Volltext Seite (XML)
WeHeritzZettung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg U.A. .. «elkeste Zeikung -es Bezirks —- Verantwortlich« Redakteur: Pa«l geh««. — Druck und Verlag: Carl Iebne in Dippoldiswalde. NnioliioMtt'oilo» Die sechsgespallene Peliizeile «WNUrWtrnr. 5g Pfg auberhalb der Amts- hauptmannschast 75 Pfg., im amtlichen Teil <nur von Behörden) die Jelle 200 Pfg.— Eingesandt und Reklamen 200 Pfg. Dieses Blatt enthält -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannfchaft, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippot-iswat-e Dlerteljährlich ^.MK.ohneZu- ÄWöSVlktA. tragen. — Einzelne Nummern an an ^Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Konto: Dresden 12548. Mittwoch den 5. Januar 1921 87. Jahrgang str.3 v« Stabtrerl Dippoldiswalde, am Z. Januar 1021. Jntrrelsenlen wollen sich bis 8. dr. Mts. im Rathaus, Zimmers Nr. 17, melden, woselbst auch die Bedingungen ringeseben werden können. Verhandlungen ans dem Standpunkt, daß es sich bet der ganzen Maßnahme nur um Linderung der Arbrtisnot im Baugewerbe der Großstädte von mindesten» SOOOOOZEin- wohnern handle. Da» sächsische Ministerium dr» Innern hat daraushtn bestimmt, daß in Sachsen ave Städte mtt mehr al» 15 000 Einwohnern oder zusammenhängend« Wirt- lchastsgrbiete bildende Grmeinden mit insgesamt der gleichen Einwohnerzahl berücksichtigt werden sollen. Damit scheidet Dlppoidi»walde leider au». — Wie e» sich bei der Schäftung von Wohnungen verhält, wird ein« im lausenden Monat zu erwartende weitere Verordnung bestimmen. Da« Hoff nung» Thermometer steht aber auch hier so ziemlich auf dem Gesrierpuntt. — Morgen Mittwoch abend wird im Vewerbrveretn wieder ein öffentlicher Vortragsabend veranstaltet, zu dem auch Richtmitglieder gegen ein geringe» Eintrittsgeld Zutritt haben. AI» Redner für diesen Abend ist Herr Großmann gewonnen worden, der über „die Lehre de» Buddha und der «uddhtsmu»" sprechen wird. Herr Pastor Großmann ist von seiner hiesigen Amt»z«U -er noch al» außerordent lich tüchtiger Redner bekannt, und hat im vorigen Jahre mit seinem vortrage „War wir dem alten Indien verdanken" sich viel« neue Freunde gewonnen Bekannt al» eifriger Sanskritsorscher, wird er seinen Zuhörern viel Neue» bieten und darf der vewerbeoerein daher wohl auf einen vollen Reichskronensaal rechnen. — Da die Wählerliste für die Kirchenvorstandmoahl am 6. Januar geschlossen wird, seien alle, die sich nicht bereit» 1010, 1013 vud 1019 eingetragen haben, insbesondere Frauen und Mädchen (über 2l Jahre) zur sofortigen An meldung veran aßt. In Dlppoldl»walde hat sie aus der Superintendentur zu grlcheh«», in Elend, Oberhäslich und Ulberndorf bet den Kirchenvorstehern. — Die volkssammlung für da» notleidende Lind „Deutsch« Kinderhilse" hat bi» zum 3«.Dezember 1920 innerhalb de» Pslegebezkke« Dippoldiswalde-Stadt u. Umg. 4081,25 Mark erbracht. Die Sammlung w!rd bi« Ende diese« Monat« fort- geführt. Dippoldiswalde. Wer nach längerer Pause wieder einmal den beliebten Spaziergang „um die Sperre" ont«- nimmt, ist einfach paff, wirst er vom Damm zwischen vor- und Hauptsperre einen Blick auf letztere. Rein, so. im Negligee sieht st« wirklich alle« andr« al» schön au». Schlamm und Schlamm bi» weit, weit hlnuntrr. Au,getrocknet di« Seitenarme. Nur im alten welßeritzbett gibt', noch Wasser. Die frühere Maltn-Straße mtt der Brücke haben sich gut gehalten