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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1967
- Erscheinungsdatum
- 1967
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196700001
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19670000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1967
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Band 1967
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- Hochschulspiegel
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Für eine hohe Effektivität in der Forschung Aus dem Referat des Genossen Prof. Dr. Weißmantel, Prorektor für Forschung, auf der I. Forschungskonferenz der TH Es ist das erste Mal in der Geschichte unserer jungen Hochschule, daß wir uns mit so zahlreichen Vertretern der Industrie, der staat lichen Leitungsorgane, der Partei und der gesellschaftlichen Organi- sationen zusammenfinden, um grundlegende Fragen der künftigen Entwicklung und Organisation der Forschungsarbeit und ihrer Ver bindung zu Ausbildung und Erziehung zu beraten. Die Verbindung der Tätigkeit in Ausbildung und Erziehung mit eigener schöpferischer Forschungsarbeit oder kürz das „Prinzip der Einheit von Lehre und Forschung“ kann im Hochschul wesen auf eine lange und erfolgreiche Entv/icklung zurückblicken. Es v ar und ist daher auch ein Grundanliegen der Hochschulpolitik von Partei und Regierung, diese gute Praxis an den alten und jungen Hochschulen des ersten deutschen Arbeiter-und-Bauern-Staates fort zuführen und mit neuem Inhalt zu erfüllen. Die Partei stellte dem Hochschulwesen im Zusammenhang mit dem Aufbau eines einheitlichen sozialistischen Bildungssystems als Hauptaufgabe, eine hohe Effektivität in der Ausbildung und Erzie hung hochqualifizierter sozialistischer Kader zu gewährleisten, zu gleich eine hohe Effektivität in der Forschung zu erreichen und das Gesetz der Ökonomie der Zeit bewußt auszunutzen. Selbstverständlich reichen die althergebrachten Formen der wis senschaftlichen Arbeit nicht mehr aus, um diesen umfassenden Auf trag zu erfüllen. Die heutige Entwicklungsstufe der Wissenschaft er fordert zur erfolgreichen Bearbeitung von Forschungsthemen um fangreiche Kollektive, denen Fachleute häufig sehr verschiedenartiger Disziplinen angehören. Die Forderungen nach hoher Effektivität, nach Schaffung eines Vorlaufes für die strukturbestimmenden Zweige unserer Volkswirtschaft und nach einer raschen Umsetzung der Er gebnisse lassen sich nur erfüllen, wenn die subjektive I. Forschungskonferenz der TH - Diskussionsbeiträge Dipl.-Ing. Pohlisch, Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen, Leiter des Sektors Forschung: Schrittmacher zu sein, das verpflichtet Die Technische Hochschule Karl- Marx-Stadt hat in vielen Fragen der Entwicklung der Hochschulforschung als Schrittmacher gewirkt. Ich möchte beispielsweise daran erinnern, daß an den Instituten Nachweisbücher für die Auslastung von Geräten geführt werden. Man kann sagen, daß es sich hier um eine Art Haushaltbücher han delt. Wir meinen, daß auch die an deren Universitäten und Hochschulen gerade aus diesem Beispiel Lehren ziehen sollten, da die Tatsache nicht zu leugnen ist, daß die wissenschaft liche Tätigkeit immer größere finan zielle Mittel erfordert und die Aus gaben, die unser Staat für die For schungsarbeit an den Hochschulen leistet, uns verpflichten, für eine ratio nelle, effektive Verwendung der hier für eingesetzten Mittel zu sorgen. Schrittmacher zu sein, verpflichtet. Es ist die Aufgabe, diesen Ruf der Hochschule weiterhin hochzuhalten und neue Leistungen auch auf dem Gebiet der Entwicklung der For schungstätigkeit zu vollbringen. Wir begrüßen den Vorschlag, der