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Entschließung (Entwurf! der 1. Delegiertenkonferenz der Parteiorganisation der TH Karl-Marx-Stadt Auf der S. Tagung des ZK betonte Walter Ulbricht: „ . . . daß heute eine Parteiorganisation ihre Aufgabe nur erfüllen kann, wenn sie das Welt niveau der Produktion kennt und wenn sie imstande ist, allen Organen des Betriebes zu helfen, im eigenen Betrieb dieses Weltniveau zu errei chen. Das ist der wirkliche Gradmes ser für die Qualität der Parteiarbeit unter den neu herangereiften Bedin- jungen unserer gesellschaftlichen Ent wicklung“. Daraus ergibt sich, ausgehend von den im Programm unserer Partei formulierten Grundaufgaben für die Hochschulen als hauptsächliche Orien tierung für die Arbeit unserer Par teiorganisation : 1.1 Die in Angriff genommenen Veränderungen des Inhalts und der Methoden von Lehre und Erziehung sind zielstrebig weiterzuführen, da mit unsere TH Diplomingenieure nach den neuesten Erkenntnissen und Entwicklungstendenzen der Wissen schaft und Technik und in engster Verbindung mit wissenschaftlich-pro duktiver Tätigkeit ausbildet, die sich als befähigte Organisatoren des wis senschaftlich-technischen Fortschritts in unserer sozialistischen Volkswirt schaft auszeichnen. 1.2 Die Forschungskapazität unserer TH ist vollständiger, rationeller und in allen Bereichen nachweisbar auf die vordringlichen Erfordernisse der Praxis zu orientieren. Der Wert der Forschungstätigkeit ist an der raschen Anwendung ihrer Ergebnisse in der Praxis und somit an unserem kon kreten Beitrag zur Verwirklichung der technischen Revolution vor allem in den führenden Zweigen unserer Volkswirtschaft zu messen. 1.3 Die Profilierung unserer TH ist in allen ihren Bereichen, ausgehend von den Erfordernissen und Entwick lungsperspektiven unsere Volkswirt schaft, unter besonderer Berücksichti gung der sich abzeichnenden Entwick- lungsperspektiven von Wissenschaft und Technik zu vervollkommnen. In diesem Sinne sind alle gegenwärtigen Aufgaben zu lösen. 1.4 Die Qualifizierung aller Mit arbeiter ist entsprechend ihrer gegen wärtigen, besonders aber der in Per spektive zu bewältigenden Arbeit zum entscheidenden Hebel für die wirksame Lösung aller Aufgaben zu machen. 1.5 Die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit und der Aufgaben jedes einzelnen Mitarbeiters, seiner Ab teilung, seines Instituts und unserer Hochschule sind in engster Beziehung zu allen Problemen des umfassenden Aufbaus des Sozialismus in unserer Republik, unserer nationalen und internationalen Politik beharrlich und überzeugend zu erläutern und damit die Aktivität, Initiative und das Verantwortungsbewußtsein aller Mitarbeiter noch breiter zu entwik- keln. 1.6 Mehr denn je erfordern diese Aufgaben, ein reges geistig-kulturelles Leben zu entwickeln, das jeden Mit arbeiter unserer Hochschule an spricht. Das ist bisher in völlig unzu reichendem Maße — besonders won der Leitung unserer Parteiorganisa tion aus — geschehen. Die von unseren Wissenschaftlern, Studenten und An gestellten vielfach bewiesene Auf geschlossenheit und Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit auf allen Gebieten, zu einem sachlichen und kritischen Meinungsstreit über alle zu lösenden Probleme, muß für alle Abteilungs parteiorganisationen und besonders ihre Leitungen der Ausgangspunkt für die Ueberwindung der noch viel fach vorhandenen Enge und Zaghaf tigkeit bei der Entfaltung des geistig kulturellen Lebens an unserer Hoch schule sein. Die Leitungen der Abtei lungsparteiorganisationen und beson ders die Leitung der Hochschulpartei organisation werden verpflichtet, lau fend die konkrete, praktische Ver wirklichung der Konzeption für das geistig-kulturelle Leben an der Hoch schule zu organisieren und diese ihre Tätigkeit einer systematischen und kritischen Einschätzung zu unter ziehen. Die weitere Entwicklung von Lehre und Forschung 2. Für die Tätigkeit aller Genossen auf den verschiedensten Arbeitsgebie ten stehen