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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswalöe, Schmie-eberg a.U Aellette Zeitung -es Nezirk» Und, kühl. Nr. 123 Sonntag den 29. Mai 1921 87. Jahrgang Dippoldiswalde, am 27. Mai 1921. v»r Hk»6tr-r gen- vsr 8t»ätr»t. Dippoldiswalde, am 27. Mai 1921. v»r 8t»ätr»t n Vvucksachen sür Demeindebehörden fertigt Kvchdrvckerei Lari Zet»«e. N e n n n n n ; 4 Uhr t ein d Z. d abends »rnvereins len inner- glieder in sen Vorde- e, heißt es, die Erben, lichen Be ls einzelne rlhafte Er dis endlich d e e n g > Gewitter, itter. ik )- l. is Regen- t- ra Eintrittsgeldes gestattet. Dippoldiswalde, am 23. Mai 1921. ter-Sporl- treffen sich die 2. Elf f" Dippol- urnvereins -Arbeiter- ein Sport- irisch auf" A. „Freie ole rvk klarheiten über die künftige Höhe der Versicherungssummen und Beiträge zu vermeiden, ersucht die Vrandversicherungs- kammer, den Aufforderungen der unteren Verwaltungsbe hörden nachzukommen. Dresden. In der Sitzung des Landtages am gestrigen Freitag wurde der neue Grundsteüergesetzentwurf in erster Lesung beraten. Die Redner sämtlicher Parteien bemängelten die Höhe der Grundsteuer und die unsozialen Wirkungen der Vorlage, l wobei der Abg. Granz mit seinen Ausführungen ununterbrochen schallende Heiterkeit des ganzen Hauses erregte. Finanzminister Heldt empfahl warm, die Vorlage, die zur weiteren Beratung an den Rechtsausschuh verwiesen wurde, anzunehmen. — Nächste Sitzung Dienstag, den 31. Mai mittags I Uhr. — Ein im Amtsgericht Rötha wegen Fahrraddiebstahls in Hast befindlicher Schweizer, Oswin Storeck, legte ein Ge ständnis ab, nach dem er sich selbst des Raubmordes be zichtigt. Er behauptet, in der Nacht zum 10. April in Leipzig einem ihm entgegenkommenden jungen Mann einen Stich in die Herzgegend beigebracht und den sofort lautlos Zusammen gebrochenen mit Hilfe eines ihn begleitenden Mädchens, das an der Tat nicht beteiligt sein soll, in einen Fluhlauf ge worfen zu haben. Er will dem Getöteten aus der Brieftasche 210 M. entnommen haben. Storeck, der nach Leipzig über führt wurde, ist an den angeblichen Tatort gebracht worden und hat daselbst ins Einzelne gehende Angaben über den seiner Selbstbeschuldigung nach verübten Mord gemacht. Die Erörterungen haben bisher noch zu keinem Ergebnis geführt. Inwieweit der Selbstbezichtigung Storecks Glauben zu schenken ist, muh der Ausgang der noch schwebenden Erörterungen zeigen. Pirna. Der Einlagenbestand bei der Sparkasse der Stadt Pirna hat sich seit Beginn des Jahres um 4 Millionen auf über 45 Millionen Mark erhöht. Zur Gutschrift auf die Sparkassenkonten werden auch Auslandsscheck und fremde Geld sorten angenommen. Meißen. Die Kiesern-Schüttekrankheit herrscht in unseren heimischen Wäldern. In den Forstrevieren Oberau, Kreyern und Moritzburg beginnen fast alle jüngeren Kiesernpflanzungen nbzusterben. Auf weiten Flächen zeigen die jungen Kiefern, die doch sonst uni diese Zeit im frischen Frühlingsgrün prangen, die braunen Farben des dürren toten Baumes. Die Krank heit wird durch einen Pilzschädling, den sogen. Kiefern-Ritzcn- schorf, hervorgerufen, der auf den Nadeln der jüngeren Kiesern schmarotzt und bei epidemischem Ueberhandnchmen, wie es jetzt der Fall ist, unberechenbaren Schaden anrichtet. Wird