Volltext Seite (XML)
Neuer Weg im Übungsbetrieb Ein Beitrag des Instituts für Getriebetechnik zur Studienreform . Jeder Ingenieur soll über ein ge wisses räumliches Vorstellungs vermögen, aber auch über ein ge wisses Maß Vorstellungsvermögen von Bewegungsvorgängen verfügen. Für den Konstrukteur ist das ganz unerläßlich, jedoch auch der Techno loge muß dieses Bewegungs-Vorstel lungsvermögen besitzen, beispiels weise wenn er eine Leistungsberech- nung für Läppmaschinen zu machen hat, die bekanntlich sehr kompli zierte Bewegungen ausführen. Wäh rend nun das räumliche V orstellungs- vermögen durch das Fadi Darstel lende Geometrie geschult wird, ist es Aufgabe des Fachgebietes Getriebe lehre, insbesondere des Faches Ge triebeanalyse, die Fähigkeit des Stu denten zu bilden, die in den Ma schinen und Geräten vorkommenden und durch Getriebe verwirklichten Bewegungen zu erkennen und zu be greifen. In der Vorlesung Getriebeanalyse wird durch Verwendung von geeig neten Lehrmitteln, beispielsweise von beweglichen Modellen, die projiziert und somit von jedem Studenten auch in einem größeren Hörsaal gut er kannt werden, und durch Beschrän kung des Vorlesungsstoffes auf das Wesentliche nach größter Anschau lichkeit und Faßbarkeit gestrebt. Der Student kann aber letztlich nur durch die eigene, selbständige Be schäftigung mit diesen Problemen zu tieferen, sicheren Kenntnissen kom men. Deshalb muß das Haupt gewicht auf den Hebungen liegen. Die bislang praktizierte Uebungs- methode in diesem Fach, Aufgaben zu stellen, bei ihrer Anfertigung die Studenten zu betreuen, die Lösungen einzusammeln, zu korrigieren und benotet zurückzugeben, hat nicht be friedigt; diese Belegnoten waren stets viel besser als die Prüfungsergeb nisse. Trotz des großen /Arbeitsauf wandes für die Korrekturen ist der Leistungsstand des einzelnen Studen ten auf diese Weise niemals zu er fassen. Im Institut für Getriebetechnik wurde über diese Probleme sehr lange und eingehend diskutiert und schließlich eine neue Uebungs- methode ausgearbeitet, die im Stu dienjahr 1962/63 erprobt und auf Grund des dabei erzielten Erfolges nun endgültig für alle Hebungen des Institutes eingeführt wurde. Das Wesentliche an der neuen Uebungs- methode ist, den Studenten klar zu machen, daß sie nur von selbst er arbeiteten Erkenntnissen profitieren. Viele Studenten unterliegen einem Irrtum: Sobald sie verstanden haben, warum ihr Nachbar diesen Strich ge zogen oder jenen Ansatz gemacht hat, glauben sie, daß sie bei der nächsten Aufgabe die Lösung allein bewältigen. Die Einzelheiten der neuen Uebungsmethode sind in folgenden Punkten enthalten. 1. Von jedem Studenten ist eine Anzahl schriftlich gegebener Uebungsaufgaben im Studienjahr zu lösen, z. B. in Getriebeanalyse insge samt etwa 12 Aufgaben. Für jede Aufgabe wird ein bestimmter Ter min gestellt. Der Umfang der Auf gaben ist so bemessen, daß sie ein durchschnittlich begabter Student innerhalb der Uebungszeit bearbei ten kann, also keine zusätzliche Hausarbeitszeit benötigt. 2. Die Studenten werden in Grup pen zu maximal 25 Mann auf geteilt; jede Gruppe wird während des gan zen Studienjahres von ein und dem selben Assistenten bzw. wissenschaft lichen Mitarbeiter betreut. 3. Die Lösungen der Aufgaben wer den anhand der in der Vorlesung be handelten Grundlagen und Beispiele erarbeitet. Ergänzungsvorlesungen sind in den Hebungen nicht notwen dig; desgleichen sind keine Einfüh rungsvorträge erforderlich. Die be treuenden Assistenten bzw. wissen schaftlichen Mitarbeiter stehen den Studenten für jede einschlägige Frage zur Verfügung. 4. Die Belege werden nicht einge sammelt. Auf Grund von Gesprächen über die Aufgaben erhalten die Stu denten pro Studienjahr eine Anzahl (mindestens fünf) Testatnoten. Die termingerechte Fertigstellung jeder Aufgabe wird kontrolliert. Danach werden die richtigen Lösungen aus gehängt. 