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ke H ie ie tt n r, n !« ü n iS st ck r- I« s« » 6 d >e r. r- )l )l ie H e, re r« il-^ ltt « iS :n nt rk r-j It- dt^ e- :n kl :nj « er -S le te r» - Tageszeitung un- Anzeiger sür Di-pol-iswal-e, Schmie-e-ergUCA« Dierleliäbrllch ^Mku odneZu- «rWiV»v^ tragen. — Einzelne Nummern 20 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Semeindeverdands-Sirokonlo Nr.3. — Postscheck« Konto: Dresden 12548. — Aelleste Aetlung -es Bezirks Dieses Blast enthält -le amtlichen Bekanntmachnnge» -er Amtshanvimamifchast,-es Amtsgericht» un- -es Sta-trats zu Dippoldiswalde M?.! bauptmawrschast 75 Ps», im «mtll »» «ebtirdech dir Jelle 200P»»-< Reklamen 200 Ps». st. i Hi II t'. n Derankvorlllcher Redakteur: Paul Iebne. — Druck und Verlag: Lart Tehne in Dlnvot-lswal-e. Nr. 115 Freitag den 20. Mai 1921 M. lV. Nowmaailvordmä 0Ippo!«ü»w»Ick», am l8. Mai l92l. Var StaDrat. ist vorzulegen. Dippoldiswalde, am 18. Mai 1921., zahme Kaninchen, d. i. 165 740 oder 18,56 Proz. mehr als vor einem Jahr und 511684 oder 93,25 Proz. mehr als im Jahre 1914. Menn auch die Viehziffern gegenüber dem Jahre 1914 bei dem Großvieh und den Schweinen noch Zu rückbleiben und auch zu berücksichtigen ist, daß die Qualität und das Gewicht der Tiere geringer ist als im Frieden, so ist doch seit einem Jahr auch hier und ganz besonders bei den Schafen sowie dem Kleinvieh und dem Geflügel eine wesent liche Zunahme zu verzeichnen. Die erhebliche Vermehrung der Pferde gegen 1918 ist wohl dadurch zu erklären, daß in diesem Jahr die Zählung erfolgt ist, als die Pferde durch den Krieg stark dezimiert waren: denn im Jahre 1913 sind in Sachsen 176116 Pferde ermittelt worden. Dennoch haben wir seht 15 963 Pferde weniger als aip 1. Dezember 1913. — Wie wir von zuständiger Stelle hören, haben sich wiederum die Gesuche an das Justizministerium ganz unge heuer vermehrt. Seit dem 1. Januar sind im Justizministe rium ungefähr 4500 Gesuche mehr eingelaufen, als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Darunter sind über 2000 Gnadengesuche mehr als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Gnadengesuche sind derart angewachsen und werden auch bei sehr schweren Vergehen und Verbrechen gestellt, daß man wohl geradezu von einer Seuche sprechen kann. Wie noch erinnerlich ist, warnte Justtzminister Dr. Harnisch im Januar bei der Beratung der unabhängig-kommunistischen Amnestie- ankräge mit allem Ernst vor neuen Amnestien mit dem Hin weis, daß Amnestien im allgemeinen keinen Einfluß auf die Besserung -er Verurteilten zeigten. Dr. Harnisch wurde deswegen von den Unabhängigen in geradezu unerhörter Weise angegriffen, aber die Umstände haben ihm tatsächlich Recht gegeben. — Dem Bezirksausschuß Dresden-Altstadt lag am Freitag ein 2. Nachtrag zur Satzung des Gemeindeverbandes für die elektrische Straßenbahn Niedersedlitz-Kreischa vor. Es handelt sich um die Besetzung des Postens des Derbandsvor- sitzenden. Bisher bekleidete diesen der jeweilige Gemeindevor stand von Kreischa. Die Berbandsversammlung will nun den Vorsitzenden immer auf 3 Jahre aus ihrer Mitte wählen. Die Kommission für elektrische Bahnen hat sich gegen diesen Beschluß ausgesprochen, weil der Verbandsvorsitzende gewisse technische Vorkenntnisse besitzen müsse und es deshalb nicht ratsam sei, aller drei Jahre zu wechseln. Der Bezirksaus schuß beschloß aber, die Satzungsänderung zu befürworten. Maßgebend