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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger siir Dippottiswal-e, Schmie-eberg «.A. Wzitü^stk^' Vierteljährlich ^MK ohneIu- tragen. — Einzelne Nummern LO Pf. - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemelndeverbands-Glrolwnto Nr. 3. — Postscheck konto: Dresden 12548. Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enlhStt die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannfchaft, des Amtsgerichts und -es Stadtrats zu Dippoldiswalde AnzorgaMspis-» Dis fechsaekpattene PM»M ^^turupictsr. tzO Pf^auberbaü, der Amts- haupknannschast 75 Pfg^ im amtlich« Teil (nur von Behörden) die Zeile 200 Pfg.- Sk«esandt «ch Beklau«» 200 Psg. Veranlworllicher Redakteur: Paul Zehne. — Druck und Verlag: Earl Zehne in Dippoldiswalde. Sonntag Sen 27. März 1921 Nc.72 67. Jahrgang 1. Gemäß Artikel 2 der Verordnung vom 5. März 1921 (Relchogesetzblatt Seite 222) »eien die auf Grund der Verordnung über Freimachung von Arbeltrstellen während der wirtschaftlichen Demobil machung erlassenen Bestimmungen unter Ziffer 1—lO, lS—17 und 19 der Bekanntmachung der Demobil- machungskommlsiars vom 20. November 1920 <Nr. 270 der Sächsischen Staotrzeitung mit dem 31. März 1921 außer Kraft. Die aus anderer gesetzlicher Grundlage beruhende» Bestimmungen in Ziffer 11—14 und 18 der Bekanntmachung, die Verpflichtung der Arbeitgeber zur Anmeldung offener Stellen bei einem öffent lichen A beitrnachweis betr. bleiben bis auf weiteres in Geltung. 2. Unter dem Zl. März 1021 wird der Demobllmachungsausschuh im Regierungsbezirk aufgelöst. Dresden, den 23. März 1921. Der Demobilmachungskommissar. Ansteckende Krankheiten betr. Unter Hinweis auf dis bereits srilher erlassenen BekanntmaHnnxrn wird hierdurch er neut in ErlnEUn» gebracht, bah jeder Erkrankung«, und Todesfall an Lrovp, Senloköltzriv, Sedürlaed, ILrpdas avL Mlrdrsul! uuvsrrüeUod und spatesten« inner- halb 24 Stunden dem SlaiUlale anzuzetgen ist. Anzrigrpfltchttg sino, dafern rln Arzt zur Behandlung des Kranken nicht zugezogen worden ist, 1. der lait b. MW, - - ---nr: 7.: 2. jede sonst mit der Behandlung oder Pflege de» Erkrankten beschäftigte Person, Z. derjenige, in dessen Wohnung oder Behausung der Erkrankung«- oder Todesfall sich er eignet hat, 4. die Leichenfrau. Die Verpflichtung der unter 2—4 genannten Personen tritt indes nur dann rin, wem, «in früher genannter Verpflichteter nicht vorhanden ist. An ansteckenden Krankheiten erkrankte Schulkinder dürfen, ebenso wie di« gesund gr- blitdenen Schulkinder au» Häusern, in denen ansteckende Krankheiten herrschen, die Schul« erst dann wieder betuchen, «Sou amok LrrtUodv Losodoloiroug ckor Saodvs!» ordr«kt worcko» ist, ckaü cksm Solwldmaodd vackaukou stobt «otsszov»t»dsa. Zuwiderhandlungen gegen die Anzetgepsttcht werden an den Anzeigepflichtigen mit Geldstrafe bi« zu l 50 Mark oder mit Hast geahndet. Dippoldiswalde, am 23. März IS2l. vor LtSÜtrak ^Drucksachen für Gemsinoebehörden fertigt BuchSrackerei Earl Zeynep Nksiä««» »naßleerk« v«k«ni,üm»ok»i,G»i» »isk« Ssttog«» vertliches -Mv Süchfttches. Dippoldiswalde. Die bekannt« Mtlerregel von dem grünen Weihnachten und dem weihen Ostern ist wieder ein mal in die Brüche gegangen. Die gegen wärttpe Lage recht fertigt im Gegenteil di? Borhrrsege, dah wir Oilerkeiertage, trotzdem sie Heuer oerhälinirmStzig früh fallen, haben werden so schön, so sonnig und auch warm, wie seit vielen