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Dresdner Journal : 06.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189012060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18901206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18901206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-12
- Tag 1890-12-06
-
Monat
1890-12
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Journal : 06.12.1890
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18ttv O 283 Sonnabend, den 6. Dezember, abends AkMerMmml Lunst und Wissenschaft. durchschnitten, wie fröhliche, genießende Menschen Gärten und Promenaden füllten, hin- und her 27 .Liebster Gemahl! weilen? schrieb; tändelnd sich der schönen Natur freuten, oder da und dort träumend und rauchend in Hängematten Besiegter Ehrgeiz. Erzählung von Woldemar Urban. (Fsrtletzung.) IX. Der Arzt warnt mich auf daS Bestimmteste, jetzt das hiesige Klima mit dem kälteren Nordklima zu vertauschen und stellt mir die ernstesten Nachteile für meine Gesundheit in Aussicht. Kann ich nicht noch hier bleiben, bis dort schöneres Wetter wird? Bitte, schreibe mir Deine Gründe. Wenn unbedingt nötig, komme ich trotz alledem. Ganz Deine Fanny, Gräfin Florin. Nizza, den 5». April 18» . Gräfin Fanny dachte natürlich gar nicht daran, eher abzurcisen, als cS ihr paßte und keinesfalls vor Ende der Saison, aber sie liebte solche kleine diplomatische Winkelzüge. Ihnen verdankte sie die größten Er folge im Leben. Eine kleine Verleumdung des Grafen Florin dem Grafen Krona» gegenüber hatte sie zur Excellenz gemacht, eine scheinbare Nachgiebigkeit, die »««nxvpret»: fftr Drszäe» 4 X. KO ps., ba» äc» Xiüsvrl. nettol- L dt ; Lu»»«rb»Id äs» äsut»ck«Q Ksicb« kitt ko,h- u»ä StempslruseblLg divru. Norsluv Auwmsra: 10 kk. tlu^tlllälxnnruxsdairre»« pür äew «iuer ««»pultsvvv dleiuvr kobritt 40 kk. Dvivr äiv 2«ils KO kk. ösi ^bvllsu - uuä XiFsrasLtt entipr. Xufscbl»^. Lrsekslnsot mit ^u»uLtu»v äer 8oim- u. ksiertL^e »bsaä». pvrviprvob-XLscbluosr Ur. 1LVL. fahrtSgesellschaft, welche beide eine über die kommer ziellen Verkehrszwecke hinausgehende Bedeutung für Oesterreichs internationale und maritime Stellung im Frieden und im Kriege haben. Wir gedenken ferner der Absicht, die Weckung einer lebhaften industriellen Thätigkeit in der ersten Handelsstadt des Reiches, in Triest, durch Begünstigungen bei Steuern und Ge bühren und in anderer Weise anzubahnen. Endlich aber müssen wir die Förderung des Wiederaufblühens der Hauptstadt Wien durch die Verlegung der Ver zehrungssteuerlinie, die Erleichterung der kommunalen Lasten und den Bau einer Stadtbahn hervorheben. Alle diese großartigen nnd gewiß äußerst wohlthätig und belebend wirkenden Schöpfungen bedürfen aber große Geldmittel, welche bei dem fortdauernden Gleich gewichte im Staatshaushalte wenigstens teilweise den laufenden Einnahmen entnommen werden sollen. Dazu ist aber notwendig, daß das Budget in anderer Rich tung wieder entlastet werde. Um dies Ziel zu er reichen, hat auch Hr. v. Tunajewski heute den rich tigen Weg nicht nur vorgezeichnet, sondern auch schon eingeschlagen. Er hat, statt mehr als 6 Millionen Überschuß auszuweisen, 4 Millionen zur Schulden tilgung bestimmt. Bekanntlich besteht seit dem Aus gleiche von 1867 die im Gesetze begründete Gepflogen heit, daß der Erlös ans der Tilgungsrente als Be- deckuugspostcn eingestellt wird. Wir wollen hier nicht untersuchen, ob dies vom finanziell technischen Stand punkte richtig ist, die Thatsache besteht einmal seit mehr als zwanzig Jahren. In schlagender Weise hat nun heute der Hr Finanzminister dargelegt, um wie viel sich die Staatsschuld in zwanzig Jahren vergrößern