und müssen sogar beweisen, daß sie noch intakt sind. Man braucht sie zum Abfahrrn der zahlreichen Mauersteine, die man seinerzeit beim Bau der Sperre al» da» Heraus- buddeln» nicht wert in der Erde lk^ sttzt aber zusammen- sucht, denn sie sind wertvoll geworden — jetzt hat ja alle, Wert, nur da» Geld nicht. Beim „Seeblick' sitzen Dippold und Genosse trauernd buchstäblich auf dem Trockenen. Hoch über thnen am Strande aber liegen die Boote in einer Reih« nebeneinander auf dem Bauche und lassen sich die Sonne auf den Rücken scheinen. Weiter unten ist „weit unten" ja noch Wasser. Aber sonst: Nein, liebe Talsperre, so List Du nicht schön! — Auch vor SO Jahren klagte man über eine Kohlen- not. So meldet damals di« „Wrißttitz. Zeitung" au» Chem- nitz, daß dort der Scheffel l Taler koste, wa» eine lOOpro- entige Steigerung bedeutet». (Wie froh wären wir heute, läitrn wir nur eine lOOprozrntige Steigerung!) — Von Dre»den au» regte man wegen der Kohlennot den Ba» einer Eisenbahn Dur—Frauenstein mit Zweigbahn üb« Schmiedeberg nach Dresden an. — Zur Deckung der Kosten der neuen Zulagen an di« Rentner der Arbetterorrsicherung sind vom 20. Dezember an di« In oaltdknoersicherungsbetlrüg« verdoppelt worden, ver wendet werden die bisherigen Markin Wetter, aber sie kosten da» Doppelt«. Crimmitschau. Seit einiger Zeit mehren sich die Erprelsung«v«suche. Der hiesigen Gendarmerie ist e» jetzt gelungen, zwei Mitglieder der Erpresserzunst auf frischer Lat abzufassen. E» waren zwei junge Barschen au, Crimmitschau, die einen vbergrünberger Einwohner unter brieflicher Bo- drohung aufgefordert hatten, 10000 Mark auf dem Gößnitz« Postamt zu hinterlegen. Dort wurden sie von der Gendarmerie gefaßt. Stoekholz betreffe«-. An, dem in der Nähe der „LadrnmÜhle" gelegenen Schlag« Abteilung 28 d« Alten- k.» "r Vtaa>,s°r,t„vitt, könn.n un°E 50 rw Stöcke zum Selbstrodenabgeaeben w«d«n Au»schuß für Jugendsplele: Stadtverordneter Heinrich. Ausschuß für den Gastwirtschaft,betrieb: Stadtverordneter Heeger. Ausschuß für die tzandel»- und Gewerbeschule: Stadtver ordnete Meinhold, Niemand und Schumann. Al« Eltzungatag wird wieder der Freitag, al» Sttzungs- beginn 8 Uhr bestimmt, dem Vorsitzenden aber überlassen, nach Bisinden die Sitzung auf 7 Uhr anzuderaumen. Ein- stimmig wird beschlossen, ofsiztelle Sitzungsberichte nicht mehr zu oeröfsentlichrn. Als die übliche Auslosung der Sitze vor sich gehen sollte, erklärten die Sozialdemokraten, sie hätten den Mansch, zusammenzusitzen, und möchten sich au» diesem Grunde an der Suilosung nicht beteiligen. Bon anderer Seit« wurde dem widersprochen und betont, daß e» politische Parteien im Stadtverordnetrn-Kollegtum nicht gäbe, e» könnten dann auch innerhalb der Bürgerlichen gleiche Ansinnen ge stellt werden; dann müsse man von einer Auslosung even tuell ganz absehen. Schließlich vertagte man di« Angelegen heit bt» zur Fertigstellung der neuen Sitzungriafel. Damit war die Tagesordnung erledigt. — Bon sozialdemokratischer Seite wurde noch darauf hingewtesen, daß auch hi« «ine Orlsgruppe der Escherich-Organisation bestehe, trotzdem diese in Sachsen verboten sei. Die vrbetterschaft ng« sich darüber mit Recht auf. Und wenn daraus Vorkommnisse entstehen sollten, wie man sie ja nicht wünsche, ab« schließlich «rlär- ltch finde, so müßten sie jede Verantwortung ablehnrn. von anderer Sette wird dem entgegengehalten, daß