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*44444444444444444444444444444444444444444444444444444444844-4 ? Deranlwörtlicher Redaklem: Paul Sehne. — Druck und Verlag: Lari Sehne in Dippoldiswalde. Ateses Blatt eulhüll öle amtlichen BekanntmachunG« -er Amlshauplmannfchafl, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats z« Dippolviswal-e Weitzeritz-Zettung Tageszeitung unü Anzeiger Pir Di-xottiswal-e, Schmiedeberg a.» «»«»«» a««»»s »» ».„r». «amaLNroie* Diertellährlich ^MK-odneA». «rgUgSiilklS. tragen. — Einzelne Nummer« LV Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeverbands-<8iro Konto Nr. 3. — Postscheck« Konto: Dresden 12848. Nr. 227 Mittwoch den 28. September 1921 87. Jahrgang Die Dienstzeit bei der Amtshauptmannschast wird vom l. 10. 1921 ab festgesetzt: a)ZMontags bis Freitags auf vormittags >/r8—12 und nachmittags >/r2—>/r6 Uhr, b) Sonnabends auf vormittags >/r8 Uhr bis nachmittags I Uhr. Kassenschluß zu »). nachmittags 3 Uhr, zu d). mittags 12 Uhr. - LwtkdsllptwLn^odstt v1ppoI«I1»wsIcks^am^L 9. 1921. OertlicheS uud Süchfisches Dippoldiswalde. Die bedeutende Erhöhung des Wasser zinses findet nicht allenthalben Billigung, zum Teil um des willen, weil mit dem Ueberschuh des Wasserwerkes das all gemeine Defizit herabgedrückt werde, der Masserztns aber Arme und Reiche so ziemlich gleich trifft. Ist denn aber der Ueberschuh wirklich erheblich? Nach dem Referat und der Aussprache in der betreffenden Skadtverordnetensihung allerdings. Und nach dem Haushaltplan für das Wasserwerk auch, denn hier stehen einer Einnahme von 41 400 M. an Ausgabe 24 000 M. gegenüber, sodaß 17 400 M. Ueberschuh verbleiben. Nun wurden aber in der gleichen Sitzung noch 11 500 M. für eine neue Leitung nach' dem Huthaus usw. bewilligt. Da diese Summe aus laufenden Mitteln be stritten werden soll, muh sie logischerweise aus den Einnahmen des Wasserwerkes gedeckt werden und gehört dorthin. Das gleiche gilt für die 1200 M., die man für die Wasserleitung nach der Kriegersiedlung nachträglich bewilligte, weil die 25 000 M. aus Anleihemitteln nicht reichten. Verzinsung und Tilgung dieser 25 000 M. müssen ebenfalls zu Lasten des Wasserwerks gehen. Die Einnahmen, die das durch diese beiden Leitungen abgegebene Wasser bringt, fliehen ja auch dieser Kasse zu; darauf wurde in der erwähnten Sitzung aus drücklich und mit Recht hingewiesen. Berücksichtigt man das hier Gesagte, so ergibt sich, dah die Wasserwerkskasse in diesem Jahre so ziemlich gar keinen Ueberschuh macht. Für den Gesamthaushaltplan bleibt sichs ja im Ergebnis gleich, wohin die Ausgaben verbucht werden, aber für den Einzelhaushaltplan ergibt sich unter Umständen ein falsches Bild. Es ist auch gut, wenn der Zahlende genau weiß, wofür er zahlt. Und. schließlich ist es für die Finanzverwaltung der Stadt nicht gleichgültig, wie ein Einzelunternehmen in der Tat abschließt. Es muß zu verkehrten Schlüssen führen, wenn Ueberschüsse dort vermutet werden, wo sie in Wirklich keit nicht sind. — Berichtigung. In dem Bericht über die Kar toffelerzeugerversammlung sind zwei störende Fehler einge- -rungen. Einmal muß es unter 3. heißen: »Man hofft, etwa 4000 (nicht 400) der bedürftigsten Einwohner des Bezirks mit 2—3 Zentner pro Kopf verbilligter Kartoffeln beliefern zn können' und weiter sollen .Flächen bis V« Hektar — ein Scheffel (nicht ein Hektar) abgabefrei' bleiben. Mir bitten unsere Leser, den Bericht unter Beachtung vorstehender Rich tigstellungen nochmals lesen zu wollen. — Staatliche Kraftwagenlinien. Die Säch sische Staatliche