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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1978
- Erscheinungsdatum
- 1978
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197800004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19780000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19780000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1978
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, März 1
- Ausgabe Nr. 5, April 1
- Ausgabe Nr. 6/7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, Mai 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10/11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12, Juli 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14, August 1
- Ausgabe Nr. 15/16, August 1
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- Ausgabe Nr. 21, Dezember 1
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Band
Band 1978
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- Hochschulspiegel
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0/s- Auss/o/? zur3s 7 * l/or£ere/7t//7g der F9/-Se/denkenkaz-,8 ferenz ? ‘g, Wir erwarten einen regen Meinungs austausch zu folgenden Fragen: • Gibt jeder Student sein Bestes im Studium? • Kann jeder Studientag ein Festtag sein? • Lehrveranstaltung — Freude oder Fron? 0 Was heißt schöpferisch studieren? € Schöpferisch studieren - eine Sache der Haltung zum Studium? • Wie begeistert der Hochschullehrer seine Studenten für die Wissen schaft und ihre Anwendung? 0 Wie beeinflußt die FDJ-Gruppe eine schöpferische Studienatmosphäre? • Wo liegen Reserven im Studium? mIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIiIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEIIIIIIIIIII Spaß beim Studium 1975 wurde ich an der Technischen Hochschule, Sektion Wirtschaftswis senschaften, immatrikuliert. Ich kann mich noch erinnern, mit welchen Erwartungen und Wünschen das Studium für mich begann; Stu dentenleben — natürlich wollte ich lernen, mir Wissen aneignen, um später im Beruf eine gute Arbeit leisten zu können, aber Spaß ma chen sollte das Studium auch. Heute stelle ich fest, und damit spreche ich auch im Namen meiner Kommilitonen: Mit Unterstützung der Hochschullehrer und des Stu dienkollektivs hat jeder seine eige ne — mehr oder minder effektive — Studienmethode gefunden; aber wie steht es mit der Freude am Studium? Ich meine, diese Freude hat für uns unbedingt etwas mit Schöpfer tum zu tun. Jeder muß recht schnell — also nicht erst mit dem großen Beleg am Ende des 3. Stu dienjahres — das Gefühl kennenler nen, das sich einstellt, wenn man ein Problem eigenständig gelöst hat. Für uns bewährte sich diesbezüg lich die Arbeit in wissenschaftlichen Studienzirkeln. Hier lernten wir, daß es auch Mißerfolge zu überwinden gilt, -will man eine gemeinsame Ar beit erfolgreich abschließen. Kann jeder Studien tag ein Festtag sein? Erfolg ohne Anstrengung, ohne Schwierigkeiten? — Davon sollten wir nicht ausgehen. Unsere Aussprachen in der Semi- narengruppe beweisen, daß der Übergang von der Diskussion über Noten und Durchschnitte zur Dis kussion über die Erhöhung des schöpferischen Charakters des Stu diums einen qualitativen Sprung be inhaltet. Die Erkenntnis, daß das Studium mehr ist, als Kenntnisse in sich aufnehmen, daß Anstrengungen beim Suchen nach Erkenntnis das Normale ist, verlangt eine ganz an dere Einstellung. Wir erkannten, daß es sehr wichtig ist, noch stärker Pro bleme der Einstellung zürn Studium in den Mittelpunkt von FDJ-Ver- anstaltungen zu rücken. Denn die guten Noten des einzelnen sind uns zuwenig, es geht uns darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in der ein gutes Niveau aller Studenten mög lich