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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1967
- Erscheinungsdatum
- 1967
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- Deutsch
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- A 812
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196700001
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Hochschulspiegel
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Unter den Bedingungen der wissenschaft- lich-technischen Revolution wächst die Be- Von Professor W. Sominski deutung der wissenschaftlichen Forschung, und ihre Maßstäbe erweitern sich in einem nie gekannten Ausmaß. Die Wissenschaft wird zu einer wichtigen Triebkraft des öko nomischen und sozialen Fortschritts. Damit entsteht ein neuer Zweig: die Ökonomie der Wissenschaft. Mit dem vorliegenden Artikel werden einige Probleme zur Dis kussion gestellt, die von der Ökonomik der Wissenschaft untersucht werden sollten. . Hohe Ansprüche an Forschung und Entwicklung U nter den modernen Bedingungen ist eine intensive ökonomische Entwicklung nur möglich, wenn im Prozeß der gesellschaftlichen Pro duktion ständig neue, von der Wis senschaft erarbeitete Prinzipien und Methoden angewendet werden. Hin sichtlich des Aufwandes an Kräften und materiellen Mitteln stellt die Wissenschaft einen der größten Zweige der Volkswirtschaft dar. So waren in der UdSSR im Jahre 1965 mehr als 2,6 Millionen Menschen in der Wissenschaft beschäftigt. Die Ausgaben für die Wissenschaft um fassen die riesige Summe von 7,2 Milliarden Rubel. Unter Berück sichtigung der Investitionen für den Bau von wissenschaftlichen Einrich tungen und Versuchsbetrieben kommt man auf etwa 9 Milliarden Rubel. Das sind annähernd vier Prozent des Nationaleinkommens und etwa ein Fünftel der jährlich in der Volkswirt schaft der UdSSR investierten Mit tel. Voraussetzung erfolgreicher wissenschaftlicher Arbeit • Bekanntlich gibt es eine Reihe wesentlicher Voraussetzungen für die Entwicklung der Wissenschaft. Hierzu gehören in erster Linie gute Bedingungen für eine schnelle Rea lisierung der wissenschaftlich-techni schen Ergebnisse sowie der Umfang der verarbeitenden und verfügbaren Informationen. • Eine Analyse der internationalen Erfahrungen zeigt, daß heute ein „Vorrat“ an Informationen über einen neuen technologischen Prozeß oder eine neue Methode nicht län ger als drei bis fünf Jahre geheim gehalten werden kann. Innerhalb dieses Zeitraumes taucht der im Prinzip gleiche Prozeß oder das gleiche Produktionsverfahren in einem anderen Land auf. Es kommt sogar vor, daß eine neue Erfindung nicht im Ursprungsland industriell genutzt wird, sondern dort, wo sie am schnellsten praktisch realisiert werden kann. • Eine andere Voraussetzung für das außerordentlich schnelle Wachs tum der Wissenschaft ist ihre mate rielle Basis, d. h. die Industrie, die Geräte und wissenschaftliche Aus rüstungen herstellt, die Anzahl und das Niveau der Kader. Die moderne Wissenschaft ist ohne komplizierteste technische Mittel, Geräte und elek tronische Rechenmaschinen nicht denkbar. Zur Erzeugung dieser Mit tel ist nur eine hochentwickelte In dustrie in der Lage. • Die wachsende Zahl wissenschaft licher Kader verlangt, daß ihre Reihen ständig durch gut ausgebil dete Spezialisten mit einem hohen Bildungsniveau ergänzt werden. Da mit werden auch entsprechend hö here Anforderungen an die Qualität der Hochschulausbildung gestellt. Schließlich braucht die Wissen schaft hochqualifizierte Techniker, Laboranten und Arbeiter, deren Be rufsausbildung im Endergebnis durch den Entwicklungsstand des Systems der allgemeinbildenden Schulen bestimmt wird. In diesem Zusammenhang kann man feststellen, daß die UdSSR über alle notwendi gen