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ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Blaues Banner über Dahlen Es gab zunächst viele erstaunte Blicke der Dahlener Einheimischen, als in den ersten Augusttagen des öf teren junge Leute im Blauhemd im Ort auftauchten. Offensichtlich waren es Fremde, die da einzeln oder in Gruppen in den Straßen zu sehen waren. Doch sehr bald hatte es sich herum gesprochen: Das sind Studenten der Technischen Hochschule Karl-Marx- Stadt, der Fachschule für Ökonomie Rodewisch und der Ingenieurschule für Bauwesen Gotha. Sie haben im Schloß Quartier bezogen und arbeiten auf der Jugendbaustelle Flachkühl hausbau Dahlen (Kreis Oschatz) mit. Inzwischen sind über drei Wochen vergangen. Die anfänglichen Bemer kungen mancher Dahlener über die „Anfänger" sind längst vergessen. Heute genießen die Studenten im Blauhemd, die in ihren Semester ferien am Aufbau eines Schwer punktobjektes unserer sozialistischen Republik teilnehmen, hohe Anerken nung, Ihre hervorragende Einsatz bereitschaft hat sie ihnen verschafft. Weithin sichtbar weht das Banner der FDJ-Studentenbrigade „Dah len 67“ über dem Baugelände. Dem übernommenen Verbandsauftrag und ihrem feierlichen Gelöbnis entspre chend, setzt die Brigade alles daran, in voller Eigenverantwortlichkeit die ökonomischen Ziele zu erfüllen und ein vielseitiges politisches und gei stig- :kulturelles Leben zu entwickeln. In Tag- und Nachtschichten arbei ten die Jugendfreunde mit, ganzer Kraft an den verschiedensten Stel len des Baus, um die Staatsplanter mine zu erfüllen und nach Möglich keit zu unterbieten. Sechs Mitglieder der Brigade helfen beim Innenaus bau, der für die rechtzeitige Fertig stellung des Objektes von Bedeutung ist. Zusätzlich arbeiten zwei Freunde als Schweißer. Den gesamten Erlös einer Hochlei stungsschicht spendeten die Jugend freunde der Brigade „Dahlen 67“ für die Unterstützung des heldenhaft kämpfenden vietnamesischen Volkes. Auf einem Vietnam-Meeting, das sie am 24. August gemeinsam mit der Jugend des Ortes durchführten, über gaben sie diese Spende. Zugleich hat ten sie auch in den Dahlener Betrie ben eine Sammlung organisiert und die Bevölkerung des Ortes durch Zei tung und Plakate zur Teilnahme an der Solidaritätskundgebung aufgeru fen. Natürlich kommt auch das kultu relle Leben nicht zu kurz. Ein bunter Abend am Lagerfeuer mit Gesang und viel Humor, das gehört genau so dazu wie ein Tanzabend, zu dem die Dahlener Mädchen und Jungen zu Gast sind. Aber auch ein Zusammen treffen mit Dahlener Arbeitervete ranen — Dahlen hat eine große Tra dition in der revolutionären Arbeiter bewegung — führte die Brigade durch. Die Freunde wollen die Ge schichte und die Menschen des Ortes kennenlernen, dessen neues Gesicht, das unserer sozialistischen Epoche, sie durch ihre Arbeit und ihr Auf treten mit prägen helfen. So stehen die FDJ-Studenten in Dahlen an vorderster Front unseres sozialistischen Aufbaus. Wichtig ist aber vor allem, daß ihre Erfahrun gen, die sie im disziplinierten Kampf um höchste Arbeitsleistungen und po litische Aktivität sammeln, in ihrer weiteren Tätigkeit, beim Studium und im FDJ-Verband, nutzbringend wei tergegeben und angewendet werden. So wie die Saat von „Schwedt 66“ auf ging — aus einer Brigade wurden in diesem Jahr 23 — so soll und wird auch die Saat von Dahlen aufgehen. Wolfgang Frotscher unsere neaäWäß;.Bi 4 Studentir ' — Genosse Prof. Dr. F. Beckert, Prorektor für Studien angelegenheiten Liebe Studentinnen und Studenten! Im