folgende Aufgaben im Vor dergrund: 2.1 Im Interesse einer besseren Orientierung unserer Arbeit entspre chend den volkswirtschaftlichen Per spektiven sind folgende Aufgaben zu losen: 2.11 In allen Abteilungen, Institu ten, Fachrichtungen und Fakultäten — sowie für die Hochschule ins gesamt — ist das Profil ihrer Ausbil- dungs- und Forschungstätigkeit (ein schließlich der sich daraus ergeben den personellen und materiellen Kon sequenzen), ausgehend von der Ent wicklungsperspektive, im Zuge der fortschreitenden technischen Revolu tion in unserer sozialistischen Gesell schaft zu präzisieren. Dabei ist von der Hauptaufgabe unserer TH als einer Ausbildungsinstitution auszu gehen, deren Tätigkeit nur dann den wissenschaftlichen und gesellschaft lichen Anforderungen . entsprechen kann, wenn sie in jeder Beziehung den Erfordernissen der Praxis Rech nung trägt und daher mit praxis bedingter Forschung organisch ver bunden ist. 2.12 Die Institute und Fachrichtun gen präzisieren bis Ende des laufen den Studienjahres gemeinsam mit den für ihre Arbeit bestimmenden WB die perspektivischen Anforderungen an die von ihnen auszubildenden Diplomingenieure. Dabei müssen die vom VI. Parteitag und im Parteipro gramm gestellten Grundforderungen richtungweisend sein. Die auf diese Weise erarbeiteten Ausbildungsziele sind den weiteren Bemühungen um die Umgestaltung der Lehr- und Er- ziehungstätigkeit zugrunde zu legen. 2.13 Die in den Fakultäten bereits abgestimmten Schwerpunkte der For schungstätigkeit der einzelnen Insti tute sind bis zu Beginn des Studien jahres 1964/65 mit den zuständigen VVB bzw. den gleich- oder übergeord neten Forschungsgremien im Inter esse ihrer eindeutig nachweisbaren Orientierung auf die für die Volks wirtschaft entscheidenden Schwer punkte (vor allem ihre perspektivi schen Erfordernisse) abzustimmen. Die Ergebnisse dieser Abstimmung sind von der Senatskommission für Forschung für eine zielstrebigere Lenkung der Forschung auszuwerten. 2.14 Die Hochschulleitung unter breitet noch im Mai dieses Jahres einen Rahmenplan des perspektivi schen Profils unserer TH, der den gleichzeitig dazu angestellten Ueber- legungen in den einzelnen Bereichen der Hochschule eine bessere Orientie rung gibt. Dieser Rahmenplan ist bis Ende 1964 durch einen festen Perspek tivplan, der sich aus den in den ein zelnen Bereichen erarbeiteten Fest legungen ergibt, zu ergänzen. 2.15 Die Leitungen der entsprechen den Abteilungsparteiorganisationen haben die Genossen bei der Lösung der unter 2.12 und 2.13 festgelegten Aufgaben zu unterstützen und zu kontrollieren. Die Leitung der HPO hat die unter 2.14 gestellte Aufgabe zu kontrollieren. 2.2 Auf dem Gebiete der Lehre und Erziehung sind folgende Schwer punkte zu beachten: Nachdem bereits seit längerer Zeit über die Notwendigkeit der Um gestaltung von Lehre und Erziehung beraten wird, ist es notwendig — ohne die auch weiterhin erforderliche gründliche Diskussion abzubrechen oder einzuschränken —, diese Bera tungen stärker als bisher mit ent sprechenden praktischen Schritten und Schlußfolgerungen zu verbinden. Das gilt für die Leitungen der Insti tute, Fachrichtungen und Fakultäten, in besonderem Maße aber für die Hochschulleitung. 2.21 Der bis Endes dieses Monats fertigzustellende Studienplan der Oberstufenausbildung ist danach so fort zusammen mit dem bereits er arbeiteten Unterstufenplan als Ge- samtstudienplan in den einzelnen Fachrichtungen gemeinsam mit den für ihre Tätigkeit bestimmenden VVB zu beraten. Bis Ende des laufenden Studien jahres ist der so präzisierte Gesamt- studienplan unter Verantwortung der Hochschulleitung einem aus Vertre tern aller Institute, der VVB und Studenten aller Fachrichtungen zu sammengesetzten Konzil zu unter breiten. Die Studienplangestailtung für 1964/65 ist bereits als zunächst erfor derliche Uebergangslösung für den im Studienjahr 1965/66 allgemeinver bindlichen neuen Gesamtstudienplan zu verwirklichen. 