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D«antworklicher Redakteur: Vail Sehne. - Druck undDerlag: Carl Iekne in Dippoldiswalde. «semeise: hauptmannfchast 75 Pfg^ im amttichen Teil (nur von Behörden) die Zeile 200 Pfg — Eingesandt und Reklamen 200 Pfg. WeiheritzJeitung UN» Anzeiger sw DWowiswatte, Schmieteberg Ii.il. Aekkeste Jeiknng-es Bezirks — vierlellährlt» '^MK.ohneZu- AkWS-lkiS. ^agen. - Einzelne Nummern 20 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeverbands-Girokonlo Nr. 3. Postscheckr-- konto: Dresden 12548. Diekes Blatt enthüll -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amlshauplmannfchaft, -es Amlsgerichis »a- des Stavkraks zu Dippok-lswal-e Freitag den 7. Januar 1921 87. Jahrgang Bk. 5 man der «Uche nicht den Vorwurf, sah lie hohe Gebühren verlange; in Wirtlichkeit sind diese viel zu niedrig, daß man sich ost darüber wundert, und daß eine Erhöhung durchaus berechtigt erscheint und auch kommen muh. Und vor allem verbreite man keine falschen Gerücht« über hohe Kirchensteuern. Äa, ist gewissenlos gehandelt. Möchte überhaupt bet der ganren Frage der Kirchrnaustritt» die Geldfrage möglichst an,,«schallet werden. Da» ist Glaubens- und DewIIseursach,. «er der Kirche sich innerlich entfremdet hat und nicht ander« kann, der zieh« die Konsequenten. Wem aber der Glaube sein« Güter nach etwa» wert ist, der -alt« sich zu ihr und bleibe ihr tre», bringe aber dann auch willig die gering«, Opfer, die sie um ihre« äußeren Bestände« willen von ihren Gliedern fordern mutz. Vortragsabend findet am 25. Januar stall. Persien kommt I an die Reihe und zwar mit Lichtbildern. — Im Jahre 1895, also vor 25 Jahren, »«kehrten in der hiesigen „Herberge zur Heimat" 3482 tzandw«k»b«rschen. Diese Zahl wird jetzt auch nicht annähernd erreicht. 1914 übernachteten 3220, 1917 1152 and 1920 1618 Durch reisende. Gia» Hütte. Die u«u«n «»hnhäuser, di» die Deutsche Präzisivn, Uhrenfabrik GI«hütt, (Sa.) «. v. m. b. H. neben ihrer gewaltig vergrötzerlen Rohwerk Abteilung am Bahnhof errichtet hat, sind soweit bezug»ferttg. -au« Rr. 3 wird am >5. Januar, Nr. I am 15. Februar bezogen ««den. Lin Umstand, der unser« Wissen« in der Geschichte d» Ban- wesen« noch kein Analog«» hat, zeigt auch hi« in gewisse« Sinne wieder di« eigenen Wege, die der Entwicklung d« Genoss,nschaft da» modern« Gepräge gegeben haben: Bek der Einweihung»f«i« wird sowohl der Schluff- wie der Grund stein gelegt werden, dessen Platz steigeblieben ist. Di« ein zelnen Bauten enthalten f« 6 Familien- und mehrer« Jung- grs«llinwohnungin. Auch die Erweiterung der Rohwerb- Abteilung geht mehr und mehr ihr« Vollendung entgegen. Possen darf. Beim hiesigen Siandeeamt kamen im Monat Dezember 10 S«bmt»fälle <5 männlich«, darunt« 1 uneheliche, 5 weibliche, darunter «benfall» 1 unehelich^ 4 Aufgebote, 9 Eheschließungen und 2 Sterbefälle zur An meldung. — Beurkundet wurden im Jahre 1920: 120 G«. bürten, 80 Eheschlietzungen, 76 Sterbefälle. — Im Jahr« 1919 dagegen: 85 Geburten, 85 Ehrschltetzungen, 63 St«rö<« fälle. Dresden.