Namen der Hochschulleitung und des Akademischen Senats be grüße ich Sie als Studenten der Technischen Hochschule Karl-Marx- Stadt. Sie treten mit großen Erwar tungen in einen neuen Abschnitt Ihres Lebens ein, der Ihnen schwie rige, aber zugleich interessante Auf gaben stellt. In der Zeit Ihres Hochschul studiums werden wesentliche Auf gaben der wissenschaftlich - tech nischen Revolution aufgegriffen und gelöst und das Ringen der Werk tätigen der Deutschen Demokra tischen Republik um die Gestaltung des entwickelten gesellschaftlichen Systems des Sozialismus weiterge führt. Die Universitäten und Hoch- schulen der Deutschen Demokra tischen Republik, die ein wichtiger Bestandteil der sozialistischen Ge sellschaft sind, unternehmen große Anstrengungen, um durch ihre Lei stungen in der Ausbildung, in der Erziehung und in der Forschung den Anforderungen unserer Zeit gerecht werden zu können. Seit . Monaten bemühen sich die Hochschullehrer, wissenschaft- liehen Mitarbeiter und Studenten; die „Prinzipien zur weiteren Ent wicklung von Lehre und Forschung an den Hochschulen der DDR“ an der Technischen Hochschule Karl-Marx- Stadt zu verwirklichen und die sozia listische Gemeinschaftsarbeit in allen Bereichen der Hochschule noch besser zu entwickeln. Die Technische Hochschule Karl- Marx-Stadt hat in der Zeit der Vor bereitung des VII. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und zu Ehren des 50. Jahrestages der Großen Soziali stischen Oktoberrevolution mit der Technischen Hochschule „Otto von Guericke“ Magdeburg einen Lei stungsvergleich begonnen, der allen Hochschulangehörigen neue Impulse zur Verbesserung der Leistungen auf allen Gebieten gibt. Es entspricht einem Grundzug so zialistischer Jugendpolitik, daß die Angehörigen des Lehrkörpers an die Mitwirkung der neuen Studenten bei der Lösung unserer gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Vorhaben hohe Erwartungen knüpfen. Solche Anforderungen können nur Stu ¬ denten erfüllen, die das Hochschul- Studium nicht als ein privates An liegen betrachten, sondern es aus der Verknüpfung persönlicher und gesellschaftlicher Bedürfnisse ver stehen. Neben der hohen Befrie digung, die Ihnen die Beschäftigung mit wissenschaftlichen und tech nischen Problemen gibt, sieht die so zialistische Gesellschaft in Ihrem Studium eine Phase der Vorberei tung auf leitende gesellschaftliche Funktionen in der Wirtschaft und im Bildungswesen unserer Republik. Erst aus dieser Einheit von persön lichen und gesellschaftlichen Bedürf nissen vermögen Sie die Kräfte zu schöpfen, deren Sie in der täglichen Studienarbeit bedürfen. Das Leben in einer sozialistischen Hochschule ist mit spießerhaften Traditionen ebenso unvereinbar wie mit Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit und Standpunktlosigkeit. Im sozia listischen Studenten verkörpern sich neben besten revolutionären Tradi tionen der Arbeiterklasse Elan und Tatkraft der Jugend, die im Sozia lismus die Verwirklichung großer (Fortsetzung auf Seite 3) Gen. Dipl.