Escherich seine Ziel- kürzlich in Dresden persönlich entwickelt habe und ihm von Regierung,seile gesagt worden sei, daß, wenn die Orga- nisation andere al, diese Ziese nicht habe, Bedenken dagegen nicht beständen. Damit ist auch diese Angelegenheit erledigt und die Sitzung beendet. — Die Stadtväter aber begaben sich nach dem „Roten Hirsch" zu einem gemütlichen Bei sammensein: Ersatz der Gelben Suppe. W —^Tagesordnung zur l. Sitzung des Bezirksausschuss« der Amt,hauptmannschast Dippoldiswalde Mittwoch den 5. Januar »92t, vormittag» l l Uhr, im Saale de» hie- sigen Amtsgericht». Oeffentltche Sitzung: Verordnung de» Wirtichaftsmintsterlum», die Lande,grtreldrrücklage betr. — Droßverkauftpreise der Molkereien für Quark und Käse, ver- ordnung de» Wirtschaft,Ministerium» vom 24. Dez. 1920. — L'quidation der Droßeinkausrgeftllschaft Ostsachsrn. — An- trag de» Stadtrat» Freiberg wegen Uebernahme von Bei trägen zn Unttthaltungskostrn de» städtischen Realgymnasium, anläßlich de, Besuchs von Schülern au« dem ht,sigen Be- zirke. — Uebersicht über die Gemeinden, welche den reich,- steuttfrrien Anteil des Einkommen» zur Gemeindest,u« her- angezogen haben. — Errichtung von Pachteintgungsämtern. — Nachtrag zur Gemeindest,Verordnung für Fürstenau. — Gesuch dr» Hausbesitzer, Wittig—Kipsdorf um Auinahme- bewilltgung zur Grundstück,abirennung betr. Blatt l des Grundbuch» für Kipsdorf. — Umbezirkung der mit Liebstadt vereinigten kremten Grundstücke de» Rittergutes Liebstadt nach der Am1»hauptmannschaft Pirna. — Ausnahme vom Bezirk,-Tanzplan für die Stadt Altenberg. — Ortsgrsetz der Gemeinde Reinberg über Einführung einer Nachtwache. — — Nichtöffentliche Sitzung: Finanzierung dr» Auslauf» von Getreide für di« Bezirk»wühlen. — Anlegung «in«, zurück- gezahlten Darlehn» von 26000 M. — Mirtorrtrag mtt d« Firma tz. H Reichel in Dippoldiswalde wegen dr» Bezirk»- arbeitrnachwrise». — Gesuch au« der Lrmelrde Bärenhkcke um eine Unterstützung. — Gesuch dr» Gastwirt» Otto Ranft- Kipsdorf um Erlaubnis zum «urschank von Bi«, Wein, Kognak, Rum und Likör während des ganzen Jahre» in dem Grundstück Ort«l. Nr. I für Kipsdorf (Lchöne «»»sicht), Uebettragung. Dippoldiswalde. Wie allerwärt«, so wurden auch hier die Grundslückabelitzer aufgesordert, zur Behebung dr» Arbettsmangel» an Reparaturen an ihren Grundstücken hn- anzutreten, wa« sich gerade jetzt besonder» empfehle, da au» Mitteln d« produktiven Erwerb,losmsürsorge Zuschüsse zu «warten seien, wenn bt« zu einem bestimmten Tag« An meldung mit ungefähr» Angabe der «osten erfolge. Diese Anmeldungen scheinen nun in solch,qg.Umfangr etngegangen l vorgesthenen Mitteltet weitem nicht reichen. Darauf läßt wenigsten« eine Verordnung de« Ministerium» Dezember (also g«oiss«maßm ein — Weihnacht«?, chenk) schließen. die u. a. besagt: Da» Rrichs- amt fürMlb,«»Vermittlung in Berlin st«ht nach den jüngst,« Oertltch- »nd Sächsisches. Dippoldiswalde, 4. Januar. Gestern abend sand im Rathauisaale di« Eiiwrilung des neugrwähltm Stadt- verordneten-Kollegium» durch Herrn Bürgermeister Herrmann tn Gegenwart der Herren Stadträte und bet schwach be- letztem Zuhö erraum statt. Herr Bürgermeister wies darauf -in, daß der durch das Bertram» d« Einwohnerschaft »n da« Kollegium Gewählten schwere Aufgaben harrrn, wie die Neugestaltung der Gemetnd«o«sassuog, der Ausbau auf da» Mütterschulaebäude, dt« Müdchrnfortbildu-rgsschul« und