war die Rücksicht auf das Sclbstverwaltungsrecht der Gemeinden. Naundorf bei Coswig. Zn Naundorfer Flur wurde auf ein Coswiger Personenauto mit einem Tesching geschossen, wodurch ein Insasse am Halse leicht verletzt und eine Glas scheibe im Werte von etwa 300 M. beschädigt wurde. Der Schütze, ein 15 jähriger Bursche aus Naundorf, konnte auf frischer Tat erfaßt werden. Heidenau. Von 67 Lehrkräften, die an den drei hiesigen Schulen tätig sind, lehnen 55 die Erteilung des Religions unterrichtes ab, und nur 12 erklären sich dazu bereit. Pirna. Der Sächsische Landesverband Gabelsberger, der jetzt gegen 400 Vereine zählt, hält vom 11. bis 13. Juni seine 61. Hauptversammlung in Pirna ab. Als Festordnung ist in Aussicht genommen: 11. Juni Vertreterflhung; 12. Juni verschiedene Sondersitzungen der Damen-, Lehrer-, Kauf männischen-, Schüler-, Beamten- und Militär-Skenographen- vereine, dann großes stenographisches Preiswettschrelben und öffentliche Festversammlung. Für den 13. Juni sind ver schiedene. Ausflüge kach der sächsischen Schweiz vorgesehen. Schandau. Wie stark der Grenzverkehr an den Feiertagen gewesen ist, erhellt daraus, daß allein am ersten Tage nach den Angaben der tschechischen Grenzpolizei über 32 000 durch die Sperre in Herrnskretschen gegangen sind. Vom hiesigen Stadtrat wurden über 2000 Grenzausweise ausgestellt. ,4 Oederan. Hier überfiel der 45 jährige Bitichereiarbeiter Günther Mackrot aus Niederspied (Thüringen) die an der Chemnitzer Straße wohnende Familie de« Grubenarbeiters Zeun, um sie zu ermorden, weil Zeun da» Liebesverhältnis, seiner 20 jährigen Tochter mit Mackrot nicht mehr duldete. Mackrot stieg nachts 3 Uhr in die Zeun'sche Wohnung und unter den Rindern des Landwirts Mar Röhring er, hier, Große Mühlstrabe Nr. 281, ist orloiodao. Alle erlassenen Sperrmaßregeln werden aufgehoben. . Dippoldiswalde, am 17. Mai 1921. «LMM, Die 8s H Maul- und Klauenseuche Brotkarten werden Sonnabend den 2l.d. M. vorm. von 10—12 Uhr ausgegeben. Brotausweiskarte OertlicheS und Sächsisches. Dippoldiswalde. Eine Probevorführung des heutigen Kinoprogramms hat uns gezeigt, daß wir unsern Lesern nich zu viel erzählt haben von dem „Wunder des Schneeschuhs" Der ganze Film ist ein Wunder, ein einziges großartiges Erschließen der Hochgebirgswelt, von deren Schönheit man sich nur dunkle Vorstellungen machen kann, wenn sie uns das Bild nicht vorführt. Zeigt der erste Akt das Erlernen des Sportes, Schwinge und Sprünge, zur Abwechselung auch Stürze, so führen dje anderen Akte den Zuschauer direkt in die Berge. Im Bilde sieht er die Besteigung eines Vier tausender, weilt mit den: Ersteiger vor der Hütte, dann auf dem Gipfel und langt endlich mit ihm in sausender Fahrt über Gletscher und durch den herrlich verschneiten Wald wieder im Tale an. Manch heitere Episode löst zeitweise die atem lose Spannung mit der man der mutigen Arbeit der Schnee schuhfahrer folgt, .aber nicht eine Minute erlahmt die Auf- merksamkeit, der Film bannt sie von Anfang bis zum Ende. Nicht Prachtentfaltung ins Grab gesunkener Fürsten, nicht nervenkitzelnde Momente überspannter Regisseur-Gehirne zeigt uns der Film, er führt uns die Natur vor, wie sie sich dem zeigt, der es wagt, auf zwei dünnen Brettern sie zu besuchen, den Kampf mit ihr aufzunehmen. Interessant sind übrigens auch die Aufnahmen mit der Zeitlupe. Und dann noch eins. Die Bilder sind von herrlicher Klarheit und Plastik, jegliches