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I - —Lchikdm)di«S«tI«200PK.-«m-aM»» DerantworlllcherR-dakt«»: Va»lS«d«<. - DnukmchD«lag7 ««rSehttekSvooM»»^ Mittwoch den 19. Oktober 1921 87. Jahrgang Nr.24S Diese» »la« «UHM die amttichen Be»mmImach«W« -er «mr»ham>tmam;»chaft,des Msgertchw mi- -es Sla-lrals zu Dippol-tswal-e Weitzeritz-Zeitung ^g<«zoif>mg SchmieSederg »L MerteljäbrNch ^WK-odneAw- MMV-lkw» tragen. — Einzelne Nummer« L0 Pf. — Fernsprecher: Amt DippoldtswaldeRr. 3. Tem eindeverbands-G tro Konto Nr. 3. PoWchech» Konto: Dresden 12543. Amtliche MultmchWM KriegsbeschSVigte ««- Kriegshinterbliebene. Zur genauen Feststellung sämtlicher von dem unterzeich neten Bezirksamt für Kriegerfürsorge zu betreuenden Kriegs opfer werden alle Kriegsbeschädigten und KriegShinterblle- benen bez. deren Vormünder aufgefordert, sich bis zum 24. Oktober d. I. bei der Gemelndebchörde ihres Wohnorts unter Vorlegung entsprechender Nachweise (Rentenqulttungsbuch, Rentenbe- schetde pp. und standesamtliche Urkunden über die Kinder unter 18 Jahren) zu melden. Der Meldung unterliegen: i 1. Kriegsbeschädigte, die als Teilnehmer am Kriege 1914 bis 1919 eine Dienstbeschädigung erlitten und deshalb Anspruch auf Rente haben, einschließlich derjenigen, : die nach 8 94 des Reichsversorgungsgesehes vom 12.5.. 1920 als unter 15 v. H. erwerbsbeschränkt abgefunden worden sind. 2. Hinterbliebene von Teilehmern am Kriege 1914/19, die Anspruch auf Rente nach den Mtlitärversorgungs- ' gesehen haben. 2550 Kk DaS Bezirksamt für Kriegerfürsorge in der Amtshauptmann- schast Dippoldiswalde, am 17. Oktober 1921. i —IS OertlicheS und Sächsisches. Mppoldiswalde, 17. Oktober. Die Deutsche Müller- schule begann heute ihr 81. Schulhalbjahr mit 168 Schülern: zu Beginn der zweiten Hälfte des ersten Semesters werden noch ungefähr 20 Schüler mit entsprechend höherer Vorbil dung erwartet. — Am 20. Oktober tritt im Kraftwagenverkehr eine Tariferhöhung in Kraft, dergestalt, daß der Fahrpreis auf der Linie Dippoldiswalde—Dresden von 50 auf 70 Pf. pro KUometer erhöht und die Gepäckfracht auf sämtlichen Linien auf 20 Pf. pro Kilometer festgesetzt wird. — Instrumentalmusiker und der Kirchenchor aus hiesiger Stadt haben sich vereinigt zu einer großen Muflkaufführung, die am 30. Oktober abends in der Retchskrone abgehalten werden soll. Der erste Teil des geplanten Konzerts steht unter dem Gedanken: »Die Glocke im Liede', dessen Gesänge von einem Streichorchester mit Klavier- und Harmoniumbe- gleitung umrahmt sein werden. Musik von Gluck, Schumann und Beethoven soll geboten werden. Der zweite Teil wird nur Musik aus Richard Wagners herrlichen Opern gesanglich und instrumental zum Vortrag bringen. Da der Reinertrag zur Beschaffung neuer Glocken bestimmt ist, dürfte den Ver anstaltern dieses Konzerts ein recht guter Besuch zu wün schen sein. — Als ein Zeichen der außergewöhnlichen Witterung in diesem Jahre ist es wohl anzusehen, daß uns Frau verw. Wagner, Schuhgasse, Erdbeeren vorlegte, die in ihrem Garten zur völligen Reife gekommen waren. — SchlechtesPtlzjahr. Selten war die Pilzernte so schlecht wie in diesem Jahre. Die lange Dürre hat die Ausbildung der PUzfäden verhindert, und als dann endlich Regen kam, war es zu kalt. Manche Leute wollen für den Herbst noch eine Ausbeute an Champignons versprechen, aber es ist nicht daran zu glauben. Vielerorts ist auch durch rücksichtsloses Herausholen von Waldstreu und durch das wahnsinnige Abholzen ganzer Bestände jeder Pilzertrag