Kraftwagenverwaltung eröffnet am 1. Okt. 1921 den Betrieb auf den Kraftwagenlinien Dippoldiswalde- Glashütte und Dippoldiswalde—Bienenmühle. Die Kraft wagen verkehren wie folgt: nach Glashütte: ab Dippoldis walde 6.30 und 3.00 Uhr, ab Glashütte 7.20 und 3.50 Uhr; nach Bienenmühle: ab Dlppoldswalde 8.15 und 4.45 Uhr, ab Bienenmühle 10.57 und 7.30 Uhr. Der Fahrpreis beträgt SV Pf., die Gepäckfracht 10 Pf. für ein Tarifkilometer bei etner Mndestfracht von 1,50 M. für jedes Gepäckstück bis zu 30 Kilogramm. Alles nähere ist aus den veröffentlichten Fahrplänen, Preistafeln und allgemeinen Beförderungsbe- plmmungen zu ersehen. — Die Amtshauptmannschast hat die Dienstzeit vom 1. Oktober an neu geregelt, und zwar Montags bis Freitags von V» 8 bis 12 Uhr vorm. und von V» 2 bis '/»6 Uhr nachm., Sonnabends von V- 8 bis 1 Uhr. Kassenschluß findet nachm. S bezw. mittags 12 Uhr statt. Interessenten seien besonders darauf aufmerksam gemacht. — Die Militärvereine des Bundesbezirks Dippoldiswalde halten Sonntag den 16. Oktober d. I. nachmittags V»4 Uhr im Gasthof zur Post in Schmiedeberg ihre Herdst-Bezirks- versammlung ab. — In eine Zwangsinnung umgewandelt wurde die Freie Sattler-, Riemer- und Tapezierer - Innung in Dippoldis walde. — Die Meisterprüfung nach 8 133 der Gewerbe ordnung haben aus dem Verwaltungsbezirk Dippoldiswalde vor den betreffenden Prüfungskommissionen bestanden: für Bäcker Georg Ambros und Eugen Heymann in Altenberg, Fritz Franke in Bienenmühle, Bruno Franz in Paulsdorf, Karl Heuschkel in Stadt Bärenstein, Kurt Hürde in Lungkwitz, Erich Müller in Bärenfels und Alwin Zimmermann in Börnchen bei Possendorf; für Damenschneider Frieda ver ehelichte Hoch in Dippoldiswalde und Elsa led. Wehner in Schmiedeberg; für Elektroinstallateure Josef Kurz in Herms dorf hei Dippoldiswalde; für Fleischer Robert Held in Rein holdshain; für Holzbildhauer Richard Hauptmann in Groh- ölsa; für Schmiede Johannes Naumann in Dorf Bärenstein; für Schuhmacher Alfred Höger in Rechenberg, Paul Kalt- ofew in Glashütte; für Tischler Albert Löwe in Ulberndorf; für Wagner und Stellmacher Kurt Herrmann in Stadt Bärenstein; für Werkzeug- und Maschinenbauer sowie Zeug schmiede Karl Nitsche in Glashütte. — Das Notgeld hört, wie wir bereits mehrfach berich teten, manche Leser aber noch immer nicht gelesen haben und wir daher auf Wunsch zum letzten Male wiederholen, am 30. September auf, gültiges Zahlungsmittel zu sein. Die öffentlichen Kassen werden angewiesen, vom 1. Oktober 1921 an die Annahme der fraglichen Ersahgeldscheine abzulehnen. Die Ausgabestellen der einzelnen Notgeldgattung haben die Scheine jedoch noch bis zum 31. Dezember d. Z. zum Nenn werte in Zahlung zu nehmen und einzulösen. — Schöne Septembertage bieten sich uns >n diesem Jahre in so reichem Maße, wie seit langem nicht. Während der Hellen Tagesstunden ist die Witterung noch immer eine so angenehme, daß sie zu ausgedehnten Spazier gängen in die sich allmählich herbstlich färbenden Wälder geradezu verlockt. Besonders ansprechend ist die Durch sichtigkeit und Klarheit der Luft, die ein kilometerweites Sehen gestattet und beim Ausblick von hochgelegenen Punk ten manchen entfernten Gebirgszug erkennen läßt, der wäh-. rend der dunstigen Sommerszeit sich unseren Blicken nicht preisgeben wollte. Ein reicher Flor von Herbstblumen — Dahlien, Astern, Georginen usw. —, der noch die Gärten schmückt, verleiht der ganzen Natur ein noch immer üppiges und lebensfrisches Aussehen. Es ist deshalb auch nicht weiter verwunderlich, wenn trotz der vorgerückten Jahreszeit aus