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A/16 Während seines zweitägigen Aufenthaltes an der Hochschule besuchte Minister Stanis mehrere Institute und Versuchsfelder, Unser Bild: Der hohe Gast (zweiter von rechts) während eines Rundgangs durch das Institut für Werkzeugmaschinen. Foto: Heinze Ministerbesuch - ein erneuter Ausdruck deutsch-sowjetischer Freundschaft Prot. Ur. W. F. Stanis, Stellvertreter des Ministers für das Hoch- und Fachschulwesen der UdSSR, besuchte die TH Der Stellvertreter des Ministers für das Hoch- und Fachschulwesen der UdSSR, Genosse Prof. Dr. W. F. Stanis, besuchte im Rahmen seiner DDR-Reise die Tech nische Hochschule Karl-Marx-Stadt. Bei seiner Ankunft wurde der Minister vom Rektor, Genossen Prof. Dr. Jäckel, dem 1. Sekretär der Hochschulparteileitung, Ge nossen Dr. Nawroth, und Mitarbeitern der SED-Bezirksleitung herzlich willkommen | Glückwunsch | I zur Welt- | I raumgroßtat | g Aus Anlaß der erfolgreichen Lan- = E düng der sowjetischen Venussonde E = übermittelte das Parteiaktiv der lei- = E tenden Funktionäre der Technischen = E Hochschule von seiner jüngsten Bera- E = tung aus an das Präsidium der Wis- = = sensehaften der UdSSR ein in herz- = E liehen Worten gehaltenes Glück- = = wunschschreiben. Darin heißt es: = „Hochverehrte Genossen! = = Wir erlauben uns, Ihnen zur erfolg- = = reichen weichen Landung der Sonde = = Venus IV unsere aufrichtige Hochach- E E tung und die herzlichsten Glück- = = wünsche zu übermitteln. Dieser gran- E = diose Erfolg ist eine weitere Mani- E E festation der wissenschaftlichen und = g technischen Potenzen des Sowjet- = = Volkes und eine würdige Tat anläß- E E lieh des 50. Jahrestages der Großen = E Sozialistischen Oktoberrevolution. = = Wir freuen uns mit Ihnen, und allen = g fortschrittlichen Menschen der Welt = E und wünschen weitere große Erfolge E = bei der Erforschung und Nutzung des g = Weltraumes zum Rühme der soziali- = = stischen Gesellschaft! ' = g Mit sozialistischen Grüßen = Im Namen aller Angehörigen der g E Hochschule das Parteiaktiv der lei- g = tenden Funktionäre der Technischen = = Hochschule Karl-Marx-Stadt ■1111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111^ geheißen. Während seines Aufenthaltes am 13. und 14. Oktober in Karl-Marx-Stadt führte der hohe Gast Gespräche mit Mitgliedern der Hochschulleitung, Wissenschaftlern und Studenten. Die Gespräche, in deren Mittel punkt eine Vielzahl von Fragen aus Wis senschaft, Politik und Kultur beider be freundeter Staaten standen, verliefen in einer Atmosphäre der Herzlichkeit und Aufgeschlossenheit. Minister Stanis äußerte sich beeindruckt über die. feste Ver bundenheit der Hochschullehrer. Wissen schaftler und Studenten mit der Sozia listischen Einheitspartei Deutschlands und den Ideen des Marxismus-Leninismus. Am Abend des ersten Besuchstages nahm der Minister an der Verabschiedung der Delegation zum Wartburgtreffen teil. Da bei kam es zwischen ihm und den FDJ- Studenten zu einem herzlichen Erfahrungs austausch über Probleme der studenti- schen Jugend beider Länder. Am zweiten Tag seines Besuches be sichtigte der sowjetische Gast in Beglei tung des Rektors Institute, Versuchsfelder und ein Studentenwohnheim. Er infor mierte sich über die Perspektive der TH und wünschte viel Erfolg bei der Lösung der umfangreichen Aufgaben. Zu einem absoluten Höhepunkt gestal tete sich ein Vortrag, den der Minister zum Abschluß seines Besuches vor Hoch schullehrern und Mitarbeitern im Großen Hörsaal an der Reichenhai ner Straße hielt. „50 Jahre Sowjetwissenschaft“ lautete das Thema des Vortrages auf dessen Inhalt wir nachfolgend eingehen möchten. Zu Beginn seines Vortrages'übermittelte Prof. Dr. Stanis allen Hochschulangehöri gen die Grüße seines Ministeriums und darüber hinaus aller sowjetischen Wissen schaftler. Ei- beschäftigte sich dann mit den Erfolgen, die die sowjetischen Menschen seit der historischen Wende im Jahr 1917 auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens und besonders auch in Forschung und Lehre erzielten. „Vor dem roten Oktober nahm das zari stische Rußland auf dem Gebiete der Bil dung einen der letzten Plätze ein, es gab damals nur 24 Prozent die des Lesens und Schreibens kundig waren.“ Mit dem Sieg der Arbeiterklasse über die Reaktion wurde auch dieser Mißstand beseitigt. „Heute“, so führte der Genosse Minister aus, „gibt es in der Sowjetunion ein brei tes Netz von Hochschulen, an denen sich insgesamt 4,5 Millionen Studenten mit den Erkenntnissen der modernen Wissenschaften vertraut machen. Auf 10 000 Einwohner kamen vor der Revolution 8 Studenten, heute sind es 176.“ Minister Stanis beweist im weiteren Ver lauf, daß diese Erfolge nur in einem sozia listischen Staat möglich sind. Dafür brachte er einige Vergleiche: „Heute sind in der Volkswirtschaft der UdSSR 1 800 000 Inge nieure beschäftigt, doppelt soviel wie in den USA. In der Welt gibt es zwei Mil lionen Ärzte, davon allein 544 200 in der Sowjetunion.