Volltext Seite (XML)
KULTUR „HOCHSCHULSPIEGEL“ 4/79 - SEITE 6 €inladung Es war einmal — im Jahre 1968 —, da fanden sich Studenten zu sammen, um gemeinsam zu singen. Und sie blieben zusammen — als FD J-Singeklub unserer Hochschule. Inzwischen feierten wir neun Ge burtstage, der zehnte steht schon lange vor der Tür. Es ist eine gute Tradition geworden, die Geburtstage öffentlich zu feiern. Wir wollen zeigen, woran wir arbeiten, wollen uns auch mal von ganz anderen Seiten zeigen, und wollen natürlich mit allen feiern (und singen!), die bisher gern unsere Gäste waren oder es vielleicht noch werden. Am 30. März (Freitag abend) gibt es eine Singe, zu der wir auch noch andere Singeklubs eingeladen haben. Unsere Geburtstagsdisko wird am 31. März starten. Die „Feierlichkeiten“ finden alle im ZSC (Mensa, Reichenhainer Straße) statt. Genaue Anfangszeiten geben wir durch Plakate be kannt. Habt Ihr Lust, mit uns zu feiern? Dann kommt doch mal vorbei. Wir laden Euch herzlich ein. Euer FDJ-Singeklub Aus der Arbeit der Hochschulgruppe des Kulturbundes „Macbeth“ im Gespräch Am 8. Februar erlebten 425 Mitar beiter und Studenten unserer Hoch- schule eine „Macbeth“-Aufführung der Städtischen Theater in der Stadt halle — eine Veranstaltung im Rah men der Theater- und Konzerttage unserer Hochschule. Im Anschluß an die Aufführung trafen sich interessierte Besucher zu einem Gespräch mit der Dramaturgin des Stückes, Frau Tschierschky, und den Schauspielern Cornelia Schmaus (Lady Macbeth) und Bernhard Beier (Macbeth). Zur Diskussion standen vor allem inhaltliche Fra ¬ gen, aber auch Probleme der Büh nentechnik, der Organisation der Probenarbeit und andere. Die Dramaturgin und die anwe senden Schauspieler waren sehr dar an interessiert, zu erfahren, wie das Stück auf die Besucher gewirkt hat, welche Eindrücke und Reaktionen ausgelöst wurden. Es wurde ein in teressantes Streitgespräch geführt, das erst nach Mitternacht zu Ende ging und das Theaterschaffenden und Theaterbesuchern neue Erkenntnisse und Einsichten vermittelte. Die Schauspieler Cornelia Schmaus (am Tisch links) und Bernhard Beier (rechts) und die Dramaturgin der „Macbeth“-Aufführung der Städtischen Theater waren die Gesprächspartner einer Diskussionsrunde mit Theater besuchern unserer Hochschule. URANIA-Mitgliedergruppe mit neuen Initiativen Zur Erfüllung der politisch-ideolo gischen Aufgaben für die populär wissenschaftliche Tätigkeit, die sich aus den Beschlüssen des IX. Partei tags der SED und des 6. Kongresses der URANIA ergeben, sind die Akti vitäten und die Wirksamkeit der URANIA-Mitgliedergruppen weiter zu verstärken. Dies gilt in besonderem Maße für die Mitgliedergruppe unserer Hoch schule als Partner der Sektionen der URANIA sowie der Kreisvorstände, da unsere Hochschule als größte Bil dungseinrichtung des Bezirkes und Zentrum wichtiger wissenschaftlicher Disziplinen auf den Gebieten der Ge sellschaftswissenschaften, der Natur wissenschaften und der Technikwis senschaften bei der Verbreitung der wissenschaftlichen Weltanschauung der Arbeiterklasse und der Verwirk lichung der anspruchsvollen Aufga ben der populärwissenschaftlichen Propaganda eine hohe Verantwor tung trägt. Seit Gründung der Gruppe im Jah re 1972 bemüht sie sich ständig, den steigenden Forderungen an die Qua lität der populärwissenschaftlichen Arbeit Rechnung zu tragen. Die 130 Mitglieder der Gruppe be tätigen sich aktiv als Referenten und werden ihren Aufgaben in hohem Maße durch Mitarbeit in den Sektio nen der URANIA sowie in den Kreisorganisationen gerecht. Insge samt konnte eine positive Entwick lung der Vortragstätigkeit in quali tativer und quantitativer Hinsicht verzeichnet werden. Der