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Die Hochschullehrer beraten über ci Das Ingenieurpraklikum als neuer Studienabschnitt In der DDR wurden, Schritt für an den beschäftigt, technischen Fakultäten unserer Hochschulen die als reitung weder an schaftler, besonders Pädagogen, das sozialistische Bildungswesen vorbildlich bezeichnen. Gute Beispiele für die enge Verbin dung von Studium und sozialistischer Praxis entwickeln sich bei der Um gestaltung des landwirtschaftlichen, ingenieur-ökonomischen und juristi schen Studiums und in den techni schen Fakultäten mit der Einführung des Ingenieurpraktikums.“ Es sei mir gestattet, am Beispiel der Technischen Hochschule Karl- Marx-Stadt zu den hier aufgeworfe nen Problemen einige Bemerkungen zu machen. Der Gedanke eines pra- Die neuen Leitungen gaben sich mit dieser Festlegung jedoch nicht zu frieden und orientierten darauf, daß ses ingenieurpraktischen Jahres einen unmittelbaren ökonomischen Nutzen und sie werden nach Abschluß des Studiums schneller in der sozialisti- schen Praxis wirksam. Damit dieses ingenieurpraktische Jahr organischer Bestandteil des Studiums wird und die Verbindung zur Hochschule im Hinblick auf die notwendige Anlei tung für die Lösung der gestellten Betriebsaufgaben gewährleistet ist, muß eine zielgerechte Vorbereitung durch die Fachrichtung gesichert wer den.“ der Pra- höchstens gelten die Mög- Schritt, die einzelnen Ausbildungs abschnitte immer praxisnaher gestal tet und damit wesentliche Erfolge er- zielt. Der entscheidend große Schritt zu einem einheitlichen sozia listischen Bildungssystem, das mit der Bewußtseinsbildung beim Kinde beginnt und das ganze Leben des Menschen, bis ins hohe Alter hinein, zu einer inhaltsreichen persönlichen Entwicklungsphase, harmonisch ab gestimmt auf die gesellschaftliche Entwicklung, werden läßt, steht als Ziel vor uns. Daß diese Ausbildungsform auch damals bereits ungenügend war und und der For- 1962) unter Ein Ingenieurpraktikum mit die sem Umfang und dieser Zielsetzung hat m. E. die größte Aussicht, ein fester Bestandteil des Studiums zu Werden, weil es einerseits dem Bil dungsabschnitt in der Praxis genü genden Spielraum einräumt und an dererseits das Ingenieurpraktikum dem Inhalt nach organisch an das vorangegangene Studium anbindet . . sein erworbenes Wissen an wenden, überprüfen und vertiefen“). Hierin liegt auch der wesentliche Un- terschied zu den „Thesen“, die ein . . einjähriges Fernstudium, wäh rend dessen die Studierenden die für mit Vertre geführt. Di eindeutig, c kanntwerde des Ausbildungswesens schung“ (November Punkt 1.4: „Das gesamte Studium an den Hochschulen und Universitäten, be sonders in den technischen und öko nomischen Disziplinen, muß in viel Stärkerem Maße die Gemeinschafts arbeit fördern und die notwendigen Voraussetzungen für die Tätigkeit der Absolventen als künftige Leiter so- zialistischer Kollektive schaffen. plexe der jungen Diplomingenieure auf - Grund der mangelnden prak- tischen Erfahrung waren aber vor- trefflich geeignet, ihn in der Folgezeit zum treuen Diener seiner Fabrikher ren weiter zu erziehen. Die geringen praktischen Fachkenntnisse ließen sich durch ein entsprechend geringes Anfangsgehalt ausgleichen. Unbe queme Mitarbeiter konnten jederzeit durch die infolge Arbeitslosigkeit mürbe gewordenen älteren Diplom ingenieure ersetzt werden, die sich bereitwillig für einen Anfängerlohn wieder verdingten. Der rasche technische Fortschritt, nicht zuletzt aber die rasche Entwick lung der Volkswirtschaft in den so zialistischen Staaten, zwingen alle entwickelten Länder der Erde durch die bestehenden Wechselwirkungen zu neuen Ausbildungsmethoden. Das kapitalistische Ausland verfolgt auf merksam die diesbezüglichen Schritte • der sozialistischen Länder, und es gibt heute schon genügend Stimmen führender Staatsmänner und Wissen ein voller sich in de grundsätzli Stellung zu bildung vo Gebiet der düng für Schulen in schehen is die volksei wisse nscha tionsstätter nen des ei Bildungssy ganisch in wohl festg Hoch- und die Produl men, als d tion auf c der oberen Im Ingen etwa Stude triebsgesche weniger pi sondern di mehr in Praxis mit hierbei an vertiefen z sie -sowohl als auch d Seilschaft lic nen. in ihr wachsen u lektiven in den. Die 1 Ausbiliuna arbeiten u Praktikums der Studiei Nachfolgend soll auf ein Kernpro blem der praxisnahen Hochschulaus bildung zum Diplomingenieur näher eingegangen werden: das Ingenieur praklikum als neuer Studienab- schnitt. Hierzu heißt es im Entwurf der „Grundsätze für die Gestaltung des einheitlichen sozialistischen Bil- dungssystems" („ND“ vom 2. Mai 1964): „Die bisher üblichen Formen der Berufspraktika an den Hochschulen und Universitäten können nicht mehr befriedigen, weil sie mit dem theoretischen Studium nicht organisch und planmäßig verbunden sind und den Studenten keine ausreichenden Möglichkeiten bieten, bereits während des Studiums ihre theoretischen Kenntnisse bei der Lösung von tech nischen, technologischen, ökonomi schen und anderen Aufgaben zu über prüfen, zu vertiefen und zu festigen.