Komponenten zur Erweiterung der materiellen Basis verfügt und darüber hinaus bedeutende Vorzüge gegenüber den kapitalistischen Län dern hinsichtlich des Umfangs der Hoch-, Fach- und allgemeinen Schulbildung besitzt. • Die Konzentration der Mittel ist eine weitere Voraussetzung für eine effektive Entwicklung der Wissen schaft. Die Ausgaben zur Finanzie rung der wissenschaftlichen Tätig keit betragen in den entwickelten kapitalistischen Ländern beispiels weise drei bis fünf Prozent des Na tionaleinkommens. Sie wachsen in jedem Jahr sowohl absolut als auch relativ. Dabei erfolgt der Rückfluß der für Forschung und Entwicklung verausgabten Mittel bei weitem nicht sofort, sondern erst nach einer Reihe von Jahren. Konzentration der finanziellen Mittel Die Ausgaben für die Wissenschaft ergeben im allgemeinen einen sehr hohen Nutzeffekt, der mit keinem anderen Gebiet vergleichbar ist. Nach Angaben sowjetischer Ökono men bringt jeder in der Forschung investierte Rubel jährlich drei bis fünf Rubel Zuwachs zum National einkommen. ... Eine Konzentration der Mittel für die Wissenschaft erfolgt auch in den kapitalistischen Ländern... Es ist bemerkenswert, daß in den USA fast drei Viertel der Ausgaben für die Wissenschaft durch den Staat finanziert werden. Dabei nutzen die staatlichen Forschungsinstitute, Uni versitäten und Hochschulen einge schlossen, nur ein Viertel aller zur Verfügung gestellten Mittel. ... Das gesamte unvermeidliche Risiko vom Moment der Ausgaben bis zur Erzielung der Ergebnisse übernimmt der Staat, während die Einnahmen in die Safes der Mono pole wandern. Ihre eigenen Mittel setzen diese hauptsächlich für solche Entwicklungsarbeiten ein, bei denen ein schneller Nutzen zu erwarten ist. Neuer Zweig der ökonomischen Wissenschaften Die Ökonomik der Industrie, der Landwirtschaft, des Bauwesens und anderer Zweige der Volkswirtschaft haben sich in der UdSSR schon lange als wissenschaftliche Disziplinen etabliert. Diese Wissenschaften, die sich auf die politische Ökonomie stützen, besitzen zugleich einen fest- umrissenen Gegenstand und ihre speziellen Forschungsobjekte; sie verfügen über einen leistungsfähi gen statistischen Apparat und nutzen in den letzten Jahren auch mathe matisch-ökonomische Methoden und die moderne Rechentechnik. Anders liegen die Dinge bei der Ökonomik der Wissenschaft, die gerade erst ent standen ist, jedoch bereits einen äußerst notwendigen und außer ordentlich aktuellen Faktor mit gro ßen Perspektiven darstellt. Ihr Ge genstand ist eine besondere Form der gesellschaftlichen Produktion, die Produktion wissenschaftlicher Kennt- niese. Ihr Objekt ist eine besondere Art der Tätigkeit, die Forschung, die Entwicklung und Konstruktion, die in verschiedenen organisatorischen Formen ablaufen. Die Aufgaben der Ökonomik der Wissenschaft in all gemeinster Form bestehen in der Formulierung optimaler Forderun gen für die Planung, Organisation und Leitung von Forschung und Entwicklung mit dem Ziel einer ma ximalen Erhöhung ihrer Effektivität und einer schnellen Realisierung der erzielten Ergebnisse in der Volks wirtschaft bei minimalen Kosten. In diesem Sinne ist die Ökonomik der Wissenschaften — vielleicht sogar in einem weitaus größeren Maße als die der anderen Zweige — mit der politischen Ökonomie verbunden. Sie benutzt ihre Methoden und stützt sich auf die von ihr erkannten all gemeinen ökonomischen Gesetze der gesellschaftlichen Produktion. Gleich- zeitig können auf der Grundlage ein gehender Untersuchungen durch die Ökonomik der Wissenschaft Vor schläge zur Vervollkommnung des gesamten Wirtschaftssystems ent wickelt werden, die objektiv einer schnelleren Realisierung wissen schaftlich-technischer Ergebnisse dienen. Wahrscheinlichkeitscharakter der Forschung