^ In den Kreisen de» Sächsischen Bauern- bunde» (Bund der Landwirte) und d» verbände» Sächsisch« »andwirte wird den übereinstimmenden Wünschen au« den Mitglirdnkrrisrn folgend, eine Vereinigung dies« Organi- sationrn erwogen. vertreter»ers«mmlungen der b«id«n Or ganisationen haben bereit» zu der vereinigung»frag« Stel lung genommen. In Preetzen ist brkanntllch schon »wk eintg« Zeit ein« Vereinigung de» Bunde» d« Landwirt« und de» Landbund« «folgt. — D«m Landtag« ist elne Regierung,vorlagr üb« die weit«, »erlängerung der Wahldauer du Mitglied« d« > Lande,kulurrate», die am 31. Dezember 1920 abgelausen war, bi» zum 31. Dezember 1921 zugegange». — Ein« weiter« Vorlage belrisst die Aufhebung de» Gesetz«, di« Vefvgni» zur Ausschließung säumig« Abgabepflichtiger von öffentlichen Vergnügung,orten. — Fern« ist eine vorlag« eingegangen, den Entwurf eine» Gesetze» über di, Zuständig keit de» vmmundschafl,g,richt» für Volljährigkeit,«Härung«« betreffend. — Der an Stelle Or. Maurenbrecher» in den Sächsischen Landtag tinzirhende deutschnationale Abg.Gut,besitz« Pietzsch in Burgk bei Bautzen ist Wende. Somit haben di« sächsischen Wenden wieder einen vertret« im Landtag. Zschopau. Der Rathaueumbau du Stadt Zschopau, welch« unlu der Leitung de» Architekten Mar Schönfeld in Leipzig aurgrführt wurde, ist sitzt vollendet E» entstand« ein neuer Stadtverordneten Sitzung,saal, Spar- und Giro- kaistmüume mit Tresor», rin Ratekeller, Räum« für da» Unanzimt und Dachgeschotzwohnungen. Aue. Im Sommer o I. würde du geplante Bau von zwei Wohnhäusern durch die Stadt wegen der hohen Bau kosten verschobtn; jetzt bewilligten die Stadtverordneten für diesen Zweck 1 300000 Mark; e» «erden durch die Neu bauten 20 Wohnungen geschaffen. W — Dl« Mitglieder du PsIILtseverwihr «hall« von jetzt ab für entgangenen Arbeitsverdienst bet Bränden «in« Stundenutschädigung von vier Mark. Meerane. In verschtid«neu hiesig« Textilbetrieb« drohen neue Differenzen «urzubrechrn, da die Weber, Färb« und Apprrturarbeiter in den zur Greiz Geraer Konvention gehörigen Betrieben den von den Arbellgebun oorgelegkn neuen Lohntarif abgeleh rt haben. E« sind neu« Verhandlungen «ingelettet worden. Wie steht es mit den Kirchensteuern f " Feind« der Kirche sind wieder einmal an der Arbeit, durch unsinnig« Gerüchte von unerhört hohen Kirchensteuern den Leuten bange zu machen und sie zum Kirchrnaustritt zu veranlassen. 300 M. müsse jedrr an Kirchensteuern zahlen, sagt man. Nur völlige Unkenntnis und GedankenlostLkeit kann dergleichen glauben. Le gibt doch überhaupt keinen bestimmten Satz für Kirchensteuern, ebensowenig wie für Gr- meinde- und Echulsteuern, sondern sie richten sich nach Ein kommen und vermögen an Besitz oder Geld. Wer geringe« Einkommen hat, zahlt verschwindend wenig oder gar keine Kirchensteuern. Dich di« Kirchensteuern höhere wnden al« früher, ist selbstverständlich. Sol! denn alle« in die Höhe geben, oft um das Zehnfach« und mehr, bloß die Beiträge sgr gj, Kirch« nicht? So unbillig wird niemand sein. Da zu haben die Kirchgemeinden seit 1. April 1920 überhaupt keine Anlagen und Steuern erheben dürfen, sofern sie nicht d«n Weg der Selbsthilfe beschritten haben. Naturgemäß mutzten sie Monat für Monat borgen — an sich eine un verantwortliche Wirtschaftsführung, zu der sie aber durch unsere ganze verworrene Steuerpolitik, di« wir Herrn Erz berger zu verdanken haben, gezwungen sind. Jetzt ist die Sache wenigsten« soweit gediehen, datz endlich Kirchensteuern von den Gemeinden erhoben werden dürfen. Aber nur etwa fo viel wie 1919 gezahlt wurden. E» ist klar, datz dabei dl« Kirchgemeinden noch immer in Schulden bleiben. Denn Ihr« Ausgaben für Beamte, Handwerker, Arbeiter usw. sind gegen 1919 ganz wesentlich gestiegen. Die Steuererhebung, die demnächst erfolgt, ist