für Jahre und Jahrzehnte unmöglich geworden. Die wohl meinenden Leute, die in der Kriegszett sich so redlich in Kursen, Zeitungen, Vorträgen, Ausstellungen für die Hebung des Pilzgenusses bemühten, hätten die Arbeit sparen können. Der Mensch kann alles, selbst Pilze ausrotten. — Von der Gewerbesteuer erwartet man in Dresden 25 Millionen Mark. Bei rund 600 000 Einwohnern ergibt -aS auf den Kopf reichlich 40 M. Diesen Maßstab auf Dippoldiswalde angewendet, ergäbe reichlich 160 000 M. In Wirklichkeit wäre diese Annahme aber viel zu hoch, denn zweisellos ist der Dresdner Gewerbestand finanziell viel leistungsfähiger als der Dippoldiswalder. — In den Stern-Lichtspielen kommt am morgenden Mitt woch das Sensationsschausplel .Die lebende Fackel', sowie das tolle Lustspiel «Ein Meisterwerk' zur Darstellung. Ulberndorf, 6. Oktober. Scheune und Seitengebäude des Gutsbesitzers Petersohn brannten heute vor 25 Jahren nieder. . Hermsdorf t. Lrzg., 18. Oktober. Wohnhaus und Scheune der Frau verw. Protze wurden heute vor 25 Jahren durch ein Schadenfeuer eingeäschert. Rabenau. Hier werden Stadtgemetnde und Kirchenvor stand die Kriegerehrung gemeinsam in einer noch zu beschlie ßenden Form vornehmen. Hänichen, 7. Oktober. Sein 25 jähriges Bestehen feierte heute vor 50 Jahren in festlicher Weise -er Hänichener Steln- kohlenbauverein. Der Jahresbericht sagte damals, daß Areal und Kohlenretchtum noch mindestens auf 60 Jahre einen ge sicherten und lohnenden Abbau versprechen. (Doch kam es anders.) Die Dividende betrug 10A. Dresden. Wie die «Sächsisch-Böhmische Korrespondenz' erfährt, wird dem Landtag außer dem schon angekündigten Staatshaushaltplaü für 1921 im November auch noch der neue Haushaltplan für 1922 zugehen, sodaß die Beratung beider Pläne vorgenommen werden kann. Der Etat für 1922 wird wesentlich einfacher sein als der für 1921 und nur die Aenderungen gegenüber diesem enthalten. — In der Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt beträgt die Einttlttskartensteuer ab 1. Dezember 10 Pf. bei Eintritt bis 1 M., steigt auf 1 M. bei 5 M. Eintritt und erhöht sich um 40 Pf. bei jeder Mark mehr an Einkitt. Wird getanzt, beträgt die Steuer unter allen Umständen 1 M., bet Kostüm festen 3 und bei Maskenbällen 5 M. Die Gemeinden er halten davon 40 9S und erheben keinen Zuschlag. — Mühlenbauanstält und Maschinenfabrik vorm. Gebr. Seck, Dresden. Nach dem Bericht des Vorstandes hat das am 30. Juni ablaufende 35. GeschäfGjahr ein befriedigendes Ergebnis gebracht. Der Rohgewinn abzüglich der Unkosten bekägt 9 907 769 M. gegen 4115 217 M. im Vorjahre: er gestattet, die Verteilung einer Dividende von 30 A in Vor schlag zu bringen. Wie im letzten Vorstandsbericht erwähnt, hat die Gesellschaft im Juli 1920 eine 5^tge Obligations anleihe in Höhe von 6 Millionen Mark ausgenommen. Aus der Bilanz heben wir folgende Zahlen zum Vergleich mit jenen des Vorjahres hervor: Die Abschreibungen auf An lagekonten stellen sich auf 1724 662 M. (gegen 1098 024 M. im Vorjahre). Die Gesamtanlagen stehen zu Buche mit 4 446 027 M. (6 222 020 M.). Die Außenstände für Liefe rungen belaufen sich auf 7 255 795 M. (8 398 831 M.). Die Summe der Kreditoren bekägt 38497 573 M. (34958609 Mark). Die Verwaltung hält es für erforderlich, für die Erhaltung der Fabriken vor der Feststellung des Bettiebs- gewtnnes die Summe von 3 022 000 M. abzusehen. Nach Berücksichtigung der Abschreibungen, sowie der vorerwähnten Absetzung für Werkerhaltungskonto verbleibt unter