Bei der Analyse ökonomischer Pro bleme der modernen Wissenschaft sind die spezifischen Besonderheiten dieses neuen Zweiges, vor allem die Besonderheiten der Forschungs arbeit zu berücksichtigen; zu ihnen gehört der Wahrscheinlichkeitscha rakter der Forschung. Dabei handelt es sich darum, daß der Weg von der Forschung bis zur Anv/endung ihrer Ergebnisse in der Produktion über eine Reihe von Etappen führt, und jede besitzt eine größere oder ge ringere Wahrscheinlichkeit für einen positiven Ausgang. Der Zyklus „For schung — Produktion“ besteht min destens aus diesen Bestandteilen; Grundlagenforschung oder theore tische Forschung, angewandte For schung, Entwicklung, Konstruktion, Erprobung und Nutzung. In keiner dieser Etappen kann die Erzielung eines Ergebnisses völlig garantiert werden. Im anderen Falle würde die Forschung aufhören, Forschung zu sein. Der Wahrscheinlichkeitsgrad für die Erzielung von Ergebnissen im Stadium der Grundlagenforschung ist sehr gering. Nach Angaben von Fachleuten lassen sich lediglich fünf bis zehn Prozent in die angewandte Forschung überführen. Hierbei sind Angaben über reale Ergebnisse kaum möglich, aber die Bedeutung dieser Arbeiten ist außerordentlich groß. Die Grundlagenforschung schafft die Voraussetzungen für Entwicklung und Konstruktion. Gerade von ihr muß man entscheidende Verände rungen der Prinzipien und Methoden der Wissenschaft selbst erwarten. Bedeutend größer ist die Wahr- scheinlichkeit für die Erzielung ge wünschter Ergebnisse in der ange wandten Forschung. Hier bringen in der Regel etwa 35 bis 90 Prozent der Arbeiten Ergebnisse, die für die wei tere praktische Nutzung geeignet sind. Im Stadium der Entwicklung und Konstruktion ist dieses Verhält nis noch besser. Gewöhnlich werden 95 bis 97 Prozent der Ergebnisse in die Produktion überführt. Es ist offensichtlich, daß der Wahr scheinlichkeitscharakter der For schung und Entwicklung die Lösung ökonomischer Probleme der Wissen schaft wesentlich beeinflußt... Planung und Bewertungssystem Die Planung der Grundlagenfor schung hat ihre Spezifik. Sie besteht darin, daß es nicht möglich ist. für eine wissenschaftliche Entdeckung ein genaues Datum anzugeben. Trotzdem verfügen wir über Mittel zur Bestimmung der Reihenfolge für die wichtigsten Etappen bei der Be arbeitung einer gegebenen Thematik und zur Ermittlung der aussichts reichsten Lösungswege. Was die gezielten Entwicklungen betrifft, so läßt sich deren Dauer ohne Zweifel mit ziemlich großer Sicherheit bestimmen... , . Als die beste Planungsmethode für Entwicklung, Projektierung und Überführung in die Praxis kann man die Netzgrafiken bezeichnen, die in der UdSSR unter der Bezeichnung „SPU“ bekannt sind. Mit ihnen las sen sich nicht nur zeitliche, sondern auch kostenmäßige Einschätzungen vornehmen. Erwähnen möchte ich auch die erweiterten Normative, die bei der Planung aller Etappen, von der Forschung bis zur Produktion, benutzt werden ... Die Anwendung dieser . Normative entspricht der ökonomischen Natur der Planung der Wissenschaft am besten. Auch das Bewertungssystem für die Arbeit wissenschaftlicher Institu tionen muß man als Planungskenn ziffer ansehen. Man kann sich nicht damit abfinden, daß die Tätigkeit nach erfülltem Arbeitsvolumen in Rubeln und die Planerfüllung nach der bearbeiteten Themenzahl be urteilt wird. Weder die Feststellung, daß ein Institut mehr Mittel ausge geben hat. noch die Einsparung von Mitteln können eine exakte Aussage darstellen. Das gleiche trifft auf den Fakt der Erfüllung oder Nichterfül lung der Themenzahl zu. Es sind an dere Kriterien und Bewertungsmaß stäbe notwendig. Einige davon sind: Anzahl und Bedeutung der ange meldeten Patente; die tatsächlich in der Produktion wirksam werdenden Einsparungen