und welche Zinsenlast daraus erwachsen würde, falls jedes Jahr die ganze für Tilgungszwecke erforderliche Summe durch Emission von TilgnngSrente aufgebracht würde. Man muß daher den ersten Schritt, welchen Hr. v. Tunajewski jetzt in richtigem Bewußtsein der Bedeutung desselben gethan hat, mit Freuden be grüßen. Wenn es neben dieser Entlastung im Etat der Staatsschuld auch noch zulässig sein wird, die außer ordentlichen Auslagen, über welche der Herr Finanz- ministcr gleichfalls zahlreiche Angaben gemacht hat, für welche man ihm nur danken kann, einzuschränken, dann wird es hoffentlich in der Zukunft keiner so ge waltigen Anstrengungen bedürfen, als in den letzten zwölf Jahren notwendig waren, um endlich vollstän dige Ordnung im Staatshaushalt zu schaffen. Be rechtigt doch sowohl der erwähnte Rechnungsabschluß, welcher Kassenbestände in der Höhe von 143 Millionen auSmeist, die es der Finanzvcrwaltung wiederholt ge stattet haben, dem legitimen Handel mit stattlichen Summen unter die Arme zu greifen, als auch der heute veröffentlichte Steuerausweis, sowie die Mit teilung, daß die Staatsbahnen trotz der herabgesetzten Personentarife um 3,8 Millionen mehr eingenommen haben als 1889, zu den schönsten Erwartungen. Diese gehen dahin, daß die naturgemäße Steigerung der Einnahmen durch den zunehmenden Volkswohlstand nnd die intensivere Wirtschaft, im Vereine mit Ver meidung eines fortwährenden Anwachsens der Staats schuld, der Finanzgebarung des Staates jene Festig keit verleihen werden, um an die Lösung der höchsten finanzpolitischen Aufgabe zu gehen, an die Regelung der Valuta. Beseelt von diesem leitenden Gedanken, kann Hr. I)r v. DunajewSki heute nach zehnjähriger Thätigkeit mit Befriedigung auf die Erfolge zurück blicken, die er erzielt und durch die er den Völkern Österreichs die Überzeugung eingeflößt hat, daß die Finanzvcrwaltung in gute» Händen rnht. So unangenehm und hartnäckig der Winter in diesem Jahre in einem großen Teile von Nordeuropa aus getreten war, so sonnig und warm gestaltete er sich an der Riviera. Besonders war es Nizza, die liebliche Blumenstadt, wo die elegante Welt aus allen Teilen Europas zusammenströmtc; seit einer Reihe von Jahren war die Saison, der Karneval mit all' dem glänzen den Gefolge von abwechselungsrcichen, lustigen Fest lichkeiten nicht so glatt und schön, so allseitig befriedi gend verlaufen, wie in diesem Jahre. Je mehr „draußen'' der Winter stürmte und wütete, umsomehr war man in Nizza aufgelegt, sich in den Strudel der Blumenkorsos, der Regatten, der Picknicks nnd Aus flüge nach allen Seiten der prächtig gelegenen Stadt zu stürzen Selbstverständlich hatte die junge, lebens lustige Frau Gräfin Florin, frühere Frau v. Trebnitz, gar keinen Grund, sich all' dieser Herrlichkeiten zu enthalten. Wenn sie auch krankheitshalber von zu Hause beurlaubt war, so wußte man ja doch allseitig, daß das nicht buchstäblich zu nehmen war; in der That war sie infolge des unheimlichen Verhältnisses abgereist, das sich zwischen ihr, ihrem Mann und Herrn O'Ft-nnor entwickelt hatte. Hr. OFönnor halte, dreist wie er nun einmal war, eine gewisse Rivalität zwischen sich und Lagesgtschichte. * Berlin, 5. Dezember. Se. Majestät der Kaiser begab sich heute morgen mittelst Sonderzuges nach der "Y 'S - Mai M. ' loco w M. i Juni vtt'lu» , pe' 4b,KO eigend. ;emb r vt. M il Mai teste». Sr. Excellenz prätendiert, hatte es sogar gewagt, ihr den Hof in einer Meise zu machen, die ihn eigentlich vor die Revolvermündung ihres Gatten hätte bringen müssen. Aber Gräfin Fanny haßte solche Skandale, sie hielt cs für lächerlich, dergleichen Allotria der Welt zum Besten zu geben. So lebensfroh und