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DeranlworM»« Redakteur: V<ml Sehne. - Druck und Verlag: «arl Jehue tn Divvoldiswalde. Donnerstag den 28. Juli 1921 87. Jahrgang Nr. 174 ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt auf Abschnitt V 7 der rosaen und grünen und <2 7 der «rn r LL ausgegeven. erusgaoe ersvlgi aus Avilynnr r / oer ro,aen UV es NN orangefarbenen Nährmittelkarte bez. Bescheinigung der Ortsbehörde. Vt»TkNUNg vv» Anspruch haben nur diejenigen Personen, die bis 3. 7. 21. ge gemeldet waren. Verkaufstage bestimmen die Ortsbehörden. vsr Lowwuo^vsrdtmck vlppo!äi»v»lcks, am 25. Juli ly2l. 396b8r. der sehr Klavier geben und mottensicher sind, jedem Zimmer als feucht aufwischen. nachschauen, ob alle Kasten und Laden 8. Ein offenes Gefäß mit Master in Mottenschuh aufstellen. 9. Fußböden 10. Wasserhähne, namentlich im Bade- Deckungsmittel für das Defizit im Slaakshaushaltplane erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht sein. Es wirft sich nun die Frage auf: Wie konnte die gierung diesen Schwierigkeiten aus dem Wege gehen? Re- Das eine historische Gruppe „Oberschlesien muß deutsch bleiben" mitführen. Mit diesem Festzug ist aber gleichzeitig auch ein großzügiges Unternehmen für das Oberschlesische Hilfs werk geplant. So soll u. a. auch eine Tombola stattfinden, deren Ertrag voll und ganz diesem Zweck zukommen wird. Zum Sammeln von Gaben hierfür werden ab Donnerstag Mitglieder der Schützen-Gesellschaft bei der Bürgerschaft vor sprechen (siehe Inserat) und hoffen dabei, nicht umsonst zu kommen. Man darf wohl in der Erwartung nicht fehlgehen, daß diese Tombola recht reich ausgestattet Zsein wird. — Der Buchbinder Robert Rudolf Emil Reif, geboren 1894 zu Dresden, wiederholt vorbestraft, unterschlug eine Kiste mit Kleidungsstücken und verkaufte den Anhalt zum eigenen Ruhen. Weiter entwendete Reif inDtppoldis- walde Mitte Mai aus einer Wohnung eine Uhr und Ende gleichen Monats in der Herberge zu Meißen eine Hose; im letzteren Falle ließ er aber seine eigene schlechte Hose zurück. Die 7. Ferienstrafkammer des Landgerichts Dresden ver urteilte Reif zu 9 Monaten Gefängnis. — Die Kartoffelernte in Gefahr. Bon maßgeben der landwirtschaftlicher Seite wird geschrieben: An West- und Norddeutschland herrscht bereits seit Monaten eine unge wöhnliche Trockenheit. Sie beginnt sich jetzt auch in Eachseü bemerkbar zu machen. Auf den leichten Böden fangen die Kartoffeln an, umzufallen und abzusterben, obwohl die Knollenbildung sich noch im ersten Stadium der Entwicklung befindet. Wenn nicht bald Regen fällt, müssen wir mit einem erheblichen Ausfall bei der Kartoffelernte rechnen, der um so empfindlicher sein wird, als wir sowieso eine größere Anzahl Felder mit schlechten Beständen aufzuweisen haben. — Die 3. Klaffe der 179. Sächsischen Landeslotkerle wird am 10. und 11. August 1921 gezogen. Die Emeuerung der Lose ist vor Ablauf des 1. August 1921 zu bewirken. — 12 Gebote vor der Abreise. 1. Untersuchen, ob alle Schlösser der Wohnung in Ordnung sind. 2. Eingangstar mit Eisenstäben versehen, well Versicherungsanstalten im Einbruchsfalle sonst nichts bezahlen. 3. Langwierige Repa raturen wie Hutumformen, Pelzherrichten zum Reparieren geben. 4. Was für den Herbst gefärbt werden soll, zum Färben geben. 6. Epitzenvorhänge, die nicht zu Hause ge reinigt werden, zum Putzen geben. 7. Mottenschuh ins dauptmarmschast 75 Pf», im amtlich« PM Hs» von Behörden) die Zeil« 200Pis.