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Wvitzeritz-Jettung Tageszeitung und Anzeiger fiir DipMtiswMe, Schmiedeberg »v Aellefle Ieilung -e» Bezirk» k44444444444»44»44444444444»»4»»O44»»»4»44-»O»„O»-OO»-G4»GGGW Verantworlllcher RedakIem: V«tt Seb»e. — Druck und Verlag: Larl Jetzne in Dippoldiswalde. Freitag den 1S. Juli 1S21 87. Jahrgang Nr. 163 bauptmannfchaft 78 Pf», im amtlich« AM <E vor, Behörden) die Zeile 200Pf»- Sü«»»««» Dieses Blatt enlhäll -te amtlichen Dekanulmachunge« -er Amlshamrlmaunfchaft, -es Amlsgerichls un- -es Sla-lrals z« Dippol-iswal-e «nrnneneaiL» Merlellährlich ^MK-obneZ». VkPlüdplklN. Kagen. — Einzelne Nummer» L0 Pf. — Femfprecher: Ami Dippoldiswalde Nr. S. Gemetndeverbands-GtroKonto Nr. 3. — Postscheck* Konto: Dresden 12548. Berichtigung. ü" In der in Nr. ISO der Sächsischen Staatszeitung vom 13. Juli 1421 abgedruckten BrrSssentlichung, Abänderung der Bekanntmachung de» «rbeitsministeriums vom 20-September 1420 zur Verordnung über Ausbringung der Mittel sür die Kohlenwktschafksteilen vom 31. Mal 1420 betreffend, hat al» Termin für die Herabsetzung der Beiträge der 1. Juli 1SSl und nicht, wie in der Sächsischen Staatr- zeitung Irrtümlicherweise obgedruckt Ist, der 1. Jun, 142, zu gelten. Dresden, 12. Juli ,421. Arbritsministerium. Ms Nr 52 c k. Der Sägewerksbesitzer Paul Müller in Schmiedeberg beabsichtigt, nach Maß gabe der bei der unterzeichneten Behörde zur Einsicht ausliegenden Zeichnungen und Be schreibungen in seine Schneidemühle Ortsl. Nr. 35 8 von 8odm1»ü»d»rg eine rrsarlsUU'dwa mit liegender Welle für 500 sl Höchstaufschlagwassermenge und 43 ?8 bei 8,20 m Nutz- gefälle einzubauen. Gemäß 8 25 der Reichsgewerbeordnung und §8 233, 33 des Wasser gesetzes vom 12. 3. 1909 sind Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen Privatrechtstiteln beruhen, bei deren Verlust dtollSll 2 Voodoo, vom Erscheinen dieser Be kanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Die Beteiligten, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren das Recht zym Widerspruche gegen die von der Behörde vor zunehmende wasseramtliche Regelung. LwttkauptMLvomrdLkt -IppolMAksläs, am 9. Juli 1921. U; Preise für das Umlagegetreide. Zufolge Verordnung vom 4. 7. 1921 (R.G.Bl. S. 804) werden den Erzeugern für das Getreide, das auf Grund der nach dem Gesetz über die Regelung des Verkehrs mit Getreide vom 2>.Juni 1921 ausgeschriebenen Umlage zu liefern ist, folgende Preise gezahlt: ^sür Weizen 2300 Mark für die Tonne, 8^,, Roggen 2100 ,, „ „ „ „ Gerste 2000 „ „ „ „ „ Hafer 1800 „ „ Diese Preise gelten sür Getreide von mindestens mittlerer Art und Güte, sie schließen die Kosten der Beförderung bis zur Verladestelle des Ortes, von dem die Ware mit der Bahn versandt wird, sowie die Kosten des Einladens daselbst ein. Dippoldiswalde, am 13. Juli >921. vor Lowwvaalv«rd806. PorratSfcststelluug. Gemätz 8 47 des Gesetzes über die Regelung des Verkehrs mit Getreide vom 21. Juni 1921 — R. G.Bl. S. 737 — wird bestimmt: 8 l. votsrosdmsr I»ackvlrt««I»ItUo-4r votrlado, die mit dem Beginn des 15. Juli 1921 VarrLts au^ der Ernte 1920 oder aus früheren Ernten an a) Weizen, Roggen, Spelz — Dinkel, Fesen — sowie Emer und Einkorn und Ge menge aus den vorgenannten Getreidearten einschlietzlich Gerste, b) Weizenmehl (auch Dunst, Schrot und Schrotmehl), Roggenmehl (auch Dunst, Schrot und Schrotmehy, Mehlgemische, Gerstenmehl und Hafermehl in Gewahrsam haben, sind verpflichtet, sie getrennt nach Arten den Ortsbehörden «um- »blgov Vorräte, die mit Beginn des 15. Juli 1921 unterwegs sind, sind vom Empfänger unverzüglich nach Empfang anzuzeigen. Die Anzeigen müssen spätestens bis zum 20. Juli 1921 erstattet sein. 8 2. ttiodl anzuzeigen sind: s) Vorräte, die im Eigentum des Reiches, Landes oder der Neichsgetreidestelle stehen, b) Vorräte an Brotgetreide und Gerste, die bei einem Besitzer einschlietzlich der daraus hergestellten Erzeugnisse je 30 Ke auf den Kopf der Selbstversorger nicht über steigen, c) Vorräte aller Art aus der Ernte 1921, soweit solche bereits vorhanden sein sollten. 8 3 Die nach § 1 in Verbindung mit 8 2 vorhandenen Vorräte sind nach den Vorschriften der Reichsgetreideordnung für die Ernte 1920 abzuliefern. 8 4. Wer den vorstehenden Anordnungen zuwiderhandelt, wird gemätz 8 49 Ziffer 1 des Reichsgesetzes vom 21. 6. 21 bestraft, soweit nicht nach anderen Vorschriften eine schwerere Strafe verwirkt ist. Dippoldiswalde, am 12. Juli 1921. Var Lowtmwklrardkaä OerllichcS und Liichsisches. Dippoldiswalde. Das Pflastern der Staatsstraße vom Freiberger Platz nach Reichstädt zu schreitet rüstig vorwärts und wird in der allernächsten Zeit beendet sein. Bis zum Bahnübergang ist die Arbeit bereits vollendet und nur noch wenige Meter bis zur Klotzstraße sind zu vollenden, worauf die Arbeiten abgeschlossen sind. Dippoldiswalde. Die Meisterprüfung nach 8 133 der Gewerbeordnung haben in letzter Zeit im Bezirke der Ge werbekammer Dresden bestanden: vor der Prüfungskom mission sür Klempner Alfred Hocker in Dippoldiswalde, für Maler Otto Böhme in Dippoldiswalde, für Ziegeldecker Franz Pätzold in Altenberg, für Schmiede Arthur Heinrich in Grotzölsa, für Schuhmacher Richard Schiffel in Kreischa, für Tapezierer Willy Kunath in Grotzölsa. Dresden. Das sächsische Wild, besonders in den Staats wäldern, ist gegenüber der Vorkriegszeit sehr erheblich zu rückgegangen. Die hohen Wildpreise waren natürlich ein erheblicher Anreiz zum versteckten Abschutz und der Fleisch mangel bewirkte, datz Wildfleisch mehr als bisher gesucht und gegessen wurde. Zudem hat schon während der Kriegs zeit wegen der mangelnden Aufsicht die Wilddieberei außer ordentlich zugenommen. Da von den Wilddieben wahllos männliches und Mutterwild abgeschossen wird, so ist es klar, datz die Mildbestände nahezu dezimiert worden sind. Eine Besserung ist bisher noch nicht zu verspüren, zumal auch dec Wiederaufzucht des Wildbestands behördlicherseits wenig Interesse entgegen gebracht wird. Mir meinen aber, datz der Staat e'ine ernste Pflicht hat, für die Hege und Pflege des Wildes Sorge zu tragen. — Wie wir bereits meldeten, wurde auch die Mutter des Fabrikarbeiters Hermann Fiedler in Coschütz, der an dem Bankraub beteiligt war, namens Berta Fiedler, wegen des Verdachtes der Hehlerei verhaftet. Sie hatte von dem kommunistischen Schriftsteller und Wanderredner