genußsüchtig Gräfin Fanny auch immer sein mochte, so war sie in gewisser Beziehung doch eine verständige, trockene und nüchterne Frau; sie war viel zu klug, um leidenschaftlich und rücksichtslos gegen ihr eigenes Wohl auf eine Katastrophe zuzutreiben, die sie viel lieber in einem Roman las, als selbst durchlebte. Es fiel ihr gar nicht ein, alle ihre schönen Errungenschaften eines Hru O'Fennor wegen, eines von irgendwo herge laufenen Abenteurers wegen in Frage zu stellen. WaS wollte denn überhaupt der Mann von ihr? Was sollten seine erschrecklichen Lamentationen über ihre Wiederverheiratung? Er könne nicht leben ohne sie, hatte er mit fürchterlichem Pathos gesagt. Was sollte daraus folgen? Gewiß, sie hatte ihn einige Male empfangen, vielleicht auch manchmal dies und jenes gesprochen, und sich nach Art der Frauen betragen, die ja dem augenblicklichen seelischen Zustand, der „Situation" überhaupt gern nachgeben. Aber das waren alles wesenlose, ganz und gar bedeutungslose — Situationssünden gewesen, die keinerlei Folge, keinerlei Schatten hatten. Ein so amüsanter, geist reicher, hübscher Eourmachcr auch Hr. O'Fcnnor frü her gewesen war, jetzt war Gräfin Fanny seiner über drüssig, sie wollte und durfte nichts mehr von ihm wissen. Hatte er sich doch sogar erdreistet, ihr nach Nizza zu folgen. Dreimal hatte er sie schon zu be suchen versucht und dreimal hatte sie ihn abgewiesen Für die GefamUettung verantwortlich: Hofrat Otto Banck, Professor der Lttteratur» und Kunstgeschichte. sich — der Philosophie vom Nichts aufopfernd Hingaben! Und das alles sollte sie verlassen, um an der Seite eines bleichen, abgearbciteten ManneS in einem rauchigen, nebligen Häusermeer sich zu lang- Sie ließ sich Papier und Tinte bringen und uchter M, Notiz, nüche KL silcher b bis netto, »scher M., , neu imai- - M. Koch- d bi« ohnen n pro l pro b M, pro sischer er — russt- r 21k netto M., ) bi st pr. nette- Raps- ' M., m No "M., WM., ck rot 'N Ko. rächen lester- " M., mund- ' M., ? Sack 30,' 0 0 M., zutter- m «o. n M., "<> Ko. tt, Pr Xi M. 0 M. nun : starrte! Wie? War sie deshalb eine reiche und angesehene Dame geworden, um knechtisch unter die lächerlichen Unterstellungen ihrer Mitmenschen gelangt zu sein? Weil Hr. O'Fönnor dort ab gereist und in Nizza eingetroffen war — denn zweifellos war dies die Veranlassung des Briefes ihres Mannes — sollte sie verzichten, wo sic gerade im Zuge des Genießcns war? Lächerlich! Sie hatte in ihrem Leben nie verzichtet, sic war überhaupt nicht zum Verzichten, sie war zum Genießen da. Auch die etwas barsche Kürze des Schreibens war ihr unan genehm ausgefallen. Zwar war sie daran seitens ihres Mannes gewöhnt worden. Der kurze Licbesrausch, der ihrer Verheiratung voranging, war nur zu bald verflogen, die Flitterwochen waren eigentlich nur Flittcrtage, oder noch richtiger Flitterstunden gewesen Ihre Neigungen und Charaktereigenschaften hatte die beiden Gatten nicht entfremdet — sie hatten sich nie nahe gestanden, sondern stets auseinandergehalten, das Hcrz hatte nie zum Herzen gesprochen; aber — nach Gräfin Fanny — war das auch garnicht nötig. Ihre Ehe war eben so auch gut, ebensogut wie tau send andere sogenannte Vernunftchen. Wenn sie nur in ihrem behaglichen Lebensgenuß nicht gestört wurde; alles andere war aleichgiltig. A er das war hier eben der Fall, und deshalb war sie ei.ipört. Sie saß auf dem Balkon der hübschen, direkt am und ihrem Personal streng anbefohlcn, diesen Herrn Meer gelegenen Villa Bellavista nnd sah ziemlich niemals vorzulassen. trübe über die blaulcuchtende, zartgewellte Meeres- Nun kam noch der Bries ihres Mannes dazn, der fläche, über die hellgrünen Uferpromenaden, über die sie nach Hause rief, mitten ans dem schönsten, zierlichen Garten- und Villenanlagen ihrer Umgebung, heitersten Lebensgenuß nach dem kalten farblosen sah, wie die weißen Segelboote schäumend die Flut Norden, der noch unter Winternebeln und Eis durchschnitten, wie fröhliche, genießende Menschen Xowwi»»iouür ü«» Oresäner ^ouruLl«; SEdorss l.