wird, in der jeder seine Fähig keiten schöpferisch entfalten kann. So wichtig Zensuren zur Bewer tung unserer Arbeiten sind — sie widerspiegeln ein Resultat, nicht den Weg dahin. Aber gerade hier entscheidet sich so vieles, wesentlich für die am Ende erreichten Ergeb nisse ist zum Beispiel die Zusam menarbeit mit den Lehrkräften. War um spüren wir noch zuwenig, daß jeder Hochschullehrer zugleich auch Forscher ist, daß er — zwar auf einer höheren Stufe, aber im Grunde ebenso wie der Student — um neue Erkenntnisse ringt? Es sollten mehr Die „Drei" die „Eins" des kleinen Mannes? Bärbel Schulz spricht in ihrem Diskussionsbeitrag „Kann man schön studieren?“ (Forum 20/77) von einem „glatten“ Entwicklungsweg, den uns unsere Gesellschaft bietet. Sehen sol che Studenten, die meinen, daß die „3“ die „1“ des kleinen Mannes sei, diesen Entwicklungsweg, der ihnen durch die sozialistische Gesellschaft geboten wird, nicht völlig falsch? Diese Jugendfreunde verstehen nicht, Probleme in die Lehrveranstaltungen einbezogen werden, auch wenn sie noch der exakten wissenschaftlichen Untersuchung bedürfen. Bereitet die Beschäftigung mit einer Studiendisziplin Freude, dann ist dies immer zugleich auch Verdienst der Lehrkraft, weil es gelang, eigenes Engagement für die wissenschaftliche Arbeit durch die Lehrveranstaltun gen auf die Studenten zu übertragen. Ohne davon auszugehen, jeden Tag mit demselben Elan zu begin nen, muß es uns gelingen, ihn sinn voll zu gestalten. Nicht nur Erfolge, die Vorausset zung sind für die Freude am Stu dium, sondern auch Mißerfolge, die wir zu bewältigen haben, tragen da zu bei, das Studium zum Nutzen für unseren späteren Einsatz in der Praxis zu meistern. Ute Gnazig, FDJ-Gruppe 75/59 (WiWi) was es heißt, schöpferisch zu stu dieren. Ich meine sogar, das Studium macht mit einer derartigen Einstel lung keine Freude. Es verliert den eigentlichen Zweck, weil der Stu dent im Studium das Lösen von Pro blemen in der beruflichen Praxis lernen soll. Das kann er nicht, wenn er ständig damit beschäftigt und es dann gewohnt ist, nach dem be quemsten Weg zu suchen. Es bestätigt sich — gerade im Stu dium — immer wieder, daß man die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Marxismus-Leninismus als prak tische Anleitung zum Handeln nutzen muß, denn in ihnen finden sich die gesellschaftlichen Interessen und For derungen begründet. Aber inwieweit richten wir uns schon danach? Viele Studenten betrachten den Marxis mus-Leninismus nur als Lehrfach und nicht als bestimmend für die eigene Verhaltens- und Handlungs weise. Nutzen wir schon alle Möglichkei ten, theoretisch erarbeitetes Wissen praktisch-schöpferisch anzuwenden, zu übertragen, zu entwickeln und auszubauen? Ich meine, daß wir in dieser Richtung noch manche Reser ve haben. Wissenschaftliche Wettbe werbe und Meinungsstreite werden z. B. immer noch von zu wenigen Studenten mit Interesse wahrge nommen. Es kommt darauf an, das Kollek tiv für die schöpferische Arbeit zu interessieren. Für die Entwicklung des Schöpfertums im Studium ist es außerordentlich wichtig, den Mei nungsstreit zu führen, und das nicht nur im . Internatszimmer, sondern im Seminar, in wissenschaftlichen Konferenzen und anderen Veran staltungen wissenschaftlichen Cha rakters. Alle Mitarbeiter des Lehrkörpers und die Leitungen der FDJ müssen einen starken Einfluß auf die Ent wicklung der schöpferischen Arbeit der Studenten ausüben. Jochen Bensing, FDJ-Gruppe 74/59 (E/F) Studium kein Selbstzweck Nach meiner 3jährigen Armee dienstzeit habe ich am 1. November 1975 mein Studium an der TH Karl- Marx-Stadt in der Sektion Informa- , tionstechnik aufgenommen. Der An fang war nicht leicht. Diese Umstellung erforderte alle