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- -«wlmamckho» * im cmMch« UM tzE -O------O«,-GOOOO-KOG«WW Deranwortllch« «--akl-m: V«l S«-«e. - Druck und Verlas- «arl Se-« d, Dt«wMs»att«. Freitag den 21. Oktober 1921 87. Jahrgang Nr. 247 Weitzeritz-Jeitung im» «azeiger sw DWolüiswalöe, Schmie»«»«, «.L V V ZOilSS- ^ES »r-tr-s — «eles »la« euch«« »le amtlich«» BekanntmachuaW« -er Amlsham>lm<mnschast,-es «mtsgerichls um- -es Sla-lrals zu Dippol-tswal-e DietteSäbrikd ^WK.odneI«- MWSprev. traa«n. - Einzeln« Nummern L0 M — Fernsprecher: Amt DippoldiswaldeNr. 3. ^Emelndeverbands-cktrokonlo Nr. 3. — Pomchea» Konto: Dresden 1LS4S. Amtliche MuntmOM. Ltttklliiiii »M Mkil. Wchemehl. Auf Abschnitt l der Mehlausweise wird demnächst 2/» ?Kmü »wart- ValnowrU xuw kr»!»» vo» L,»» la ^^Auf Bescheinigung der Ortsbehörden darf Mehlvlüdl mehr verabreicht werden. -»»— Berkaufstage besttmmen die Ortsbehörden. Nr. 592 s Sr. -ar Annimunatvardauä -jppalälsvülü«. am 19 10 l9-i KnWüttrumcnteuftener. Der oberbehördlich genehmigte 13. Nachtrag zur Genieinde- steuerordnung der Stadt Dippoldiswalde vom 17. Dezember 1915, die Musikinstrumenten steuer betreffend, liegt von heute ab 14 Tage lang zur Einsicht für Jedermann im Rathause, Zimmer Nr. 12, Stadtsteuereinnahme, aus. Nach dieser Bestimmung erhebt der Stadlrat vom Rech nungsjahre 1921 ab eine Musikinstrumentensteuer nach fol gendem Maßstab: Für Klaviere, Pianinos, Flügel, Phonolas, Harmoniums, Orgeln, Orchestrions und ähnliche feststehende größere Musik apparate, die körperlich, mechanisch, elektrisch oder durch be sondere Vorrichtungen in Betrieb gesetzt werden, fidrUed 40 «»rk , Für Eranimaphone, Phonographen und ähnliche Sprech- und Schallwiederholungsapparate 2V lürrk jäkriled «iodirot vipoolvidmalpe, am 20. Oktober 1921. OtrtlicheS und SüchfischcS Dippoldiswalde. Durch Verordnung des Ministeriums des Innern vom 24. September d. I. sind verschiedene Be stimmungen über Dienstgratabzelchen und Bekleidung der uniformierten Gemeindesicherheitsbeamten aufgehoben und durch neue erseht worden. U. a. sind auch die Dienstbezeich nungen neu geregelt worden. Es haben künftig zu führen: Oberwachtmeister Burkhardt die Bezeichnung Polizeikom- missar, Polizeiwachtmeister Stephan und Heerklotz die Be zeichnung Polzeihauptwachtmeister, die Schutzleute Sohr, Genauk und Beyer die Bezeichnung Polizeiwachtmetster. — Wie uns die Amtshauptmannschaft mitteilt, hat die durch den landwirtschaftlichen Bezirksverband unterstützte Kartoffelhilfsaktion für die notleidende Bevölke rung des Bezirks in den weitaus meisten Gemeinden einen vollen Erfolg gehabt. Nur verhältnismäßig wenige Erzeuger haben sich von ihr ausgeschlossen. Die Verteilung auf die einzelnen Gemeinden ist von der Amtshauptmannschaft auch bereits durchgeführk, sodaß die Belieferung der in Frage kommenden Kleinrentner, Kriegsbeschädigten und sonstigen notleidenden Bevölkerungskreise in Kürze elnsehen kann. Von den Gemeinden darf erwartet werden, daß sie die Zu fuhrkosten, soweit sie nicht vereinbarungsgemäß von den Er zeugern übernommen worden sind, und die Verteilungskosten aus Gemeindemitteln bestreiten, sodaß die Kartoffeln zu keinem höheren Preise als mit 20 M. für den Zentner abge geben werden. — Erledigt: Ständige Lehrerstelle zu Reinhardts grimma. Kollator die oberste Schulbehörde: Gehalt nach -en gesetzlichen Vorschriften (Ortsklasse L); Sondervergütung für Fortbildungsschule und Turnunterricht. Gesuche