«ip»ix L»»«l Lr«»>»u ». M.r //aa»e»>«ee»n c« 1'vAirr, KorUo Vi«o U»wk»rU- l^tprjs-krivbtart N. Nüacdtll: Kort» LoLltou knmlttatt *. N «ö Oo.; KorUa: , Lrv,I»a: K«>Lov«r: c. «/ LareL ck Co. Kcransxeder: Xüoibl. Lrpeäitioo 6e» Vresäver ^ourv»1». Oreiäoo, 2villKer»tr. 20. korv»xr»cb-Auieblu»»! dir. 1LVK. die Besserung der österreichischen Staatsfinanzen als eine dauernde zn betrachten und daß die Zeit der Fehlbeträge im StaatshauShaltsentwurfe iu Österreich vorüber ist. Schon seit dem Jahre 1888 ist Österreich in der Lage, seine staatlichen Ausgaben ohne In anspruchnahme des Staatskiedits zu decken. Das Jahr 1889 hatte bereits einen Überschuß zu verzeichnen, in dem Fmanzgesctze des folgenden Jahres erhöhte sich derselbe auf 2tz Mill Gulden und der Überschuß für das nächste Jahr stellt sich nach den von dem Finanz minister v. Tunajewski im Abgeordnetenhaus? gegebenen Erläuterungen in Wirklichkeit auf beinahe 6 AO 000 Gulden. Das halbamtliche Wiener „Fremdenblatt" be gleitet heute diesen erfreulichen Fortschritt in der Besserung der österreichischen Staatsfinanzen mit der nachstehenden Auslassung: Das Budget für 1891, welches der Finanzminister Or. Ritter v. -Tunajewski heute im Abgeordnetcnhause eingebracht und mit einer alle Seiten der Vorlage er schöpfend behandelnden Erläuterung begleitet hat, ent wirft von dem Staatshaushalt Österreichs ein Bild, welches geeignet ist, in allen Kreisen der Bevölkerung hohe Befriedigung hervorzurufen. Dasselbe weist bei einem rechnungsmäßig um 18,17 Millionen höheren Gesamterfordernis von 064,47 Millionen und einer um fast 17,94 Millionen erhöhten Gesamtbedeckung einen Überschuß von nahezu 2,29 Millionen auf, wel cher aber mit Rücksicht auf die Verwendung von 4 Millionen aus den laufenden Einnahmen zum Zwecke der Schuldentilgung sich eigentlich auf beinahe 6,29 Millionen und mithin um 4,09 Millionen günstiger stellt, als jener des lausenden Jahres. Hält man sich dabei gegenwärtig, daß nach Rechnungsabschluß für 1889 die Einnahmen dieses Jahres um rund 16,73 Millionen mehr betrugen als der Voranschlag und daß der Ausweis über die Steuererträgnisse in den ersten zehn Monaten von 1890 ein Mehr von 13,31 Millionen über den Voranschlag zeigt, so stehen wir vor einem in der Finanzgeschichte Österreichs seit lan gem nicht mehr vorgekommenen Ergebnisse. Damit ist aber auch jener Satz der Thronrede des Jahres 1879, welcher die „Deckung ches Abganges ohne Inanspruchnahme des Staatskredits und ohne Schädigung der Produktionskraft der Bevölkerung durch Vermehrung der Einnahmen" ankündigte, zur vollen Wahrheit geworden. Zehn Jahre harter Arbeit und schwerer Mühe hat es bedurft, bis es endlich gelang, den Fehlbetrag aus dem Budget zu bannen und das > letztere mit einem, wenn auch sehr bescheidenen Über ' schusse von 169 459 fl. abzuschließen Ter folgende Staatsvoranschlag hatte bereits ein Mehr der Eiu- ' nahmen mn 942 817 fl. auszuweijen und heute wird ; zum dritten Male ein Budget mit einem Überschüsse vorgelegt, welcher bereits 2,29 Mill, beträgt. Die so . heiß angestrebte und mit so vielen Opfern erkaufte Nichtamtlicher Teil. Telegraphische Wachrichten. Berlin, k. Dezember. (Tel. d. DreSdn.Journ) Lem Reichstage gingen drei Weißbücher zu. DaS erste enthält die für die Regelung der Verhält- nisse in Ostafrika maßgebenden