heute unterbreitet worden ist, daranzu gehen, ein geschlossenes System der ökonomische Stimulierung der Hochschulforschung auf allen Gebie ten zu schaffen. Wir glauben schon heute sagen zu können daß ein sol ches geschlossenes System der öko nomischen Stimulierung der Hoch schulforschung dazu führen wird, die Erhöhung der Effektivität der wissen schaftlichen Arbeit noch besser zu ermöglichen, die Entwicklungszeiten zu verkürzen und die Herbeiführung echter Partnerschaftsbeziehungen, auch auf dem Gebiet der Grundlagen forschung, die Anforderungen an die Bewertung und Kontrolle der Lei stungen steigern wird. Wir sehen in diesem Vorschlag eine logische Er kenntnis aus dem bisherigen Ent wicklungsweg, den Sie in Ihrer Hoch schulforschung gegangen sind, in enger Zusammenarbeit mit der Indu strie hohe wissenschaftliche Leistun gen zu erzielen. Wir müssen erreichen, daß unsere Industrie bereit ist, als Auftraggeber für die Grundlagenforschung aufzu treten und auch die Finanzierung die ser Grundlagenforschungsleistungen zu übernehmen. Ich kann Ihnen ver sichern, daß das Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen den Vorschlag, den Sie unterbreitet haben, sehr sorgfältig prüfen wird. Wir machen den Vorschlag, daß Sie an Ihrer Hochschule diese Ausdeh nung der ökonomischen Stimulie rung der Hochschulforschung damit vorbereiten, indem Sie beginnen zu analysieren, welche Leistungen, die Sie in den Plänen der Forschung führen, dafür geeignet sind, in die Vertragsbindung mit der Industrie übernommen zu werden. Daß Sie zweitens darangehen zu analysieren, welchen finanziellen Aufwand diese Grundlagenforschung in ihrer Ge samtheit mit sich bringt, und daß Sie auch konkrete Vorschläge dafür ausarbeiten, welchen Gewinn solche Grundlagenforschungsleistungen zur echten Stimulierung der wissen schaftlichen Tätigkeit bringen soll. Sicher wird es dadurch möglich sein, nach einer entsprechenden Vorberei tung auch dafür zu sorgen, daß man in dieser Weise bereits im nächsten Jahr an Ihrer Hochschule ein Erprobungsbeispiel dieses Systems schaffen kann. Die Vertreter der Industrie brach ten zum Ausdruck, daß die Bereit schaft unserer Industriezweige dafür besteht, die Aufgabe zu übernehmen, als Auftraggeber in den Grundlagen forschungen zu wirken. Ich denke, daß die Entwicklung der Kooperationsketten in der wissen schaftlichen Tätigkeit, angefangen von der Grundlagenforschung, auch die Bemühungen der Hochschulleitung und die Bemühungen aller Wissen schaftler Ihrer Hochschule um die Herausbildung abrechenbarer wissen schaftlicher Leistungen unterstützt. Es ist natürlich zu erwarten, daß kein Industriezweig Geld aufwenden wird, um nur formulierte Aufgabenkom plexe zu bezahlen, hinter denen nicht konkrete, terminisierte und in ihren Zielstellungen eindeutig bestimmte wissenschaftliche Leistungen stehen. Wir sind sicher einer Meinung, daß die Formulierung von Aufgabenkom plexen nichts nützt, sondern erst die koordinierten Handlungen in der Durchführung konkreter Leistungen uns allen den Erfolg bringen, den wir als Forderung an die Wissenschaft, die sich mehr und mehr zur unmittel baren Produktivkraft entwickelt, stel len müssen. Es ist auf dieser Konferenz viel über die elektronische Datenverar beitung gesprochen worden. Der Stu dent Gerhard Göppinger hat darge legt, wie ein Kollektiv darangegangen ist, den Produktionsplan eines Be triebes so zu optimieren, daß gleich mäßige Gewinnbildungen eintreten. Wir meinen, daß in einer derartigen Weise auch Überlegungen und Arbei ten notwendig sind, die dazu führen, das eine Optimierung der wissen schaftlichen Forschungsarbeiten an unseren Instituten eintritt. Die Anwendung der