“, Maharaj Ji, in Dortmund. 10 000 Jugendliche harrten seiner in der Westfalenhalle, er präsen tierte sich auf einem zehn Meter hohen Thron. Ein Millionenge winn war ihm sicher für sein süßes Luxusleben in Kalifornien. In der BRD gibt es dieser Art zwölf Konkurrenzunternehmen, die sich überbieten in Pseudoreligion, mal die weiche Welle mit Exotik und Anleihen bei den Hippies, „Je sus liebt dich“, mal mit harten Kreuzzugsparolen wider den kom munistischen Antichrist. Laut amt lichen Angaben gelten in der BRD etwa 150 000 Jugendliche als „sek tenabhängig“. Sie fliehen in die scheinbare Geborgenheit von Sekten und werden so zu willigen Mario netten. Sie suchen Menschlichkeit in einem unmenschlichen System und gelangen um so stärker in die reli giös verbrämte Ausbeutung. Sie su chen einen Ausweg auch aus der geistigen Krise der Profitgesellschaft und werden zu geistigen Krüppeln deformiert, nur so brauchbar für ein überlebtes System, das der Ju gend keine menschenwürdige Zu kunft bieten kann und deshalb zu Ersatzweltbildern greifen muß Dipl.-Lehrer Inge Franz Sektion Marxismus-Leninismus
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