Kräfte und die ganze Aufmerksam keit. Doch durch kontinuierliches Lernen und Nacharbeiten konnte ich bald den Anschluß erreichen. Beson ders die Durchführung des Intensiv kurses gab uns allen große Unter stützung. Wie habe ich nun im weiteren meine Leistungen verbessert? Als erstes möchte ich einen Grund nen nen, der für mich sehr wichtig ist. Mein Studium ist nicht Selbstzweck oder dem Erreichen eines Titels ge widmet, sondern das Kernstück mei ner gesellschaftlichen Tätigkeit. Nur das ständige kontinuierliche Lernen, die Auseinandersetzung mit den eigenen Fehlern bringt dabei eine Weiterentwicklung. Aber ich muß auch sagen, daß zwischen je dem Erfolg Rückschläge und Mißer folge liegen, deren Überwindung die meiste Kraft kostet. Hauptpfeiler des Studiums sind der regelmäßige und aufmerksame Besuch der Lehrveranstaltungen. Gleichzeitig muß man aber, um Er folge beim Studium zu erreichen, den Unterrichtsstoff ständig neu überar beiten und dadurch sein Wissen ver tiefen. Natürlich lerne ich nicht nur für mich allein, sondern kläre offene Fragen mit anderen Kommilitonen. Besonders wertvoll ist in diesem Zu sammenhang unsere Lerngruppe zur Praktikumsvorbereitung. Das Studium der Gesellschaftswis senschaften und die Tätigkeit als Agitator in einem Karl-Marx-Städter Betrieb halfen mir, meine politisch- ideologische Einstellung weiter zu vertiefen. Matthias Päßler, FDJ-Gruppe 75/45 (IT) Eigene Bequemlich keit überwinden Ende Oktober wurde im Forum in Vorbereitung auf die FDJ-Studen- tenkonferenz im Mai dieses Jahres eine Diskussionsrunde begonnen; Thema: Kann man schön studieren? Jeder Studientag ein Festtag? — Ehrlich, als ich diese Überschriften das erste Mai las, habe ich mich erst mal stark gewundert und gelächelt, wie man so eine Frage stellen kann. Doch die Thesen der Berliner Stu dentin Bärbel Schulz dazu machten mir deutlich, daß man sich zualler erst Klarheit darüber verschaffen muß, was man unter „schön stu dieren“ versteht, in welchem Sinn das Wort gebraucht wird. Von dem landläufigen Gebrauch des Wortes „schön“ muß man in diesem Zusam menhang abkommen und den Be griff konkretisieren, schön im Sinne Tag der wehrbereiten studentischen Jugend Die FDJ-Studententage hatten in diesem Jahr wieder ihren wehr politischen und wehrsportlichen Höhepunkt: den Tag der wehrberei ten studentischen Jugend. Dieser studentische Wettstreit stand unter der Losung „Kampf- entschlossen wehrbereit — dem 30. Jahrestag der DDR entgegen!“. Auf der Grundlage der gemein samen Konzeption des Rektors, des Sekretariats der FD J-Kreisleitung und des Kreisvorstandes der GST sowie mit bewährter Unterstützung der Abteilung Studentensport, des Reservistenkollektivs und der Kom mission sozialistische Wehrerziehung wurde unsere Hochschulmeisterschaft in 14 wehrsportlichen Disziplinen vorbereitet und ausgetragen. An er- ser Stelle stand dabei der Ernst- Schneller-Wettkampf im Militäri schen Mehrkampf. Im Mittelpunkt wehrpolitischer und wehrsportlicher Tätigkeit in den immatrikulierenden Sektionen steht die Aufgabe, durch eine interes sante und differenzierte wehrsport liche Tätigkeit der Mehrheit der Studierenden und jungen Wissen ¬ schaftler die Möglichkeit zur wei teren Entwicklung und Erhaltung ihrer Wehrfähigkeit zu geben. Be sondere Bedeutung haben wehr sportliche Aktivitäten in Vorberei tung und Durchführung der Tage der wehrbereiten studentischen Ju gend für die Matrikel 76. Ihre Anstrengungen dokumentie ren den Stand der Vorbereitung auf die militärische Qualifizierung und die ZV-Ausbildung als Bestandteil der komplexen wehrsportlichen Tä tigkeit im Rahmen der kommuni stischen Erziehung von Studenten persönlichkeiten an unserer Hoch schule. Der VI. GST-Kongreß stellt hö here Anforderungen an die Durch führung wehrsportlicher Wett kämpfe, die sich in qualitativ höhe ren Ergebnissen ausdrücken müs sen. Solche Ergebnisse erfordern mehr Einsatzbereitschaft, mehr Trai ningsfleiß. Die Hochschulmeister und Mannschaftssieger, die am 11. 