“ Der XXIII. Parteitag der KPdSU stellte allen sowjetischen Hochschulen die hohe Aufgabe, die Qualität der Ausbildung von Fachleuten bedeutend zu verbessern. „Wir brauchen“, so hob der Redner hervor. „Sozialisten, die über einen weiten wissen schaftlichen Horizont verfügen, die schöp ferisch an die Arbeit herangehen. Einen breiten Raum nehmen dabei die Fragen des gesellschaftswissenschaftlichen Stu diums ein. Gegenwärtig werden Maßnah men erarbeitet, die das Studium des Mar xismus-Leninismus auf ein noch höheres Niveau heben. Wir berücksichtigen hierbei, daß der Aufbau des Kommunismus eine Annäherung zwischen den Gesellschafts wissenschaften und den Problemen des täglichen Lebens verlangt.“ - In seinem Vortrag sprach Minister Sta nis auch darüber, wie in seinem Lande die Weiterbildung der Hochschullehrer er folgt: „In Seminaren befassen sich die Wissenschaftler mit philosophischen Pro blemen ihres Wissenschaftsgebietes. Das dient der unmittelbaren Verbesserung ihrer eigenen Arbeit. Jeder Hochschulleh rer nimmt einmal im Verlaufe von fünf Jahren am Lehrgang einer Fakultät für Weiterbildung teil.“ Diese Form der Wei terbildung „ist notwendig, um neueste In formationen aus der eigenen und der Nach barwissenschaft zu erhalten.“ Die Form der Weiterbildung brachte bisher hervor ragende Resultate. Angesichts des bevorstehenden 50. Jah restages der Oktoberrevvolution würdigte der Minister die guten Beziehungen zwi schen der UdSSR und der DDR. Das Neue dabei sei auf wissenschaftlicher Ebene der lebhafte Austausch von Erfahrungen und Erkenntnissen. „Wir werden auch künftig alles daransetzen, um die Freundschaft mit den Menschen in der DDR zur Her zenssache aller zu machen!“ Mit lang anhaltendem Beifall dankten die Anwesenden dem Repräsentanten der Sowjetunion für seinen Vortrag. Genosse Prof. Dr. W. F. Stanis im Gästebuch der Hochschule: Ich traf überall Freunde des Sowjetvolkes Liebe Freunde der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt! Sie erwiesen mir die große Ehre, mich in die Stadt, die den Namen des großen Karl Marx trägt, einzuladen. Ich danke Ihnen dafür. Ich sah, welche großen Erfolge unsere deutschen Freunde beim Aufbau ihrer schönen Stadt und der Entwicklung der Industrie und Kultur erreichten. Besonders gefiel mir das neue Stadtzentrum. Ich beglückwünsche meine Freunde zu dem erfolgreichen Aufbau des Komplexes der Lehrgebäude und der Studentenwohnheime. Das alles machte auf mich einen tiefen Eindruck. Ich wünsche eine erfolgreiche Verwirklichung der baulichen Perspektive der TH Karl-Marx-Stadt. Nachhaltigen Eindruck hinterließ bei mir die Begegnung mit den Professoren und Lehrkräften der TH, die erfolgreich wissenschaftliche Forschung betreiben und hochqualifizierte Fachleute für die DDR aus bilden. Während meines Aufenthaltes an der Hochschule kam ich überall mit Genossen zusammen, die aufrechte Freunde des Sowjetvolkes sind. Stark beeindruckte mich die hohe ideologische Klarheit und tiefe Ergebenheit der Hochschullehrer und FDJ-Studenten gegenüber der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und den Ideen des Marxismus-Leninismus, Unsere Begegnung fand einige Tage, nachdem die Bevölkerung der DDR ihren bedeutenden 18. Jahrestag beging, statt. Dieser Feiertag ist auch ein Feiertag des Sowjetvolkes. Von ganzem Herzen beglückwünsche ich Sie zu diesem großen Festtag. Wir kamen zusammen am Vorabend des Feiertages der Werktätigen der ganzen Welt, des 50. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktober revolution. Ich beglückwünsche Sie zu dem bevorstehenden Tag des Großen Okto ber und wünsche allen deutschen Freunden neue große Erfolge beim Aufbau des Sozialismus in der DDR. Ich umarme und dan-ke recht herz lich meinem Freund, Genossen Prof. Jäckel, und allen Genossen Leitern der Hochschule für die große Aufmerksamkeit und die herzliche freund schaftliche Aufnahme, die sie mir zuteil werden ließen. Möge die Entwicklung der Wissenschaft und Hochschulausbildung im ersten deutschen Arbeiter-und-Bauern-Staat zu neuen, größeren Erfolgen führen. Ich bitte, meinen Gruß und meine Wünsche für Erfolge in der politischen Arbeit und im Kampf um beste Studienergebnisse allen Funktionären der FDJ zu übergeben, mit denen ich mich so angeregt und herzlich unterhielt. Liebe Freunde der FDJ! Erweist Euch Eurer alten Genossen, den deut- sehen Kommunisten, würdig. Lernt in allem von der alten Garde der Kommunisten. Es lebe die unverbrüchliche Freundschaft zwischen der DDR und dem Sowjetvolk. Neue Erfolge Ihnen meine Freunde beim Aufbau des Sozia lismus. Prof. W. F. Stanis, Stellvertreter des Ministers für das Hoch- und Fachschulwesen der UdSSR A/6