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Deranlworalch«Red<ckreur: Mml Sehne. — Druck und Verlag: Carl Sehne in Dtvvol-iuwal-e. hauptmamüchaft 78 im qmMch— MM h» «» D«hvrdm> die Zeile S00 «necke« Nck1ammL00PH>. Meles Blatt enlhSU -le amtlichen Bekanntmachungen der Amlsham»tmannfchatt»-es rlmlsgerlchl» uu» -es Sla-lrals zu Dippoldiswalde Weitzeritz-Jeilung Tageszetlung im» Anzeiger fllr DippvlSiswal-e, SchmieSederg «.» Nelletta Satlung -es Bezleks «wwww»»» Mertegä-rllch ^WK-ohneZu. MMMMkiS. ^lüm. - Einzelne Nummem LV Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Demeindeverbands-Girokonlo Nr. S. — Postscheck. Konto: Dresden 12548. 87. Jahrgang Sonnabend den 21. Mai 1921 Nr. 116 und seit 1738 5 Taler dafür. Was konnte man sich damals für einen Taler kaufen! Außerdem konnte der König im städtischen Brauhause ein ganzes Gebräude Bier frei von allen bürgerlichen Abgaben brauen; ferner erhielt er die Grasnutzung der Königswiese und des Schießplatzes. Dafür mußte er „ein silbern Schild von drei ganzen und einem halben Spezies-Taler zum Andenken und Gedächtnis, wie auch Nachruhm bei -er Schützengesellschaft' machen lassen, diese ferner mit Braten und Salat — auf den Mann ein Pfund gerechnet — speisen. Das schien gegen früher recht einfach geworden, denn laut Privileg von 1498 hatte der König ein Schild von 1 Lot Silber zur Königskette und seinen Schützenbrüdern ein Essen von 5 Gerichten zu geben. Da das ein kostspieliges Vergnügen war, muhte später laut Statut von 1706 jeder Schütze zu den Unkosten beitragen. 1716 z. B. gab jeder 12 Heller. Was man alles verspeist hat, geht aus alten Küchenzetteln hervor, von denen einer aus dem Jahre 1709 besagt, daß am 1. Tage, den 15. Sept., 4 alte Hühner, 16 Pfund Rindfleisch, Karpfen, ein Wildbrett braten, ein Schweinebraten, Schöpsenfleisch, Würste, Käse und Butter und am 2. Tage Rindfleisch, Kalbsbraten, Schweinebraten, Wurst, Käse und Butter gegessen wurden. Die Leute haben nicht schlecht gelebt; schade nur, daß sie noch keine Kartoffeln hatten, wird eine sparsame Hausfrau sagen! Dafür gabs ein Faß gutes Bier. Daß die Musikanten früher schon recht durstige Seelen waren, erhellt sich aus allen Rech nungen, die ihr vertilgtes Bierquantum besonders anführen. Bon den Preisen jener Zeit macht man sich eine Borstellung, wenn man bedenkt, daß das Pfund Kalbfleisch 13 Pfg. kostete. Alle diese Genüße sind heute wieder zu haben — nur nicht mehr so billig! Cohmannsdorf. Bei den Elternratswahlen machten 246 von 490 Mählern Gebrauch vom Wahlrecht. Die Sozial demokraten und Kommunisten erhielten 7, die anderen 2 Sitze. Dresden. Nachdem nun auch noch die Gemeinden Prohlis, Torna, Leubnih-Neuostra und Rohthal der Stadt gemeinde Dresden einverleibt worden sind, ist die Gesamt fläche Dresdens auf insgesamt 12 000 Hektar und die Ein wohnerzahl um rund 60 000 auf insgesamt 590 000 ange wachsen. — Dem Landtage ist am Donnerstag eine Regierungs vorlage, den Entwurf eines Grundsteuergesehes betreffend, zugegangen. Diesem Gesetzentwurf unterliegen alle ln Sachsen gelegenen Grundstücke, mit Ausnahme der dem Staat, dem Reich und öffentlichen Anstalten gehörenden Grundstücke. Die Steuer wird nach dem Werte der Grund stücke erhoben. Für die Bewertung sind die Bestimmungen der Reichsabgabenordnung maßgebend. Der Steuersatz be trägt für jedes Rechnungsjahr 1 Prozent. An dem Ertrage der