“ $ 2"- --f: - . Ein weiterer Abschnitt lautet: im Oktober 1962 in den Thesen zur Neugestaltung des Studiums in den Fachrichtungen der Ingenieurwissen schaften (Herausgeber: Staatssekreta riat für das Hoch- und Fachschul wesen); im Januar 1963 (zum VI. Parteitag) im Referat des Genossen Walter Ulbricht über „Das Programm des Sozialismus und die geschichtliche Aufgabe der SED“ und im Programm der SED und gen im Bildungswesen und wurde An unserer Hochschule steht im wiederholt, u. a. „Programm zur weiteren Entwicklung • ■ - lichkeiten für ein volles ingenieur- praktisches Jahr, entsprechend der Empfehlung der Ständigen Kommis sion Bildung und Erziehung des Wissenschaftlichen Beira tes für Technik beim Staats sekretariat für das Hoch- und Fach schulwesen vom 3. Juli 1963, zu übeam prüfen. • In dieser, von namhaften Wissen schaftlern aller technischen Fakultä ten der DDR unter Leitung von Pro fessor Dr. rer. nat. Beckert (TH „Otto von Guericke" Magdeburg) erarbeite ten Empfehlung heißt es u. a.: „Die Spezialausbildung ist mit der betrieblichen Praxis des jeweiligen Fachgebietes eng zu verbinden. Die. bisherigen Berufspraktika genügen dieser Forderung nicht, denn der Student ist nicht in der Lage, in je weils 5 bis 6 Wochen die komplexen Probleme eines Betriebes zu erfas sen. Es wird deshalb vorgeschlagen, in den letzten Studienjahren (zum Beispiel im 8 und 9. Semester) als organischen Bestandteil des Studiums ein ingenieurpraktisches Jahr durch- zuführen. Während des ingenieur praktischen Jahres verrichtet der Studierende als Angehöriger eines volkseigenen Betriebes ingenieurmä ßige Arbeit. Er wird während dieser eine stärkere Verbindung der Aus bildung mit der Praxis und machen hierzu geeignete Vorschläge auf der Grundlage der vorliegenden Mate rialien, insbesondere der Thesen, in denen u. a. ein größerer Studien abschnitt in der Produktion empfoh len wird.“ Leider hat sich diese vorgesehene Diskussion an unserer Hochschule, zweifellos als Folge einer damals un genügenden Leitungstätigkeit sowohl auf der staatlichen Ebene als in der Hochschulparteiorganisation nur schleppend entwickelt. Als Ergebnis der Beratungen wurde im Frühjahr dieses Jahres lediglich ein Einver ständnis der Fachrichtungsleiter über eine 3- bis 4monatige Ingenieurtätig ¬ bereitung a diums. Sollte si oder aus v< den eine K Beispiel ii (laufende B Praktikant« erweisen, s teilt und ft Abschnitt zogen werd Aus Ges, und Absolv über die i Praktikum: gute Erfolg schwieriger hält. Der schlechten zen Berufs] Die Betriel Ausnahmer tika nicht gestimmt u den Studierenden kaum Gelegenheit der Arbeiter und Angestellten ken nenzulernen, sei nur am Rande ver merkt. Die Minderwertigkeitskom Ein wichtiges Teilproblem bei der Gestaltung des einheitlichen Xiss noch 1 zuienuhzShnt “tunn sozialistischen Bildungssystems: alsn Eebergan gszgstagd im Februar 1964 auf der 5. Tagung xisverbundenen Studiums ist nicht des ZK der SED klar zum Ausdruck neu. Er ist die logische Schlußfolge- gebracht. rung aus den bisherigen Veränderun- Zeit sein erworbenes Wissen anwem oeat den, überprüfen und vertiefen. DVVWSnn das Studierenden erbringen während die- Von Prof. Dr.-Ing. habil. E. Pietsch, Direktor des Instituts für Maschinenlehre und Schmierungstechnik, D ie normale Ausbildung zum Diplomingenieur erfolgte an den deutschen Technischen Hoch schulen in der Vergangenheit in folgenden Etappen: Ausgangs basis das Abitur (ohne Praxis) nach 4 Jahren Volksschule und 9 Jahren höherer Schule. Es folgte ein halbes Jahr Praktikantentätigkeit vor Stu dienbeginn und dann ein 8semestri- ges Studium mit Betriebspraktikum in den Ferien (insgesamt nochmals ein halbes Jahr). Den Abschluß bil dete — mit etwa 3 Monaten Dauer — die Diplomarbeit. Der Absolvent kam also mit dem theoretischen Rüstzeug einer mehr als 17 Jahre währenden schulischen Ausbildung und einer ganz geringen praktischen Erfahrung in den Betrieb. stellv. Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates für Technik debierernstudtumnikeesenaterenFauna beim Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen produküv ‘Sten^vSea Ueber das ingenieurpraktische Jahr wurden an der TH Karl-Marx- Stadt Aussprachen in Parteigremien, unter Hochschullehrern und Assisten ten und schließlich auf einem Forum Ind ust riebe den. Es v über den I nieurprakti Uebergangs (mit 4 Mor festgelegt. 1 befindliche: Herbstseme dienplänen nieurprakti 8. Semester Schluß hier dienjahr z werden. D also im II. vorgesehen Hochschule samt höchs dieren. als nen. Ueber Fc nieurprakti ebenfalls 1 entwickelt, nieurprakti ausgedehnt schnitte geg 1. Ingenieur des Proc nate) und 2. Ingenieur von Spez Der Rest deraufnahn