Karl Plöttner, der bei dem Bankraub in Deuben eine Führerrolle spielte und flüchtig ist, 1000 M. erhalten und will das Geld mit dem Zettel, worauf zu lesen war: .Das ist für Mutter Fiedler von Karl" auf ihrem Tische gefunden haben. Das Geld will ein gewisser Hölzel, der ebenfalls am Raube be teiligt war, in die Wohnung gebracht haben. Die Fiedler gab an, datz sie das Geld als Entschädigung für die Unter stützung angenommen habe, die sie dem Plättner in den Jahren 1018/19 habe zuteil werden lassen. Die Angeklagte Fiedler wurde vom Gericht zu 6 Wochen Gefängnis ver- »rleilt, wobei 3 Wochen Untersuchungshaft als verbützt gelten. Kötzschenbroda. Das Ergebnis der Elternratswahl. Von zirka 1000 Wahlberechtigten haben 575 abgestimmt. Die Liste 1 (deutschgesinnte Eltern) erhielt 108 Stimmen (zwei Sitze), Liste 2 (Kommunisten) 39 Stimmen (keinen Sitz), , Liste 3 (SPD. und USPD.) 230 Stimmen (5 Sitze), Liste 4 ! (christliche Eltern) 198 Stimmen (4 Sitze). Pirna. Bei der Elternratswahl in der Knaben- und in der Mädchenschule wurden je 4 bürgerliche und 5 soziali stische Vertreter gewählt. 56 bezw. 51 Prozent der Wahl- ' berechtigten gingen wählen. ! Königstein. Hier traf ein hiesiger Einwohner nach lang- : jähriger russischer Gefangenschaft wieder glücklich ein. Da ! ihm nach dort berichtet worden war, datz seine Ehefrau ver- ! storben sei, brachte er eine ihm in Rußland angetraute i Frau mit. Als dies seine rechtlich angetraute Frau erfuhr, ist sie mit ihrem Vater plötzlich fortgezogen. Sebnitz. Große Zucker diebstähle sind in letzter Zeit ! bei einem hiesigen Kaufmann ausgeführt worden. Der Polizei ! gelang es, einige Diebe zu ermitteln. Neustadl. Vom 17. bis 19. Juli feiert der Sächsische Elbgausängerbund in dem freundlichen Neustadt in Sachsen sein Sängerfe st, bestehend in zwei großen Festkonzerten am Sonntag und Montag und den geschäftlichen Verhand lungen des Sängertages am Dienstag. Dazu wird die Neu städter Sängerschaft einen großen Begrützungskommers am Sonnabend und ein Kirchenkonzert am zweiten Festtage aus rüsten. Von den 8000 aktiven Sängern des Bundes wer den über 5000 in der Feststadt Einkehr halten. Auch von jcnseit der Grenze eilen unsere Stammesbrüder in stattlicher ! Zahl herbei, um sich mit den Deutschen im Reiche für einige Stunden aufs engste zu verbrüdern. Deshalb ist auch jedes Sängerfest vor allem ein nationales Fest. Der Festspruch für das Neustädter Fest ist so recht aus dem Geiste der Zeit herausgeboren. Er stammt aus der Feder des weit über Sachsens Grenzen I hinaus bekannten Dichters und Lehrers Erich Langer und lautet: Wenn auch die Welt dir alles nahm, ein Kleinod hüte deutsches Herz: dein deutsches Lied, so wundersam, mit seinem Klang zieh sonnenwärts! Kom ponist dieser Morte ist Herr Kantor Paul Schmidt (Sebnitz), musikalischer Leiter der vereinigten Gesangvereine von Neu- - stadt, Schandau, Sebnitz und Umgegend. Unter seiner ' Leitung wird der Spruch aus 6000 Sängerkehlen zum ersten ! ! Male erklingen und sicher eine gewaltige Begeisterung aus lösen. (Auch von Dippoldiswalde aus wird das Fest besucht > werden.) ! Bischofswerda. Im Dienst den Tod gefunden hat der i Landbriefträger Albert Reichert von hier. Auf seiner Dienst- ! j tour zwischen Geißmannsdorf und Pickau wurde er in einem > ! Kornfelde tot aufgefunden. N. war Kriegsteilnehmer und , hatte im Feldzüge ein Auge eingebüßt. Man nimmt an, ' > daß Herzschlag seinem Leben ein Ende gemacht hat. s j Freiberg. 