nicht zuletzt der Haushaftptan, wo «» gelte, zu prüfen, ob die Au«- gaben unbedingt »ö'ig, ob nur nützlich sind, oder ob sie nur Annehmlichkeiten dirten. Dabei hänge zusammen die Neu- gestaltung de» Sleuttwes«», die sehr schwierig geworden sei dadurch, daß Reich und Staat die «gtbigsirn Quellen in Anspruch nehmen, und bei der man bemüht srin müsse, die tragsähigen Schultern zu finden, dabei aber Handel und Grw«b« nicht so zu belast,», daß schließlich all« Unter- nehmungsgelst erlahmt. Welch« Ausgaben die Zeit sonst noch bringt, bleibt abzuwarten. Er Hosse, daß, wenn Rat«, und Stadtverordneten. KoUrgium tn bestem und gutem Willen sich gegenseitig begegnen, alle Schwierigkeiten in bestem Ein- ««nehmen gelöst werden zum Wohle d« Stadt. Herr Bürgermeister schloß mit einem hrrzlichen „Glück zu! ' für die Arbeit de« Rate« und der Herren Stadtverordneten und übertrug hierauf die Leiiung dem Alterspräsidenten de« Stadt- verordneten.Kollegium», Herrn Jäckel. Damit trat da» Kollegium in seine erste Sitzung tm neuen Jahre ein. E« galt zunächst einen Dorsitzenden zu wählen. Dir Wahl fiel mit 13 von den 14 Stimmen aus den bisherigen Borsteh« Herrn Jäckel. Eine Stimme fiel auf Herrn vr. Beyer-Maune. Herr Jäckel nahm di, Wahl uni« dn Boraussetzung tat- kräftig« Mithilse de« gesamten Kollegium» an. Zum Vize- Vorsteher wurde Herr vr. Beyer-Maune mtt 9 Stimmen ge wählt, während 4 Stimmen auf Herrn Schubert und 1 Stimme aus tzerrn Schumann fielen. Zum Schriftführer wählte man Herrn Heil mtt 12 Stimmen <rine Stimme er hielt H«r Schumann, rin Zrttrl war unbeschrieben), zum Protokollanten Hrrrn Ratrobttsikretär Zetzsche. Nunmehr «folgt« dir »rsetzung drr Aurschüsse, sowrtt da« Kollegium tn Frage kommt, und zwar in folgend« Weis«: Armroaurschvß und Ausschuß für da« Krankenhau« und da« Srsundhritswesrn: Stadtorrordnete Kretzschmar, Lohse und Mrinhold, au, der Bürgerschaft (nur für den Armen- au»schuß) Schrijtsetz« Heine und Lehrer Unger. Bauaurschvß und Walsrrwerkrausschuß: Stadtverordnete Grund, Heil, Kretzschmar, Niemand und Sieber. Eirquartierungsam schuß: Stadtverordnete vr. Biyrr- Maune, Heeger und Schumann. Elektrizitätswerks- und btraßenbrleuchiungsaurschuß: Stadtverordnete Grund, Schenz« und Schumann. Feurrwehraurschuß: Stadtverordnete Heinrich und Sieber. Finanzausschuß: Siodtverordntttvr. Bey«-Maune, Grund, Jäckel, Schubert und Schumann. Forst- und Flurausschuß: Stadtverordnete Heeg«, Knnrich, Jäckel, Lohse und Kretzschmar. Markmurschuß: Stadlvrrordmte Mund, H«g« und Niemand. Metwohnhaurausschuß-NStadtverordnete vr.j Bey«. Maune, Sch,nz« »„d Sieber. Müllkrschulaurlchuß: Stadtverordnete vr. Beyrr-Maune, Keil, Lohse und «irwand und Wühlenbrjltztr Heise. Steuer- und Reklamation,amschuß: Stadtverordnete Heil, Heinrich, Meinhold und Schobert; au» drr Bürgerschaft: Schriftsetzer Hein», Lohg,»Hameister Müller, Gericht,srkrrtär Schäler und Dentist Schubert. Schulaurschuß: Etadiv«^"^ Heeger, Heinrich, Schubert «nb Schumann; aus d« Tierarzt Kettner, Tisch!« Seidel und Werkmeister «./^^Enuu>sch°b/ Gtadtonordnete vr. Beyrr-Maune, Jäckel, Lohse, Meinhold und Schumann ««Nailungs. und Recht,au.,chutz. Stadtverordnete vr. Beyrr-Maune, Lohse und Niemand. v«k,h»au,,chuß: 6tadtv«ordn«,e «»und, Kretzschmar Prtva.ü, Stock, und bl« Gastwirt« Schwind und Wank«. an« d« Bürgerschaft: Kaufmann Jah°Le " m- Lab-' g«b«,m.I,t.r Müller und Röhring«." di« Loh-