Flimmern fehlt. Auch das Lustspiel „Er muß vom Film sein" ist recht passend ausgewählt, und noch vollkommen neu, nicht abgespielt. Man muß mitunter recht herzlich lachen über die Späße „Fliegentütenheinrichs." Wie gesagt, der Besuch der Vorstellungen kann nur jedem empfohlen werden und ist auch der Jugend zu raten. Der Film „Das Wunder des Schnee schuhs" hat weit mehr belehrenden als unterhaltenden Inhalt. — Mit dem Bau der Grundmauern für die Wagenhalle der Kraftwagen der in unserem Bezirk in Kürze in Betrieb kommenden Autolinien ist bereits begonnen worden. Die Halle kommt bekanntlich zwischen den Zimmerplatz des Herrn Arthur Nitzsche und das Gelände der Fa. Ll. Janssen zu stehen. — Einem dringenden Wunsche der Arbeiterschaft in den Orten Höckendorf, Ruppendorf, Klingenberg usw. ent sprechend, hatte das sozialdemokratische Parteisekretariat des 6. Kreises sich in mehrfachen Beschwerden an die Eisenbahn direktton gewandt. Jetzt ist mitgeteilt worden, daß der Zug, der bisher in Dresden 5.30 wegsuhr, zu Beginn des Sommer fahrplans bereits 5 Uhr nachmittags Dresden verläßt und, ohne anzuhalten, bis Tharandt durchfährt. — Der 1875 zu Possendorf geborene, in Pesterwitz wohn hafte Wtrtschaftspächter Max Hermann Forker wurde wegen verschiedener Kriegsvergehen vom Wuchergericht Dresden zu 5000 M. Geldstrafe verurteilt, zwei andere An geklagte, ein Pferdehändler und ein Sattler, beide aus Deuben, wurden kostenlos freigesprochen. Forker halte un mittelbar nach Ausbruch der Revolution in der Zentralher- derge 4 Zentner Zucker erworben und ihn im Oktober 1920 für 1500 M. den Zentner an den Mitangeklagten Pferde händler weiter verkauft. — Während die Maul- und Klauenseuche in Sachsen am 30. April in 55 Gemeinden mit 80 Gehöften auftrat, herrschte sie am 15. Mai noch in 76 Gemeinden mit 88 Gehöften. — Zn unserem Verwaltungsbezirk waren die entsprechenden Zahlen 5, 10 und 5, 34. Dresden. 3m Freistaat Sachsen gibt es jetzt 160 653 Pferde, d. i. 4077 oder 2,60 Proz. mehr als vor einem Jahr und 39 488 oder 32,59 Proz. mehr als 1914; 721 574 Rinder, d. i. 10 257 oder 1,44 Proz. mehr ak vor einem Jahr und 34913 oder 4,62 Proz. weniger als 1914; 102 486 Schafe, d- i. 17 686 oder 20,86 Proz. mehr als vor einem Jahr und 46 309 odpr 82,46 Proz. mehr als 1914 (!); 454 380 Schwein«, h. l. 103 959 oder 29,67 Proz. mehr als vor einem Jahr und 321455 oder 41,43 Proz. weniger als 1914; 399 999 Ziegen, ö 1. 54202 oder 16,05 Proz. mehr als vor einem Jahr und 255796 oder 187,81 Proz. mehr als 1914 (!); 3122708 Stück Federvieh, d. t. 767 601 oder 32,59 Proz. mehr als vor einem Zahr und 689 275 oder 28,32 Proz. mehr als 1014; 1058 656 I Butter-Zuteilvug. M^Für die laufende Woche beträgt die auf den Kopf der versorgungsberechtigten Be- völkerung entfallende Fettratton 4- k Katt«. Der Preis beträgt für 40 x Butter 1,52 M. bracht? Zeun mit einem Beile eine schwere Kopfwunde bel. Die im gleichen Zimmer schlafende Frau und Tochter er wachten und bekamen Hilfe, worauf Mackrot flüchtete und sich in seiner Wohnung erhängte. Leipzig. Der Inhaber einer Papierwarenfabrik, «der dessen Firma der Konkurs eröffnet wurde, verstand es, hiesige und auswärtige Geldgeber um zum Teil recht hohe Summen zu betrügen. Ls handelt sich um Beträge von 10 000 bis 125 000 M. Die angemeldeken Forderungen überstiegen bereits 1 Million Mark. Der Betrüger hat seinen Geldgebern die maschinellen Einrichtungen als