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Erzgebirgischer Volkssreund. Tage- unv ÄmtsßsaN für die Gerichtsämter Grönhain, Johanngeorgenstadt, Schwarzenderg und Wildenfels; sowie für die Stadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schwär- zenberg, Wildenfels und Zwönitz. WM. j. Dienstag, den 28. Februar. > """"'SU Breis vierteljährlich 1, Ngr, — Jnseraten-Annahm» für die am Abend erscheinende Rümmer bi« Bormittags li Mir. Generalversammlung des landwirthschaftlichen Creditvereins für das Königreich Sachsen. Nachdem 1120 Landwirthe, deren qesammter Grundbesitz mit zusammen 600,000 Steuer-Einheiten belegt ist, ihren Be>' tritt zu dem projectirten landwirthschaftlichen Creditverein erklärt haben, so liegt mir ob, nach Maßgabe 8 94 deS Statuten»»^ Wurfs die constituirende Generalversammlung einzuberufen, und soll dieselbe Montag, -en LL März dieses Jahres, von vormittag» s Uhr an, im Gasthaus zur Linde in Chemnitz abgehalten werden. Ich gebe mir daher die Ehre, die Betheiligten, sowie diejenigen, welche bis dahin ihren Beitritt noch erklären, hierdurch ergebens) einzuladen. Die Gegenstände der Tagesordnung bilden: 1) Feststellung der Statuten zur Vorlage an die Hohe Staatsregiernng; 2) Feststellung der Geschäftsordnung für die Vereinsverwaltung; 3) Wahl der Mitglieder des Verwaltungsrathes und deren Stellvertreter; 4) Wahl der Revisions-Commission; 5) Bestimmungen der Höhe des Eintrittsgeldes, der Höhe der Stammantheile und der Theilzahlungen der letzteren; 6) Beschlußfassung über die Höhe der Zinsen der Pfandbriefe und der verschiedenen Darlehen, der Til- gungsprocente und der Provisionen. Statuten und BeitrittSbogcn sind bei mir jederzeit zu haben. Klösterlein bei Aue, den 12. Februar 1865. Der Vorsitzende des landwirthschaftlichen Kreisvereins im Erzgebirge. Karl Mehnert. Auktion. Die zur ConcurSmasse Friedrich August Weigels in Raschau gehörigen Mobilien und Effecten, worunter sich auch eine kleine Partie Spitzen, eiro» 14 Schock Schlag- und Spindebretter, sowie eine kleine Anzahl Schwarten befinden, sollen denLOAILr« 1 8 v S, vormittag» 9 Uhr, im Escherschen Gasthofe zu Raschau auctionSmäßig öffentlich versteigert werden, was andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Schwarzenberg, den 23. Februar 1865. Das Königl. Gerichtsamt allda. Wichmann. Oeser. gewagt werden? Die officiösen Organe der preußischen Regierung erhielten also plötzlich die Weisung, einen neuen Aufschub der Be dingungsdepesche zu melden und zu erklären, daß Alles, was über die von Preußen angeblich zu stellenden Bedingungen verlautet, kurz weg falsch ist. Verhält es sich nun in der That so, dann kann man nur anüehmen, daß das Berliner Cabinct es überhaupt aufgegeben hat, Bedingungen zu stelle», sondern daß es lieber gleich Alles ver langt. Da war es freilich nothwendig, die Depesche mit den Be dingungen zurückzuziehen, und es fragt sich nur, was das Berliner Cabinet nun im Schilde führt. Die Sache wird sehr geheimnißvoll betrieben, und sichere Schlüsse lasten sich aus den vorhandenen Symptomen nicht ableiten. Vor einigen Tage» wurde aus Hamburg telcgraphirt, daß der Gtoßher- zog von Oldenburg auf dem Punkte stehe, die ihm von Rußland übertragenen Ansprüche auf den gottorp'schen Antheil an Preußen abzutreten. Die Nachricht ist von preußischer Seite noch nicht de- mentirt worden, und es ist daher die Annahme 'gestattet, daß Sehn liches vorbereitet wird, wenn wir es nicht bereits mit einer voll brachten Thatsache zu thun haben. Seit einem Monate beiläufig sind die Berliner Kronjuristen mit einem Gutachten über die ver schiedenen Erbansprüche auf die Herzogthümer beschäftigt, und man weiß, daß sich unter diese» Ansprüchen auch die der preußischen Tagesgeschichte. Allerlei Anzeichen sind dafür vorhanden, daß in der schleswig- holstein'schen Angelegenheit eine neue überraschende Wendung sich vorbereitet. Die seit Mitte Dccembcr vom Wiener Cabinette ver langte Mittheilung des Minimums der Bedingungen, von welchen die preußische Negierung die Constituirung eines nordalbi»gischen Staates abhängig macht, ist noch immer nicht erfolgt, ja cö scheint, daß die darauf bezügliche Depesche des Herrn v. Bismarck, welche schon zur Absendung bereit lag, im letzten Augenblicke wieder zu rückgezogen wurde, und daß man nun an neuen, viel weitergehenden Mittheilungen an das Wiener Cabinet über das künftige Verhält- niß Preußens zu den Herzogthümer» arbeitet. Schon kannte man ziemlich genau den Inhalt der preußischen Bedingungsdepeschc: Preu ßische Oberhoheit in Militär- und Marinesachen, diplomatische Ver tretung nach Außen hin durch Preußen, ausschließliche Besetzung der Festungen durch preußische Truppen, Bewachung und Verwal tung des Nord-Ostsee-Canals durch Preußen, und endlich Einräu mung des Kieler Hafens für die preußische Marine. Nu» scheint man in Berlin dies Alles noch nicht genügend zu finden. Herr v. Bismarck ist kein Kostverächter, und wenn noch mehr, wenn die einfache Annexion durchzusetzen ist, warum sollte der Versuch nicht