mit allen erforderlichen Unterlagen bis 10. November d. I. an den Bezirksschulrat zu Dippoldiswalde. — Der am Dienstag abend im .goldnen Stern" hier statt gefundene Lichtbildervorkrag erfreute sich eines guten Be suches. Das Thema: .Weltgeschichte und Weltgericht" wurde von dem Referenten, Herrn Beier, sehr verständlich be handelt. Die Weltgeschichte ist das Weltgericht. Seit Men- schengedenken haben sich an allen Völkern die bekannten Bibelworte erfüllt: .Was der Mensch säet, das wird er ernten" und .Gerechtigkeit erhöhet ein Volk, aber die Sünde Ist der Leute Verderben". Auch Heuke gelten diese Grund sätze noch, um Frieden und Wohlstand ereichen zu können. Solange aber die Ungerechtigkeit triumphiert, sind die Aus sichten auf ein Besserwerden schlecht. Das prophetische Mort der Schrift berichtet aber von dem baldigen Sieg der Ge rechtigkeit Christi über alles Unrecht. Es folgten darauf gegen 50 zum Teil wunderbar kolorierte Lichtbilder, die eine gute Wiedergabe des Vortrags bedeuteten. Trümmer und Ruinen dis von vergangener Größe und erloschenem Glanz zeugten^ sowie der Auf- und Niedergang der Völker führte uns die leitende Hand der Gerechtigkeit Gottes lebhaft vor Augen. Der Vortrag wurde allseitig dankbar ausgenommen. — Der Konsumverein Vorwärts erreichte im September in 1S6 Verkaufsstellen einen Umsatz von 20 Millionen M. Die Sparkaffenguthaben der Mitglieder erhöhten sich im Ge schäftsjahr 1920/21 von 9V» auf 14V» Millionen Mark. Das Anteilkonto stieg auf SV» Millionen Mark, zu denen noch die Gutschriften aus Ler Rückvergütung kommen, die nach ungefährer Schätzung ebenfalls rund 2 Millionen Mark be tragen werden. Nach Vornahme -er üblichen Abschreibungen und Zuweisungen zu -en Erweiterungs- un- Reservefonds, hat die Gesamtvenoaltung beschlossen, der Generalversamm lung auch in diesem Jahre wieder die Auszahlung eines Sparrabatts von 4A und einer Rückvergütung von 1N vor zuschlagen. Der Mitgliederbestand betrug am 30. September 82 820. Schmiedeberg. Die nächste Mütterberatungsstunde findet Mittwoch den 26. Oktober 1921 nachmittags 3—4 Uhr in der Schule statt. Aus dem niederen Erzgebirge. Der in diesem Fahre sehr geringe Ertrag von Waldpilzen wird jetzt einigermaßen durch das massenhafte Auftreten der Wiesenchampignons, denen der warme Herbst und Sommer zustatten gekommen sind, wettgmeacht. In Wäldern Mit Grasboden werden jetzt auch noch die beliebten Maronenröhrlinge (Braunhäutchen), die bisher ganz fehlten, gefunden. Loßmannsdorf. Der Gemeinderat erhöhte die Grund steuer auf 1 M. für die Einheit und beschloß eine Gewerbe steuer nach dem Ertragsprinzip und eine Steuer vom Handel im Umherziehen. Tharandt. Die 18jährige Tochter des Lagerhalters Thiersch vom Konsumverein Vorwärts in Braunsdorf besuchte den Jahrmarkt in Tharandt und ah an einem dortigen Stande Fischsemmeln. Einen Tag darauf stellten sich Krankheits erscheinungen ein und nach 14tägigem, schmerzvollem Kran kenlager starb das bis dahin gesunde und kräftige Mädchen an den Folgen von Fischvergiftung, die, als es bereits zur Rettung zu spät war, durch Blutuntersuchung festgestellt wurde. Dresden. Das Wohnungsamt erhebt in Zukunft Ge bühren für seine Tätigkeit. D— Der Kronprinz von Sachsen wird Geistlicher? Der Kronprinz von Sachsen, zur Zeit Studierender der Theologie, weilte zum Besuch bei einem Pater, den er im Felde kennen gelernt hatte, einige Tage im Franziskanerkloster Dorsten. Nach einer Blättermeldung