Ein richtung verschrieben, so daß die Maschinen und andere Werte weit über zwanzigmal verpfändet sind. Der Be trüger ist flüchtig. Neustädtel. Die Methodisten haben hier das Stick maschinenhaus von August Claus gekauft, um darin einen Versammlungsraum für ihre Gottesdienste einzurlchten. Die Methodistenkirche gewinnt in unserer Stadt immer mehr Anhänger. Chemnitz. Der Chemnitzer Allgemeinen Zeitung wird aus der Umgebung von Chemnitz geschrieben: „Vor kurzem wellte bei mir ein Engländer, der mir für einen Stamm Lachshühner (ein Hahn, fünf Hühner) den hohen Preis von 20 000 M. bot. Im Interesse der deutschen Zucht wies ich selbstverständ lich dieses Gebot zurück. Der Engländer erhöhte daraufhin seinen Preis auf 25 000 M. Aber auch dann lehnte ich aus denselben Gründen selbstverständlich den Verkauf ab, denn alles sollen die Engländer doch nicht haben. Infolge unserer Va luta können sich die Herren natürlich solche Angebote leisten." Glaucha«. Die Stadtverordneten beschlossen im Prinzip die Verstadtlichung des Hebammenwesens und -ie Gewäh rung einer Garantiesumme zur Errichtung einer Automobil- linie Glauchau—Waldenburg—Altenburg. Mittweida. Die Stadt läßt jetzt, nachdem der Staat von dem Ankauf der städtischen Wasserkraft wegen Wahl, eines anderen Projektes für das große staatliche Wasser kraftwerk Abstand genommen hat, die umfangreichen Arbeiten von Unterwafferkanälen für Zwecke des städtischen Elektrizitätswerks, die bereits über 500 000 M. beansprucht haben, weiter ausführen. Es werden dabei viele Erwerbs lose Beschäftigung finden. Aue. Eine gewaltige Kundgebung christlichen Glaubens war das 20. Posaunenfest, welches die Posaunenchöre -es Evang. Jungmännerbundes in Sachsen veranstalteten. Die in diesem Jungmännerbund zusammengeschlossenen 330 kirch lichen Jünglingsvereine, die zurzeit zirka 15 000 Mitglieder umfassen, erstreben nicht nur die Heranbildung von Ge sinnungs- und Takchristen durch Beschäftigung mit der Hei ligen Schrift, sondern bilden auch Geist und Körper ihrer- Mitglieder durch Pflege aller Geistesgebiete und gesunde Leibesübung. Die Musik pflegen sie in den sogenannten Posaunenchören, von denen der sächsische Jungmännerbund zurzelt 60 Chöre mit 500 Mitgliedern hat. Wohl noch nie mals haben solche Menschenmengen auf dem Marktplatz und Festplah in Aue dichtgedrängt gestanden und der Posaunenmuslk gelauscht. Und alle waren ergriffen von dem großen öffentlichen Zeugnis, das mit dieser Posaunen musik von der Macht und Wahrheit unseres christlichen Glaubens abgelegt wurde; denn auf den gleichen Straßen und Plätzen, auf denen sich sonst das alltägliche Leben ab- pielt, wurde jetzt Gottes Wort verkündigt und viele Stunden ang herrliche Choräle und Volkslieder geblasen. Niemand >at es gewagt, das Zeugnis von einem lebendigen und rich- enden Gott im Himmel, den die Choräle verkündigten, zu bestreiken. Und vielen drängte sich die Erkenntnis macht voll auf: „Der alte Gott der Christen lebt noch. Er fleht uns alle. Er wird uns helfen. 3hm sei Ehre in Ewigkeit." S» erklangs aus der Morgenmusik, die hoch über -er Stadt Aue statlfand, wie aus dem Festgottesdienst, der unter ge waltiger Beteiligung der Bevölkerung auf der Walterwiese um 9 Uhr morgens abgehalten wurde. Am Frühnachmsttag krömken im langen Zuge viele Tausende nach dem hvchg». egenen Friedhof, wo esne Hel-engedächtnisfeier fiaMckid Auch dix Festversammlung, welche eigentlich in der Nikolai-