Hinzu rechnung des vorjährigen Vortrages von 208192 M. ein Reingewinn von 6150179 M. (1 846 221 M.), besten Ver teilung wie folgt beankagt wird: Zuweisung an die gesetz liche Rücklage 50 000 M. (188 873 M.), 30 N Dividende (10A) gleich 3 Millionen Mark, sahungsgemäßeDergütungen 373 987 M. (299156 M.), Rücklage für Beamten- und Arbeiterwohnhäuser 1 Million Mark (0), für Beamtenunter- stützungen 250 000 M. (150 000 M.), für Arbeiterunter- stützungen 350 000 M. (150 000 M.), Vortrag auf neue Rech nung 1216192 M. (208192 M.). Neuerdings aufketende erhebliche Preissteigerungen aller Materialien, Erhöhung der Gehälter, Löhne und Unkosten machen die Stärkung der Be triebsmittel empfehlenswert. Die Verwaltung schlägt daher die Erhöhung des Grundkapitals um 10 Millionen auf 20 Millionen Mark vor. Der in das neue Geschäftsjahr her übergenommene Auftragsbestand beziffert sich auf 44 008 670 Mark gegen 46172 841 M. am 30. Juni 1920 und hat sich bis zum Berichtstage wesentlich erhöht. Ueder das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres können noch keine Voraus sagen gemacht werben. Pirna. Die Erhöhung des Schulgeldes für das Realgym nasium hat jetzt bei den Stadtverordneten wie auch im Be zirksausschuß zu längeren Auseinandersetzungen geführt. Da Pirna die erste Stadt sei, die über die normalen Schulgeld sätze hinausgegangen ist, erklärte die Regierung, daß sie die beschlossenen höheren Sähe erst nach Anhörung des Bezirks anerkennen werde. Am Donnerstag erklärte nun der Be zirksausschuß, gegen die Erhöhung auf 600 M. keine Be denken zu haben. Bedenken gibt es jedoch in vielen Familien, da bei mehreren Kindern die Belastung eben zu groß ist. In vielen Fällen wird wohl von dem Besuche des Realgymna siums abgesehen werden müssen. — Nach Meldungen des «Pirnaer Anzeigers' hat die Eisenbahn-Generaldirektion beschlossen, den Betrieb der Linie Pirna—Pillnitz mit dem 24. Oktober einzustellen, weil er nicht einträglich ist. Die interessierten Gemeinden werden sich an das Finanzministerium wenden mit der Bitte, den Be kleb bis zum 31. Dezember d. I. aufrechtzuerhalten, da man in der schlechten Jahreszeit einen bessere» Ertrag erwartet. Plena. Die städtischen Kollegien beschlossen, daS Schul geld mit Wirkung ab 1. Oktober zu erhöhen: an der Höhere» Mädchenschule für Hiesige von 400 auf 600 M., für Aus wärtige von 600 auf 800 M.: am Aealgymuastium für Hiesige und Auswärtige von 400 auf 600 M.: an der Han delsschule in der höheren Abteilung für Hiesige von 360 auf 600 M., für Auswärtige von 450 auf 800 M., in der Lehr lingsabteilung für Hiesige von 150 auf 200 M, für Aus wärtige von 264 auf 300 M., in der Mädchenabteilung für Hiesige von 250 auf 400 M., für Auswärtige von 400 auf 600 M.; an der Gewerbeschule für Hiesige von 24 auf 48 M., für Auswärtig« von 36 auf 72 M., für Hospitanten von 60 auf 100 M., für Teilnehmer am offenen Aetchensaal und Weiterbildungskursus auf 25 M für die Mochenstunde. Meißen. Das Etadtverordnetenkollegium hat einen An trag angenommen, der dahin geht, den Rat zu ersuchen, die Skaßenbezetchnungen, die zur Erinnerung oder Verherr lichung des monachischen Systems und deren Träger ge schaffen worden sind, zu beseitigen und den Ekaßen Namen zu geben, die an heimatgeschichtliche Vorgänge erinnern. Da sich bet der Abstimmung Stimmengleichheit ergab, war di« Stimme des sozialdemokratischen Vorstehers ausschlaggebend. Freiberg. Die Freiberger Porzellanfabrik (Filiale der Kahlaer Porzellanfabrik, deren Arbeiterschaft