Jahren nicht. Schon der gestrige Karfreilag war schon mehr Heitz, sodatz tn den ersten Nachmittagvstungrn der Sommerüber- zieh« gar zu lästig war. Nun, der gequälten Menschheit ist eine Erholung in den jetzigen trüben Zelten wohl zu gönnen, und unsere hrvtib« Nummer zeigt all di« vielen Stätten an, „wo etwa« los ist". Zunächst die Tanzmusiken auf jedem Seale in jedem Orte, „wo nur eine Fidel klingt", dann an allen drei Feiertagen Lie Darstellungen in den Sternllchtlplelen, die «tn vorzügstches Plomamm bieten und denen sich di« Lichtspiele tn Schmiedeberg Niederpöbel würdig anschlietzen werden Am ersten Feiertag« treten di« Turn- vereine von Sadirdorf und Höckendorf auf den Plan, um die Fond» für da» Kriegerdenkmal, bez. di« Turnhallr zu er höhen, während in Dippoldiswalde der Männergefangvrrein ,.Eintracht" in der Retchskionr seine Gesänge mit theatralischer Ausführung ertönen lassen wird. Am zweiten und dritten iFetrrtag« treten die bekannten und beliebten Bik orka Sängrr avf, am ersten Trge tn Schmtedeberg, am zweiten Tage tn hiesiger Rrichskrone. Am dritten Feiertage wiederholt der Naundorfer Sp r- und Schtetzwrein sein« letzte Theateraus- führung, den Schwank „Hon» Hvckebetn, der Unglücksrabe" tm Gosthose Obrrfraoendors — Bi en Besuchern v«l Ver gnügen ! k Ostern Ist uns das Auferstehungsfest in seiner religiösen Bedeutung und im Leben der Natur. Der gläubige Christ fühlt sich durchdrungen von dem er hebenden Bewußtsein, daß Christus, den sie kreuzig ten und ins Grab legten, von den Toten auferstand. ich festlich kleidet, so will man auch die neuen! er anlegen, dl« noch gerade zur rechten Zelt eworden sind- Schacht«» Wetter würde dies« vpvtteln. Als, Möge Petru» ein Einsehen um aufzufahren tzen Himmel, und schöpft aus dieser Auferstehung und spateren Himmelfahrt für sich die trostreiche Gewißheit, daß auch ihm ein ewiges Leben Leschteden ist- Die Naturbetrachtung gelangt durch Nachdenken und Verstandäschlüsse manchmal zu der selben Ueberzeugung. Das Vergehen und Werden, das nach ewigen unabänderlichen Gesetzen im Reiche der Natur herrscht, ist beim Wechsel von Winter und Früh ling am sinnfälligsten, was erstorben schien, erwacht zu neuem Leben, aus dem, was der Verwesung anheim Kel, brechen Kräfte hewor, die wieder bilden und ge palten; noch ist Vie Verjüngung und Erneuerung zu Ostern nicht abgeschlossen, aber sichtbar ist sie jedem sehenden Auge. Und der muß gänzlich gemütsarm Hein, auf den sie ohne Wirkung bliebe. Das Wunder »er Religion, das Wunder der Natur, sie betätigen m uns ebenfalls eine erneuernde Kraft, indem sie «ns in jedem Jahre dieselbe hohe Osterfreude schenken. Wie freudig klingen uns schon die Glocken, die das -Fest etnläuten. Wacht auf, wacht auf! rufen sie, Ostern W da- Ihr fröhlichstes Lied singen die Bügel, ihr ivauNied gegen den Schöpfer- Uno die Menschen ha«, ben so heitere Gesichter, alle, die den Ruf vernommen haben, der sie aus Winterschlaf und Wintertraum er-^ Weckte- E» duldet sie nicht tn den Häusern, zu eng! 'wird e» ihnen in den Stuben, und sie pilgern hinaus hn Wald und Feld, wo es grünt und blüht und Früh- Ünaswinde wehen, die die letzten Wtntersorgen hinweg- - Dmi-ontin Dippokdi»walde fv T) eiölsnet am Oster-Sonntag seinen Sommer. Spiel- und Sporlbikrieb. Anlähltch di-f«» Tag,» wt»d bi« Spiel- und Spmtabttikung mehr,« Wtttfpi»!