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WeHeritzZettung Tageszeitung unü Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg U.Ä. IlfoKMLNI'otL' Vierteljährlich ^MkuohneZu- -tKMstSpzrip- tragen. — Einzelne Nummern LV Ps. — Femsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck» Konto: Dresden 12548. Netteste Aefkung des Bezirks Sleses Bla« enlhM! die amlltchen Bekanntmachunge« -er Amlshauplmannschast, -es Amisgerichis ««- -es Sla-irals zu Dippol-iswal-e Wimneiie: hauptmannschast 75 Pfg.. im amlüche« Teil (nur von Behörden) die Zeile 200Plg--- Singesandt und Reklamen 200 Pfü- — Verantwortlicher Redakteur: Pauk Iedne. — Druck und Verlag: Earl Jehne in Kippoldiswalde. «ff—— ' — ! I. , , »,» ... ——-S! Ne. 36 Sonnabend den 12. Februar 1921 87. Jahrgang —! „ 1 ' —— V.I« — ,1 ! . -—« MittHsovk den >6. Februar 1S21 vormittag« l l Uhr Sitzung »es Bezirksausschusses iw SltmwZi»»»!» dv» Lwkgoriodk. Nus Blatt 2SZ de« hkstgrn Handekregister», betreffend die Firma Nu», kakittt in VIpp»ldI,waldr ift heute eingetragen worden: Die Firm« tft erloschen. l Reg. I5b/2l. kAkgorioht M-poläirsLldo, am 4. Februar 1921. Oertliche» ond Sächsisches. Dippoldiswalde, II. Februar. Heute vor78 Jahren «achte die Schuldeputalion bekannt, daß am 18. Februar auf bem Rathause in feierlicher Weis« di« Eröffnung der 6,««- tag,schule stattfind« und am 22. Februar der Unterricht in der Stadtschule beginne. Seit langem schon hatten ander« StLdt« d«s Bezirks solche Fortbildungsschulen. Die Furcht dm Kosten hatte diese Einrichtung hier immer wieder un. möglich gemacht. So kostete die Frauensteiner Sonntag»- schule bei 32 Schülern jährlich 42 Taler, die Altenberger be 40 Schülern 48 Taler. Die Lehrer arbeiteten teil» unent- Zeitlich. — Hier hatte man zu dem Zwecke eine Sammlung in der Bürgerschast beschlossen. Schulgeld wurde nich «hoben. Zur Einweihung fanden sich 68 Zöglinge ei«. — Tagesordnung zur 3. Sitzung de« Bezirk,«»«schuss» b« Amkhauptmannschast Dippold!,waide Mittwoch den 46. Februar 1921, vormittag« I I Uhr, im Saal« de, hie- pg«u Smtrgrricht». Oeffentllche Sitzung: Schreib«« d«r Reich,getretdestelle vom 2. 2. 21, Ablieferung d«, durch den Kommunalverband über den 15. 3. 21 eingedickten Bedarf»- anteil» betr. — Einführung einer Jagdpachtskuer. — Liefe» rang von Mai» an die Landwirte bet Ablieferung von Brot- getrelde, Gerst, und Hafer. — Verordnung de» Arbeit«. Ministerium, Dreeden vom 6.1.21 über die Errichtung von Umschuiungeaurschüssen für Erwerbslose. — Bereinigung de» Rittergut«« Wtlmidors mit der Gemeinde daselbst. — Satzung über die Anstellung«-, Besoldung«» und Skchkverhällnisk d« Beamten und Bramtrnanwärt« de» Vezirksverbande» Lippoldi,walde — Nachtrüge zu den Vemrindi-Steuer-Ord- nnngrn für Niedrrpöbtl, Kleincarsdorf und Johnsbach. — Nichtöffentliche Sitzung: Beruf,Mäßigkeit de» Semeindevor- ftand» zu Hartmann,Lors. — Gesuch des Sasthosbesitzrr» Robert Paul Bellmann—Dittrribach um Erlaubnis zur Au,» Übung der auf dem Grundstücke Rr. 18 der Ort,liste für Dittersbach ruhenden vollen Gasthof,grrechligkrit elnschl. Tan- Halten sowie der versönlichm Erlaubnis zum Krippensetzen and zur gewerbimüßigen Veranstoltung von Singspielen pp. — Gesuch au» der Gemeinde Rossau um eine Unter- flützung. — Geiuch Kurt Pinkerts—Lauenstein um Erlaubnis der vollen Gasthof,gerechügkett sowie d« prrsünltchen Be- sngntise zum Ausspannen und zum Kripprnsetzen in bez. vor bem Grundstück« Rr. 