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Eröffnung des Studentenklubs Am 7. Januar wurde der Stu- deni'enklub „Cafe Freundschaft“ in Anwesenheit Sr. Magnifizenz Ge nossen Prof. Dr. Jäckel, des 1. Sekre tärs der Hochschulparteiorganisation, Genossen Karl Weinrich, des 1. Se kretärs der FDJ-Bezirksleitung, Wer ner Jentsch, Professoren, Doktoren, Assistenten, von Mitarbeitern der HO-Bezirks- und Stadtdirektion, er öffnet. Student Peter Fittig von der Kul turkommission der FDJ-Hochschul- leitung wies in seiner Begrüßungs ansprache auf Sinn und Zweck des Studentenklubs hin. Er sagte, ein weiteres wichtiges Mittel, die Stu denten zu allseitig gebildeten Per- sönlichkeiten zu erziehen und die Freizeit sinnvoll zu gestalten, besteht in der Mitarbeit aller. Der Ruf er ging nicht nur an junge Talente und die es werden wollen, sondern auch an den Lehrkörper, ihren großen Schatz an Erfahrungen auf allen Ge bieten den Studenten zu vermitteln. Zum Gelingen des Abends trugen z. B.' die vom Assisten Dipl.-Ing. Hans Lutze selbstverfaßten und -vor getragenen Verse — er hatte übri gens die Lacher auf seiner Seite —, von Bernd' Flohr (9. Semester) selbst- verfaßte Lieder zum Klavier und von Hans-Jürgen Troschke (5. Semester) rezitierten Verse, ü. a. von Kästner, bei. Die „brix-Combo" spielte schließ lich zum Tanz und rundete damit den Auftakt der Eröffnung des Stu dentenklubs ab. Mit der Bildung des Studenten klubs ist den Studenten nicht nur die Möglichkeit gegeben, ihren viel seitigen Interessen nachzugehen; weit mehr entsteht der Technischen Hochschule eine große Verantwor tung und Verpflichtung, ein geistig- kulturelles Zentrum für alle Karl- Marx-Städter Studenten zu schaffen. Allen, die mitgeholfen haben, den Studentenklub ins Leben zu rufen, sei hier im Namen aller Studenten nochmals gedankt. A. L. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINIIIIIIIIIIIßnilllllllllllllllllllllllllllHlllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIH Ein eigener Klub fehlt! Das ist schlecht! Denn ihn zu schaffen wäre Pflicht! Jedoch — so einfach ist das nicht! mit zuständig hohen Stellen. Zweitens geht’s gegen das Prinzip viel langsamer, als es uns lieb. Zum dritten denkt das Personal, der Dienst im Klub würde zur Qual und schätzt, es gäbe „anzuschreiben''. Doch bitte! Nur nicht übertreiben! Das Sauf- und Raufstudententum mit seinem zweifelhaften Ruhm, das ist vorbei! Das war einmal! Der Dienst im Klub wird kaum zur Qual! Allem zum Trotz! Heut ist der Tag! Meyer kann kommen, wenn er mag! Ab heute ist der Klub bereit! Heut wird er würdevoll geweiht! Dankt allen, die sich drum bemüht! Doch ist der Jubel noch verfrüht, denn eine Frage fällt uns ein: Wie wird das hier in Zukunft sein? Die Zukunft? Die ist insoweit auch Frage der Persönlichkeit! Wer sich in diesen Klub begibt, weil er Spirituosen liebt, und, die Musikbox (es soll eventuell eine Musikbox für den Studenten- klub gekauft werden) strapazie rend, die Gurgel kräftig durchtrainierend, dann schließlich denkt: „Wo bleiot denn nur die proklamierte Klubkultur? Naja, nun amüsiert mich mal!“ Für den wird das Ergebnis schal! Doch wer als „Suchender“ erscheint, hier nicht nur eine „Fünf“ beweint, nicht nur dem Assistenten flucht, sondern wahre Entspannung sucht (Oh nein, kein Musterknabentum, das brächte schließlich wenig Ruhm! Auch soll man nicht das Bier negieren; ein gutes Bier kann inspirieren!), und wer, kurz zur Charakteristik, sich austauscht über Belletristik, oder ein bißchen freie Zeit wissenschaftlichem Meinungsstreit selbst dann widmet (ganz unver hohlen!), wenn’s nicht direkt und streng be fohlen, wer kulturell etwas gestaltet und eigene Ideen entfaltet, wer etwas gibt und nicht nur nimmt, für den lohnt sich der Klub be stimmt, dem bringt er inneren Gewinn, und das ist schließlich auch der Sinn! Wahrhaftig eigenpädagogisch bringt das den Ausgleich psycho logisch, vor allem, wenn der Kopf mal raucht! Das ist es, was auch Meyer braucht! Jeder dosiere selbst sein Quantum! Dann stimmt's! Quod erat demon strandum! Einige Probleme des Studenten Denn daheim im engen Zimmer wird’s nicht besser! Eher schlimmer! Meyer denkt: „Was soll ich nun eigentlich zwecks Ausgleich tun? Wo ist des Studenten Bleibe? Einmal wäre da die Kneipe! Aber ausschließlich nicht nur! Nein! Es lockt auch die Kultur! Theateranrecht — Konzertkarten (bei letzteren fehlt Zeit zum Warten). Das erstere, wohl angebracht, verschafft zwar ein ruhige Nacht, doch kann es nicht im Zaume halten ständige Kegel-Traumgestalten!“ Und Meyer folgert darob: „Nein! Es müßte irgend etwas sein, was ständig psychologisch wirkt und somit Besserung verbürgt. Meyer Von Dipl.