absolute Schwerpunkt bei der Entwicklung der Vortragstätigkeit liegt in der Verstärkung der popu lärwissenschaftlichen, Propaganda auf den Gebieten der Technikwissen schaften. Hier gibt es noch echten Nachholebedarf. Die URANIA-Mit- gliedergruppe ruft an dieser Stelle alle Mitglieder und Freunde der URANIA auf, sich dieser Problema tik besonders zu widmen. Ein weiterer Schwerpunkt der Ar beit der URANIA-Mitgliedergruppe ist die populärwissenschaftliche Tä tigkeit vor unseren Studenten. Auch hier gilt es noch wirksamer zu wer den. Im Rahmen der mit der FDJ- Kreisleitung abgeschlossenen lang fristigen Vereinbarung ist vorgese hen, zur Gewinnung von Nachwuchs referenten für die URANIA ab Früh jahr 1979 einen Kurs junger Propa gandisten durchzuführen. Die populärwissenschaftliche Tätig keit der URANIA-Mitglieder- gruppe wird 1979 ganz im Zeichen der Vorbereitungen des 30. Jahrestages der Gründung der DDR stehen. Auf der Wahl versammlung der Gruppe wurde be schlossen, der Steigerung der Vor tragstätigkeit auf den Gebieten der Natur- und Technikwissenschaften und der Verbesserung der Zusam menarbeit zwischen der URANIA- Mitgliedergruppe an unserer Hoch schule und anderen URANIA-Mit- gliedergruppen aus dem Bezirk be sondere Aufmerksamkeit zu widmen. Die Durchführung vielfältiger dif ferenzierter populärwissenschaftli cher Veranstaltungen vor der Ju gend, die Gewinnung weiterer Mit glieder mit dem Ziel, die Zahl der Mitglieder der URANIA an unserer Hochschule bis zum 30. Jahrestag der DDR auf 170 zu erhöhen und die Durchführung des bereits erwähnten Kurses junger Propagandisten zur Qualifizierung weiterer Referenten sind weitere wichtige Schwerpunkte der Arbeit. Prof. Dr. se. techn. S. Pfüller, Vorsitzender der URANIA-Mitgliedergruppe Die weitere Aktivierung des gei stig-kulturellen Lebens an unserer Hochschule wird auch durch die rich tige Gestaltung der Freizeit be stimmt. Es gilt, die verschiedensten kulturellen Interessen der Mitarbei ter und Studenten zu fördern. Beson ders die Gebiete, die zur eigenen ak tiven Auseinandersetzung mit Kultur und Kunst anregen, müssen dabei im Vordergrund stehen. 10. April Filmforum mit Prominenten Am 10. April spricht im Filmforum mit Prominenten 15 Uhr in der Men sa-Gaststätte der bekannte DDR-Do- kumentarfilmschöpfer Karl Gass über „Technikwissenschaften — Menschen- darstellung im Dokumentarfilm un serer Zeit“. Es wird der Karl-Gass- Film „Silberfüchse“ gezeigt. Bekanntlich hat die Hochschul gruppe des Kulturbundes im Dezem ber 1978 allen Gewerkschaftsgruppen und FDJ-Gruppen das „Kulturange bot“ für das 1. Halbjahr 1979 über geben. Die terminlich und inhaltlich fixierten Vorhaben sollten in die Kultur- und Bildungspläne einbezo gen werden. Voranmeldungen für Veranstaitungen sind an Dr. Reiners, Tel. 4 62 41, zu richten. Regelmäßig werden im Klub der Intelligenz „Pablo Neruda“ von der Hochschulgruppe organisierte Ver anstaltungen durchgeführt. Unser Foto zeigt zum Beispiel eine Diskus sionsrunde mit dem Diplomformge stalter Clauß Dietel, Vizepräsident des Verbandes Bildender Künstler. Es soll in diesem Zusamenhang beson ders auf die Gesprächsreihe „Wis senschaftler der Technischen Hoch- schule stellen sich vor“ hingewiesen werden. So berichteten bereits die Professoren Volmer, Ruder und Pfül ler’ in interessanter Form über ihre Arbeit. In der Betriebsarbeitsgemeinschaft Philatelie unserer Hochschule pflegen etwa 50 Mitarbeiter und Studenten ein schönes Hobby. Interessenten können sich an den Leiter, Ing. Sei del, Tel. 66 82 10, wenden. Im Früh jahr 1979 wird ein TH-offener Wett bewerb „Bestes DDR-Briefmarken- motivblatt“ organisiert. Eine Brief markenausstellung „DDR 30“ wird