das Auftreten des Pilzes rechtzeitig bemerkt, so kann durch Bespritzen der Bäumchen mit Kupferkalklösungen der weiteren Verbreitung Einhalt getan werdens Leipzig. Das Brachltegen des Baumarktes und der da mit verbundene Mangel an BureaurSumen und Wohnungen hat es mit sich gebracht, daß in Leipzig gleichwie in anderen Städten die Berkäufe von Hotels und Umstellung der Be triebe zu anderen Zwecken als denen der Fremdenbeher- bergung immer mehr zunehmen. Eine ganze Reihe Hotels ist in den letzten Monaten hier verkauft und damit der Be herbergung von Fremden für immer entzogen worden, lo die Hotels Pologne, Hentschel, Preußischer Hof, Viktoria, Russischer Hof, Redes, Freiberg, Palmbaum. Dadurch sind NtHllllLMpitL Vierteljährlich ^.IMK.ohneZu- vkgUgJpirip. ,ragen. — Einzelne Nummern LO Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck konto: Dresden 12548. Gesperrt werden 8oavt»g, ck»ll LS »kl <l» 3» von nachmittags 1 Uhr ab anläßlich des Reichs arbeiter-Sporttages »II» Lae-aßO »ar La» Der Zutritt ist nur.gegen Entrichtung eines Derantworllicher Redakteur: Vaul gehn». — Druck und Verlag: Earl Jehne in Dippoldiswalde. Oeffentliche Impfungen. Die diesjährigen öffentlichen Impfungen finden Dienstag den 31. Mai und Sonnabend den 4. Juni 1921 im Sitzungszimmer des hiesigen Rathauses durch den bestellten Impfarzt, Herrn Sanitätsrat l)r. meck. Voigt in Dippoldiswalde, in folgender Weise statt: 1 LrnUwpMox»: (Die im Jahre 1919 und vorher geborenen, und noch nicht mit Erfolg geimpften und die im Jahre 1920 geborenen Kinder) VI«o»t»r 6»o 31 Lai 1831 a»»dwitt»8» 2 Mr 8. Mvä»rIwpHI0LO: (Alle im Jahre 1909 bez. früher geborenen, nicht mit Erfolg wiedergeimpften Kinder) 8ovo»d»v6 äsu 4 Mol 1831 aavdmittar» 2 Mr L86«d»», vLvdmtttL»» >/23 Mr Ln»da». Die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder der vorstehend bezeichneten Kinder, soweit die selben hier ihren dauernden Aufenthalt haben, werden hierdurch veranlaßt, diese Kinder zu den oben angegebenen Zeiten dem Jmpfarzte vorzustellen, im MdlnäsruogskaUo durch Krankheit sie unter Vorlegung eines ärztlichen Zeugnisses Zu »o1»vttvlckl8»o und für den Fall, daß sie entweder die natürlichen Blattern überstanden haben oder bereits vor den an gesetzten diesjährigen Impfterminen mit Erfolg geimpft worden sind, solches zur Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 20 M. durch ärztliches Zeugnis bez. Impfschein im Termin nachzuweisen. Die LrsltwMoe» sind V1vv8t»L ävu 7. Mot 1931 okodwttt»?» 2 Mr und die M»ä»r1mpUlog« 8ooo»dvock Mo 11 Mol 1921 o»«l>mttt»e» 2 Mr zur Nachschau über den Erfolg der Impfung dem Jmpfarzt wieder vorzustellen. Auckerkarteu auf die Zeit vom 3. Juni 1921 bis 17. September 1921 werden L»o1»i »an HO 6 U. vormittags, von 10—12 Uhr im Rathause ausgegeben. Aus einem Hause, in dem ansteckende Krankheiten — wie Scharlach, Masern, Diphtherie, Croup, U»ooddl»t»v. Flecktyphus, rosenartige Erkrankungen oder die natürlichen Pocken — herrschen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden. Die Kinder müssen zum Impftermine mit r«to 8S«»»ok«o»m Lürpir und mit r»Io«a Ul»!Mra gebracht werden. Mein, Wegeeltern und Vormünder, deren Kinder, Pflegebefohlenen bez. Mündel ohne gesetzlichen Grund der Impfung oder der ihr folgenden Nachschau entzogen