— Stuaesaadtss- Reklamen 200 Pf» wäre möglich gewesen, wenn sich der Finanzminister bezw. die Regierung über d?n von bürgerlicher Seite bei den Aus- schußberatungen gestellten Milderungsanträgen gegenüber nicht so ohne weiteres abhalkend verhalten hätten. Aber für die Regierung handelte es sich darum, die Grundsteuer so wohl wie die Gewerbesteuer so zu gestalten, daß sie rein sozia listischen Parteiforderungen entsprechen. Wie bürgerliche Landtagsabgordnete versicherten, konnte man sich nach dem vom Finanzminister Heldt eingenommenen Standpunkt und nach seinen letzten Erklärungen des Eindrucks nicht erwehren, als ob ein Teil der Regierungsmitglieder die Ablehnung der beiden Vorlagen geradezu provozieren und so eine Gelegen heit schaffen wollten, aus der ewigen Misere herauszu- kommen, in der sich die gegenwärtige Regierung infolge der schwachen, bekanntlich nur auf 2 Stimmen beruhenden Mehr heit und der Unzuverlässigkeit der einen Regierungspartei, der Kommunisten, beständig befindet. Jedenfalls wurde unter dem Eindruck der Ablehnung der beiden Regierungsvorlagen nicht nur von bürgerlichen, sondern auch von sozialdemokra tischen Landtagsabgeordneten unumwunden der Meinung Ausdruck gegeben, daß man nunmehr doch sehr bald werde mit dem Rücktritt der Regierung und mit Neuwahlen für den Sächsischen Landtag rechnen müssen. Dieses Bla« ealhil« die amttichen Bekarmlmachmi-« -er Amlshauvtmannschafi, -es Amtsgertchts un- -es Sla-lrals zu Hippol-iswal-e Weitzeritz-Jeilung TEZ-»»W un» Anzeiger sw DWMiswalSe, Schmiedeberg LU Nellesle SelluuA -es Bezlr-s zimmer, fest zudrehen, Gasmesser abdrehen, nachschauen, ob keine elektrische Flamme brennt. 11. Anmeldescheine bei der Brotkommission holen. 12. Briefträger die Landadresse geben. Schmiedeberg. Die Bahnbauten im hiesigen Ort und da mit zusammenhängend die Arbeiten an der Verlegung der Strecke Obercarsdorf—Buschmühle machen tüchtige Fort schritte. Hier wachsen die Mauern für das künftige Bahn gebäude empor, dort werden Erbmassen bewegt zum zukünf tigen Bahnkörper. Sobald die Brücke über die Sadisdorfer Straße angeliefert und montiert ist (die beauftragte Firma wird in nächster Zeit liefern), wird es auch möglich sein, die jenseits lagernden bez. abzukreibenden Erbmassen weiter auf wärts zu bringen, wo sie benötigt werden. Für die nächsten Wochen ist auch der Zuschlag für den Bau der Pöbeltalbahn bis Wahlsmühle an eine der konkurrierenden Firmen zu erwarten und dürfte dann wohl bald auch mit deren Bau begonnen werden. Für eine dort benötigte eiserne Brücke ist eine solche bei Spechtritz vorgesehen. Seit Verlegung unserer Bahn infolge des Talsperrenbaues stehen dort noch zwei Brücken unbenutzt über die Meißerih. Man ist jetzt dabei, eine derselben abzubrechen und nach dem Bahnkörper heraufzubringen, wo sie später verladen und an den neuen Standplatz gebracht werden wird. Altenberg. An seiner letzten nichtöffentlichen Sitzung hat der hiesige Stadtgemeinderat bei namentlicher Abstimmung einstimmig Herrn Bürgermeister Just In Würdigung seiner besonderen Verdienste um die Stadt Altenberg und in Anbe tracht seiner außerordentlichen Beliebtheit bei der Einwohner schaft auf weitere 6 Jahre — das ist bis zum Fahre 1932 — wiedergewählt. (B. v. G.) Rechenberg. Die Ruine, ein historisches Merkmal unserer Heimat, soll in nächster Zeit durch den Erzgeblrgs- Die Regierung ohne Mehrheit lieber Nacht ist die sächsische Regierung in eine außer ordentlich schwierige Lage geraten, die, wenn man sie unter dem Gesichtswinkel des parlamentarischen Systems be trachtet, unbedingt zum Rücktritt der Regierung führen müßte. Wie schon