2.22 Bei den unter 2.21 genannten Aufgaben für die Neuerarbeitung des Gesamtstudienplanes kommt dem län geren Ingenieurpraktikum in der Oberstufe, entsprechend der im Par teiprogramm gestellten Grundforde rungen an die von uns auszubilden den Kader, besondere Bedeutung zu. Ausgehend von der in den bisherigen Beratungen der 2. und 3. Fakultät er reichten Uebereinstimmung für ein 12 Wochen umfassendes Ingenieur praktikum, ist die praktische Durch führung desselben für das Studien jahr 1965/66 konkret vorzubereiten. Dabei sind die Vorstellungen über den Inhalt dieses Praktikums mit den betreffenden VVB sowie den Betrie ben weiter zu konkretisieren und mit den dafür vorgesehenen Studenten bis zu Beginn des Frühjahrssemesters 1965 zu beraten. Die Hochschulleitung kontrolliert laufend diese Vorberei tungen des Ingenieurpraktikums durch die 2. und 3. Fakultät. 2.23 Die von den einzelnen Institu ten und Fachrichtungen bereits in Angriff genommenen bzw. vorgesehe nen Veränderungen in ihrer Lehr und Erziehungstätigkeit im Sinne der im Parteiprogramm enthaltenen Grundforderungen sind stärker zu fördern. Solche bereits erfolgreich praktizierten Veränderungen im Aus bildungsprozeß sind nach gründlicher und überzeugender Erläuterung von anderen Instituten in ähnlicher Weise zu verwirklichen. Die Leitungen der APO organisieren dazu Beratungen von Vertretern der Institute, die solche Veränderungen herbeigeführt haben, mit Vertretern anderer Insti tute, in denen ähnliche Veränderun gen durchgeführt werden sollen. Im Interesse einer schnellen Verwirkli chung notwendiger Veränderungen muß die Hochschulparteileitung dar auf achten, daß dieselben nicht nur als Beispiel im „Hochschul-Spiegel“ erscheinen, sondern vor allem in be zug auf ihre Gemeingültigkeit besser als bisher erläutert werden. 2.24 Die großen Möglichkeiten, die der Studentenwettstreit für die Ver änderung unseres Ausbildungsprozes ses im Sinne der Grundforderungen des Parteiprogramms bietet, müssen wirksamer genutzt werden. Die Lei tungen der APO sollen im Rahmen der ihnen in 2.23 gestellten Aufgaben der Entwicklung und Förderung der erfolgreichsten Formen des Studen- tenwettstreits besondere Aufmerk samkeit widmen. Die Weiterentwick lung des Studentenwettstreites muß stärker durch entsprechende mate rielle Anreize, wie Anerkennung ein zelner Arbeitsergebnisse als Beleg bzw. in Form Erlasses bestimm ter Prüfungen, gefördert werden. In den Fachrichtungen müssen die Auf gabenstellungen durch die einzelnen Institute und in den verschiedenen Studienjahren koordiniert bezw. auf einander abgestimmt werden. Dabei muß beachtet werden, daß die Auf gaben des Studentenwettstreites stär ker die Gemeinschaftsarbeit fördern. Die FDJ-Leitungen müssen den Mög lichkeiten der politisch-moralischen Erziehung und Selbsterziehung im Rahmen des Studentenwettstreites prinzipiell größere Beachtung schen ken. Die Leitungen der APO der 2. und 3. Fakultät werden beauftragt, am Ende eines jeden Studienjahres in jeweils einer Fachrichtung für die Auswertung der Ergebnisse des Stu dentenwettstreites Sorge zu tragen. Die Leitung der APO der 1. Fakultät organisiert ebenfalls am Ende jedes Studienjahres eine Beratung über die zweckmäßigsten Formen des Studen tenwettstreites durch die an der Un terstufenausbildung beteiligten Insti tute. 2.25 Die Wirksamkeit der Ausbil dung hängt in immer entscheidende rem Maße von einer engen organi schen Verbindung zwischen fachlicher Ausbildung und politisch-moralischer Erziehung ab. Die politisch-moralische Erziehung der Studenten muß, aus gehend von der konkreten Situation an unserer Hochschule und den im Parteiprogramm enthaltenen Forde rungen, in der Richtung erfolgen, daß ihre allgemein vorhandene Ueberzeugung von der Richtigkeit un seres sozialistischen Entwicklungs weges gefestigt wird durch die Ent wicklung ihrer Fähigkeit, alle Auf gaben in unserer Gesellschaft und be sonders auf ihrem Fachgebiet von ihrer sozialistischen Perspektive aus klar zu erkennen; — Fortsetzung auf Seite 6 -