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Tageszeilung m- Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg «.ll - U y Aelkeste Ietlung -es Bezirk» Donnerstag den 2. Juni 1S21 87. Jahrgang Nr. 27 2d V»r LowwuovIvsrdsuS Vtppolälswkläv, am 30. Mai 1921. S1»atr»t 0jppoI«U>M»Iäs. / -L Ä Nr. 126 - ' " Er j» zuckerkarte Reihe 21 ausgegeben. Die Abholung des Zuckers muh in der Zeit vom 3. bis 23. 6. 21 erfolgen. ' Verbraucher, die an Stelle von Normalkarten aus irgendwelchen Gründen Ergänzungs zuckerkarten erhalten haben, müssen zur Erlangung der Sonderzuweisung entsprechenden An ttag bei der Ortsbehörde bis spätestens 19. Juni ds. Js. stellen. Bezugskarten und K.-Karten sind von der Einmachzuckerbelieferung ausgeschlossen. Der auf die Normalzuckerkarte zur Ausgabe gelangende Zucker darf nur bei dem Klein händler entnommen werden, bei dem die Zuckerkarte angemeldet ist. Der Kleinhändler hat den Abschnitt „'s" bei Belieferung abzutrennen. Der Wert der Normalkarte erhöht sich durch die Sonderzuweisung auf 7 Pfund. Die Erhöhung wird dem Kleinhändler von seinem Lieferanten ohne weiteres gutgebracht. Wann die Restverteilung des Einmachzuckers erfolgt, ist noch nicht bestimmt. Den Ver brauchern wird dringend empfohlen, die Stammkarte bis zum Ablauf der Zuckerkarte auku bewahren, da die Restverteilung aus Abschnitt „U" erfolgt. Nr. 295 8r.^ v»r Mppolcklvvvlck», am 30. Mai 1921. Vierteljährlich ^JMK.obn<Iu- VYMMVtrv. tragen. — Einzelne Nummern LO Ps. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeverbands-Tirvkonto Nr. 3. — Postscheck konto: Dresden 12548. drücklichst zu vertreten und hierzu die Mitwirkung erbitte. Der Ausschuh beschloh hierauf, nachdem auch den Frak tionen noch Gelegenheit gegeben ist, am Dienstag nachmittag zu dieser Regierungserklärung Stellung zu nehmen, in der Mittwochsitzung an der Hand der Petitionen und der von den Berichterstattern und Fraktionen formulierten Anträge in die Einzelberatung einzukreten. —Die Gesellschaft .Erholung" hielt am Dienstag abend im herrlich geschmückten Schützenhaussaale ihr diesjähriges Schluhvergnügen ab. In der dem einleitenden Erholungs marsch folgenden Ansprache des Vorstandes begrüßte dieser die so zahlreich erschienenen Gäste und Vereinsangehörigen, legte nochmals die Ziele der Gesellschaft dar und gedachte der Operette .Victoria regia", die mit eisernen Lettern in der Vereinsgeschichte geschrieben steht. Als Theaterstück hatte die Gesellschaft einen Einakter, eine Stadkratsslhung in Schöpsheim, gewählt, das, wie auch die übrigen gesang lichen Vorträge, starken Beifall fand. Nach Abwicklung des Programms wurde -er Abschlußball mit dem Rundgang eröffnet, dem sich die übliche gemütliche Kaffeetafel anfchloß und die anwesenden Herrschaften noch eine Zelt lang zu sammenhielt. — Am 30. vor. Monats hat eine abermalige Auslosung Sächsischer Staatspapiere stattgefunden, von welcher die auf 3>/r v. H. herabgesetzten, vormals 4zinsigen Staatsschulden- Kassenscheine von den Jahren 1852/55/58/59/62/66 und 68 sowie die durch Abstempelung in 3 >/2 zinsige und 4zinsige Staatspapiere umgewandelten Löbau-Zittauer Eisenbahn aktien betroffen worden sind. Altenberg. Die Prüfung der hiesigen Freiwilligen Feuer wehr, die erst auf nächsten Sonntag festgesetzt war, ist auf den 