« aruttagrn. L» ist gelungen, «in« gut« FausldaNmann schäft und di, 2 Schlagdallmannschast dr» Turn- und Sportverein» „Gut» Mut»" Drnden zu gewinnen. Dt fee Nome, tn Turn und «portkriisen wohlbekannt, bürgt für gut, Spieka Lie «äste dürsten wohl unfeirn Dlpvoldk,- waldren etwa» überlrgrn fein, ab» au» die Dippoldkwald« Mainschasten t«t»n mit besten Kräften -n. Früh Uhr beginnt da, erst, Faustballspiel zwtsth," Dippaldtswald« ». und ,.GW» Mut," 2.» Ihm totgt ,in Spiel zwilchen vlppol- mwen uns oas jenug.' mn, oamit der Wunsch t» Erfüllung gehe, de» wir auch unseren Lesern HUM Feste Vorbringen: Fröhliche Oster»! Ter verbriefte Osterhase. Es wird so viel vom Osterhasen gesprochen und do chan ihm gezweifelt- Mair verzehrt seine schönen Eier und - — glaubt nicht an ihn. Ist das nicht llndank in höchstem Maße? ES sei daher kundgetan, daß ein amtliches Schrift stück besteht, in dem die Eierlegekunst eines Meistert Lampe bestätigt wird. Allerdings stammt dieses Schrift stück aus dem Jahre 1758. Es wird aber klipp und klar in ihm erzählt, wie ein Förster namens Fuhr mann auf dem Felde ein junges Häschen fand, dag sich später als Osterhase entpuppte. Er nahm es mit nach Hause, zog es auf. Der Wohnplätz des kleine» Tieres war eine große Kiste. Und dort legte es im. künftigen März sein erstes Ei. Es legte noch vier wei tere, von denen man eins öffnete. Es war aber lei-, der nur Wasser in dem Ei. Solche Ostereier würde man sich heute nicht mehr gefallen lassen. Und «p ist nur gut, daß der brave Lampe am allgemeinen! Fortschritt der Welt teilgenommen hat und jetzt besser«! Eier legt als vor anderthalb Jahrhunderten. Aber zu sehen bekommen hat ihn keiner mehr. Und der Herr Förster Fuhrmann war jedenfalls ein seltener Glücksprinz, daß gerade er einen echten, rechten und! bald hernach verbrieften Osterhasen fangen durfte- Er! wurde dann auch mitsamt Hase« und Hafeneier vor: seinen Pfälzischen Landesherrn befohlen, und im lan desherrlichen Sekretariat wurde das Protokoll der Va» sengefchichte ausgenommen. Es existiert noch, ja in der Naturaltensammlnng zu Ansbach liegen sogar noch die Haseneier. Wers setzt nicht glaubt, dem ist nicht zu helfen- ! A OstcrtuMtt-Bnck » b i Goethe. Goethe hatte bekanntlich für alles Interesse. So kam er auch ein mal tn seinem Weimarer Heim ins Wohnzimmer, ab» gerade ein Bäckergeselle da war, um den Teig für das Osterfest zu kneten. Freundlichen Sinnes sprach der Dichter mit ihm, war auch mit seinem Tun, dag er tn sauberer und geschickter Weise vornahm, zufrie den und fragte ihn zuletzt: „Was sind Sie eigentlich für ein Landsmann?" „Ein Schwabe bin ich, Herr Geheimrat." „Was sind Sie? Ein Windbeutel find Sie!" antwortete Goethe und verließ das Zimmer- Der Bäcker beklagte sich nun bei den Damen Goethes, wenn er auch nicht den schwäbischen Dialekt spreche, so sei er doch bei Sulz am Neckar geboren mit noch sechs! Ge,chwtstern. Im Atter von acht Jahren aber habe! ihn ein kinderloser Onkel nach Westsalen geholt. Jetzt sm er auf der Wanderschaft und wolle demnächst ein mal wieder nach seiner Heimat gehen. Das wurde Goethe uatürltch hinterbracht, und als am nächsten Tage die Osterkuchen fertig waren, ließ ihn Goethe! M sich rufen- Hier hörte er nochmals die Lebens- ! geMchte an, klopfte dem Gesellen wohlmeinend auf die Schulter und sagte: „Nun, mein Neber Gottlieb, ich sehe, Sie sind wirklich ein Schwab, wir wollen unS wieder vertragen, hier trinken Sie das Glas Wein, aber verschlucken Sie sich nicht!" Dieser Warnung war nicht zwecklos, d«mn Gottlieb, der