darum nur eine vorläufige. Erst mutz dir Einkommensteuer von 1920 seststehen, ehe die wirk lichen Steuersätze auch für di« Kirch« berechnet und einge- zogen werten tönnen. Darüber vergehen sicher noch Monate, »der auch diese künftigen Kirchensteuern dürfen im allge meinen laut Gesetz für« ganze Jahr höchsten, 5 Prozent be tragen, da» heitzt den 20 Teil nicht etwa vom Einkommen, fand«« von der Einkommensteuer. Bei 5000 M. Ein- kommen würde also ein Ehepaar, da» 5 Kinder hat, über haupt keine Kirchensteuern zu bezahlen haben, ein Ehepaar mit 3 Kindern nur 4.S0 M., ohne Kinder 16,50 M. Bei 10 000 M. Einkommen würde ein kinderlos« Ehepaar 54 M., «in Ehepaar mit 3 Kindern 35,75 M., mit 5 Kindern , , - ^. .. . —» kgenheit gab, in ein« so hochintenssant« Sache gewiss«. M. kostet. Aber jedem sein Will«! Nur mach« matzen an der Ouellet zu trinkens— Der nächste öffentlich« vertlicher mir SSchsifHes. Dippoldi»wukd«, 6. Januar. Wen» der Gewirbe- verein gestern abrud zu seinem Vortrag über Buddha und Buddhismus eine« vollen „Neichskronensaal«»" sich «freuen konnte, so ist da« sicher zum Teil eine Folge de, hohen An- sehen» und guten Ruse, de« Redner« de« Abend», de« Henn Pastor Grobmann in Dre»den, in seinem früheren Wirkung», kreise. Aber «» ist auch ein Beweis dafür, datz der Gewerbe- verein auf dem richtigen Wege ist, wenn « bei Auswahl der vortrogrthrmen dann und wann von dem, wa» gang und gebe ist, «bwricht. Für »ine Kleinstadt ist da» aller- ding, immer ,i» gewiss»« Risiko, Schließlich macht »in lrerer Saal niemandem Vergnügen. An sich ist dir Gegen- wart nicht unempfänglich für Besprechung religiöser Fragen. Und datz e« ang,brecht ist, gerade üb« Buddha, „da- Licht d» Osten«", „di, Leuchte Asien»", und de» Buddhi»mu» zu sprechen, ging au» den einleitenden Worten de» Redner» hervor. 160 Millionen Buddhisten leben heul« auf Erden, haupisächlich in Thlna und Japan, aber auch noch in srinem Ursprung,lande, in Indien. Nimmt die buddhistische Lehre so der Zahl ihrer Anhänger nach die 5. Stell« «in, so ihrem Inhalt nach di« 2., will man sie nicht gar neben da, Ckrlstentum st«tten. Sicher werd, drr Endkampf auf religiösem Gebiet« einmal ««»gefochten zwischen Lhristentum und Buddhismus, der ein« grotze Anziehung auch auf Europa ausübt. So bestehen in Deutschland allein 3 grotze neubuddhistlsche Vereine mit 3 Zeitschriften und b«> reit» seit 1903 ein buddhistischer Mtssionsveretn. Weit« lieb- äugelt mit dem Buddhismu» die Theosophie und beeinflußte er stark dir d»utsche Philosophie (Schopenhauer) und da» deutsche Mustk-Drama (Richard Wagner). Und schließlich haben wir di« nach Buddha« Lrh« beiden größten Lebens- rätst! Leid und Sünde seit 1914 in ihren schwersten Formen kennen gelrrnt. Herr Pastor Großmann behandelt« nunmehr In seiner meisterhaften, fesselnden Wels«, unterstützt von einem staunrnmochenden Wissen, da» eigentliche Thema sehr geschickt al« Völkerkunde und erzählte un« zunächst von drr Person Buddha» und sodann von seiner Lehr«, die er dem Zuhörer nach Menschen Möglichkeit zum verstehen brachte, um schließ ltch da» Btthättni» zwischen Christentum und Buddhismu», da», wa» beiden mehr oder weniger gemeinsam; da», wa» sie trennt, zu beleuchten. Auf Einzelheiten hier einzugehen, ist unmöglich. Aber soviel soll gesagt sein: daß der Buddhis mus, der gerade die Endrätsel ungelöst läßt, ja sie zu lösen ger nicht versnchr, den denkenden, grübelnd«» deutsch«» Grist