3. Zuli vorm. 11 Ahr verschoben worden. — Am Sonntag früh gegen 1 Ahr kamen auf einer Nachkpartie von Zinnwald eine Anzahl auswärtiger Rad fahrer gefahren. Einer derselben, ein Zohnsbacher junger Mann, hatte das Unglück, in der Nähe des Amtsgerichts infolge der herrschenden Dunkelheit an einen Baum anzu fahren, wobei er einen Schädelbruch erlitt. Seine Kollegen hoben den Bewußtlosen auf und brachten ihn nach -er Ge- richksschänke, wo ihm die erste ärztliche Hilfe zuteil wurde. Der Verunglückte wurde zum Vormittagszug nach Geising gebracht und von da nach Hause transportiert., Dresden. In der Sitzung des Landtages, am 3l. Mai 1921, wurde in dritter Lesung der Gesetzentwurs über die Trennung des Kirchen- und Schuldienstes der Bottsschullehrer angenommen. .Ebenfalls angenommen wurde das Abänderungs- gesetz zum Kostengesetz vom 30. April 1906, wobei besonders bemerkenswert ist, daß die bürgerlichen Minderheitsanträge mit Einstimmung der bürgerlichen gegen die sozialistischen Abge ordneten, die heute wieder einmal in der Minderheit waren, durchkamen. Sodann wurde über einen Gesetzentwurs be treffend die Aufhebung der Schulgemeinden beraten, ein sozialistischer Antrag, der Einspruch gegen den neuen Reichs schulgesetzentwurf erhebt und die Regierung beauftragt, bei der Reichsregierung dagegen vorstellig zu werden, wurde gegen die Stimmen der Deutschnationalen und einiger Bolksparteiler hauptmannschast 78 Pf», im amAcke« MM (E «m Behörden) die Zeile 200Pf»— Stngckmdt »ck Reklamen 200 Pf» Einspruch -es ReichSsiuauzminifters gegen die sächsische Besoldungsreform. Zu Beginn der Sitzung des Besoldungsausschusses des sächsischen Landtages am Dienstag gab die Regierung fol gende Erklärung ab: .Der Reichsfinanzminister habe nach Veröffentlichung der Besoldungsvorlagen Nr. 41 und 42 mitgeteM, haß' darin verschiedene Bestimmungen enthalten seien, die eine gün stigere Regelung der Dienstbezüge der sächsischen Beamten im Vergleich zu den zu gewertenden Reichsbeamten zur Folge hätten. Er sei deshalb bei unveränderter Annahme der Vorlagen genötigt, auf Grund des Sperrgesehes hier gegen Einspruch zu erheben. Der Reichsfinanzminister habe eine mündliche Erörterung dieser Frage mit der sächsischen Regierung angeregt, wie dem Ausschuß bereits früher mitgeteilt worden sei. Diese Erörterung habe am 28. Mai stattgefunden und ergeben, daß der Reichsfinanzminister mit allem Nachdruck fordere, daß jede Ueberstufung sächsischer Beamter über Reichsbeamte, soweit sie nicht in Besonderheiten der sächsisches Verhältnisse unzweideutig begründet sei, unterbleibe. Er habe hieran nicht nur ein Interesse aus Rücksicht auf die Reichsbeamten, für die zurzeit jede Besserstellung durch die Finanzlage des Reiches vollkommen ausgeschlossen sei, sondern auch in Rück sicht auf die drohende Rücktrittsbewegung unter den vom Reiche übernommenen früheren Staatsbeamten. Die sächsisch-r Regierung stellte sich auf den Standpunkt, daß diese Erklärung des Reichsfinanzministers die ernsteste Erwägung des Ausschußes verdiene. Man müße sich dar- Lber klar werden, in welchen Punkten man es aus die schiedsgerichtliche Entscheidung ankommen lassen wolle und müße versuchen, diese Punkte auf eine möglichst geringe Zahl zu beschränken. Sei schon gegen die Regierungsvor lage in