18 der Orlrllste für Sau«nstetn (Zur Stadt Teplltz) — Uebertragung. — Ersuch de» vasthakbe -tzer» Kurt Walter—Kreischa um Erlaubnis zur Ausübung brr Gasthofigtrechtigkeit rtnschl. drr Erlaubnis zur Abhaltung »sfentllcher Lanzmuilk sowir zur Abhaltung von Singspielen pp in dem Grundstücke Nr. 58 der Ort,liste für Kreischa fUebrrtragung). — Gesuch de» Zahlmeister« a.D. Mor Kloß— Rltinbrrg um Erloubni» zur An,Übung d« Gasthofsgerech- ttgkett und drr persönlichen vefrgnislr zum Branntweinschank, gur Abhaltung von Tanzmusik, Einglpiklen, Schau- und Ihralraltschrn Vorstrllungen, sowie zum Ausspannen und zum Nrippensetzen in bez. vor dem Grundstück Nr. 58 ter Ori»- kill« für Altenberg sZm Post) Arbertragung. — Gesuch Waller Hecke,»—Altenberg um Erlaubni» zu» Au,Übung der «llen Gasthof»ge>«chtlgkit sowie zur Veranstaltung von Tanzmustt sür geschlossene Gesellichasten in dem »rundstöck« Rr 12 (Zum ollen Amt«hau») drr Ortsltste sür Altenberg (Ueb-rkagung). — Sesrch au» der Stadt Bärenstein um eine Unterstützung. — Gesuch de, Veztrtrvbstbauvereln» um «tu« Vrihilse au» Veziikemlltel«. — Gesuch au» der Gemeinde Benewh um Unterstützung aus der v. Perglar-Sttstung M — Die Stern-Lichtspiele haben sür di« nächste Vorstellung okiern Wildwestfilm mit dem Titel „Der Todeecowty" er- worben und »erLrn ihn dittinal an zwei Tagen, am Sonn- aörnd 1/2 9 und am Sonntag um 6 und >/2 9 Uhr zeigen. Außerdem wird noch «in Luftspi«! auf dem Programm stehen. 777 — Wi« wir vom Vezirköbstbauvereln erfahren, haben kn vergangenen Jahre die Baum»ärt« Julius Heber in Reichstedt und Lurl Zehl in Rek berg da» Zeugnt» al« „g" prüft« Baumwärt«" an der Obst» und Gartenbauschuk in Bautzen erworben. Ruppendorf. Drr hiesige Mänu«gisangvttiin »er» anstaltet am nächste« Sonntag« «in Konzert, in welchem er außer Münnerchören zwei Theaterstücke zur Aussührung dringt. Drr Verein hat fett langem grarbettrt, um etwa» Gediegene» g« btrlen und wird er bemüht fei«, den Besuchern einige Koh« Stunden zu bereiten. Lauenstein. In drr Rocht zum Donnentag uoch l Uhr wurde «in Brond in der Kühneltschen Spielwarin» Fabrik bemerkt, der mit Schnelligkeit den ganzen Dachstuhl «griff. Trotz fofortig« Hilfe dehnte sich der Brand im Gr» bäude weiter aus, sodaß di« Arbeikräum« tm 2. und S. Ve« schoß «griffen wurden. Seksersdorf. Di« im hiesigen Ort« durch Schulkinder vorgenommen« Sammlung für die Obirschlesisch« Spende ergab den erfreulichen Betrog von 524 M. Tharandt, vn Landtag hatte sich kürzlich bekanntlich mit einer Regierungsvorlage zu befassen, die ein« verlrguug d«r Tharandter Forsttodemi« und deren Angliederung an di« Untvrrsitüt Lripzig forderte. B«l der ersten Lesung dieser Vorlage im Landtag« trat «i«« fast ollg«m«ine Gen«ig1heit für di« Berkgang uach Leipzig zu Log«. Inzwischen ist di« Vorlage im Hau,haltau»schuß weit« beraten worden und die Mitglieder diese» Ausschuss« habe« am Mittwoch ein« Besichtigung der Akademie in Tharandt vorgenommen. Do» Ergebnis dieser Besichtigung dürft« in «in« »esrntllch v«r» ändert«« Stellungnahme dir Landtagsmehrheit zu d« be- obsichtigten Vrrlegung äußrrn. Dir Mitglieder fast all« Parteien habe«, wie von verschiedenen übereinstimmend be» richtet wird, an Ort und Stelle dk Ueberzeugung gewonnen, daß zunächst kinerlri Gewähr dafür besteht, daß bet der beabsichtigten Vnkgung mit den in d« Vorlage geforderten 4 Millionen Ma»k aurzukommrn sein wird. Man b«sülchtet vielmehr, daß diese Kosten