will der Prinz znnächst Welt- geistlicher werden; ob er in einen Orden eintreten wird, ist noch- nicht bestimmt. — SchwurgerichtDresden. Eine größere Straf sache wegen Münzverbrechens, Beihilfe dazu und Begünsti gung beschäftigte am Mittwoch die Geschworenen in geheimer Sitzung bis in die späten Abendstunden hinein. Die Anklage vertrat Staatsanwaltschaftsrat vr. Große, die Verteidigung führten die Rechtsanwälte Johannes Scholz, Müller-Röhr und Or. Michaelis. Zur Aufklärung des Sachverhalts waren eine ganze Anzahl Zeugen geladen, deren Vernehmung allein bis gegen 8 Uhr abends andauerte. Es handelte sich um die Herstellung von Tausendmarkscheinen. Nach dem Ergebnis der Beweisaufahme und dem Mahrspruch der Geschworenen zufolge wurde von den Angeklagten der 1873 zu Zinnwald geborene, zuletzt in Meußlih wohnhafte Gasthofsbesitzer und Pferdehändler Max Emil Glas wegen Münzverbrechens zu 3 Jahren Zuchthaus und zum Verluste der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren verurteilt. Von den übrigen Angeklagten erhielten der 1885 zu Etchwald geborene, in Dresden wohnhafte Photograph Edmund August Zapp wegen Beihilfe zum Münzverbrechen 1 Jahr Gefängnis und 3 Jahre Ehrenrechtsverlust zudiktiert, während bei dem Mit angeklagten Sohne des Glas, dem 1903 zu Fürstenwalde ge borenen Aohschlächter und Mirtschaftsgehllfen Emil August Glas, nach dem Spruche der Geschworenen die nötige Einsicht gefehlt und eine Verurteilung nicht erfolgen konnte. Drei weitere Angeklagte, ein Kutscher Oswald, bei Glas in ! Stellung, eine Witwe Melde und eine Frau Friedrich aus Coschütz, wurden freigesprochen. Die beschlagnahmten Plgtten, Pressen und sonstiges Zubehör wurden eingezogen. Gegen den Mitangeklagten, aus Schellerhau gebürtigen, zu letzt in Müglitz wohnhaften Gasthofsbesitzer Karl Ernst Klotz konnte nicht mit verhandelt werden, weil sich dieser vor drei Wochen im Keller seines Grundstücks erschossen hat. Ein in diese Angelegenheit verwickelter Fuhrwerksbefltzer Dittrich aus Lauenstein erhängte sich im Dresdner Untersuchungsge fängnis noch'bevor die Anklage erhoben werden konnte. Das Falschmünzergerät war bekanntlich in Rottwerndorf bei einem Grundstücksbesitzer heimlich eingestellt worden; als die Polizei das Versteck ausfindig gemacht, war gerade Meld« s einige Zeit vorher plötzlich verstorben. Dies führte zu dem ganz unbegründeten Gerücht, -er In -en sechziger Fahre» stehende Mann habe Selbstmord begangen; das ist unwahr« sein Tod erfolgte an Herzlähmung. Rosten. Eine Arbeiterfrau fand beim KartoffelauSmachen! auf dem Feld ein 20-Mark-Stück alter solider Goldwährung, Die Freude darüber war begreiflich, zahlt doch -le Reichs- bank zurzeit für ein 20-Mark-Stück 540 M Grimma. Seit 40 Jahren hat man nicht einen so nied rigen Wasserstau- erlebt, als wie ihn die Mulde gegenwärtig zeigt. Das Flußbett wird immer enger, die wasserlosen Stellen am Flußrand werden von Tag zu Tag größer und? inmitten des Flusses Kommen überall Inseln zum Vorschein. Die mit der Wasserkraft der Mulde arbeitenden Werk« haben große Schwierigkeiten, ihren Betrieb aufrecht zu er halten. Riesa, 18. Oktober. Der Frauenverein zu Riesa beging die Feier seines 75 jährigen Bestehens. Die Sammlung eine» Jubtläumsspende ergab 18 000 M. Am Sonnabend sand ein starkbesuchter Famillenabend statt, in dessen Mitte ein Fest vortrag des Pastors Dreves—Dresden stand. Im Festgottes dienst am Sonntag nachmittag hielt Superintendent Fiebig aus