vorbereitet. Die Freunde der russischen Spra che treffen sich regelmäßig im Klub der Intelligenz „Pablo Neruda“. Nä here Auskunft erteilt Frau Scharf, Tel. 5 61 42 71. Es ist geplant, im Frühsommer ge meinsam mit der HSG Wissenschaft eine Exkursion zu kulturhistorischen Denkmälern in der Umgebung von Karl-Marx-Stadt durchzuführen. Im Freundeskreis „Theater“ haben sich Studenten zusammengefunden, um neben dem Besuch von Theater veranstaltungen einen regen Gedan kenaustausch zu führen. Diese In teressentengruppe leitet Dr. Lasek, Tel. 5 61 21 24. In den zurückliegenden 5 Jahren hat die Hochschulgruppe des Kul turbundes über 50 Veranstaltungen für etwa 2000 Besucher organisiert. Gegenwärtig wird mit vielfältigen Aktivitäten entsprechend dem Wett bewerbsprogramm der 30. Jahrestag der Gründung der DDR vorbereitet. Doz. Dr. Manfred Rauch, amt. Vorsitzender der Hochschulgruppe Jubiläum des TH-Faschings Ausgelassenes Treiben herrschte an den beiden Faschingswochenenden in allen Räumen unserer Mensa. In der Zeit vom 16. bis 25. Fe bruar fand der TH-Fasching zum 20. Male statt. Er hat bereits eine große Tradition und ist infolge sei nes guten geistig-kulturellen Ni veaus weit über die Grenzen un seres Bezirkes bekannt. Es sei in diesem Zusammenhang daran er innert, daß es in unserer Repu blik über 60 Faschingsklubs gibt, darunter so bekannte wie die in Wasungen, Bärenstein und Ober wiesenthal. Vielleicht interessiert es unsere Leser, daß in diesen 2( fahren über 180 000 Gäste unse ren TH-Fasching besucht haben und in dieser Zeit etwa 300 000 belegte Brötchen und 16 Tonnen Gurken bzw. Sauerkraut verzehrt sowie 400 000 Flaschen Bier und 96 000 Flaschen Sekt getrunken wurden. Der TH-Fasching ist eine Ver anstaltung unserer FDJ-Kreislei- tung. Den vielen Helfern, die sich auch bei anderen gesellschaft lichen Veranstaltungen in glei- Seit vielen Jahren als Mitglied des Elferrates dabei: Mathias Dittmann (IT). eher Weise engagieren, sei an die ser Stelle für die Organisation des 20. TH-Fasching s herzlich ge dankt. Technische Denkmale unseres Bezirkes Rothschönberger Stollen Dieser für den Freiberger Silber bergbau 1844 bis 1877 angelegte Stol len galt zur Zeit seiner Enstehung als ein Wunderwerk der Technik. Die gewaltige bergbauliche Entwässe rungsanlage hat mit allen Abzwei gungen eine Gesamtlänge von 51 km und liegt teilweise 80 m tief. Der Stollen ist drei Meter hoch und 1,50 bis 2 Meter breit. Als man für diesen Stollen acht Lichtlöcher anlegte — als Lichtlöcher bezeichnet man im Bergbau Schächte, aus denen Stollen getrieben werden, die aber dem Betriebsgeschehen, der Unterhaltung usw. und nicht der eigentlichen Erzförderung dienten —, gewann man das für den Betrieb von Bergbaumaschinen erforderliche Aufschlagwasser beim Ab teufen des 4. und 5. Lichtloches bei Reinsberg im Kreis Freiberg und zweigte aus dem Bobritzschflußbett Wasser mit ¬ tels eines 1652 m offenen und 1905 m unterirdisch geführten Grabens ab. Die unterirdischen Tunnel nennt man Röschen. Sie wurden bis zu den Lichtlöchern geleitet. Am oberen Mundloch der „Porzellanfelsenrös chen“ sind auf einer Tafel die Na men der Erbauer des Grabens zu finden: „Ausgeführt 181 44 / c 46 durch Ob. Ef. E. v. W. Ostg. A. J. Mstg. G. B.“ (Ausgeführt von Quar tal Luciae 1844 bis Quartal Crusis 1846 durch Obereinfahrer Ernst von Warnsdorff, Obersteiger Jobst und Maschinensteiger Beier. Mehrere Mundlöcher des unterirdi schen Kunstgrabens sind Beispiele dafür, wie die Bergleute selbst kleine Bauwerke bewußt schön gestalteten. Der Graben führt längst kein Wasser mehr, aber an ihm entlang führt der überaus beliebte Wanderweg der „Grabentour“. Text und Foto: Günther Arnold