-Ing. Hans Lutze Uwe Meyer spricht für viele. Er studiert mit höchstem Ziele, hat beinahe unverdrossen ' sechs Semester abgeschlossen, (oder vier, oder auch zwei — fürs Problem ist’s einerlei). Doch er stöhnt so vor sich hin: Seit ich am Studieren bin, seitdem sitze ich auf Eis und an mir nagt der Verschleiß in Gestalt von Professoren, Assistenten und Lektoren. Wohin treibt mein Lebensschiff? Kommt es durch? Läuft's auf ein Riff? Neulich träumte mir recht schwer, daß ich nur ein Kegel wär. De- und Prodekane schoben nach mir Kegeln! Hoch zu loben, wenn die Spektabilitäten, höchste Wissensinterpreten, kegeln oder Fußball spielen! Aber warum nach mir zielen? Ich sprang angstvoll hin und her — schließlich konnte ich nicht mehr und die Schlachtenbummler schrien: .Alle neun! Sie haben ihn! Schweißgebadet fürchterlich und in Angst erwache ich ...!“ Soweit Meyers Traumvisionen! Fazit: Meyer muß sich schonen! Es ist gut, wenn Meyer rastet, da er einseitig belastet. Auch sei hiermit anerkannt, Meyer ist kein Bummelant; denn dann träumte er mit Gier von Grand hand plus Pilsner Bier. Nein! Der Meyer ist das nicht! Selbst der Medizinmann spricht: „Lieber Meyer, spann mal aus — doch verkriech dich nicht im Haus! Der Autor, Dipl.-Ing. Hans Lutze, während seines Vortrags im Studen tenklub. Foto: Günther Wobei man vielleicht dann und wann auch Eigenes gestalten kann ...!“ Denn Meyers geistige Potenz ist keine technische Lizenz! Es gibt — ich spreche etwas freier — natürlich noch den Menschen „Meyer“, der sich doch schließlich zu dem Plus „Persönlichkeit“ entfalten muß, wozu man ihn nicht zwingen kann! Auch Selbsterziehung formt den Mann!!! Und darum hat der Meyer recht! Sti Messe d< Lehren der 1. Zenti Hoch- und Fad Erstmalig in diesem Jahre (196 nahmen auch die Studierenden uns rer Universitäten, Hoch- und Fac schulen an der Messe der .Meisl von morgen teil. Im Rahmen ihr Leistungsschau zeigten sie aüf etv 30 wissenschaftlichen Fachgebiet den gegenwärtig erreichten. Star ihrer Ausbildung und ihres wisse schaftlich-produktiven Leistung vermögens. Die überwiegende Mel zahl der von ihnen ausgestellten A beiten bestätigte sehr eindrucksve die Richtigkeit der vom VI. Part tag der SED gegebenen Orientierur auf die systematische Förderung ui Entwicklung der selbständigen w senschaftlich-produktiven Arbeit u serer Studenten. In allen Exponat der Leistungsschau widerspiegel sich das ernsthafte Bemühen unser Studenten, die gesellschaftlic Praxis möglichst schon währe; ihres Studiums unmittelbar zu ni zen und ihr gesamtes Studium so : gestalten, daß sie nach Abschluß dc selben den hohen und ständig ste genden Anforderungen der Prax vollauf gewachsen sind. In dieser Hinsicht war die 1. Ze trale Leistungsschau eine sehr g lungene öffentliche Rechenschati Schlußfolgei nächste Le • Bei der Mehrzahl der von uns ren Studenten ausgestellten Arbeit« handelte es sich um Arbeiten, die a Ende des gesamten Studienprozess gewissermaßen als dessen Krönui entstanden waren (Diplomarbeite Ingenieurarbeiten, medizinische Di sertationen). Arbeiten aus den mi leren oder gar unteren Studienja ren fehlten in einigen Fachgebiet' völlig und waren in anderen n sehr selten anzutreffen. Bei dies« handelte es sich dann in der Reg um Jahres- oder Praktikumsarbe ten, die während des dritten St dienjahres, in einigen wenigen Fi len bereits zum Ende des zweit Studienjahres angefertigt wurden. So natürlich cs auch ist, daß c reifsten studentischen Leistung erst am Ende des Studiums erzie werden und sie insofern auch ein völlig legitimen Platz auf der Le stungsschau haben, so wenig soll jedoch darauf verzichtet werden, d Studenten während seines gesamt Studiums systematisch an die a schließende Höchstleistung heranz führen. Das heißt, cs kommt dara an, dem Studenten auch schon den unteren und mittleren Studie jähren wissenschaftlich-produkti Aufgaben zur selbständigen schöpf rischen Lösung zu übertragen, c seinem Ausbildungsstand und sein Fähigkeiten entsprechen. Das Fehl von wissenschaftlich-nützlichen St dentenarbeiten aus _ den früher und mittleren Abschnitten des St diums macht uns daher darauf at merksam, daß wir in der Regel no viel zu spät damit beginnen, die St denten an die selbständige wisse schaftlich-produktive Arbeit hera zuführen. Wir sollten daher überprüfen, w wir es durch entsprechende Gest; tung der Studienpläne und unser Lehrarbeit erreichen können, unsc Studenten zielstrebiger als bish vom ersten Tage ihres Studiums zur selbständigen wissenschaftlich Arbeit zu erziehen. Wertvolle Arbe ten, die im Ergebnis dieser B mühungen entstehen und auf c nächsten Leistungsschau geze