an Arbeitsaufwand oder Kosten für die hergestellten Er zeugnisse; die Zahl der ausgebildeten wissenschaftlichen Kader. Andere Kriterien sind noch nicht konkret formuliert, aber ihr Wesen ist bereits klar. Dazu gehören das wissenschaft lich-theoretische Niveau, die Priori tät, der praktische Wert der For schung und die Aktualität... Alle Reserven erschließen Die Hauptforderung, die an die Finanzierung von Forschung und Entwicklung gestellt wird, ist mit der Verpflichtung verbunden, den konti nuierlichen Zusammenhang zwischen den einzelnen Etappen des Komple xes „Forschung—Produktion“ zu wahren und die vorhandenen sowie möglichen Reserven während des gesamten Prozesses zu erschließen Einfacher gesagt: Die Ausgaben für die erste Etappe müssen mit den im weiteren für die Erzielung des ge wünschten Ergebnisses benötigten Mitteln in Übereinstimmung gebracht werden. Geschieht das nicht, kön nen die Ergebnisse moralisch ver alten, und die verausgabten Mittel sind „eingefroren“. Ein wichtiges Problem ist die Optimierung des Verhältnisses zwi schen den Ausgaben für die theore tische Forschung und die Entwick- Sowjetische Wissenschaft im 50. Jahr des Roten Oktober lung. Fehlen Mittel für die Kon struktion, dann entsteht die reale Gefahr, daß die Forschungsergeb nisse veralten. Schenkt man der theoretischen Forschung nicht die ihr gebührende Aufmerksamkeit, be steht die Gefahr, daß das wissen schaftliche Niveau der Entwicklung sinkt und in Mittelmäßigkeit abglei tet. In den USA bestand 1965 zum Beispiel folgendes Verhältnis zwi schen den Ausgaben: theoretische Forschung — 10 Prozent, angewandte Forschung — 22 Prozent und Ent; Wicklung — 68 Prozent. Die Finanzierung von Forschung und Entwicklung muß auch den zweckgebundenen Charakter der Ausgaben berücksichtigen, das heißt, die unmittelbare Zweckmäßigkeit, die Mittel in vollem Umfange für den gesamten Zyklus auszugeben und sie so aufzuteilen, daß sie dem tat sächlichen Aufwand entsprechen. Die materiell-technische Versor gung der wissenschaftlichen Institu tionen muß auf folgenden Prinzi pien beruhen: Sicherung der Befrie digung aller, auch unerwartet auf tretender Forderungen der Wissen- schaftler und Konstrukteure. Dazu müssen die Versuchs- und Hilfs werkstätten Ausrüstungs- und Ar beitskräftereserven immer „an der Hand“ haben. Solche Reserven, die nicht durch vorher angenommene Aufträge gebunden sind, erlauben eine schnelle Realisierung der Idee eines Wissenschaftlers und machen sich zweifelsohne hundertfach be zahlt. Leitung und Organisation Die moderne Wissenschaft läßt sich nicht mit den herkömmlichen Methoden leiten. Dazu sind Spezial kenntnisse und -methoden erforder lich. Es ist vollkommen klar, daß zur Organisation der Wissenschaft an der Spitze von Instituten, Instituts komplexen und Ministerien Wissen schaftler stehen müssen. Ihnen ob liegt eine außerordentlich kompli zierte und verantwortungsvolle Auf gabe: die Festlegung von Terminen, Volumina und Verflechtungen kom plizierter Entwicklungen unter Be rücksichtigung ihrer wahrschein- lichen Besonderheiten, die operative Leitung dieser Entwicklungen, die Optimierung der Struktur wissen schaftlicher Einrichtungen sowie die Auswahl und der Einsatz von Ka dern. Foto: APN Die Lösung des Problems der Ver vollkommnung der Leitung der Wissenschaft hängt in entscheiden dem Maße von der Leitungstätigkeit in den wissenschaftlichen Einrichtun gen und deren Abteilungen ab. Die Hauptforderung an die organisa torische Struktur besteht darin, eine größtmögliche Elastizität zu gewähr leisten. Die Möglichkeiten der Leitung wissenschaftlicher Einrichtungen werden im Endergebnis durch die optimale Größe des Instituts be stimmt. Bildung wissenschaftlicher Kollektive Unter diesem Gesichtspunkt