allen Kuraufenthalten, Sommerfrischen, Gebirgsgegenden usw. noch immer von einem starken und anhaltenden Urlaubs verkehr berichtet wird. Hoffen wir, daß dies schöne Wetter noch weitere Wochen anhält und es gestattet, die Kartoffel ernte noch unter Dach und Fach zu bringen, bevor die un wirtliche Witterung einsetzt. — Der Autodroschkenraub bei Edle Krone, der vor einiger Zeit berechtigtes Aufsehen verursachte, geht seiner Aufklärung entgegen; es konnten bereits zwei wichtige Ver haftungen vorgenommen werden. Die bei Edle Krone ge raubte Autodroschke konnte bisher noch nicht zurückerlangt werden. — Der Ueberfall auf den Chauffeur betFrauen - stein kann aber mit dieser Angelegenheit angeblich nicht in Verbindung gebracht werden. Der verletzte Krafkwagenführer gab bezüglich der Personen eine ganz andere Personalbe schreibung, wie selbige im ersten Falle in Frage kommen und wovon zwei derselben bereits verhaftet sind. Georgenfeld. Nachdem die Pfleglinge des hiesigen Sala- Helms ihre Erholungsstätte für diesen Sommer verlassen haben, wurde das gesamte Inventar in Sicherheit gebracht. Langfinger, die darauf etwa Absichten gehabt haben, würden bei einem Einbruch schlechte Geschäfte machen. Freital. Bei den am Sonntag in den Gemeinden Pot- schappel, Döhlen und Deuben vorgenommenen Stadt verordnetenwahlen für die künftige Stadt Freital erhielten die Sozialdemokraten 11, die Unabhängigen 10, die Kommunisten 5 und die Bürgerlichen 10 Sitze. An der Wahl beteiligten sich etwa 75 A der Wahlberechtigten. Dresden, lieber die Einreihung der sächsischen Orte in das neue Ortsklassenverzeichnis zum Beamtenbesol- dungsgesetz haben vom 7. bis 9. September Verhand lungen zwischen der sächsischen Regierung und den zuständigen Reichsstellen stattgefunden, nachdem am 6. September die Spitzenorganisationen der Beamten mit ihren Wünschen ge hört worden waren. Hierbei ergab sich, daß die Reichsregle- rung die Einstufung allgemein auf etner niedrigeren als der Grundlage, von der Sachsen bet seinen Anträgen ausgegangen war, durchzuführen beabsichtigt und auf dieser Grundlage auch schon mit den übrigen Ländern verhandelt hatte. Da deshalb eine Uebereinstimmung zunächst nur in wenigen Fällen zu erzielen war, wurden die Verhandlungen am 9. September abgebrochen. Gegenwärtig versucht die säch sische Regierung, eine neue Grundlage zu finden, auf der eine Verständigung mit dem Reiche möglich sein könnte, um wenigstens eine gerechtere Einreihung der sächsischen Orte zu erreichen, als sie zurzeit das Notgeseh vorfleht. Zu diesem Zwecke hat am 20. d. M. im Mtnisterlum des Innern eine Beratung mit Vertretern der Kreis- und Amtshauptmann schaften stattgefunden. Zu einem endgültigen Ergebnis ist es dabet ntcht gekommen. Dte Verhandlungen in Berlin werden in nächster Woche fortgesetzt. Soweit die Anträge, die sich im Rahmen der Gesamteinkeilung aufrechterhalten lassen, im Entwürfe des Orksklassengesetzes Berücksichtigung nicht finden sollten, wird sie die sächsische Regierung im Retchsrate vertreten. Mtt der Fertigstellung des Orts- klassenverzelchntsses ist vor Ende November kaum zu rechnen. Oelsnitz t V. Von der Errichtung eines Ehrenmals für die gefallenen Krieger soll von der Stadt aus vorläufig abge sehen werden, da schon die Kirchgemeinde und Vereine Kriegerdenkmäler geschaffen haben. Roßwein. Einem bedauerlichen Anfall siel der bei dem Tischlermeister Hombsch in Lehre stehende 18 jährige Tischler lehrling Götze, aus Ilkendorfer Lehden bei Nossen gebürtig, zum Opfer. Anbefugterweise versuchte er im zweiten Stock -es Hintergebäudes von einem nahen Hollunderstrauche einige Früchte zu pflücken, verlor aber dabei das Gleichgewicht und stürzte etwa 12 Meter tief in den Hof, wo er mit gebrochenen Armen und schweren inneren Verletzungen liegen blieb. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Chemnitz. Für die Ergreifung des Raubmörders Jahn ist von der Oberpostdlrektion Chemnitz eine Belohnung von 600 M. und von der Staatsnwaltschaft Chemnitz eine solche von 1000 M. ausgesetzt worden. (Auf die Ergreifung der beiden Mörder Erzbergers wurden 200 000 M. ausgesetzt. Mittweida. In einer noch nie dagewefenen vierstündigen Dauersitzung beschlossen dte Stadtverordneten die Abänderung des Ortsgesetzes über die Skadtverordnetenwahlen und die Abhaltung derselben am 4. Dezember. Beschlossen wurde die Anlage eines großen Sportplatzes (38 000 Quadratmeter). Seitens des Landeswohnungsamtes sind -er Stadt 840000 Mark Baukostenzuschüsse bewilligt, wovon diese 280 000 M. zu übernehmen hat. Zwickau. Eine im Nachbarorte Neukirchen abge haltene Versammlung sozialistischer und unabhängiger Ge meindevertreter beschloß, an die Gemeinderäte deS Bezirks die Aufforderung zu richten, sofort alle Gemeindetafeln, in denen das Wort «königlich' vorkommt, sowie aus den Schulen und dergleichen alle Monarchen- und Fel-Herrenbilder zu ent fernen. Bautzen. In der letzten Skadtverordnetensihung teilte Oberbürgermeister Niedner mit, daß auf die neue Anleihe der Stadt Bautzen bereits 21 Millionen Mark angemeldet seien, dabei seien die Schulprojekte noch nicht berücksichtigt. Von selten eines Stadtverordneten wurde ausgeführt, daß man das Gruseln bekommen könnte, wenn man an die Ver zinsung un- Tilgung derartiger Summen denke. — Eine Rundfrage bei anderen sächsischen 'Mieteinigungsämtern hat ergeben, daß dort überall dte Amlegung der Erhöhungen der staatlichen und städtischen Grundsteuer auf die Mieter aner kannt wird. Nachdem auch das Bautzner Mieteinigungsamk eine dahingehende Erklärung abgegeben hat, stimmten die Stadtverordneten einer Erhöhung der städtischen Grundsteuer von 10 auf 20 M. pro 100 M. Nuhertrag ab 1. April d. I. zu. Der Ertrag der Steuer steigt damit auf 450 000 M. — Anter Teilnahme von rund 6000 katholischen Männern und Frauen aus allen Tellen Sachsens fand in Bautzen am Sonnabend und Sonntag der 3. sächsische Kakholtkentag statt. Am Sonnabend nachmittag wurde in einer geschlossenen Mit gliederversammlung das Präsidium des Katholikentages ge wählt. Ferner wurden die für dte Hauptversammlung vor- llegenden Anträge und Entschließungen beraten und verab schiedet. Zum Präsidenten wurde Justizrak vr. Schrömbgens (Leipzig) und als Stellvertreter Graf Schall (Gaußig-Bautzen) gewählt. Ein Antrag des Prälaten Kaiser aus Dresden ver langt die Unterstützung und allgemeine Einführung des Bont- faziusvereins tn Sachsen. Eine Entschließung gegen Fleißner hat folgenden Wortlaut: «Die in Bautzen versammelten Katholiken erheben Protest gegen die Verordnung des säch sischen Kultusministeriums vom 8. Januar 1921, die Anmel dung der Kinder zum Religionsunterricht in der Bekenntnis schule betreffend, und erwarten von der Retchsregierung die beschleunigte Vorlage eines Gesetzentwurfs im Sinne der vom Reichstage mit großerMehrheit angenommenen Entschließung in der Sitzung vom 16. März 1921.' Sonntag vormittag fand ein feierliches Pontifikalamt statt, bei dem Bischof l)r. Schreiber die Messe zelebrierte. In der großen Hauptver sammlung am Nachmittag sprach der AniversttätSprosessor vr. Schreiber aus Münster (Westsalen) über daS Thema: