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IHIIIICHIIIIIIIINIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Zum Freundschaffsvertrag IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITIIIIIIIIIIEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIII Prof. Dr.-Ing. habil. Harry Trumpold, Prorektor für wiss. Nachwuchs, Mitglied der Volkskammer Aus dem Kommunique geht her vor, daß eine große Zahl von Ge- sprächen während der Reise der weiteren Verbesserrung der Zusam menarbeit auf wirtschaftlichem Ge biet diente. Der angestrebten Koor dinierung und Abstimmung der Volkswirtschaftspläne wird in der nächsten Zeit größte Aufmerksam keit zu schenken sein. Damit wird die gegenseitige wirtschaftliche Unterstützung ein wichtiger Faktor im ökonomischen Wettbewerb zwi schen den sozialistischen und den kapitalistischen Ländern. Bei der Einschätzung der Bedeu tung der Moskauer Dokumente darf jedoch nicht nur der Nutzen für die beiden unmittelbar beteiligten Staa ten gesehen werden. Der Freund schaftsvertrag dient allen Menschen, die an einer Entspannung der Welt, an einer Politik der friedlichen Ko ¬ existenz und an einer Verständigung aller Deutschen auf der Basis der Realität der Existenz zweier deut scher Staaten interessiert sind. Der Vertrag zeigt den Weg, wie über den Abschluß eines Friedensvertrages die Wiedervereinigung zu einem fried liebenden Deutschland auf demokra tischer Grundlage erfolgen kann. Die Anerkennung der politischen und wirtschaftlichen Erfolge unserer Republik, die in diesem Vertragswerk zum Ausdruck kommt, sowie die da mit verbundene Stärkung der inter nationalen Autorität setzen neue Maßstäbe und zeigen, daß keine Pro bleme in Deutschland und in Europa ohne die DDR gelöst werden können. Allen Bürgern unserer Republik ge ben die Dokumente Sicherheit und Hilfe beim Aufbau der neuen Gesell schaftsordnung. Sie sind Arbeitspro gramme, die es gilt, mit Leben zu er füllen. Prof. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Vocke, Dekan der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaft In dem Freundschaftsvertrag zwi schen der DDR und der UdSSR sehe ich eine vertragliche Anerkennung der nach 1945 auf deutschem Boden entstandenen Lage. Die Anerkennung dieser Situation ist die Voraussetzung dafür, endgültig einen Schlußstrich unter den 2. Weltkrieg zu ziehen und eine dauerhafte friedliche Entwick lung auf deutschem Boden und in der Welt einzuleiten. Besonders deshalb ist der Abschluß dieses Vertrages meines Erachtens zu begrüßen, und unsere Aufgabe be steht darin, die politischen, wirt schaftlichen, wissenschaftlich-techni schen und kulturellen Aspekte vor allem durch die eigene Arbeit im Sinne unseres ganzen Volkes zu nut zen. Prof. Dr. rer. nat. habil. Christian Weißmantel, Direktor des Instituts für Technische Physik Dieser Freundschaftspakt wird da zu beitragen, endlich Klarheit dar über zu schaffen, daß alle Versuche imperialistischer Politiker, die DDR entweder auf heißem oder kaltem Wege zu erobern oder auf zu weichen, zunichte gemacht werden, und er wird gleichzeitig jene positiven Kräfte in Westdeutschland stärken, die ja ge rade unter den Wissenschaftlern und Kulturschaffenden immer zahlreicher werden, die eine reale Einschätzung der politischen Lage fordern und mit uns zusammengehen wollen. Es ist eine außerordentlich hohe Ehre, wenn uns in dem Freund schaftspakt große Aufgaben gestellt werden. Aufgaben, die es uns ermög lichen, eine prognostische Einschät zung unserer Produktivkräfte durch zuführen, wie sie im Rahmen des 5. Plenums, im Rahmen des neuen ökonomischen Systems gefordert wird. Eine solche prognostische Planung auf Jahrzehnte hinaus, und wie der Staatsratsvorsitzende ausführte, bis ins nächste Jahrtausend hinein, ist eben auf der Grundlage eines sol chen Freundschaftspaktes möglich, weil sich innerhalb des sozialistischen Lagers die einzelnen Staaten nicht mehr unabhängig oder konkurrierend entwickeln, sondern zusammengehen und sich in die einzelnen Aufgaben teilen. Und es ist für uns unbedingt not wendig, in den Fragen der Planung und Organisation der Wissenschaft von der großen Sowjetunion zu ler ¬ nen, der stärksten Macht der Erde, die die Sputniks entwickelt hat und in der Erschließung des Weltraumes vorangeht. Als konkrete Verpflichtung der Technischen Hochschule Karl-Marx- Stadt wollen wir bis zum 15. Jahres tag der DDR den Aufbau der Kom plexordnung auf dem Gebiet der Halbleiterbauelemente und ihrer An wendung, insbesondere für den Bau von programmgesteuerten Werkzeug maschinen und Rechenautomaten, vornehmen. Diese Verpflichtung sehen wir als einen Bestandteil der hohen Auf gaben an, die auf uns zukommen bei der Realisierung des Freundschafts vertrages. Nur wenn wir alle Hand in Hand an dieser Realisierung arbeiten, werden wir imstande sein, die große Ehre, die uns zuteil geworden ist, zu erfüllen. Der Freundschaftspakt mit der So wjetunion ist ein außerordentlich wichtiges Ereignis im gesellschaft lichen Leben. Er wird dazu beitragen, nicht nur die wissenschaftlich-tech nischen und ökonomischen Bindun gen zu vertiefen, sondern auch auf dem Wege direkter Kontakte der Industrie und der wissenschaftlichen Institutionen die persönlichen Kon takte und die persönliche Freund schaft zwischen den Angehörigen un seres Volkes zu fördern. Nicht zu letzt werden wir mit diesem Freund schaftspakt einen wichtigen Beitrag zur Zusammenarbeit aller Menschen des sozialistischen Lagers leisten. IIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIH Zum Freundschaftsvertrag Studienplandiskussion wurde abgeschlossen Am 8. Juli verteidigte Magnifizenz Prof. Dr. Jäckel vor den Wissen schaftlern. Assistenten und Studenten unserer Hochschule sowie den ein geladenen Vertretern der Industrie den neuen Studienplan für die in genieur-wissenschaftliche Grundausbildung, der mit Beginn des Herbst semesters 1964 in Kraft tritt. Damit fand die sehr breite und gründliche Diskussion ihren vorläufigen Abschluß, die vom Lehrkörper, in Gemein samkeit mit der Industrie und den Studierenden, in Verbindung mit den Grundsätzen des einheitlichen sozialistischen Bildungssystems zur Erarbei tung des Planes geführt wurde. Wie Magnifizenz in seinen Erläuterungen darlegte, ging es um folgende vier Grundprobleme: 1. Verstärkung der mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Grundausbildung. 2. Enge Verbindung zur Praxis (Einheit von Theorie und Praxis). 3, Nicht zu enge Spezialausbildung. 4. Einheit von Ausbildung und Erziehung. Magnifizenz erklärte dazu, daß der nach international modernen Ge sichtspunkten entwickelte Studienplan verschiedenes Neue enthält. Das ist vor allem die organische Einfügung eines längeren Ingenieurpraktikums und die Durchführung von Lehrveranstaltungen im Lehrgangsprinzip. So werden z. B. Technisches Zeichnen und Maschinenlehre als Lehrgang vor Aufnahme des Studiums absolviert. Bestimmte Fächer, wie Arbeitspsycho logie. Organisation und Technik der Datenverarbeitung, Wirtschaftsrecht u. a. werden im Lehrgangsprinzip zur- Vorbereitung auf das Ingenieur praktikum geboten. Während in den alten Studienplänen die Spezialausbildung teilweise be reits sehr frühzeitig einsetzte, sieht der neue Plan eine grundlegende Aenderung vor. Den Lehrveranstaltungen in den speziellen Fach- oder Studieneinrichtungen ist vor allem das letzte Studienjahr vorbehalten, wobei dem Studierenden jetzt jedoch größere Bewegungsmöglichkeit bei der Spezialisierung gegeben wird. Die Grundlagenausbildung, die in den mathematisch-naturwissenschaft lichen und technischen Disziplinen sehr breit ist und vor allem in den ersten drei Studienjahren erfolgt, ist für die beiden Hauptrichtungen — Konstruktion und Technologie — gegenwärtig noch verschiedentlich diffe renziert. Obwohl der neue Studienplan bereits einen Schritt vorwärts in der Ueberwindung der Unterschiedlichkeit bedeutet, wurde in Erkenntnis der Notwendigkeit, die Ausbildung noch besser den Anforderungen der modernen Praxis anzupassen, beschlossen, zwei Forschungsgruppen zu bilden, die sich mit der Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen des Konstruierens und der Technologie beschäftigen. Wie Magnifizenz bekannt gab, fand dieseMaßnahme die allgemeine Zustimmung der Wissenschaft ler unserer Hochschule. In den Forschungsgruppen werden u. a. solche hervorragende Konstrukteure wie Prof. Dipl.-Ing. H. Neumann mitarbei ten. Ausgehend von der Forderung nach einem wirklich schöpferischen, selb ständigen Studium wurde in dem neuen Studienplan die Zahl der Wochen stunden (Vorlesungen. Uebungen. Praktika) niedrig gehalten. In den mei sten Semestern liegen sie unter 30. Damit, so betonte Magnifizenz Prof. Dr. Jäckel, wird den Studenten ein großes Vertrauen geschenkt und ihnen eine größere Verantwortung für ihr Studium übertragen. Um so mehr muß sich die Kollektivität der Studentengruppe entwickeln, die sich für jeden einzelnen Kommilitonen verantwortlich fühlen soll. Besonders begabte Studenten werden mit der Einführung des neuen Studienplanes große Möglichkeiten erhalten, sich zu entfalten. War schon an sich die Verteidigung etwas Neues, so erklärte der Leiter der Abteilung Technik beim Staatssekretariat für das Hoch- und Fach- schulwesen, Groschupf. der daran teilnahm, daß mit der Erarbeitung der neuen Studienpläne überhaupt ein neuer Weg beschritten wurde und die TH Karl-Marx-Stadt ein sehr konstruktives Beispiel gibt. Das Neue und Positive sei vor allem die Gemeinsamkeit, mit der die Wissenschaftler der Hochschule und die Industrie die neuen Ausbildungspläne geschaffen haben. Er dankte allen daran Beteiligten und wünschte viel Erfolg bei ihrer Realisierung. Für unsere Hochschule beginnt nun ein neuer Abschnitt im Kampf um die Veränderung der Ingenieurausbildung. Die neuen Studienpläne wer den in hoher Verantwortlichkeit der Fakultäten. Institute und Fachrich tungen durchgesetzt werden müssen. Worauf kommt es jetzt an? Neue Vorstellungen über das Profil der modernen Ingenieurausbildung erarbei ten, so sagte Genosse Groschupf in seinen Schlußworten. Das bedeutet, mit der Einführung der neuen Studienpläne muß auch die Frage konkreter beantwortet werden: Welches Wissen braucht der moderne Ingenieur? Das ist unsere nächste wichtige Aufgabe. H. M. Antwort des Prorektorats Wir lasen mit Interesse den Vorschlag der Seminargruppe 6/17 über die Anwendung ökonomischer Hebel in der Stipendienverteilung. Wir begrüßen grundsätzlich die gezeigte Initiative unserer Studenten und betrachten die Vorschläge als diskutable Anregung in der Diskussion um die sinnvolle Organisierung ökonomischer Hebel auch auf die Stipendienverteilung im Bereich des Hochschulwesens. Wir haben die Empfehlung verschiedener Seminargruppen (z. B. 6/17. 4/4) dem Staatssekretariat für das Hoch- und Fachschulwesen zugeleitet. Nach unseren Informationen wird auf zentraler Ebene unter sorgfältiger Beachtung aller eingehenden Vorschläge und Anregungen eine neue ge setzliche Regelung vorbereitet, da die gültige Stipendienverordnung vom 6. Dezember 1962 nur ungenügend als System des materiellen Anreizes wirken kann. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die im „ND“ vom 3 Juli 1964 veröffentlichte Mitteilung über einen Ausspracheabend mit Karl-Marx-Städter Studenten. Mit Nachdruck brachte auf diesem Forum Herr Staatssekretär Bernhardt zumAusdruck, daß die vorbereitete neue Stipendienordnung das gesamte System des materiellen Anreizes im Bereich des Hochschulwesens beinhalten wird. Dadurch werden unseren Studenten neue Impulse bei der Erreichung hoher Studienergebnisse ge geben, Prorektorat für Studienangelegenheiten