elektronischen Datenverarbeitung kann nicht auf der Sphäre der Produktionsbetriebe be schränkt bleiben. Sie muß ihre Anwendung auch im Bereich der wissenschaftlichen Arbeit selbst fin den. Auch daraus erwächst die Kon sequenz, daß wir den Studenten und darüber hinaus dem wissen schaftlichen Nachwuchs und allen Wissenschaftlern die Methoden der elektronischen Datenverarbeitung näherbringen und dazu auch die ent sprechenden Maßnahmen durchführen müssen. Ge- kann Wir weit über für sich allein nicht existieren, benötigen Verbindungen, die über die Fakultät und auch die Hochschule hinausgehen. Bei der Konzipierung des Aufbaus der Fakultät für Elektrotechnik ha ben wir Lehre und Forschung von Anfang an als Einheit betrachtet. Hierzu gibt es einige Gesichtspunkte. Zunächst einmal wurde Wert dar auf gelegt, Forschung und Ausbil dung beim Kapazitätsaufbau „zuam- menzuziehen. Die Forschungsgebiete gen unserer Fakultät auf diese biete ausgerichtet. Prof. Dr.-Ing. Woschni, Dekan der III. Fakultät: wurden entsprechend den Lehrgebie ten zugeordnet. Ein Beispiel dafür ist die Datenverarbeitung oder bes ser noch Informationsverarbeitung. Wir haben uns hier auf gewisse Teilgebiete beschränkt und von An fang an Lehre und Forschung koor diniert. Wir haben ganze Abteilun- Wir müssen insbesondere die Indu strie einbeziehen und haben das auf vertraglicher Basis verwirklicht. Durch diese Vereinigung der Indu strie und der Hochschulforschung soll auf dem Lehrgebiet mehr er reicht werden. Die Studenten müssen die Probleme, die es in wissenschaft licher Hinsicht gibt und die mit ihrem Arbeitsgebiet Zusammenhän gen, erkennen. Das heißt, daß wir sie lehren müssen, die Probleme zu erkennen. Hierbei stellt die Einbe ziehung der Studenten in die For schungsarbeit den entscheidenden Schlüssel dar. Ein dritter Gesichtspunkt st die Ferw aunaualg aez vzuageio-a-au1g: In diesem Zusammenhang ist eine ständige Abstimmung zwischen den Vertragspartnern und eine ständige Koordinierung wichtig. Wir haben das so gelöst, daß wir gemeinsame Kolloquien durchführen und dabei die Ergebnisse gegenseitig austau schen und Anregungen empfangen. In diese gemeinsamen Kolloquien beziehen wir auch Studenten ein, so daß sie merken, daß Forschungs ergebnisse und auch die Aufgaben stellungen nicht vom Himmel fallen. Sie erkennen dabei, daß auch die Aufgabenstellung für die Forschung mit zum Arbeitsgebiet eines Diplom ingenieurs in der Industrie gehört und nicht als Anleitung „von oben“ zu erwarten ist. Ein vierter Punkt bezieht sich auf die Auswirkung der Forschungs arbeit auf die Ausbildung. Wichtig ist die möglichst frühzeitige Einbe ziehung der Studenten in die For schung. Wir haben Studenten in einigen Fachrichtungen im 1., 2., 3. oder 4 .Semester, und wir müssen uns bemühen, diese Studenten be reits einzubeziehen; einmal, weil wir es von der Ausbildung her für richtig halten, zum anderen, weil wir die Kapazität nutzen wollen. Wir haben gewisse' Enfahrumgen z. B. mit einer • Aufbau eines Modellrechners ge macht. Hier lernen die Studenten schon sehr frühzeitig die Probleme der Forschungsarbeit kennen. Ein fünfter Punkt schließlich be trifft die direkte Mitwirkung der Industrie bei der Lösung von Aus ¬ bildungsfragen. Wir wärtig dabei, unsere sind gegen- Studienpläne gemeinsam die Probleme regelmäßig Kolloquien durch, ir auch Probleme stellen und gemein same Lösungswege suchen. Zu diesen Kolloquien haben wir erfreulicher- weise stets Industrievertreter zu Gast, oder auch Studenten der hö heren Semester, die aus unserem gemeinsamen Ringen um die Pro bleme und um deren Lösungsmög- lichkeiten lernen. Ein zweiter Gesichtspunkt ist die sozialistische Gemeinschaftsarbeit. Die