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Gott im Frühling Schubert In seinem schimmernden Gewand Hast du den Frühling uns gesandt And Rosen um sein Haupt gewunden; Hold lächelnd kommt er schon; Es führen ihn die Stunden 0 Gott, auf seinen Blumenthron. Es geht in Büschen, und sie blüh'n, Den Fluren kommt ihr frisches Grün, Und Wäldern wächst ihr Schatten wieder; Der West liebkosend schwingt Sein tauendes Gefieder, Und jeder frohe Vogel singt. Mit eurer Lieder süßem Klang, Ihr Vöglein, soll auch mein Gesang Zum Vater der Natur sich schwingen. Entzückung reißt mich hin; Ich will dem Herrn lobsingen, Durch den ich wurde, was ich bin. J»h. Peter 1l, Wohin Ich hört' ein Bächlein rauschen Wohl aus dem Felsenquell, Hinab zum Tale rauschen So frisch und wunderhell I Ich weiß nicht, wie mir wurde, Nicht, wer den Rat mir gab: Ich mußte auch hinunter Mit meinem Wanderstab. Hinunter und immer weiter. Und immer dem Bache nach, Und immer frischer rauschte Und immer Heller der Bach. Ist das denn meine Straße? O Bächlein, sprich, wohin? Du hast mit deinem Rauschen Mir ganz berauscht den Sinn. Was sag' ich denn vom Rauschen? Das kann kein Rauschen sein: Es singen wohl die Nixen Tief unten ihren Reih'n. Laß singen, Gesell, laß rauschen, Und wand're fröhlich nach! Es geh'n ja Mühlenräder In jedem klaren Bach. Gebet Wenn ich gläubig dir vertraue, Hoffend auf den Himmel baue, Liebend dir ins Antlitz schaue — Herr, wirst du mir nahe sein? Wenn das Unrecht ich bekriege, Hier vom Glück getragen siege, Dort verzweifelnd unterliege — Herr, wirst du mir nahe sein? Jos. Reiter, Werk 108 L. Nr. L Wenn ich still dem Feind verzeihe, Betend, daß sein Glück gedeihe, Dir, mein Gott, dies Opfer weihe — Herr, wirst du mir nahe sein? Wenn ich mutig ohne Klage Meines Kreuzes Bürde trage, Allem Erdenglück entsage — Herr, wirst du mir nahe sein? Wenn ich in der Brust die Wunde Dich mit todesblassem Munde Ruf in meiner letzten Stunde — Herr, wirst du mir nahe sein? — Herr, du wirst mir nahe sein! Mathilde Srcksin Stabenters Sand, rieselnder Sand, Immer enteilend, Auf meiner Hand Bebendem Rand Nimmer verweilend. — Sand Zeit, rinnender Zeit Rastloses Fluten, Irdischen Streits, Menschlichen Leids Rasches Verbluten. Jos. R-U«r, Werk 108, Nr. 1 Glück, lächelndes Glück, Sonniges Funkeln, Eh' man's gedacht Steht man in Nacht Weinend im Dunkeln. — Mathilde »räftn Stabender,