zahlreichen Punkten der Widerspruch des Reiches mit Sicherheit zu erwarten, so erscheine es durchaus bedenk lich, weitere Höherstufungen vorzunehmen, sofern diese offen bar die Grundsätze der Reichsbesoldungsordnung verletzen. Die Regierung sei selbstverständlich bereit, in eingehender Etnzelberatung mit dem Ausschuß zusammenzuarbeiten, um etwaige Unstimmigkeiten der Vorlage zu beseitigen, sie müsse aber davor warnen, durch umsangreiche Berücksichtigung weitgehender Wünsche nutzlose Arbeit zu leisten und Zeit zu verlieren. Die Beamtenschast habe ein dringendes Interesse an einer baldigen Verabschiedung der Vorlage, das um so schwerer wiege, wenn man die allgemeine politische Lage und ihre künftigen finanziellen Wirkungen ins Auge fasse. Blieben eine große Reihe von Punkten osfen, die durch das Reichsschiedsgericht erledigt werden müßten, so bestehe die Gefahr, daß die Besoldungsordnung auch in den nichtbean standeten Punkten des Zusammenhanges wegen nicht vor Herbst in Kraft gesetzt werden könnte. Die Regierung bittet daher, unverzüglich in die Beratung einzukreten." Der Ausschuß nahm zu dieser Regierungserklärung ein gehend Stellung. Von verschiedenen Seiten wurde auf Grund derselben sestgestellt, daß bei einer solchen Stellung nahme des Reiches ein selbständiges Arbeiten des Landtages und des Ausschußes und die Schaffung einer den Wünschen des Landtages voll entsprechenden sächsischen Besoldungs- ordnung überhaupt nicht möglich sei. Demgegenüber betonte die Regierung, daß immerhin die Berücksichtigung sächsischer Besonderheiten gesordert werden könne, daß sie nach wie vor bereit sei, ihre Vorlage auch Berlin gegenüber nach I -W DeranttvorMcher Redakteur: Va»l gehne. — Druck und Verlag: EM Jehrre in Dtvpol-imval-e. Dieses Blatt enthSN -ie amtliche« Lekanalmachmt-« -er Amlshauvlmamischaft, -es Amlsgerichts un- -es Sla-lrals zu Dtppol-iswal-e Grietz kann in sämtlichen Verkaufsstellen abgeholt werden. angenommen. Nächste Sitzung Mittwoch, den 1. Zum, mittags 1 Uhr. — Wegen Verbilligung des Vorortverkehrs ist die säch- ische Regierung beim Relchsoerkehrsmlnisterium bereits mehrfach vorstellig geworden. Erst vor kurzem ist eine neue Eingabe an die Reichsregierung abgesandt worden, die dar auf hinweist, daß es eine Bevorzugung von Berlin und Hamburg bedeute, wenn allein dort der verbilligte Vororts verkehr bestehen bleibe. Mit dem gleichen Recht müße dies auch für die sächsischen Großstädte gefordert werden. Vor allem wird in der Eingabe betont, daß die Verkehrspolitik des Reiches cs den sächsischen Großstädten einfach unmöglich mache, eine gesunde Wohnungspollllk zu treiben, da die in den Großstädten beschäftigten Arbeiter ungern auf die weiter Sonderverteilaug von 2 Pfnu- Mumachzucker. Auf den Kopf der Bevölkerung sind 3 Pfund Einmachzucker zur Verfügung gestellt worden. Es werden hiervon zunächst 2 Pfund auf den Buchstabenabschnitt „1°" der Normal Zuckerkarteu Reihe 20 und 21 Die kürzlich ausgegebenen Zuüerkarten Reihe 21 sind zur Deckung des Bedarfs für die Zett vom 3. Juni bis 17. September 1921 bestimmt. Sie lauten auf 5 Pfund. Die Auvdve- find »olort, spätestens bis 23. Jüni 1921 zur Belieferung bei einem Kleinhändler anzumelden. Die Kleinhändler haben ordnungsgemäß und gewissenhaft zu Wren. Zucker auf Karten der Reihe 