Grundsteuer werden die Gemeinden an der Hälfte des Aufkommens beteiligt. Die Gemeinden können Zuschläge zur Grundsteuer erheben, die jedoch nicht mehr als, 25 Proz. der Grundsteuer betragen hsirfen. Zur Förderung des Woh nungsbaues bezw. zur Verzinsung der vom Staake bereit gestellten 420 Millionen Mark wird von solchen Gebäuden, die vor dem 1. Zuli 1918 fertiggestellt sind/ein Zuschlag zur Grundsteuer erhoben, der 0, 30 Prozent derjenigen Summe beträgt, mit der die Gebäude am 1. Zuli 1914 zur Brand- verslcherung eingeschätzt gewesen sind. — Bom Wtrtschaftsministerlum wird darauf hingewlesen, daß grüner Roggen und grüner Weizen nach wie vor nur mit Genehmigung der Amkshaupkmannschaft oder in Städten mit Revidierter Städteordnung des Stadtrats abgemäht oder, verfüttert werden darf. Eine solche Genehmigung wird auch künftighin nur in Fällen gegeben werden, in denen dies aus Gründen wirtschaftlicher Art unumgänglich notwendig ist. Sie ist unter Angabe der Größe der zur Grünfütlerung vor gesehenen Fläche schriftlich nachzusuchen. Heidenau. Am Pfingstmontag wurde das 36 000 Qua- gesetzes vom 4. August 1900 genehmigt, daß die Handelskammer Dresden zur anteiligen Deckung der Unterhaltungskosten der Handelsschule Dippoldiswalde für das Jahr 1921 von ihren Beitragspflichtigen im Amtsgerichtsbezirke Dippoldiswalde einen Sonderbeitrag von 8-Pfennigen für jede Mark des Einkommensteuersatzes (ohne Zuschläge) erhebt, der auf das nach §8 17 ä und 21 des sächsischen Einkommensteuergesetzes bei der letzten landesrechtlichen Veranlagung eingeschätzte Einkommen aus Handel und Gewerbe festgesetzt worden ist. Dieser Sonderbeitrag, der gleichzeitig mit dem jetzt zur Erhebung kommenden Beitrag zur Deckung des Aufwandes der Handelskammer Dresden erhoben werden soll, wirdZ hier durch ausgeschrieben und bekannt gemacht. Dresden, den 20. Mai 1921. Snockola-awwar Marwitz, Vorsitzender. vr. Karst, Syndikus. OerMches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am 14. April begann das 80. Semester der Deutschen Müllerschule mit 144 Schülern, denen im 2. Teile (15. Juni) noch 28 Schüler folgen werden. Bei der Er öffnungsfeier konnte der Direktor der Anstalt Gewerbeober studienrat Ingenieur Meller Ingenieur Sacher als neuen Oberlehrer der Anstalt begrüßen. Am Schlüsse des laufenden Sommer-Semesters kann dann die Deutsche Müllerschule in Dippoldiswalde auf ein 40 jähriges Bestehen zurückblicken und stolz auf ihre Erfolge sein. Mehr als 2500 Müller und Mühlenbauer aus der ganzen Welt haben dort die Grundlage ihres Lebenswerles gefunden. Mit Beginn des Winter- Semesters 1921—22 tritt dann zum ersten Male die „Höhere Müllerschule" in Erscheinung, indem ab 15. Oktober ein drittes Müllersemester eingerichtet wird, für welches bereits jetzt 20 Anmeldungen vorliegen. — Bor etwa 3 Wochen ist einem hiesigen Einwohner ein großes Kaninchen zugelaufen, ohne daß der Eigentümer sich bis jetzt gemeldet hat. — Ehescheidungen sind Erscheinungen, die lediglich der Krieg gezeitigt hak; sie spiegeln sich in folgenden Zahlen, die das statistische Landesamt festgestellt hak, wieder: Es wurden wegen Ehebruchs Ehen geschieden: a) wegen alleiniger Schuld des Mannes 1913: 395; 4918 nur noch 179; b) wegen alleiniger Schuld der Frau 1913: 236; 1918 bereits 368. Für nichtig erklärt wurden 1913 32 Ehen, 1918 61. — Die Aufbringung der weiteren Rinder, die Sachsen