-Ing. G. Dybowski, 1. Sekretär der HSGL der FDJ Liebe Freunde und Genossen des 1. Studienjahres! Die Hochschulgruppenleitung der Freien Deutschen Jugend heißt Euch an der Technischen Hochschule Karl- Mary-Stadt herzlich willkommen und wünscht Euch für Euer Studium viel Erfolg. Mit der Aufnahme des Studiums beginnt für Euch ein neuer bedeu tungsvoller Lebensabschnitt. In die ser Zeit sollt Ihr Euch Kenntnisse und Fertigkeiten auf den verschie densten Fachgebieten aneignen, die Euch befähigen, nach dem erfolgreich beendeten Studium in unserer sozia listischen Gesellschaft an verant wortungsvoller Stelle zu arbeiten. Der entscheidende Beitrag aller Studenten der Universitäten, Hoch- und Fachschulen zur Verwirklichung der großen Aufgaben des VII. Par teitages der SED sind höchste Stu dienleistungen und die aktive Teil nahme am politisch-gesellschaftlichen Leben. Für die Mitglieder des sozialisti schen Jugend Verbandes und alle Studenten bedeutet das, die Zeit des Studiums maximal für die Aneig nung von fachlichen und politischen Kenntnissen und Fähigkeiten zu nut zen und alle Anstrengungen zu unter nehmen, um die Gruppen schnell zu festen Kollektiven zu entwickeln, in denen eine Atmosphäre des Lernens und der politisch-ideologischen Aus einandersetzungen herrscht. Jeder Jugendfreund muß sich nicht nur für sein Studium, sondern ebenso für die Studienergebnisse und die Persön lichkeitsbildung aller Freunde seiner Gruppe voll verantwortlich fühlen. Das Studium ist ein hoher gesell schaftlicher Auftrag, den es unter Anspannung aller Kräfte zu erfüllen gilt. Dabei stehen Euch erfahrene Hochschullehrer, Assistenten, wis- senschaftliche Mitarbeiter und nicht zuletzt der Jugendverband zur Seite. Besonders im ersten Studienjahr ist es notwendig, daß ein gutes Ver hältnis zwischen der Gruppe und dem Beraterassistenten der Fach- bzw. Studienrichtung entsteht. Die Zeit des vierwöchigen Vorbereitungs lehrganges sollte daher bereits so ge nutzt werden, daß sich Studenten und Beraterassistenten kennenler nen, damit sich auf der Basis festen Vertrauens eine gute Zusammen arbeit entwickeln kann. Dabei be sitzt die Selbsterziehung und die so zialistische Erziehung aller Freunde in der Gruppe eine sehr große Be deutung. Der Vorbereitungslehrgang soll jedem Studenten helfen, die beim Übergang von der allgemeinbilden den Schule zur Hochschule notwen dige Umstellung zu erleichtern. In dieser Zeit sollte jeder Freund be reits nach den besten Studienmetho den streben und die ersten Formen der sozialistischen Gemeinschafts arbeit, die während des ganzen Stu diums unerläßlich sind, sollten in der Gruppe geübt werden. In dieser Zeit soll sich auch das Gruppenkollektiv bilden und festigen. Die Gruppe, in der von Anfang an eine offene und kritische Atmosphäre herrscht, wird sich schnell zu einem festen Kollek tiv entwickeln. Unsere FDJ-Gruppen sind poli tische Kollektive, die sich vor allem (Fortsetzung auf Seite 3) i Einen guten Start für das erste Studienjahr sichern Unsere Fotos: Die „Dahlener“ Studenten beim Bau einer Zufahrtsstraße zum Kühlhausneubau (oben). — Während der feierlichen Verabschiedung der FDJ-Studentenbrigade gelobten ihre Mitglieder, alle Kraft für die Stärkung unserer sozialistischen Republik cinzusetzen. Der Prorektor für Studienangelegenheiten zum Vorbereitungslehrgang In diesen Tagen nehmen wiederum viele Abiturienten das Studium an der Technischen Hochschule Karl- Marx-Stadt auf, um sich auf ihre spätere Tätigkeit als leitende Kader in der Wirtschaft und im Volksbil dungswesen vorzubereiten. Der Übergang von der Erweiterten Oberschule zur Hochschule wirft nach wie vor eine Fülle hochschulpädago gischer Probleme auf, an deren Lö sung auch an unserer Hochschule seit Jahren gearbeitet wird. Es fälllt einem Teil der Studierenden schwer, sich in hochschulgemäßer Weise mit den wissenschaftlichen Problemen auseinanderzusetzen und insbeson dere die gesellschaftliche Bedeutung des Hochschulstudiums zu erkennen. Die Ursachen für diese Übergangs