Großenhain die Festpredigt. Leipzig. Von hier wird geschrieben: Für den währen der Meßzeit auf dem Leipziger Hauptbahnhof befindlichen Wohnungsnachweis sind von der Eisenbahn-Generaldirektion Dresden von der Frühjahrsmesse 1922 ab dem Meßamt die auf der Ostseite des Bahnhofsempfangsgebäudes liegenden früheren Fürstenempfangszimmer zur Verfügung gestellt worden. Dem Meßamt ist dadurch die erwünschte Gelegen heit geboten, in den prächtigen Räumen seinen Wohnungs nachweis in großzügiger Weise im Interesse Ler Meßbesucher weiter auszubauen. Neuhausen. Hier bewegte sich am Montag früh ein großer Demonstrationszug nach dem Platze vor der Schule. Dem Schulleiter, Herrn Schuldirektor Friedrich, wurde erklärt, daß sämtliche Arbeiter ihre Kinder nicht mehr in die Schule schicken würden. Der Grund hierzu seien be leidigende Aeuherungen eines Lehrers gegenüber hiesigen Arbeiterführern. Herr Direktor Friedrich versuchte, die Menge zu beruhigen. Er wies darauf hin, daß Schule und Lehrerschaft mit der Sache nichts zu tun hätten und erklärte weiter, daß die Arbeiter mit dem angedrohken Schulstreik nur sich selbst und ihren Kindern schaden würden. Im Schul gebäude kam es zu lebhaften Auseinandersetzungen mit dem betreffenden Lehrer. Die aufgeregte Menge zog dann noch vor die Wohnungen zweier Fabrikanten. Chemnitz. Die Kriminalpolizei nahm einen 17 Jahre allen Markthelfer aus Ragenitz bei Oschatz fest, der feinem Dienst herrn vor einigen Tagen Pferd und Wagen im Gesamtwert von 15 000 bis 16 000 M. unterschlagen halte. Wo der un getreue Angestellte das Fuhrwerk gelassen hat, ist bis jetzt noch nicht ermittelt. Aue. Seit einigen Monaten schweben Verhandlungen zwischen zahlreichen Gemeinden erzgebirgischer Wirtschafts gebiete über Bildung von Gasfernversorgungsverbänden. In Frage kommen hierbei die Gaswerke von Annaberg, Schwar zenberg und Aue. Während für die beiden erstgenannten Bezirke die Bildung von Verbänden.bereits erfolgt ist, sind die Verhandlungen über Schaffung eines Gemeindeverbandes zur gemeinsamen Gasversorgung mit dem Sitze in Aue noch im Gange, werden aber voraussichtlich in der nächsten Zeit zu einem günstigen Abschluß gelangen. Außer der Stadt Aue kommen hierbei in Frage Lößnitz, welche Stadt bereits Großabnehmerin von Aue geworden ist, Schneeberg, Neu- städtel, Ober- und Niederschlema und Zschorlau. Die hiesigen städtischen Körperschaften haben beschlossen, einem derartigen Verbände mit Aue als Sitz beizutreten, aber nur unter der Bedingung, daß die Stadt über die Gasverteilung verfügt. Die in den Verbandsorten bestehenden Gaswerke werden stillgelegt und nach dem Zeitwerte entschädigt, in Betrieb bleibt nur das Gaswerk Aue, das gegenwärtig völlig erneuert und erweitert wird. Zwickau. Der hiesigen Morthkirche wurden im Weltkrieg zwei Glocken und -le silberglänzenden Prospekt pfeifen der Orgel enteignet. Die Kirche erhält demnächst wieder volles Geläute und Ersah für die Orgelpfeifen. — InEul'ihsch wurden von der Wilkauer Gendarmerie zwei junge Burschen verhaftet und an die Staatsanwaltschaft hier eingeliefert, weil sie am 7. Oktober in Schönau einen Raubanfall auf die Brauereibesttzerswikwe Selbmann verübt haben. Beide kommen auch als Täter bei der räuberischen Erpressung in Frage, die am 27. September bei dem Guts besitzer Kunz in Mendischrottmannsdorf ausgesührt worden ist. Die Verhafteten sollen in der Zwickauer Gegend noch weitere Ileberfälle und Diebstähle begangen haben.