gemeldet, begannen am Montag die Be ratungen des Sonderausschusses über die Grundsteuer und über die Gewerbesteuer. Nachdem es anfangs schien, als ob sich die Bürgerlichen und die Sozialisten zu einem Kom promiß zusammenfinden würden, kam es am Dienstag zur glatten Ablehnung sowohl der Grundsteuer, als auch der Ge werbesteuervorlage, und zwar dadurch, daß die Kommunisten mit den Bürgerlichen gegen die Vorlagen stimmten und nur die Sozialdemokraten und die Unabhängigen der Regierung Gefolgschaft leisteten. Es besteht fast gar keine Aussicht, daß sich die durch die Ablehnung im Ausschuß für die Regierung entstehende schwierige Situation bis zu der für Freitag angesehten Plenarberatung des Landtages noch bessern könnte. Jeden falls werden am Freitag im Landtage die Dinge sich so ge stalten, daß bei der Abstimmung über die beiden Regierungs vorlagen die Kommunisten aus der Reihe der Regierungs parteien ausschwenken und die Regierung im Stiche lassen. Es wird sich also dann nicht nm eine Niederlage der Regie rung handeln, wie sie schon sehr häufig im Landtage durch eine bürgerliche Zufallsmehrheit herbeigeführk wurde, sondern um eine Niederlage infolge einer erheblichen Verringerung der Regierungsbasis — ein Vorgang, der in einem parla mentarisch regierten Lande den Rücktritt der Regierung zur Folge haben müßte, wenn es sich nicht um eine ausgespro chene Kleberegierung handelt. Finanzminister Heldt hat wiederholt und auch noch kurz vor der Ablehnung in bündigster Form erklärt, daß die Re gierung auf diese Steuern nicht verzichten könne. Die Schwierigkeiten, die sich für die Regierung aus der Ableh nung dieser beiden Steuern ergeben, werden sich bereits bei der Aufstellung des Haushaltplans für 1921 sehr stark gel tend machen. Die schwierige Lage, in die die Regierung durch die Ab lehnung der beiden Steuervorlagen gerät, ergibt sich daraus, daß der Ertrag der beiden Steuern von der Regierung selbst auf 270 Millionen Mark veranschlagt worden war und daß der Ausfall dieser Summe selbstverständlich den Wirtschafts plan der Regierung stark erschüttert. Bisher war es die Aussicht auf die Erträge der Grund- und Gewerbesteuer, die die Geldgeber des Staates noch zu Krediten veranlaßten. Wenn nun die Aussicht auf diese Steuererträge nicht mehr vorhanden ist, wird auch bei den Geldgebern die Neigung zu weiterer Kreditgewährung nicht mehr vorhanden und infolge dessen für das Finanzministerium die Beschaffung Sachsen und die Getreideumlage. Nach dem vom Reichstag beschlossenen Gesetz über die Regelung des Verkehrs mit Getreide sind im neuen Ernte jahr im ganzen Reiche 2,5 Millionen Tonnen Getreide (Brot getreide, Gerste und Hafer) durch Umlage aufzubringen. Einem rohen Durchschnitt zufolge träfen demnach auf jeden Hektar 2,5 Doppelzentner Getreide. Die. wirkliche Umlage auf die Länder nimmt aber nicht die Fläche zur Grundlage, sondern geht von der Ertragfähigkeit des Bodens aus. Die Umlage haben die Länder deshalb nach dem Anteil aufzu bringen, mit dem sie an dem Ernteertrag im Durchschnitt der Jahre 1906—1920 beteiligt sind. Dadurch kommt Sachsen, das nach Schaumburg-Lippe und Braunschweig im ganzen Reiche die höchsten Durchschnikkshekkarerträge (20,4 Doppel zentner) aufzuweisen hat (Preußen nur 17,6, Bayern 16,0, Württemberg 14,1 Doppelzentner), ziemlich schlecht weg. Für Sachsen wirkt weiterhin die Art und Weise, wie die Umlage verfeinert worden ist, recht ungünstig. ' Um nämlich den Unterschieden in der Leistungsfähigkeit, die sich aus Klein- besih und Deputatleistungen