3m Kreise zahlreicher Aller Herren, die von nah und fern, zum Teil mit ihren Damen, herbeigeeilt sind, begeht das hiesige Korps «Montania", das älteste Korps deutscher technischer Hochschulen, in der Zelt vom 12. . bis 15. Juli d. I. die Feier seines 100 jährigen Bestehens. I 3m Rahmen des Festes wird die feierliche Enthüllung des zum Andenken an die gefallenen Korpsbrüder im Garten ' vor dem Korpshause errichteten Ehrenmals stattfinden. ' Sayda. Die Sächsische Kraftwagenverwaltung eröffnet ain l 5. Juli den Betrieb auf der Kraftwagenlinie Großhart mannsdorf—Sayda—Neuhausen—Deutsch-Einsiedel. Es ver kehren täglich vormittags in beiden Richtungen je ein, nach mittags je zwei Kraftwagen. (Diese neue Linie scheint dem nach mit Kraftwagen mit defekten Achsen befahren zu werden !!) Rosten. Sonnabend und Sonntag wurde hier das 24. Sängerfest des Sängerbundes «Saxonia", umfassend die Gesangvereine der Orte Döbeln, Leisnig, Waldheim, Hainichen, Roßwein, Rochlitz, Geringswalde, Hartha, Ostrau und Rosten, abgehalten, das programmgemäß schön ver laufen ist. lieber 700 auswärtige Sänger beteiligten sich an dem Sängerwettstreit. Leisnig. Am Sonnabend hat das städtische Kranken haus seine Pforten geschlossen. Die noch dort befindlichen Kranken wurden mittels Krankenkraftwagens nach dem Krciskraukenhaus übergeführt. Endgültige Beschlüsse über die zukünftige Verwendung des bisherigen städtischen Krankenhauses sind noch nicht gefaßt, es ist aber wahrschein lich, daß es als Landwirtschaftliche Schule oder auch als Altersheim Verwendung findet. Die offizielle Eröffnung des Kreiskrankenhauses soll Anfang August dieses Jahres stattfinden. Leisnig. Beim Auswechseln von Transformatoren wurde der Monteur Gasch von einem umfallenden eisernen Treibbock erschlagen. Hainichen. Von den 1042 Kindern der hiesigen Schule» wurden ärztlich 579 als unterernährt, davon 265 in, höchsten Grade, bezeichnet, das sind über 509L. — Noch deutlicher als es diese Zahlen ausdrücken, können wohl die Folgen der Hungerblockade nicht charakterisiert werden. !' ^Porschdorf. Dieser Tage kehrte nach fast siebenjähriger Gefangenschaft^ der Arbeiter K. aus Rußland zurück. Da er als tot gemeldet worden war, wurde sein Name auch mit auf die Ehrentafel gebracht.! Mittweida. Eine großzügige Kriegerhelden-Ehrung be absichtigen die Krieger- und Militärvercine deS Bezirks der Amtshauptmannschaft Rochlitz. Sie wollen gemeinsam für ihre im Weltkrieg gefallenen Mitglieder auf dem seitens der Forskverwalkung zur Verfügung geskelltenRochlitzer Berge, einem idealen Platz, einen mächtigen Denkstein in kunst voller Ausführung errichten. Es liegen dafür bereits zahl reiche Stiftungen und freiwillige Hilfeleistungen vor. Zwickau. Als der wiederholt vorbestrafte Dachdecker Küßner dem Jugendgericht vorgesührt werden sollte, brachte er auf der Treppe den ihn begleitenden Beamten zu Fall