schwierigkeiten, die sich in einer un befriedigenden Studienhaltung und in mangelhaften Leistungen der Studen ten besonders im ersten Studienjahr zeigen, sind in ihren Grundzügen be kannt und zwingen die Hochschulleh rer, den organisatorisch-methodischen Fragen des Studiums in den ersten Semestern besondere Aufmerksam keit zu schenken. Trotz vielfältiger Einzelmaßnahmen in den Fakultäten und Instituten konnten sich die Stundenten bisher jedoch nicht rechtzeitig auf den für ein erfolgreiches Studium erforder lichen Arbeitsstil einstellen. Der Vorbereitungslehrgang für die neuimmatrikulierten Studenten, der diese bereits auch an gesellschafts wissenschaftliche Fragen heranführt, soll in diesem Jahr wieder dazu bei tragen, die Voraussetzungen zur Auf nahme des Studiums der Grundlagen fächer zu verbessern und die Stu denten mit der Organisation des Stu dierens, den Methoden des geistigen Arbeitens vertraut machen. Die In stitute sollten daher auf die Vorberei tung aller Veranstaltungen, die in diesem Rahmen mit den jungen Stu denten durchgeführt werden, beson deren Wert legen, da sich in der er sten Begegnung mit den Hochschul lehrern und den von ihnen vermit telten Wissenschaftsgebieten bereits erste Einstellungen zum wissenschaft lichen Arbeiten, zum Hochschullehrer und zum gesellschaftlichen Leben an der Hochschule prägen. In diesem Jahr wurde schon bei der Vorberei tung des gesamten Lehrgangs stärker darauf geachtet. Den Leitern der Fachrichtungen erwächst aus der Aufnahme neuer Studenten schon während des Vor bereitungslehrganges die Verpflich tung, vielfältige Beziehungen zu den Studenten und den Seminargruppen herzustellen. In dieser Zeit bieten sich viele Möglichkeiten, die Studen ten mit den wissenschaftlich-techni schen Grundproblemen und der volks wirtschaftlichen Bedeutung der ge wählten Studienrichtung, mit den besonderen Forschungsaufgaben der Institute bekannt zu machen. Die früh zeitige Heranführung der Studenten an forschungsmethodische und pro gnostische Gedankengänge dient auch dazu, den neuen Studenten die Be deutung der mathematisch-naturwis senschaftlichen und gesellschaftswis- senschaftlichen Grundlagenausbil dung zu erläutern. Die Fachrichtungen sollten die Zeit vor Beginn des Studienjahres — so weit möglich — aber auch dazu ver wenden, Begegnungen zwischen jun gen Studenten und den Studenten höherer Semester zu ermöglichen, um innerhalb der Fachrichtungen sozia listische Beziehungen sowohl unter den Studenten als auch zwischen den Instituten und den Studenten zu knüpfen. Diese Aufgabe dürfte auch nicht an dem noch zu lösenden Pro blem scheitern, die Kontinuität der Beratertätigkeit in den Seminargrup pen durch stärkere Einbeziehung der Grundlageninstitute zu verbessern. Den Beratern der neu zu bilden den Seminargruppen obliegt es, die unvermeidlichen Unsicherheiten der neuen Studenten bei ihrer Einord nung in das gesellschaftliche Leben unserer Hochschule zu erkennen und überwinden zu helfen und den neuen FDJ-Leitungen der Gruppen Hilfe und Unterstützung bei der Formie rung der Kollektive zu gewähren. In enger Zusammenarbeit mit den FDJ- Leitungen sind alle Möglichkeiten zu nutzen, um die Studenten mit dem Leben an der Hochschule und in der Stadt bekannt zu machen und durch den Besuch kultureller Veranstaltun gen beizutragen, in gemeinsamen Er lebnissen die persönlichen Kontakte zwischen den Studenten und den An gehörigen des Lehrkörpers zu festi gen. Prof. Dr. habil. F. Beckert, Prorektor für Studienangelegen heiten