Abmachungen nebst einer Denkschrift. Das zweite enthält 32 Akten stücke über die Ermordung der Deutschen in Witu; das dritte Buch eine anderweite Sammlung ost- afrikanischer Aktenstücke. Berlin, 6. Dezember. (Tel. d Tresdn Journ) Das Weißbuch über den Aufstand in Ostafrika enthält den Bericht deS Lieutenants Schmidt an den Reichskanzler, worin Emin Paschas Aktion bei Tabora mitgeteilt wird. Emin schlage »nicht gerade die Besetzung TaboraS, sondern der ltz Stunden yon dem arabischen Hauptquartier entfern ten früherenMissionöstationKissalaPullavor, diesich trefflichst dazu eigne Jedoch wurde die Besetzung augenblicklich noch nicht vollzogen, auch Emins Forderungen um Verstärkung und die gcwünschte Munition nicht erfüllt. Die beiden anderen Weiß büchcr enthalten im wesentlichen bereits Be- kanntes. Wien, 5. Dezember. (W. T. B.) Einer Mel- düng aus Deva (Siebenbürgen) zufolge wurden daselbst 2 leichtere Erdstöße in der Richtung nack Osten verspürt, die von einem dumpfen Getöse begleitet waren. Die „Pol. Eorr." meldet aus Belgrad, die Königin Natalie bade beute der Skuptschina ein Memoranrum, betreffend die Regelung ihrer Be- ziebnuaen ,nm König Alexander, zugcben lassen. Dresden, 6. Dezember. Der österreichische Staatsvoranschlag für 1891. Wie von unserem Wiener Mitarbeiter gestern bereits gemeldet, weist der österreichische Staatsvoi anschlag für das Jahr 1891 einen noch größeren Überschuß auf als der des Jahres 1890. Es geht hieraus hervor, daß Amtlicher Teil. Dresden, 6. Dezember. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, nachstehende Personal- Veränderungen in der Armee zu genehmigen und zwar: Die Ernennung des Oberstlieutenants und AbtheilungS - Vorstandes im Kriegs-Ministerium Ze- re n er, unter Stellung ü 1a ouite des 2. Feld- Artillerie - Regiment« Nr. 28, zum Direktor der ver einigten Artillerie-Werkstätten und Depots; die Ver setzung des Majors L I» suite des Fuß-Artillerie- Regiments Nr. 12 und Artillerie-Offiziers vom Platz in Dresden Hentschel, unter Ernennung zum Ab theilungS - Vorstand, in das Kriegs-Ministerium; die Ernennung des Majors im Fuß-Artillerie-Regimente Nr. 12 Paul, unter Stellung ü ia suite dieses Re giments, zum Artillerie-Offizier vom Platz in Dresden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Major » 1» suite des Fuß-Artillerie-Regi- mentS Nr. 12 und Unter-Direktor der Artillerie-Werk stätten Judenseind-Hülße das Ritterkreuz 1. Klasse vom Verdienst-Orden huldreichst zu verleihen. Dresden, 6. Dezember. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Bezirks-Feldwebel Kühn vom Bezirks-Kommando Annaberg das Albrechts kreuz huldreichst zu verleihen. Dresden, 1 Dezember. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Bergrath Constantin von Steindel zum Regierungsrath und 2. Vor standsmitglied? der Versicherungsanstalt sür das König reich Sachsen gemäß 8 47 des Jnvaliditäts- und Altersversicherungsgesetzes vom 22. Juni 1889 zn ernennen. Errungenschaft des hergestellten Gleichgewichtes im Staatshaushalte kann nunmehr wohl als eine dauernde betrachtet werden. Diese Hoffnung findet eine nm so festere Stütze in dem Voranschlag für 1891, als dieser in allen seinen Sätzen ein unwiderlegbar sprechendes Zeugnis von der außerordentlichen Vorsichtigkeit und strengen Gewissenhaftigkeit des Finanzministers gicbt. Nament lich die eingestellten Ziffern der Bedeckung thun dies dar, denn dieselben fußen dnrchwegS auf den Ergeb nissen, wie sie der Rechnungsabschluß für 1889 und die bisherigen Steuereingänge des laufenden Jahres geliefert haben, und tragen sorgfältig allen Umständen Rechnung, welche geeignet sind, die Einnahmen zu kürzen, wie dies schon aus