Arbeit einer Forschungsgruppe Lehrkörper, Studenten und Industrie lösen und Berufsbilder der Industrie zur Kenntnis zu bringen, um damit die Grundlage für eine entsprechende Diskussion zu schaffen. Weiter sind wir dabei, uns zu überlegen, inwie weit man bei der Durchführung des Spezialstudiums, als dem letzten Studienabschnitt, die Industrie mit einbeziehen kann. Wir können dabei feststellen, daß die Industrie das ebenfalls als sehr günstig betrachtet. Umgekehrt wollen wir der Indu strie in bezug auf die Weiterbildung ihrer Kader helfen und das post graduale Studium weiter ausbauen, auch wiederum unter Einbeziehung der Forschungsergebnisse. Dabei sollten gerade beim postgradualen Studium, genauso wie bei den Vor lesungen im Spezialstudium, Pro blemvorlesungen gehalten werden, die nicht unbedingt ein Konzept für die Lösung beinhalten müssen. Wir führen in unserem äbitut Interessiertheit an einem bestimmten Forschungsgegenstand und das Einfügen in die vorrangigen Aufgaben unserer Gesellschaft in Ein klang stehen. Darüber hinaus gilt es, die ständig wachsenden mate riellen Aufwendungen für Forschungsvorhaben so rationell wie möglich zu nutzen und die Grundsätze des neuen ökonomischen Systems auch auf den Bereich der Forschung zu übertragen. Unter Berücksichtigung dieser allgemeinen Forderungen und Ent wicklungstendenzen hat die Forschung an den Hochschulen im gegen wärtigen Stadium des Aufbaus des Sozialismus und der wissenschaft lich-technischen Revolution in der DDR weiterhin eine erhöhte Be deutung. Dabei sind insbesondere die folgenden drei Aspekte zu be rücksichtigen: Enge Kooperation mit der Industrie Das Hochschulwesen liefert einen wesentlichen, vielleicht den breitesten und anteilmäßig stärksten Beitrag zum Vorlaufpotential der DDR im Bereich der wissenschaftlich-technischen Grundlagen forschung. Wir sind der Auffassung, daß diese Kapazität im Hinblick auf die weitere Sicherung des wissenschaftlich-technischen Vorlaufes unbedingt beibehalten und verstärkt werden muß. Dabei ist not wendig, die von früher übernommene Zersplitterung der Hochschul forschung in allzu viele Einzelthemen mit ungenügender Bearbeiter zahl zu überwinden und die Forschung der einzelnen Hochschulen auf wenige, den strukturbestimmenden Schwerpunkten der Wirt schaft angepaßte Themenkomplexe zu konzentrieren. Zwischen den Hochschulen ist — in engster Verbindung mit den entsprechenden Maßnahmen in der Lehre — eine auf lange Sicht be rechnete Profilierung der Forschungsgebiete vorzunehmen, die durch bindende Entscheidungen der übergeordneten Organe fixiert werden muß. Mit de r Industrie ist die praxisnahe Ausrichtung der Themen- komplexe durch langfristige Kooperationsvereinbarungen abzu sichern, wobei jährlich eine Spezifikation der zu lösenden Aufgaben und eine kritische Verteidigung der Ergebnisse vorgenommen wer den müssen. Prof. Goerlich, Direktor für Wissenschaft im VEB Carl Zeiss, Jena: Noch engere Zusammenarbeit zwischen Zeiss-Werken und TH Zwischen der Technischen Hoch schule Karl-Marx-Stadt und dem VEB Carl Zeiss Jena haben sich in den letzten Jahren, ständig wachsend, immer engere Kontakte auf dem Gebiet der Kooperation von Forschungsarbeiten herausgebildet. Diese Tatsache folgt zwangsläufig daraus, daß das Tempo und die Fort schritte in der Wissenschaft im Zeit alter der wissenschaftlich-technischen Revolution durch einen hohen Grad an Kooperation der geistigen Arbeit gekennzeichnet sind. Im VEB Carl Zeiss Jena wurden in den Wochen vor den VII. Parteitag der SED die Grundzüge der Prognose für den wissenschaftlichen Gerätebau erarbeitet. Diese Prognose, die es jetzt in die Praxis umzusetzen gilt, beinhaltet