sich nicht Welter nötigen liest, fand ays dem Boden des Glases einen Dovveltaler- > - di,walde 2. und I. Jugend Dippoldiswalde. >/«>2 Uhr tritt man zu ein» 1000-Meter-Stafette llvXlOO Meter) auf der Weitzeritz—Taisperrenltratze an. Nachmittag» 1/22 Uhr wird ein SchlagbaN Kranzspiel zwischen Dippold!»walde I. und „Gut» Mat»" 2. auegetragen. Kossen wlr. dah dies» kläsiige Anlaos tm neuen Spiellahr Frücht« trag« und da» Turnen, Spielen und der Sport unlerer Jugend zum Segen gereiche. — Die direjährige Haaptbezttkvnsammlnng der Militär- verrin« de« Bundesbezirks Dippoldiswalde jindrt Sonntag den 8 Mat d. I nachmittag» von I Ahr ab im Gailhof zum golvnen Löwen in Frauenstein statt. — Dir hruilgen Nummer liegt kür die Gesamt Auslage ein Projpikt de» Staatl. Kalk werk» Herm,darf bei Frau«»- stein bei. Wir machen oll« Feld- und Gartenbesitzer daraus ganz besonder» ausmerksam. Fürsten walde, 25. März. Heut« vor 25 Jahren brannten Wohnhaus mit Stall und Scheune de» Gutsbejitz«« Riss« nieder. Possendorf. Die Palmsonntagsseler sand bei un» einen würdigen Sbschloh durch eine nachmittag» 1/2 5 Uhr in unserem Goüerhause stattgesundni« Musik Aussührung, die K«rr Kantor Möblu» veranstaltet Hail«. Unter der be währten Leitung unsere« Herrn Kantor Möbiu» wurde un» von hiesigen and auswärtigen Kräften und unserem frei willigen Ktrchrnchor« «ln schöner Kunstgenoh geboten, der überall begeistert« vusnahm« sind. Sanz b«sondrr«n Dank grbührt aber Herrn Kantor Möbiu», drr sich in ausops«rnd«r Weil« b«müht hat, un» «ine so «dl« Sonntagifnude zu be- rettrn. — Für di« mit dem neuen Schuljahre tn» Leben krleud» Berband»sortbildung»jch«le wurde Herr Kantor Möbius mR Stimmenmehrheit al» Letter gewählt. — Am k. vstnselertag abend, 7 Uhr veranstalt«! d«r hiesig« Männer Gesangverein „Arion" «ln öjsentiichr» Gesang- konzert im hi«jig«n «afthose, da, d«n Besuchern «ich« «b- w«ch,lung bring«« wird. Gitters««. Ein Opfrr d«, FuhbaUspi«!« ist dir 2Zjährigo Kart Lngrlmann von hier g«word«n. Nach dim verband»- spirl gegen dir >. Mannschaft d«r Fuhbatl-AbUiUung dm Turnoertin, „Frisch aus"—Dippoldl,wald« zog er sich eine doppelseitige Lungenentzündung und Gehtrntyphn» zu, an derrn Folgen er verstarb. Dresden, 24. März. Der Minister des Innern hat folgend«» «usrus erlajjen: In i«tn« heutigen Sitzung nahm da, G-samtmtnisterinm zu den -«brech,rischen Gewaltakt«« der letzten Tage Stellung. Di, Reglrrung «ft übrrMgt, dah di, Anschläge und Gewaltakt, in Sachsin wir tm übrigen deutschen Reich, Einheitlichkeit und Planmäßigkeit de, vor- gehen, b,w,tl,n. Di, gelamtr Be-ötlnung «st sich einig darüb«, dah durch solch, vttbnchttischr Tatrn Not und Elend nicht beleittgt, sondnn vnschärst wrrdin. — Dt, vom Mtnt- stirium d«, Jnn«n bnktt» am 22. Mär, ang,ordnet,» Sich«- hrtt,mahnahm«i haben dl« «tnmüttg, «ültgong d«, ««samt- mtntst«ium, g,sund«n; dk weiteren Anordnung,» sind g«. metnsam so ,Bross,» mord,«, dah mit d«n oorhanbnm, MachtmUtB« all« grsckih«« wird, um weiteren v«b«ch«K sch,n Anschläg,n «ntgegm ,« wirken und Schuldig« pae ««chinschaft zu zieh«,. — Di« «»Rknmig wird «lucht, alle notwendig mndende» Matzeahmen d« B«hdrd«n p, unterstützen. Faikenstiin. Dte neuen in dir Bezirk, versammkmg bischloll««,» B«,irk,ft,o«n ras«, üb«a» in d«n bettiktgt» Krrtstn ,n«gilch- Prolefti h«vor. »eh« d«, Saalinhab«, und Gastwirt,» «heb«» K»t auch di« vkhbtsttz« und Laub wirte g«gm dl« In Frag« k»mm«,b« »,stra«u«g «mgW» Protist.