3. 1978 ermittelt wurden, vertreten unsere Hochschule zu den Bezirksmeister schaften der Studenten im Militäri schen Mehrkampf und im Sport schießen. Darüber hinaus qualifizier ¬ ten sich die Besten für die Teil nahme an der III. Wehrspartakiade der GST, die im Juli 1978 in Halle stattfinden wird, wie auch für die DDR-Meisterschaften der Studenten in diesem Jahr. Für jeden Teilnehmer an den Wettkämpfen auf Hochschulebene wurde der Tag der wehrbereiten stu dentischen Jugend eine erste Ab rechnung im „FDJ-Aufgebot DDR 30.“ Die FD J-Studenten demonstrierten ihre Wehrfähigkeit und damit, wie ihr persönlicher Beitrag zur Erhö hung der Verteidigungsbereitschaft unserer Republik gewachsen ist. Die erreichten Wettkampfergebnisse sind ein Beitrag zur würdigen Vorberei tung des 30. Jahrestages der Deut schen Demokratischen Republik. Die besten Leistungen der Wett kämpfer und Mannschaften werden auf einer feierlichen Siegerehrung am 16. März 1978 gewürdigt. (Die Hochschulmeister und Mann schaftssieger stellen wir in unserer nächsten Ausgabe vor.) Dr. Rouel, Stellv, des Vorsitzenden d. GST-Kreisvorstandes # „Das Wertvollste ist, daß man versteht, auch im gewöhnlichen # Alltag in Festtagsstimmung zu arbeiten, ... daß man in der Alltags- 1 arbeit die Endziele sieht und diese Endziele, für die der Kommunis- 2 mus kämpft, niemals aus dem Auge verliert von schöpferisch, nützlich, sinner füllt, fordern und vorwärtsdrängen sehen. Dann wird die Frage: „Kann man schön studieren?“ zur Grund forderung an das Studium. Unser Studium soll schöpferisch, nützlich, wirksam und wertvoll sein. Und das Studium ist auch schön. In bestimmten Situationen, z. B. wenn man irgend etwas endlich selbständig begriffen hat und Pro bleme selbständig lösen kann, wenn man eine Prüfung gut hinter sich gebracht hat, wenn wir als Lehrer Unterricht gehalten haben, der „ge zündet“ hat, dann tritt das Schöne am Studium in den Vordergrund, dann macht es Spaß und Freude. Das sind gewisse „Hochs“, die man braucht, um auch Durststrecken zu überstehen, um das ganze Studium schön im erläuterten Sinne zu ge stalten. Das Studium schön zu ge stalten ist doch eigentlich unser, der Studenten, ureigenstes Anliegen. Die Verwirklichung verlangt natürlich von uns Einsatz, Initiative und auch Kampf. Angefangen werden muß da bei elementaren Studienanforderun gen wie Vorlesungsbesuch, Pünkt lichkeit, Disziplin und Aufmerksam keit. Klar, bei Studenten mit schwa chen Leistungen wird in der FDJ- Gruppe die Auseinandersetzung ge führt, wenn sie „schlampern". Aber wie sieht es aus mit denen, die zwar durchschnittliche oder auch teilweise gute Leistungen bringen, jedoch in puncto Studiendisziplin und Einsatz bereitschaft zu wünschen übriglas sen, sich aus Bequemlichkeit mit Mittelmaß zufriedengeben? Da ist man, konkret wir als Seminargrup pe, weitaus zurückhaltender, denn das sind ja noch keine akuten Pro bleme, diese Studenten bringen noch den Durchschnitt, und der reicht ja. Damit bin ich auch gleich bei dem Problem des Mittelmaßes angelangt. Das ist meiner Meinung nach eine Einstellungsfrage, d. h., es kommt darauf an, welche Position wir zum Studium einnehmen. Da Einstellun gen in der aktiven Auseinanderset zung mit der Umwelt erworben und durch die Ideologie der Gesellschaft determiniert sind, wird sofort ein Ansatzpunkt für die Formung bzw. Veränderung klar: Hier muß das FDJ-Kollektiv wirksam werden, muß eine solche Atmosphäre