worden sind, werden mit Geldstrafe bis zu 50 M. oder entsprechender Haft belegt. Dieses Blatt enlhütt -le amtlichen Bekanntmachung«» -er Amtshauptmannschast, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippol-iswat-e Oertliches und Tilchfisches. — Beini Baden ertrank in der Talsperre am Freitag nachmittag der Fabrikmaurer Arthur Berthold, Sohn des Hausbesitzers B. in der großen Wassergasse. Der junge, etwa 2bjährige Mann, der gestern seine Ferien angetreten, war in der Nähe des Verkaufsstandes und der Bootslandestelle ins Wasser gegangen. Er rief seinen Kameraden noch zu, daß dort das Wasser sehr seicht sei und versank dann plötz lich vor ihren Augen. Beim Bau der Sperre und der Straße sind an jenen: Teil vielfach Abgrabungen vorgenommen worden, sodaß sich der Grund plötzlich senkt. An solche Stelle ist B. wahrscheinlich geraten. Er war bei der Firma Weißeritz- talwerke beschäftigt und ein außerordentlich fleißiger und ruhiger Arbeiter. Alle Rettuvgs- und Aufsuchungsversuche, die bis in die späten Abendstunden fortgesetzt wurden, waren ergeb nislos. Wahrscheinlich hat die Strömung den Körper ab wärts geführt. — Die vergangenen heißen Tage drängten ja geradezu zu eiyem Bade. Das Strandbad Seeblick auf zusuchen ist vielen aber zu zeitraubend; so kommt es, daß trotz aller Verbote und trotz der damit verknüpften Lebens gefahr die Talsperre an vielen, weit näher gelegenen Plätzen zum Baden benutzt wird. Hier Wandel zu schaffen und vielleicht in der Vorsperre eine sichere Badegelegenheit zu schaffen ist, nachdem die Kaltwasserbadeanstalt auf der Aue verfallen und geschlossen ist, unabweisbares Bedürfnis. — Morgen Sonntag wird der große Reichs-Arbeiter- Sport-Tag stattfinden, an dem in allen Teilen des großen Vaterlandes die Arbeiter - Turn-, Sport-, Radfahr- usw. Vereine für ihre Ziele werben wollen. Für unsere Stadt und ihre Umgebung ist folgendes Programm vorgesehen: Um 1 Uhr findet vom Huthaus aus ein Festzug statt, zu dem zu früherer Stunde in Schmiedeberg, Obercarsdorf und Ober frauendorf gestellt wird. Nach Ankunft des Zuges auf dem Sportplätze werden Massenfreiübungen von Turnern, Turnerinnen und Kindern vorgeführt werden, dem sich Ge räteturnen anschlteßt. Weiter sind Massenchöre der Sänger, Spiele und Volkstänze der Fugend geplant. Mährend des abendlichen Balles werden die Radfahrervereine, die mit geschmückten Rädern am Festzuge teilnehmen, ein Reigen fahren veranstalten, sodaß man also wohl von einem viel seitigen Programm sprechen kann. Gutes Wetter voraus gesetzt, dürfte die großzügig geplante Veranstaltung unserer Stadt viele Besucher zuführen. . — Programm zur Marltmusik. l. Die brave Infanterie. Marsch. Lüdecke. 2. Die beiden Nachtwandler. Ouvertüre. Müller. 3. Am schönen Rhein. Walzer. Franke. 4. Bummel- Petrus. Intermezzo. Kersten. — Die llmlagebeitrqge für Viehseuchcnentschädigungen, die im Kalenderjahr 1920 gezahlt worden sind, stellen sich nach einer Verordnung des Wirtschaftsministeriums für jedes Pferd auf 10 Mark, sür jedes Rind auf vier Mark. Bei Rindern beträgt die Umlage für die Schlachtviehversicherung für jedes Rind acht Mark.. — Die unteren Verwaltungsbehörden sind von der Brand- versicherungskammer angewiesen worden, die durch das Gesetz vom 18. März 1921 ungültig werdenden