nach der Reichsumlage an Frankreich und Belgien in näch ster Zeit abzuliefernd hat, wird mit Hilfe von Händlern er folgen. Eine Umlage des Lieferungssolls wird zunächst unter bleiben. Der Sächsische Landeskulturrat macht die Land wirke besonders darauf aufmerksam, daß kein Landwirt ge zwungen ist, Rinder'an Händler zur Erfüllung des sächsischen Lieferungssolls abzugeben. Die Abgabe oder der Berkaus von Rindern ist lediglich dem freien Ermessen der Landwirte anheimgestellt. Reichstädt. Mitglieder der Ortsgruppe Dippoldiswalde ehemaliger Kriegsgefangener bringen am nächsten Sonntag im hiesigen Oberen Gasthofe das Bolksflück „O, Heimak- sonne, Heimaterde' zur Aufführung. In Anbetracht des guten Zweckes, dem der Reingewinn des Abends bestimmt ist, wäre der Veranstaltung ein recht reger Besuch zu wünschen. Schmiedeberg. Nächsten Sonntag den 22. Mai finden im hiesigen Gasthofe von 8 bis 2 Uhr die Elternratswahlen für den hiesigen Schulbezirk statt. Nach den Ortsbe stimmungen sind 6 Mitglieder auf 3 Zahre zu wählen und zwar in geheimer Verhältnis-Listenwahl. Wahlberechtigt und wählbar sind alle die Eltern und Erziehungsberechtigten, die Kinder zur Schule schicken, sowohl der Baker als auch die Mutter. Den Wahlvorstand für nächsten Sonntag bilden die Herren Bett« Gärtner und Hofmann. Stimmzettel werden jedenfalls noch im Laufe dieser Woche ausgegeben. Einge gangen sind nach Aufforderung beim Wahlvorstand 2 Listen, die erste mit dem Namen Grabs, die zweite mit dem Namen Schaller an der Spitze. Zwischen diesen zwei Listen hat der Wähler zu wählen. Man darf gespannt fein, wie stark die Wahlbeteiligung hier werden wird. Versäume niemand, an der Wahlurne zu erscheinen. — Die nächste Mütterberatungsstunde findet Mittwoch den 25. Mai nachmittags 3—4 Uhr in der Schule statt. Glashütte. Die hiesige Schühengesellschaft beschloß, das diesjährige Bogelschiehen in den Tagen vom 23. bis 26. Zuli abzuhallen. In derselben Bersammlung überwies der der zeitige Schützenkönig, Kaufmann Fuhrmann aus Dresden, -er Gesellschaft eine Stiftung von 3000 M. Lauenstein. AuS der Chronik der hiesigen Schützengesell- schaft, die vom 28. bis 30. Mai ihr 425 jähriges Bestehen feiert, ist zu entnehmen, daß der Königsschuß in früherer Zeit nicht blos ideell sondern auch materiell sehr hoch de- Bekanntmachung. Das Wirtschastsministerium hat gemäß 8 19, Absatz 2 des Handels- und Gewerbekammer- wertet wurde. So gab es seit 1704 bereits 3, seit 1715 4 dratmeker große Licht-, Luft- und Wafferbad Heidenau er öffnet. Leipzig. Zu Pfingsten versammelten sich hier 5000 Ver treter der deutschen Kaufmannsjugend zu einer Tagung, zu der die Iugendabteilung des Deutschnqtionalen Handlungs- gehilfen-Berbandes aufgerufen hatte. Die deutsche Kauf mannsjugend gab ihren Willen kund, sich durch Selbster ziehung zu kraftvollen sittlichen Persönlichkeiten zu ent wickeln und mit allen Kräften an der Bestimmung des deut schen Wirtschafksgeistes und an der Gestaltung der deutschen Zukunft mitzuwirken. Grimma. Der Reichsmilitärfiskus will die beiden der Stadt gehörenden ehemaligen Husarenkasemen in der Nähe des Bahnhofes erwerben, und zwar zum Preise von 600 Ü00 M. sür jede Kaserne. Der aufgestellte Kaufvertrag ist von den Stadtverordneten in der letzten Sitzung genehmigt worden. Die Stadt hatte die Absicht, die vor einigen Jahren von der Militärverwaltung gebaute Offiziersspeiseanstalt