die Anwendung und Nutzung der Entwicklungstendenzen der Naturwissenschaften im wissen- schaftlichen Gerätebau. Sie zeigt uns die enscheidende Bedeutung des wissenschaftlichen Gerätebaus für das Wachstumstempo der struktur bestimmenden Bereiche der Volks wirtschaft der DDR, wie Chemie, Elektrotechnik-Elektronik, Maschi- nenbau, BMSR-Technik und Daten verarbeitung. Die rasche Entwicklung industri eller Geräte und Einrichtungen im Rahmen der technischen Revolution hat im internationalen Maßstab da zu geführt, eine industriell gezielte Grundlagenforschung zu betreiben, die das Reservoir von naturwissen schaftlichen und technischen Er kenntnissen in ungeheurem Maße verstärkt hat und in immer kürzeren Zeitabständen ihre Ergebnisse der in dustriellen Nutzung zuführt. Das heißt, auch die Grundlagenforschung wird in immer stärkerem Maße auf ihren ökonomischen Nutzeffekt aus gerichtet. Unsere Vorstellungen über die wei tere engere Zusammenarbeit resul tieren aus den Beschlüssen des VII. Parteitages und den bisher besteh enden Beziehungen zur Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt. Die Vorbereitung und der Ab- schluß einer Koordinierungsverein barung sowie die Bildung einer Ar beitsgemeinschaft „W issenschaf tlicher Gerätebau“ als eine höhere, inte grierte Form der Zusammenarbeit zwischen der TH Karl-Marx-Stadt und dem VEB Carl Zeiss Jenasollte diese neue Phase der Kooperation der geistigen Arbeit einleiten. Dabei sehen wir eine zukünftige Zusam menarbeit in zwei Richtungen: 1. In einer weitreichenden, gezielten technischen Grundlagenforschung unter Einbeziehung aller jeweils gegebenen technischen und natur wissenschaftlichen Möglichkeiten. Lin der Lösung spezieller wissen schaftlicher Aufgaben im Rahmen des unmittelbaren konstruktiven Vorlaufes, wie sie schon angebahnt ist. In einer näheren Erläuterung der konkreten Schwerpunkte, auf denen die Zusammenarbeit besonders wichtig sei, ging Prof. Goerlich u. a. auch auf die elektronische Datenver arbeitung und ihre Anwendung ein: Welche Aufgaben ergeben sich für Forschung und Lehre aus der Not wendigkeit der Rationalisierung der technischen Produktionsvorbereitung durch den Einsatz von elektronischen Datenverarbeitungsanlagen? In ent scheidendem Maße wird die rasche Entwicklung des wissenschaftlichen Fortsdiritts durch eine zunehmende leistungsfähige technische Produk tionsvorbereitung bestimmt, wobei der Einsatz elektronischer Datenver arbeitungsanlagen künftig das be stimmte Rationalisierungs- und Ar beitsmittel im Bereich der tech nischen Produktionsvorbereitung darstellen wird. (Fortsetzung auf Seite 3) Studenten frühzeitig einbeziehen Die Hochschulforschung ist von hervorragender Bedeutung für die Ausbildung und Erziehung hochqualifizierter sozialistischer Fach kader. Durch frühzeitige Einbeziehung der Studenten in die For schungsarbeit sozialistischer Kollektive ist es am besten möglich, die künftigen Wissenschaftler und Ingenieure zuschöpferischen Menschen zu erziehen, die ein fundiertes und spezialisiertes Fachwissen mit der Bereitschaft und Einstellung zur echten sozialistischen Gemein schaftsarbeit vereinen. Nur wenn das Finden einer gemeinsamen Sprache mit Kollegen anderer Disziplinen und die Einsicht zur Ein ordnung der individuellen Fachthematik in eine umfassendere Auf gabenstellung bereits an der Hochschule geübt werden, darf erwartet werden, daß die künftigen Absolventen bereits mit der richtigen Haltung zur modernen Forschungsmethodik in die Praxis ein treten. Lehre und Forschung — untrennbare Einheit Schließlich ist die eigene wissenschaftliche Arbeit aber auch wichtig für den Hochschullehrer selbst. Wenn heute festgestellt wird, daß