ist die Frage der Bildung rationeller wis senschaftlicher Kollektive zu be trachten. In den Gruppen, die in ihrer Größe für die theoretische und die angewandte Forschung unter- schiedlich sein werden, sind ratio nelle Verhältnisse zwischen den älteren und jüngeren wissenschaft- lichen Mitarbeitern, den leitenden Ingenieuren und Ingenieuren, zwi schen den wissenschaftlichen Mit arbeitern und Laboranten sowie den Konstrukteuren und Technikern herzustellen. Es versteht sich, daß eine wissenschaftliche Gruppe auf dem Gebiet der angewandten For schung und Entwicklung nicht pro duktiv arbeiten kann, wenn sie aus doppelt soviel Ingenieuren wie Tech nikern besteht. Andererseits kann für die Grundlagenforschung ein sol ches Verhältnis zwischen Haupt- und Hilfspersonal vollkommen normal sein. Noch mehr ist die Produktivität der wissenschaftlichen Tätigkeit ab hängig von der Person des Leiters und der Zusammensetzung der Gruppe, den persönlichen Kenntnis sen jedes einzelnen, seiner Autori tät, Erfahrung und Schöpferkraft so wie der Fähigkeit, im Kollektiv zu streiten und zu arbeiten. Dabei kön nen Dutzende und Hunderte zweit rangiger Spezialisten einen einzigen großen Wissenschaftler nicht erset zen. Vergrößert man in der Indu strie oder im Bauwesen die Zahl der Arbeitskräfte, erweitert man die Rohstofflieferungen sowie die allge meinen Ausgaben, so führt das in der Regel zu einem stabilen (wenn auch nicht immer proportionalem Wachstum des Produktionsvolumens. In der Wissenschaft kann das alles nutzlos sein, und erst die Gewin nung eines großen Wissenschaftlers vermag häufig das ganze Bild zu verändern. Die Arbeitsorganisation eines Wissenschaftlers verlangt auch die Erfüllung von Forderungen, die in der Industrie selbstverständlich sind, aber auf dem Gebiet der Wissen schaft spezifische Züge angenom- men haben. Es handelt sich insbe sondere um die Sicherung der besten Bedingungen für die geistige Arbeit (in der Industrie sprechen wir ge wöhnlich von der Physiologie der Arbeit). Es bedarf keiner Erläute rung, daß der wissenschaftliche Ar beiter einen elastischen Arbeits ablauf haben muß, der es ihm ohne Schaden für die Sache erlaubt, zum Beispiel in einer Bibliothek oder zu Hause zu arbeiten. Außerdem ist es wichtig, die Auswahl und Bereit stellung des Inventars sehr sorgfäl tig zu durchdenken, um am Arbeits- platzAdes Wissenschaftlers ein Maxi- muman Bequemlichkeit zu schaf fen. Wie Ausgaben für den Arbeits platz eines Wissenschaftlers, Kon strukteurs oder Projektanten ein schließlich der Mittel für die erfor derliche Raumkapazität (10 bis 20 m 2 je Mitarbeiter) sind im Vergleich zu den Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung außerordentlich ge ring. Durch eine Erhöhung der Effektivität der Arbeit bei rationeller Organisation des Arbeitsplatzes amortisieren sich die dafür benötig ten Ausgaben sehr schnell. Natürlich kann ein Arbeitsplatz noch so gut eingerichtet sein, wird er von einem wenig qualifizierten Mitarbeiter eingenommen, der für die wissenschaftliche Arbeit nicht ge eignet ist. dann kann man trotzdem keinen Nutzen erwarten. Daraus ergibt sich auch die nachdrückliche Forderung, die Ausbildung wissen schaftlicher Kader rechtzeitig zu pla nen und den Hochschulabgängern vom Beginn ihres Studiums an die Fertigkeiten der wissenschaftlichen Arbeit zu vermitteln. Materielle Stimulierung und Verantwortung Besondere Bedeutung für die Öko nomik der Wissenschaft hat die wirt schaftliche Rechnungsführung in den wissenschaftlichen Einrichtungen so wie die Entwicklung von Prinzipien und Methoden der materiellen Sti mulierung der Mitarbeiter. Diese Sti mulierung könnte durch Abzüge von (Fortsetzung auf Seite 6)
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