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Von der IV. Internationalen schweißtechnischen Tagung Abteilung Schweißtechnik des Instituts für Technologie des Maschinenbaus unserer Technischen Hochschule war Mit Veranstalter Sludenten auf der Messe der Meister von morgen Der Anteil der Schweißtechnik an der Gesamtproduktion wächst in der DDR seit Jahren etwa doppelt so schnell wie der Durchschnitt der übrigen Fertigungszweige. Daran hat neben der Einführung neuester Schweißtechnologien einen nicht ge ringen Anteil die Verbesserung der Schweißkonstruktion. Der Stahl verbrauch der DDR soll von Prof. Dr.-Ing. A. Neumann, Leiter der Abt. Schweißtechnik, wurde mit der Silbernen Plakette der KDT ausgezeichnet. etwa 4,3 Millionen Tonnen im Jahre 1963. dabei werden etwa 2,7 Millio nen Tonnen mit einem Gesamtwert von mehr als 10 Milliarden DM ver schweißt, auf etwa 7 Millionen Ton nen im Jahre 1970 anwachsen. Das Gewicht der Schweißkonstruk tionen ist in den nächsten Jahren um etwa 20 Prozent zu senken. Die ses Ziel ist nur durch die Einfüh rung des Leichtbaues bei unseren Konstruktionen zu erreichen. Die IV. Internationale schweiß technische Tagung für Leichtbau, Konstruktion und Fe. tigkeit sollte dazu beitragen, die in den letzten Jahren hierzu gewonnenen Erkennt nisse im In- und Ausland schneller in die Praxis einzuführen. Als Mit veranstalter trat erstmalig die Ab teilung Schweißtechnik des Instituts für Technologie des Maschinenbaus unserer TH neben dem Zentralinsti tut für Schweißtechnik der DDR, Halle, und der Kammer der Technik auf. Die wissenschaftliche Leitung lag in den Händen von Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. A. Neumann. In der Kongreßhalle in Leipzig hat ten sich am 30. und 31. November 1963 1350 Schweißfachingenieure, Konstrukteure und Wissenschaftler aus allen Industriezweigen unserer Republik sowie 65 Fachkollegen aus elf Ländern des sozialistischen und kapitalistischen Auslandes eingefun den, um über folgende Themengrup pen zu diskutieren: Hochfeste Stähle und Leichtmetalle in geschweißten Konstruktionen. Geschweißte Dünnblechkonstruk tionen. Der Zusammenhang zwischen Fer tigung und Gestaltung geschweißter Konstruktionen. Zu Beginn der Tagung zeichnele Frau Dr. Holzapfel. Mitglied des Prä sidiums der KDT. unter anderen den FUA „Konstruktionen und Berech nung“ unter Vorsitz des Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. A. Neumann des FA „Schweißtechnik“ für seine verdiensi- „Mochschu--Spieger= Seile 6 volle Arbeit mit der silbernen Pla kette der KDT aus. Ein Weg zum Leichtbau führt über die hochfesten Stähle. Ein Ueber- blick wie der Werkstoff „Stahl“ durch den Einsatz höherfester Stähle in den verschiedensten Konstruktionen der ganzen Welt besser genutzt werden kann, gab W. Küntscher. Ueber die bisher verwendeten hochfesten Stähle im Stahlbau einschließlich des Ver- suchslaufkranes aus dem Stahl St 45/60 berichtete M. Koch, Leipzig. Eine weitere Möglichkeit leicht zu bauen, besteht in der Anwendung von Aluminiumlegierungen mit ihren günstigen Festigkeitswerten und der geringen Masse in Schweißkonstruk tionen. A. Neumann und M.'Schmidt, Halle, bestimmten in einer Reihe von Versuchen Festigkeits- und Dauer festigkeitswerte von Schweißverbin dungen, die die Grundlage zur Be rechnung von Aluminiumkonstruktio nen bilden. Die neuesten, dem Be trachter sehr imponierenden Alumi niumkonstruktionen aus Ungarn zeigten Z. Buray und I. Kadar, Buda pest, wie die Kuppelhalle des Mini steriums für Schwerindustrie, den Kugelbau (siehe unsere Abbildung) sowie mehrere Hallen der Budapester Internationalen Messe. Die Verwendung von Hohlprofiien und speziell Röhren mit ihrer gro ßen Steifigkeit in Schweißkon struktionen einschließlich punktge- schweißter Biegeträger führen eben falls zum Leichtbau und sind beson ders dort wirtschaftlich, wo größere Massen bewegt werden sollen. Das ZIS hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Stahl- und Leichtmetall ¬ bau für derartige Konstruktionen eine neue Berechnungs- und Gestat tungsvorschrift geschaffen. Der Schwerpunkt auf dem Gebiet der gesamten Schweißtechnik ist die Einführung der wirtschaftlichen Hochleistungsschweißverfahren in allen stahlverarbeitenden Betrieben. Insgesamt arbeiten heute 50 Takt- und Fließstraßen in der Schweiß technik. An die Konstrukteure und Institute wird die Forderung gestellt, die dafür