sich das Wissen in den einzelnen Gebieten im Laufe von nur zehn Jahren verdoppelt, außerdem ständig neue Teil- und Grenzgebiete eine besonders stürmische Entwicklung durchlaufen, so ergibt sich daraus zwangsläufig: Ein guter Hochschullehrer kann auf die Dauer nur derjenige sein, der dem stürmischen Wachstum seines Wissens gebietes folgt und durch eigene schöpferische Beiträge an der For schung aktiv teilnimmt. (Fortsetzung auf Seite 3) E Gerhard Göppinger, E FDJ-Gruppe 64/3, = Karl-Marx-Stipendiat: | Erste Erfolge in der । wissenschaftlich- | produktiven I Tätigkeit spürbar Die wissenschaftlich-produktive Tä- = tigkeit der Studenten dient der Be- = schleunigung des Prozesses der An- = eignung von anwendungsbereitem s Wissen und dem Erwerb von Fähig- = keiten und Fertigkeiten zur selbstän- H digen, schöpferischen Arbeit. Sie be- = reitet die Studenten auf ihre Auf- E gaben als Führungskräfte der sozia- = listischen Gesellschaft vor. Sie ent- = wickelt sozialistische Charakter- E eigenschaften bei der sozialistischen Gemeinschaftsarbeit und erzieht zu festem Klassenstandpunkt. Deshalb ist die Förderung der wissenschaftlich-produktiven Tätig keit eine Aufgabe, deren Lösung es einfach nicht zuläßt, nur Worte zu machen. Sicher ist es schwierig, erste Schritte zu gehen, aber ich bin der Ansicht, daß die Beschlüsse und Vorschläge der gemeinsamen Sitzung des Senats und der HSGL der FDJ im März dieses Jahres eine sehr gute Hilfe darstellen. Zum Beispiel ist es sinnvoll, schon während des Grundlagenstudiums Formen der wissenschaftlichen Tä tigkeit der Studenten zu schaffen, die ein schöpferisches Aneignen des Lehrstoffes garantieren und gleich zeitig durch eine bestimmte Praxis verbundenheit dem Studenten den Nutzen seiner Tätigkeit bereits wäh rend des Studiums zeigen. Diese Form kann schon der Ab schluß des Fremdsprachenstudiums durch eine Übersetzung sein, die ein Thema aus der Fachrichtung des Studenten zum Inhalt hat. Auch der Vorschlag, die bei uns erworbenen gesellschaftswissenschaftlichen Kenntnisse als FDJ-Zirkelleiter an Oberschulen anzuwenden, sollte in diesem Sinne mehr beachtet werden. Nach Absolvierung des Grund lagenstudiums ist es möglich, daß die Studenten auch in die Forschung einbezogen werden können. Wie wird bei uns am Mathematischen In stitut jetzt ein solches Problem an gepackt? Vor dem VEB Schaltgerätewerk Auerbach steht die Aufgabe, die Pro duktion so zu gestalten, daß der Jahresgewinn gleichmäßig in den einzelnen Monaten erwirtschaftet wird. Es handelt sich also um eine Aufgabe, die für uns Studenten auch ökonomisch interessant ist. Bisher wurden dazu einige Optimierungs modelle aufgestellt, die sich in der Zielfunktion unterscheiden. Aufgabe eines Kollektiv^ von 3 Studenten ist es nun, dieses Problem zu lösen und ein Programm für den Rechenauto maten vorzulegen. Aus meiner Se minargruppe haben sich dazu bereits 10 Freunde gemeldet. Die Arbeit wird im Kollektiv gelöst, hat aber auch abgetrennte Einzelaufgaben. Neben dem volkswirtschaftlichen Nutzen liefert diese Arbeit aber auch uns selbst eine Vorstellung von un serem späteren Aufgabengebiet. Und sie hat noch einen weiteren Vorzug. Mit der Lösung dieser Aufgabe er halten die Beteiligten ihr Diplom eher und, da sie im Rahmen der Vertragsforschung bearbeitet wird, winkt in diesem Fall auch ein mate rieller Anreiz. Außer diesen drei Studenten, die die erste derartige Studiengruppe bilden, werden noch weitere Freunde meiner Seminar gruppe Gelegenheit haben, das Stu dium vorzeitig abzuschließen; denn die vorhin beschriebene ist die erste Aufgabe dieser Art. Ihr werden wei tere folgen.
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