ganz bedeutend höhn «erden dülsten, und ist dnhalb d« Meinung, daß dk gegenwärtige Finanzlage dies« verkgnng nicht geboten erscheinen läßt. Man rechnet infolgedessen mit ein« Ablehnung drr Vorlage im Haushaltansfchuß. Kleinzschachwitz. Unser« Gemeind« ist mit dem Rate der Stadt Dresden in Unterhandlungen getreten »egen Ein verleibung uns««. Orte« nach Dreeden. Sollte« die Ver handlungen zu einem befriedigenden Abschluß führen, so würde Kleinzschachwitz bei der bevorstehenden Einverleibung einer Anzahl Dresdner Vororte in da» Stadtgebiet mit «in- bezirlt werden. Pirna. Klrchenauikittr «folgten im Jahre 1920 vor dem Standrsbromten zu Pirna 233 evangelische und 32 katholische, zusammen 265, davon Kind« unter 14 Jahren 49 bez«. 1. — In»gesamt sind seit dem Jnkrastreten d» Kirchen»u»triit»gel«tze» vom 4. August 1919 tm Stand«- amkbezirk Pirna bi» jetzt auigetreten 452 Evangelisch« und 72 Katholiken, zusammen 524, darunter 85 b«zw. 4 Kinder. Leipzig. Wie au» der den amerikanischen Milchkühen beigrgrbenen Liste hervorgeht, entfällt nicht, wk berichtet wurde, auf Leipzig mit seinen 600000 Einwohnern nur «ine Kuh, sondern zwei Stück. Geber ist Nichola» Pieper, Vor 155, Zeeland, Michigan; Empfänger ist der Oberbürgermeist« von Leipzig. Bestimmt sind di« Kühe für Wohltätigkeit«- anstalten in oder bet Leipzig. Chemnitz. Der Schularzt vr Rothfeld hi« Kilt in einem Vortrag« mit, daß etwa 70"/o der Chemnitzer Schul kind« al» unterernährt bezeichnet «erden mützkn. Miltelfrohna bet Limbach. In der Mordangekgen- heit an den Gut,besitz« tzeilmann ist mitzutrilen, daß der in Grotzrücker»waide amtierende, zur eit im Chemnitzer Unter- snchungrgrfängnie befindliche Lehrer Heilmann gestanden hat, setnen Bruder ou« Habiucht ermordet zu haben. Jößnitz. Nicht wenig« ak 17 Einfallgttt« der Straßen- brschkuiung sind hier gestohlen worden. Da der Ersatz dieser Roste jetzt «Iwa 3000 M. Kosten machen würde, hat Gut,- Inspektor Weber hi« einen praltischen Ersatz der Rost« au» Eisenbeton aurgedacht, der sich al» völlig brauchbar und ganx wesentlich billiger erwiesen hat. Plauen. Am 26 Juni o. I. ist lm Walde bei Tiefen- brunn an der br yertschrn Grenze der 17 >/2 jährig» Gast- will,lohn Kurt Hummel au» Lauterbach bet Oeknitz t. v. ermordet und beraubt aufgesundrn w»rd«n. Der verdacht, den Mord ausgeführt zu haben, lenkt« sich auf einen Be- annkn de» Hummel, den 17jährigen Waldarbeiter Otto Gertel au» Ttesenbrunn. Da Hertel leugnete, machte sich in« umfängliche Vewekaufnahm« und die Vernehmung zahl reicher Zeugen nöttg. Die Angelegenheit beschästigk am 7. und 8. Februar da» hiesige Sebwurgericht. Trotz seine» Leugner» wurde Hertel ak der Lat sür überführt erachtet und dk Schuldfrag« von de« Geschworenen bejaht. Der jugendlich« verbrech« wurde wegen Morde», orrbotenen Waffenkagrn» und Urkundenfälschung zu 10 Jahren 6 Wach«» Grfängni» vnurkilt. Klingenthal. Jüngst streikten in einem hiesigen v«. gnüguugakial di« Tänzer, weil di« Musikr nur khr kurz» Tomen spklkn. Nachdem alle Einwendungen Wirkung»!