notwendigen Voraussetzun gen bei der Konstruktion durch die Gestaltung für deren vollen Einsatz zu schaffen. Trotz der guten Gestaltungsbei spiele im Großpressenbau, beim Schweißen von Zahnrädern mit Zahnkränzen aus Vergütungsstahl, beim Bau von Rettungsbooten aus Aluminium besteht eine große Auf gabe darin, die zurückgebliebenen Maschinenbaukonstruktionen um zustellen. Die entsprechenden Richt linien und Empfehlungen sind vor handen. Am 1. November 1963 führte der FUA „Konstruktion und Berechnung“ seine 50. Sitzung unter Teilnahme von vielen geladenen Gästen des In- und Auslandes über das Thema „Festigkeit und Dauerfestigkeit ge schweißter Verbindungen“ durch. Nach sehr lebhaften Diskussionen, die besonders erregend zum Referat von J. Gallik. Budapest, über die Festigkeit und Dauerfestigkeit von Halsnähten geführt wurden, ging die insgesamt drei Tage andauernde, ausgezeichnet organisierte Tagung mit 30 zur Diskussion stehenden Kurzvorträgen zu Ende. Dipl.-Ing. M. Liebich Eine sehr interessante .schweißtechnische Aluminiumkonstruktion stellt ein riesiger Kugelbau dar, den die ungarischen Teilnehmer der IV. Internatio nalen schweißtechnischen Tagung. Z. Buray und I. Kadar. Budapest, in ihren Vorträgen zeigten. (Fortsetzung von Seiten 4/5) Studiums, gewissermaßen in der Freizeit des Studenten abspielen, sondern in all seinen vielfältigen Formen zum organischen Bestandteil des gesamten Studiums werden. Ge rade das aber ist, so lehrt es die Leistungsschau, bisher nicht oder wenigstens kaum der Fall. Die Hauptlehre, die uns die Leistungs schau daher vermitteln kann und die’ wir unbedingt beherzigen sollten, besteht darin, den wissenschaftlichen Studentenwettstreit entschieden ern ster als bisher zu nehmen und alles zu tun, um ihn aktiv und vor allem ständig zu fördern. Je besser es uns in Zusammenarbeit mit der FDJ ge lingt, den wissenschaftlichen Studen-, tenwettstreit zu einem Hauptinhalt des wissenschaftlichen Lebens aller, unserer Studenten zu machen, desto; höher werden auch die Leistungen, sein, die unsere Studenten auf ihrer: 2. Zentralen Leistungsschau 1964, vorlegen können. Ein besonders ernstes Problem, auf das uns die Leistungsschau mit Nach druck aufmerksam macht und zu dessen Lösung nicht zuletzt unsere Gewerkschaftsorganisation einen ge wichtigen Beitrag leisten könnte, das ist die schnelle und möglichst rei bungslose Verwirklichung der viel fältigen kühnen Ideen und frucht baren Vorschläge, die unsere Studen ten in ihren auf der Leistungsschau gezeigten Arbeiten unterbreitet haben. Wenn nur ein Bruchteil dieser wert vollen Gedanken und zahlreichen Lösungsvorschläge für theoretische und praktische Probleme in Wissen schaft und Praxis realisiert wird, be deutet das einen immensen jähr lichen volkswirtschaftlichen Nutzen, den ich allein für die Arbeiten, die im Bereich der Ingenieurökonomie und Wirtschaftswissenschaft von Studenten vorgelegt wurden, auf nicht weniger als 50 Millionen DM schätzen möchte. Leider kann aber nicht gesagt wer den, daß diese notwendige Umset zung der Ideen unserer Studenten in die Tat ausreichend gesichert ist. Die Ursachen hierfür sind nicht immer eindeutig erkennbar, so daß ich mich vor voreiligen Verallgemeinerungen hüten möchte. Sie liegen sowohl im Bereich unserer Hoch- und Fachschu len selbst als auch im Bereich der Praxis. Ich meine, daß es eine sehr nützliche Aufgabe unserer gewerk schaftlichen Leitungen wäre, einmal genauestens zu prüfen, welche Ar beiten von Studenten ihres eigenen Wirkungsbereichs auf der Leistungs schau vertreten waren und wie es um die Verwirklichung dieser Arbei ten heute konkret bestellt ist. Unsere Gewerkschaftsleitungen könnten auf diese Weise einen wertvollen Bei trag zur Erhöhung der Rolle der Wissenschaft als Produktivkraft lei sten und gleichzeitig viele Ursachen beseitigen helfen, die gegenwärtig noch die wirksame Verbindung von Theorie und Praxis erschweren. Mit diesen wenigen Fragen, die mir in Verallgemeinerung der Er fahrungen, die ich bei der Vorberei tung und Durchführung der diesjäh rigen Leistungsschau sammeln konnte, zunächst einmal wesentlich erschienen, hoffe ich, den gewerk schaftlichen Leitungen und ihren Kommissionen einige ernste An regungen für die Auswertung der Leistungsschau gegeben zu haben. (Dieser Beitrag wurde entnommen aus „Forschung — Lehre — Praxis“, Organ der Gewerkschaft Wissen schaft. Dezember 1963.1