20 darf nach dem 2. Juni 1921 nicht mehr abgegeben werden. Bezugsausweise der Reihe 20, die noch im Besitze der Kleinhändler sind, sind »o lort an die Zwischengroßhändler einzuschicken. Mes Nähere, die Zuckerkarten Reihe 20 und 21 betr., ist aus den Bekanntmachungen des Wirtschaftsministeriums in Nr. 119 der Sächs. Staatszeitung zu ersehen. D OertlicheS «nd Sächsisches. Dippoldiswalde. Nachdem der Leichnam des Tischler gesellen H. aus der Talsperre geborgen ist, hat es sich heraus gestellt, daß seine Taschenuhr mit Kette, sowie Brieftasche mit Inhalt fehlen. Wie festgestellt ist, haben diese Gegenstände bei den übrigen Sachen auf der Tännichtgrundbrücke gelegen. Es besteht der Verdacht, daß die Gegenstände durch fremde Personen entwendet worden sind. Die Sachen werden folgend beschrieben: silberne Remontoiruhr mit Geldrand und ver goldeter, doppelter Kavalierkette mit herzförmigem Anhänger. Gelblichbraune Kunstlederbrieftasche doppelseitig mit 3 Fächern und zirka 50 Mk. Inhalt und verschiedene Papiere. Sach dienliche Meldungen über den Verbleib dieser Gegenstände werden an die hiesige Polizeiwache erbeten. Gleichzeitig werden die zwei Radfahrer, welche am 25. 5. früh vor 6 Uhr die Tännichtgrundbrücke passierten und den dottliegenden Hut und Stock gesehen haben, gebeten, sich in der Polizeiwache zu melden, betr. Feststellung der Personalien der Dame, welcher sie im Walde begegnet sind. Die Radfahrer sollen aus Paulshain stammen. — Heute stütz 7^0 wurde der Leichnam des Maurers Arth. Berthold, der am 27. Mai beim Baden ertrank, in der Nähe der Unfallstelle geborgen und der hiesigen Leichenhalle zugefiihrt. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monat Mai ds. Zs. 501 Einzahlungen im Betrage von 220 960 M. 45 Pf., dagegen wurden 520 Rückzahlungen im Betrage von 327 306 M. 42 Pf. geleistet. — Wie schon kurz erwähnt, hielt am vergangenen Sonn tag die hiesige Schmiedeinnung ihr Pfingstquartal ab, das erfreulicherweise recht zahlreich besucht war. Nach Er öffnung der Versammlung ergriff Herr Schuhmachermeister Zäckel, Mitglied der Gewerbekammer, das Wort und teilte mit, daß, wie von uns bereits gemeldet, der Obermeister der Innung, Herr Schmiedemeister Julius Mende, zum Ehren obermeister ernannt worden sei: er übergab das bezügliche Diplom mit beglückwünschenden und dankenden Worten. Der neue Ehrenobermeister dankte seinerseits herzlich für die ihm widerfahrene Auszeichnung und teilte mit, daß die Innungs - Mitglieder Sporbert—Dippoldiswalde, Walther — Reinholdshain und Benisch Kreischa zu Ehrenmitgliedern ernannt worden seien und übergab denselben die Arkunden. Als neue Mitglieder wurden Mende Seifersdorf und Zirnstein—Kipsdorf in die Innung ausgenommen: 12 Lehr linge wurden in die Stammrolle eingetragen. Die Zahres- rechnung schloß mit 1697,43 M. Einnahmen, 1648,60 M. Ausgabe und 48,83 M. Kassenbestand ab. Die Mitglieds beiträge wurden, den Zeitverhältnisscn entsprechend, auf 30 M. jährlich erhöht. Die Aufnahmegebühr wurde für Meister auf 30 M., für Lehrlinge aus 10 M. festgesetzt. — Schließlich wurde als Vorsitzender der Gesellenprüfungs- Kommission Rahnefeld Dippoldiswalde, Löser—Hirschbach zu dessen Stellvertreter und Winkler—Reichstädt als InnungSkaßierer gewählt, worauf das Quartal geschloffen wurde. 'M