Versicherungsscheine über Gebäudeversicherungen bei Zufertigung der neuen Ver sicherungsscheine einzuziehen und zu vernichten. — Um Un ' d! - täglich gegen 1000 Betten den Meßbesuchern und den Be- j suchsfremden Leipzigs entzogen worden. Am 1. Oktober , d. F. soll wieder der Betrieb des Hotels Sachsenhof umge- j stellt werden. Er scheint sich als Hotel nicht zu rentieren. - Es ist das Hotel der Meßfremden und der Buchhändler und I beherbergte im vorigen Fahre annähernd 16 000 Fremde. Der Gewerkschaftsbund der Angestellten, Ortsgruppe Leipzig hat sich in einer Eingabe entschieden gegen die Umstellung dieses Hokelbetriebes gewendet. Burgstädt. Die städtischen Kollegien beschlossen gegen drei Stimmen eine Erhöhung der Plakatsteuer.s Geithain. In der gemeinschaftlichen Sitzung des Rates und der Stadtverordneten ist Bürgermeister Dr. Focke auf Lebenszeit gewählt worden. Geithain. Rat und Stadtverordnete haben den hiesigen Bürgermeister Or Focke auf Lebenszeit wiedergewählt. Limbach. Hier wurde eine Bisamratte von 35 Zentimeter Länge erlegt, die sich nachts auf der Straße befand und sich einem Paffanten ins Bein festgebiffen hatte. Mittweida. In einer gemeinsamen Sitzung des Stadt rats und der Stadtverordnenten wurde der Haushaltplan sür das Rechnungsjahr 1921—22 verabschiedet. Er sieht bet 8 328 381 M. Einnahmen und 11 085 321 M. Ausgaben nach Eingang der Steuern usw. einen Fehlbetrag von 450 000 M. vor, für den keinerlei Deckung vorhanden ist. Frankenberg. Der Landesverband der sächsischen Bienen züchter hält hier am 1b. und 17. Juli seine Landeshaupt versammlung ab, verbunden mit einer großen bienenwirtschaft lichen Ausstellung, der ersten seit dem Jahre 1914. Niederschmiedeberg bei Marienberg. Ein schweres Brand unglück hat sich in der Nacht vom Mittwoch zum Donners tag hier ereignet. In dem Wohnhause des Grundstücksbesitzers Weißbach, hier, war Feuer ausgebrochen, wobei der Besitzer von den Flammen erfaßt wurde und ums Leben kam. Auch seine Ehefrau erlitt schwere Brandwunden. Eine Tochter, die in Chemnitz in Stellung ist und dieser Tage zu ihren Eltern reisen wollte, um daheim ihre Ferienzeit zu verbringen, wurde durch diese erschütternde Nachricht in tiefste Trauer versetzt und kommt nun Heini, um dem Begräbnis ihres auf so schreck liche Weise ums Leben gekommenen Balers beizuwohnen. Schneeberg. Von Schneeberg aus ist die Bereinigung der Städte Schneeberg, Neustädtel und der Gemeinden Gries bach, Lindenau, Ober- und Niederschlema angeregt worden. Rat und Stadtverordnete der hiesigen Stadt haben sich grund sätzlich zu Verhandlungen in dieser Angelegenheit bereit erklärt, während man hier bei den früheren Erörterungen dieser Frage aus verschiedenen Gründen eine ablehnende Stellung einnahm. Wie die Anschlußfrage von den genannten Landgemeinden ausgenommen wird, ist noch nicht bekannt. Eibenstock. Bei der Elternratswahl erhielt die Liste des christlichen Elternbundes 11 Sitze, die Liste der USPD, und der SPD. 4 Sitze. Hohenstein-Ernstthal. Die Stadtverordneten genehmigten die Erhöhung der Tanzsteuer, die Einführung einer Grammo phonsteuer (3 M ), eine Hausschlachtungssteuer (30 M. sür jede Schweinschlachtung im Haushalt) und die Erhöhung der Grundsteuer auf 1 M. je Einheit. Vorhanden sind 250000 Einheiten.