der steten Rücksichtnahme auf die eingctretenen Elementarschäden deutlich hervor geht. Der Hr.Finanzminister ist bei einzelnen seiner Auf stellungen vielleicht gar zu vorsichtig vorgegangen, denn man wird cs wohl kaum bestreiten können, daß er im Hinblick auf die vorliegenden GebarungSresultate die Steigerung der Einnahme aus der Zuckersteuer höher als mit 2,23 Millionen und jene aus dem Tabak gefälle größer denn mit 5)00000 Gnlden hätte veran schlagen und selbst bei der Branntweinsteuer von einem niedrigeren Ansatz? abs?hen können. Daß der Herr Finanzminister seine Vorschläge aber nicht bloß auf rein fiskalische Ergebnisse basicrt, sondern auf die wirt schaftliche Entwickelung und Leistung der Bevölkerungen gründet, beweisen die zahlreichen statistischen Taten, welche er in den ebenso umfassenden als weitblickenden Ausführungen deS zweiten Teiles seiner Erläuierungeu vorgebracht hat Man kann dem Hrn v. Tunajewski für die Mitteilung dieser nicht nur sehr lehrreichen, sondern auch höchst interessanten Zahlen nur dankbar sein, denn bei dem bekannten Pessimismus der Be wohner Österreichs kann es nur großen Nutzen bringen, wenn dem Publikum in der deutlichen und überzeugen den Sprache der Ziffern verkündet wird, daß wir denn doch nicht ganz stille stehen oder gar zurückgehen, son dern, daß wir vielmehr ganz erhebliche und erfreuliche Fortschritte in vielen Zweigen der Produktion, des Handels und Verkehrs zu verzeichnen haben. Aber auch dem AuSlande gegenüber kann es nur Vorteil ge währen, wenn »nwidersprechlich dargetban wird, welche Kraft noch in Österreich und seinen Völkern ruht und welcher Entfaltung dieselbe »och fähig ist. Aus den vorgesührten Daten geht aber auch noch hervor, wie ?S Hr. v Tunajewski gleichfalls dankbar anerkannt hat, mit welcher Opferwilligkeit und Ausdauer seit dem Beginne der kvnstitutionellcn Ära in Österreich das Parlament sür alles einsteht, was die Wohlfahrt und Machtstellung des StaateS, den Wohlstand und die Bildung dcr Bevölkerung zu fördern geeignet ist. Das Werk, welches nunmehr vollbracht ist, hätte jedoch ohne die schweren Opfer, welche die Bevölke rung selbst mit Hingebung an das Vaterland gebracht hat, nicht durchgeführt werden können. Die Ein nahmen konnten nur gesteigert werden durch die Ver mehrung und Erhöhung der Abgaben. Tas Volk hat alle diese Lasten ans sich genommen und trägt sie, weil cs eben erkennt und cinsieht, daß dcr Lohn da für ein schöner ist, indem erst das bleibend herge stellte Gleichgewicht im Staatshaushalte es auch immer wieder ermöglichen wird, stetig vorzusorgen für jene > wirtschaftlichen Einrichtungen, durch welche das ma , tericlle, geistige und sittliche Gedeihen ar» meisten gc i hoben wird. Das Volk setzt deshalb auf die endgil tige Beseitigung des Fehlbetrages große Hoffnungen und sicht mit freudiger Erwartung dcr Durchführung jcner großen Maßregeln entgegen, welche der Hr. > Finanzminister heute in Aussicht gestellt hat. Wir ' erwähnen hier zunächst die Sanierung der beiden > große» Wassertrausport»nternehm»nge», deS öfter reichisch-uugarischen Lloyd und der Donau Dampsschiff- London, 6 Dezember. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Gladstone teilte der irischen Deputation nachträg lich mit, daß er eine weitere Unterredung nicht für notwendig halte. Eine schriftliche Antwort Glad stone- war bis Mitternacht nicht eingegangrn, wird indessen noch vor Beginn der heutigen Sitzung der irischen Partei erwartet. Man folgert auS dem Stande der Sache, daß Glad stone eS ablehntu werde, Versprechungen zu machen, bi- die Krage deS Rücktritt» von Parnell gelost sei.
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