herrschen oder geschaffen werden, die an alle reale Forderungen stellt und sich nicht mit Mittelmaß begnügt. Sicher, das ist sehr schwer, denn die Ein stellungen werden auch entscheidend von emotionalen Komponenten, von individuellen Lebensbedingungen und -erfahrungen mitbestimmt, und diese sehen eben teilweise so aus: nicht auffallen, weder positiv noch negativ, denn in beiden Fällen ist man ständig dran. Und wie oft wird vom „goldenen“ Mittelweg gespro chen? Andere wieder führen unter dem Motto „effektives“ Studium eine Diskussion, in der es ihnen eigent lich ums „optimale“ Studium geht, d. h. wie man mit dem geringsten Aufwand vertretbare Leistungen er zielen kann. Solche Haltungen kann man nicht so einfach vom Tisch fegen, damit müssen wir uns auseinandersetzen, gedultig, beharrlich und mit der nötigen Konsequnz. Dabei tragen: wir als Genossen Studenten natür lich besondere Verantwortung, In nerhalb der Parteigruppen müssen wir uns dazu einen einheitlichen Standpunkt erarbeiten: Das Stu dium erfordert den Einsatz der gan zen Persönlichkeit. Diese Forderung muß zur Norm für das FDJ-Kollek tiv werden, d. h., sie muß von uns verwirktlicht werden. Schöpfertum im Studium, d. h. unter anderem eigene Denkleistun gen vollbringen, neue, zumindest für sich selbst neue, Lösungen und Erkenntnisse finden, die Vorlesungen nicht nur passiv verfolgen, sondern mitdenken, in Praktika selbständig tätig sein, auf Rückenwind verzich ten. Die Realisierung dessen er fordert natürlich Anstrengungen, Überwindung der eigenen Bequem lichkeit und Trägheit. Das fällt nicht immer leicht, keinem. Aber klar ist, die Einsicht allein, daß es z. B. not- vzendig ist, die Vorlesung aufmerk sam zu verfolgen, mitzudenken, selbständig mit Fachliteratur zu ar beiten und Fragen zu stellen, genügt nicht, das muß auch in die Tat um gesetzt werden. Dazu sind tägliche Anstrengungen erforderlich, und so glatt und reibungslos, wie es viel leicht in meinen Worten erscheinen mag, verläuft es nicht. Man benö tigt manches Mal ganz schön Selbst überwindung, um die gestellten An forderungen zu erfüllen. Aber auch hier kommt es auf die eigene Posi tion an, und die muß meiner Mei nung nach so aussehen: Wenn ich mich zum Studium entschlossen ha be, weil dies ja mein Wunsch war, dann muß ich mir erstens darüber klar sein, daß hohe Anforderungen an mich gestellt werden, und zwei tens muß ich bereit sein, diese auch zu erfüllen. Schöpfertum setzt Wissen, politi sches Bewußtsein und Aktivität vor aus, und zwar in dieser Einheit. Man sollte also beim Reden über schöpfe risches Studium nicht vergessen, daß solides Faktenwissen unabdingbare Voraussetzung und nicht durch In tuition zu ersetzen ist. Zum Schluß möchte ich noch mal auf meinen Ausgangspunkt, auf das Schöne am Studium, zurückkommen. Es ist für uns Studenten auch schön zu wissen, daß uns unser sozialisti scher Staat eine lohnende Perspek tive bietet, daß unser Wissen und Können gebraucht wird und wir die Möglichkeit haben, die eigene Per sönlichkeit voll zu entfalten. Wir wollen diese Möglichkeiten nutzen und unsere Kraft dafür einsetzen, unser Studium so zu gestalten, daß wir heute als Studenten und morgen als Absolventen Wesentliches zur Durchführung der Beschlüsse des IX. Parteitages beitragen können. (Diskussionsbeitrag der Genn. Gabriele Vatter, Mitglied der Parteileitung der TH und Karl- Marx-Stipendiatin, zur Par teiaktivtagung am 1. Februar) Studentinnen und Studenten der FDJ-Gruppe 76/22 (FPM) hatten sich bereit erklärt, Wohnungen älterer Bürger zu renovieren. Hier in der Woh nung von Frau Korella, L.-Kirsch-Straße. Sie richtet auf diesem Weg ihren Dank an die jungen Helfer.
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