zu Wohnungszwecken zu kaufen. Wegen des geforderten hohen Preises (325 000 M.) hat sie aber davon absehen müssen. Chemnitz. In einer hiesigen Zeitung hat man dieser Tage das folgende komische Inserat bekannkgegeben: „Meine Ver lobung mit Fräulein Edith Schulze ist auf Wunsch deren Mutter aufgehoben worden, da ich dieser nicht nobel genug gekleidet ging. Alfred Bemmann.' Marienberg. Die Feier des 400 jährigen Bestehens der Stadt Marienberg findet, wie schon mitgeteilt, am 9., 10. und 11. Zuli statt. Die Festordnung soll sich folgendermaßen gestalten: Sonnabend den 9. Zuli Schulfeier, Platzmuflk, Kinderfest, Begrüßung für auswärtige Marienberger; Sonn tag den 10. Zuli Weckruf, Festgottesdienst, Kirchenkonzert, Festzug, Festrede mit Darbietungen der Gesangvereine, Fest ball, Illumination; Montag den 11. Zuli Frühschoppen, Schießen einer Festscheibe, turnerische und sportliche Dar bietungen. Schwarzenberg. Der Bezirksausschuß der Amtshaupt- mannschaft Schwarzenberg ermächtigte seinen Vorsitzenden, Verhandlungen wegen Ankaufs der Ruine der Oßwalds- kirche bei Haide aufzunehmen. Damit würde die historisch« Ruine, die mit der Geschichte der Stadt Elterlein aufs engste verknüpft ist, in behördlichen Schuh genommen. Kirchberg. Da hier die Wohnungsnot noch unvermindert fortbesteht, haben Rat und Stadtverordnete die sofortig« Ausführung eines Sechsfamilienwohnhauses beschlossen. Die Baukosten betragen 450 000 M., wovon 330 000 M. als Zu schuß des Staates erwartet werden. Kirchberg. Die Gemeinde Burkersdorf will das Ge dächtnis ihrer im Weltkriege gefallenen Ortsangehörigen durch Stiftung eines künstlerisch ausgeführten Glasgemäldes mit den Namen der Toten als Fenster für die dortige über 600 Zahre alte Dorfkirche ehren. Neustädtel. Die Arbeit des hiesigen rührigen Erzgebirgs zweigvereins, seit 28 Jahren von Oberlehrer Hommel geleitet, war auch im vergangenen Jahre eine erfolgreiche, trotz aller Schwierigkeiten und vielen Verdrusses. Sehr gut war der Besuch des dem Verein gehörigen Köhlerturmes und llnter- ünstshauses auf dem eine herrliche Aussicht bietenden Glees- >erge, wie denn überhaupt dem mittleren Erzgebirge mit einen großen landschaftlichen Schönheiten jetzt viel mehr Beachtung geschenkt wird als früher. Oeknitz i. B. Selbst die beste Spritze nützt nichts, wenn nicht genügend Wasser vorhanden ist. Nach dieser einwand- reien Feststellung weist die hiesige Amtshauptmannschaft die Gemeindebehörden de« oberen Bogtlandes an, überall dort, wo keine Hochdruckwasserleitung vorhanden ist, Teiche mit MÜgendem Wasserinhalt anzulegen bezw. die vorhandenen nstand zu setzen, und in Ortschaften, die an einem Wasser- aufe liegen, Vorkehrungen zu treffen, durch die das Wasser ' tet« mit Leichtigkeit angestaut werden kann. Reichenbach. Tine „ganz besondere Pfingstfreude" be reitete der hiesige Stadtrat den Gasabnehmrrn. Er diktiert Verteilung von amerikanischem Weizenmehl. An die Bezugsberechtigten des Bezirks wird demnächst auf den Kopf 3/4 pflock nwnrl-iwlnad»» Valnnmnndl inw krall» van N ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt auf Abschnitt <27 der rosaen und grünen und N 7 der orangefarbenen Nährmittelkarte. Bezugsberechtigte ohne Nährmittelkarte erhalten das Mehl auf Bescheinigung der Ortsbehörde. Verkaufslage bestimmen die Ortsbehörden. . 2i z e vr. vor Lowmauninsrdnoä vippolälamalcka, am 18. Mm 1921.