« war««, kam « zwischen Musikanten und Län«rn zu nn» schönen Auseinandersetzungen, die wohl für beide Teile ein unliebsame» Nachspiel haben »erden. Dir tanzlustig» Jugend räumte an diesem Abend schon um >/2l0 Uhr den Saal, Bad Jon»dorf bei Zittau. Eine seltsame Eintragung in da» Hrirakregister fand vor dem SIand«amk d« Luft kurorte» Jon»dorf statt. Wk Braut und Bräutigam trugen auch all« and««« an d«m Akk bekiltgten Personen «in und denselben Familknnamrn, und zwar d« Bräutigam Rudolf Kunz«, dk Braut -ildrgard Kunz«, der 1. Zeug« Gusta» Kunz«, der 2. Zeug« Otto Kunz« und d« Stand«b«amts Rtinhold Kunze. Zittau. DK Vorarbeiten zur Errichtung d« große» volkfreibad« auf dem Vezirkstedelungogeländ« am Süd- abhang« dr» Zittauer Gebirge» find in vollem Sange. Da» Bad »Kd da» größte der Oberlausitz sein. L« »Kd «in» Läng« von 140 M«t« und «in« vrrik von 77 Meter haben. Die Wasserfläche wird 9500 Quadratmeter betragen. Zur Füllung de« vadeteiche» «Kd da» Ratschwass« oerwendG »«den. DK Kosten d« gesamte» Anlage sind auf üb« §00000 M. geschätzt. Sebnitz. D« Streik in der Papierfabrik Sebnitz N.-G. dauert noch fort. Der Au,fall in dn Erzeugung beträgt bkher berell» 70 Lisinbahnladungen im Werk von 3^ Millionen Mark, der Arbeikkhnamfatt 350000 M. Da der Skeik ein sogenannter wilder ist, zahlt die Gewerkschaft kein» Streikgeld«, so daß drr Schaben für dk Arbeit« sehr groß ist. Am Montag wollten gegen 500 Arbeiter die Arbeit zu den von der Direktion verkündeten Bedingungen rokaar aufnehmen, wurden ab« von kaum 10 Mann daran um» hindert. Löbau. Eine Stiftung von 25000 M. ist d« Stadt von ungenannt sein wollend« Seite zur Verfügung gestuft worden mit du Maßgabe, daß da» Kapital noch in dkkm Jahr« rrstlv» zm Verfügung von Kindnn Mtndrrbnnttiükr mit Schuhen, Wäsch« und Kkidung orrwendrt wird. Die Schmach der Aremöeulegion. vir „Zeitz« Neuesten Nachrichten" «rhalkn au» Metz fol, grnd« Zuschrift: Seit dem Waffenstillstand geht durch Metz eine wahr« Völkerwanderung jung« Deutsch« nach d« Fremdenlegion. Fast täglich kommen hi« klein«» Trupp» an, wo sie dann in einer der vielen jetzt zum großen Lell leerstehenden Kasernen gesammelt werden, um bann zu 20» bl» 300 Mann unter Begleitung französisch« Soldaten »ft aufgepslanztem Seitengewehr zur Bahn geführt zu werde«. Zurrst sagt« man hier, er wären dk Streikende« au» dem Saargebte«, welche« umzögen, lieb« in der Fremdenlegion zu dienen, al» 5 bi» 10 Jahre Zuchthau» abzusitzen «ege« Aufruhr,. Al» dann immer noch mehr durchkamen, hkß «, da» seien dir Sparlaktdrn au« dem Ruhrgebirt, dk «rgr» Aufruhr, au« Deutschland flüchten mußte«. Wie Schreib« diese» nun von solchen Unglücklichen selbst erfahren hat, »er- hält es sich aber ganz ander». E» mag ja sein, daß auch manche Fttiwtllige darunter sind, zum größten Teil ab« sind er solche, welche auf der Suche nach Arbeit von den französtschen Werbern ««gelockt werden, indem sie thnm Arbeit vusprechrn. Besonder» im besetzten Rheinland« »«dm sie zu Tausenden gesammelt und in einen Zug gesetzt, »k ging« «» vn «in« Arbeit,stelle. Die Unglücklichen merken ihr Lo, «st, wenn « zu spät ist zu entfliehen, nämlich wenn sie hi« in Metz angekommen und in ein« Kaserne landen, wo e» Kin Entrinnen mehr gibt, oder, fall« die« einmal ge lingt, bald wieder «ingrsangen werde» von den vielen tm Lande jetzt ansässigen und alle Weg« abpatrouttlkrenden Grndarmrn. wo zurzeit «in solcher stationiert war, sind j'tzt der« 6 bk 10. L, wär« zu wünschen, daß in Deutsch land auf diese unerhörten Vorgänge mehr Aufmerksamkeit gekgt »ürde. wenn jung, Leute vom unbesetzten Derüsth- land nach dem besetzten Gebiet kommen, um Arbeit zu such«, so fallen sie den fianzö,Ischen Schmarotzern «nd wnb«ft k, die Hände. Also sollt« man dort in allen Zettimgeft «Zf die Schwindeleien und Betrüg«,kn d« französischen Mi- wallang aufmerksam mache«.