seit Beginn laufender Woche in den Streik getreten ist), gibt bekannt, daß sie auf Anweisung des Arbeitgeberverbandes der deut schen feinkeramischen Industrie verpflichtet sei, ihren sämt lichen Arbeitern und Arbeiterinnen zum Sonnabend den 29. Oktober d. I. zu kündigen. Die Kündigung erfolgt als Ab- wehrmaßnahme zum Schuhe der bestreikten Mitglieder des Arbeitgä>erverbandes. Die Firma erklärt weiter, daß der obengenannte Arbeitgeberverbayd, obwohl die Arbeitnchmer es abgelehnt haben, am 6. Oktober vor dem Roichsarbetts- ministerium als Schlichtungsausschuß zu erscheinen, nach wie vor bereit ist, sich dem Reichsarbeitsmlnisterium als Schlich- tungsausschuß zur Verfügung zu stellen. FrÄberg. Am Sonnabend mittag gegen '/. 1 Uhr ist in Langenrinne nahe Bahnhof Berthelsdorf durch vorzeitig» Einschaltung des Stromes der Lichtenberger Ueberlandzen- kale ein schwerer Unglücksfall erfolgt. Ein Arbeiter war ml» Ausbesserungsarbeiten am Isolator beschäftigt, als plötzlich die Skomzufuhr erfolgte. Die rechte Hand des Manner verbrannte vollständig: außerdem erlitt er am Kopfe schwer« Brandwunden. Mittels Autos wurde der Verletzte, der Göpfert heißen soll, in das Bergstlft geschafft. Leipzig. Am Sonntag nachmittag in der 5. Stunde brach in der Mädler-Passage in der Grimmatschen Skaße ein Groß feuer aus. Der Feuerwehr gelang es nach elnstün- diger angestrengter Tätigkeit, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Der hintere Raum des Friseurgeschästs Jahn ist ein Raub der Flammen geworden. Der Schaden, der nur teilweise durch Versicherung gedeckt ist, beläuft sich auf 150 000 bis 200 000 M. Vom Brande in Mitleidenschaft ge zogen wurden noch die über dem Laden befindlichen Stock werke. Namentlich sind viele Fensterscheiben zerstört worden. Auch der Schaden, der durch die Wassermengen angerichtet wurde, ist groß. Vermutlich ist das Feuer durch Selbstent zündung in den Lagerräumen des Friseurgeschästs entstanden. Grimma. Der Bezirksausschuß erörterte in seiner letzten Sitzung die Kartoffelversorgung im Bezirk, da es dm Ver brauchern nicht möglich ist, die nötigen Kartoffeln zu be kommen, obwohl in dem landwirtschaftlichen Charakter tra genden Bezirk eine genügende Menge Kartoffeln erzeugt wird. Allseitig wurde betont, daß die schwierige Lage auf dem Kartoffelmarkte durch wilde Aufkäufer bedingt ist, die wucherische Preise bieten: festgestellt wurde aber auch, daß auch der ansässige Handel, um überhaupt zu Kartoffeln z» kommen, zu hohen Angeboten geschritten sei. Hier soll nun elngeschrltten werden, soweit dies im Rahmen der freien Wirtschaft noch möglich ist. Der Amtshauptmann teilte mit, daß die Gendarmerie des Bezirks angewiesen sei, auf alle Aufkäufer zu fahnden, die wucherische Preise bieten, und daß geplant sei, unabhängig von dem wegen Preisketberet oder Wucher einzuleitenden Strafverfahren, die Namen aller der jenigen Personen öffentlich bekannt zu geben, die hierbei be ttoffen werden. Durch Verhandlungen mit den Erzeugern soll nun versucht werden, die zur Versorgung der Bezirksbe völkerung nötigen Kartoffeln sicher zu stellen. Lengefeld i. E. Nach langer glockenloser Zett sind jetzt die beiden bestellten neuen Glocken eingettoffen und bereits in der Glockenstube aufgehängt worden. Schneeberg. Bei den diesjährigen Stadkverordneten- wahlen werden die gesamten hiesigen bürgerlichen politischen und wirtschaftlichen Vereine eine gemeinsame Kandidaten liste aufstellen, während die Mehrheitssozialifim und Ilnad-