ergeben, Rechnung zu tragen, wird nach dem Gesetz das Gesamtaufbringungssoll (2,5 Mill. Tonnen) vom Reiche für jeden Selbstversorger noch um den Betrag von 144 Kilogramm und um die die gegenwärtigen Selbstversorgerrationen übersteigenden Deputatleistungen er höht. Den einzelnen Ländern wird wieder je nach der Zahl ihrer Selbstversorger und den geleisteten Deputaten der ent sprechende Betrag von ihrem Umlagesott abgezogen. Länder, die wenig Selbstversorger und Deputakberechtigle haben, kommen dadurch in Nachteil gegenüber Ländern mit viel Selbstversorgern und Deputatberechtigten, insbesondere Sachsen, wo durchschnittlich nur jeder 12. Mann Selbstver sorger ist, während z. B. in Bayern jeder 3. Mann. Um bei der Intensität seiner Landwirtschaft Sachsen nicht so ungün stig in der Umlage zu stellen, hakte Sachsen mit Erfolg im Reichsrat den Standpunkt vertreten, daß höchstens der Selbstversorgerbedarf, und zwar nur mit 86 Kilogramm pro Kopf, bei der Umlage berücksichtigt werden sollte, daß aber von jeder weiteren Verfeinerung der Umlage abgesehen wer den sollte. Der Reichsrat hat diesem Anttage zugestimmk. Leider hat aber der Reichsrat nicht nur die Deputatleistungen neu eingestellt, sondern auch noch die Selbstversorgerratton auf 144 Kilogramm erhöht. Die Folge von all dem ist, daß, während die Durchschnitts leistung im Reiche 2,5 Doppelzentner auf den Hektar bekägt, Sachsen 3,86 Doppelzentner pro Hektar abzuliefern hat. Die Unterverteilung in Sachsen selbst kann gleichfalls nur nach den Grundsätzen erfolgen, wie sie das Reich für die Länder anwendet. Die Umlage ist also nicht nach der Anbaufläche auf die Kommunalverbände zu verteilen, sondern nach dem Anteil der Kommunalverbände an den Durchschnittsernte ertrag Sachsens in den Jahren 1906—1920. Bei diesem Umlageverfahren sind die besonderen Verhältnisse eines jeden' Kommunalverbandes am besten berücksichtigt. Kom munalverbände in guter Bodenlage werden daher über den Landesdurchschnitt (3,82 Doppelzentner) kommen, während andere mit schlechter Bodenbeschaffenheit weniger abzuliefern haben werden. Eine entsprechende Berücksichtigung der be sonderen Verhältnisse wird bei der weiteren Umlage auf die Gemeinden und einzelnen Erzeuger statkfinden. An die Bezugsberechtigten des Bezirks wird demnächst auf den 3/4 klick. »wvri-UUlttd» VslröUMddl UM» krvISÜ voll ««ob m., M-rkeüährlick '^MK-ohneZu- BeWMklS. tragen. - Einzelne Nummern 20 Pl. - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. S. Gemeindeverbands-Giro Konto Nr. 3. -- Postscheck konto: Dresden 12548. Oertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Der Platz will kaum zureichen in diesem Jahre, für die Schausteller, Verkäufer usw. zum Vogel schießen nämlich. Heute erfolgt die Vergebung der Plätze, und der Herr Platzmeister der Schühengesellschaft hak keine leichte Aufgabe. Einmal will jeder Angemeldete über- haupteinen Platz haben — und ihre Zahl ist tatsächlich sehr groß —, dann aber will auch jeder einen guten Platz haben; na, dann gibts aber nur gute Plätze. Ein Pano rama beansprucht 20 ni, eine Rutschbahn 30 m, ferner kommt als Stammgast Karussell-Michael, außerdem aber eine Krt- noline, eine Tunnelbahn, ein Kettenflieger (neu) usw., dazu alle die schon bekannten und noch unbekannten Rad-, Fisch-, Pfefferkuchen-, Würstel-, Zigarren-, Spielwaren- usw. -Buden und -Stände und wer weiß was noch. Also auch in dieser Hinsicht steht ein richtiges Vogelschießen in Aussicht. And nun: Tu Geld in den Beutel! H — Am Montagßwird bekanntlich der Schützen-Auszug