zu befriedigen vrrmag, «schrint ganz au,geschlossen, wenn er auch in manchen Stücken di« christliche Lehr« zu ,r- gänzrn vrrmag, wie rr — hauptsächlich in Förmlichkeiten, in Arutzrrlichktitrn — ja das ktrchllchr Leben schon in früh« Zrit berinftutzte. All«» in allem: Der gestrig« Abrnd war von allrrhöchstrm Interest« für jeden ausmerksamen Zuhörer. Und solche schtenrn alle Anwrsendr» zu sein, dinn von An fang bl» Ende — und sie logrn ziemlich weit au,einander — herrlchte grötzte Rohe. Der „hörbare" Brwri» war der langanhaltende Beifall am Schlüsse. Dank Herrn Pastor Großmann I Dank dem Gewrrbevrrrln, der un» di« Ge- 26.50, M. Kirchensteuern zu entrichten haben, wohlgemrrkt ous» ganze Jahr und zwar erst in Zulunft, wenn die „hohen" Kirchensteuern kommen. Man hatte einmal dagegen, wa» «an jetzt sür 30 oder 50 M. bekommt und jeder wird zu -eben, daß die kommenden Kirchensteuern avßerordentlch gering sind. Um so unverontworllicher handeln dir Leut», die bewußt oder unbewußt jene falschen Gerüchte ousstreuen und writerlragen. Wem jedoch diese geringen Kirchensteuern «och zu hoch sind, drr tret« ruhig au» der Kirch« au». Nur bedenk« «r auch di« Folgen diese» Schriller. Aurgrlreten« (Dtssidrnten) können z. B. nicht Pat« stehen, dürfen nicht kirchlich getraut werden, nicht am Abendmahl teilnehmrn u. a. Auch brdrnke man die finanziell«« Folgen. Bet eintrrtrn- dem Lode,fall wird für die Grabsttlle, die jetzt auf hiesigem Frtedhof nicht» kostet, eine rntspnchende Gebühr zu zahlen Kin — ganz natürlich, da drr Brtrrfirnd« für Unterhaltung de» Friedhöfe» nicht» mehr zahlt,. Glockengeläut, gibt» sür Dissidenten nicht; di« «hrbrnden Fri«rn in unser« Nikolai- kirche kommen auch in Wegfall — man wird doch einem, -« d« Kirch« den Rücken wandte, da» nicht antun, daß man ihn in einer „Kuch," aufbahrt! Freilich ohne Sang und Klang will man seinen verstorbenen Angrhörigen auch «Icht brstalten; aber wa« da« kostrn wird! Zwei Stunden 10 M. pro Sänger ist noch s.h, bescheiden berechnet; bei «inrm Dopprlquartrtt von 8 «ann find» schon SO M. — bloß für drn Gesang! Und wa, wird wohl der Rednrr be- «»sprachen, ,um«l wrn» ein« von au-wäri» kommt. An- s«"V» mag «» umsonst tun, «brr da« wird, wrnn überhaupt, nicht lang« Vorhallen. Kurzum, man «undre stch nicht, ev«m ,in Begräbnis, abgrsrhen von allen ondrren Aurgabrn, I 150-200 m. kostet. Ad« jedem Irin Wille! Mor I Butter-ZutettMg. M, dl. Id-Knd. w«h- «MW dl- d-n «dpi d«. »«l°-l»m--b---«W--> ttnmg -ntfaN-nde Filtration so r Butt«. »» « Mw.: .m - Auf Grund drr Verordnung vom 15. 11. 1920 (Sächs. »es. Bl. S. 470.) wrrdm die Ordnungen der >l»k«llllzftU»Mkwt»r dahin ergänzt: Drr «u» de« Kreisen der Hau,besitz« gewählt« Brisitz« muß in allen Sach«», di« die Beschlagnahme von Räum«» ln landwirtschaftlichen Brtrledrn betreff«!, Mit« «ine» landwirtschaftlichen Betriebe» fein. Dieser Satz wird «ingefügt je in § 12 der Ordnnng für da« Beztrkeinignngwemt der Amtrhauptmannschaft Dippoldliwalde und da« Etnigungramt Possrndorf sowie j« in 8 2 der vrdnnng für dar Sinignng«amt Großölsa, Schmkdebtrg und Kutscha. Dippoldiswalde, am 5. Januar 1921. Ms SsmslackspsrdLnä» kür Sl, Ligl«mMkmtor MppolckliwülLs rmck rosssuckork; ckls SawsluSav von vrossol», llodwlsüvdsrg rmS Lrakolur. Fornrnlar» und enr-ora vrnckfacheu f. Gemeinde- «>d a«d«r« Vehördnr ll^ri^ I» zweckentsprechender «'Ehrung die vnchdrnsorel Sark Sahn«, DippoldlrwaBv.