5. Im Studienjahr werden bis zu drei Klausuren (Dauer: 1 Doppel stunde) geschrieben. Sie werden so organisiert, daß sie dem Institut den absoluten Leistungsstand des Studen ten vermitteln. Für diese Klausuren wird die Beherrschung des Uebungs- stoffes verlangt. Die Klausurnoten und die Testatnoten bilden die Vor note. 6. Zum Schluß der Lehrveranstal tungen findet die schriftliche Prü fung statt (Dauer: 3 bis 4 Stunden). Als Vorbereitung gelten die Klausu ren und die wiederholte Beschäfti gung mit den Uebungsaufgaben und den Lehrbriefen des Instituts. Die Vornote und die Prüfungsnote gehen gleichwertig in die Endnote ein. Eine 5 in der Prüfung hat jedoch eine Nachprüfung zur Folge. Bei End noten wie 1,5 und 2,5 wird der be treffende Student zu einem Gespräch bestellt. Gegenüber dem herkömmlichen Uebungsbetrieb verlangt die neue Form natürlich eine intensive Zu sammenarbeit zwischen Uebungs- leiter und Student. Der Uebungs- leiter kann dafür aber die Leistung jedes einzelnen Studenten sehr gut einschätzen und seine fachliche Ent wicklung verfolgen. Geduldige Anlei tung in den Hebungen sowie die An forderungen in den Klausuren zeigen dem Studenten ganz klar, wo seine Kenntnisse noch Lücken aufweisen. 1961/62 Vornota II. Fakultät 2,67 III. Fakultät 3,02 gesamtes Semester 2,85 1962/63 II. Fakultät 2,96 III. Fakultät * 3,17 gesamtes Semester 3,07 Es zeigt sich, daß die Studenten unsere Absicht, ihnen zu besseren Leistungen zu verhelfen, verstanden hatten. Etwas zu spät hatte jedoch die Mehrzahl der Studenten begrif fen, daß es lohnt, sich in den Hebun gen intensiver auf die Klausuren vor zubereiten sowie eifrig und inter essiert mitzuarbeiten und nicht nur etwas zu machen, weil es verlangt wird. Das drückt sich in dem Unter schied zwischen Vornote und Prü fungsnote aus. Wir sind jedoch über zeugt, daß sich das überliefert und wir in Zukunft noch bessere Vor noten erwarten dürfen. Die Studen ten bereiten sich auf die Prüfung sehr gründlich vor; auf Wunsch vieler Gruppen wurden zusätzlich von den Assistenten Hebungen abgehalten. Im Zusammenhang mit den erziel ten besseren Durchschnittsnoten muß das Ergebnis eines von uns. durchge führten Vergleiches erwähnt werden: Die Anforderungen in der Prüfung Getriebeanalyse sind genauso hoch, wenn nicht höher als die vergleich baren in den übrigen Technischen Hochschulen der DDR und TU Dresden. Wir werden uns in Zukunft noch intensiver mit jedem einzelnen Stu- Wir stellen vor: Obersileuinani Jacobi Genosse Oberstleutnant Hell muth Jacobi wurde am 7. Juni 1928 in Plötzkau, Kreis Bernburg, geboren. Er entstammt einer Ar beiterfamilie und erlernte den Be ruf eines Drehers. Seit dem 16. März 1949 dient er in den bewaffneten Kräften un serer Republik. Während dieser Zeit besuchte Genosse Oberst leutnant Jacobi die Offiziersschule und die Hochschule für Offiziere in Dresden. Im Verlauf seiner Dienstzeit hatte Genosse Jacobi verschiedene verantwortliche Dienststellungen in den bewaffne ten Kräften inne. Er ist seit 1949 Mitglied der SED. Während seiner bisherigen Dienstzeit wurde er mit den Me ¬ daillen „Für treue Dienste“ in Bronze, Silber und Gold, sowie mit den Verdienstmedaillen „Für ausgezeichnete Leistungen“ in Bronze und Silber ausgezeichnet. Am 1. März 1964, dem 8. Jahres tag der Nationalen Volksarmee, wurde Genosse Jacobi zum Oberstleutnant befördert. Als Lei ter der Militärischen Abteilung der Hoch, und Fachschulen Karl- Marx-Stadts leistete er mit sei nem Kollektiv im Jahre 1963/64 eine gute Arbeit bei der Erziehung und militärischen Ausbildung un serer Studenten. Wir wünschen ihm und allen Genossen der Mi litärischen Abteilung weiterhin Erfolge in ihrer verantwortungs vollen Arbeit! luiiiHiHiiiWHiiwiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiNiiiiimiiiniiiiniiiiiiniiiiffliiiHiH Erwähnenswert ist, daß durch «len Wegfall der Korrekturarbeiten die Zahl der im Institut beschäftigten Hilfsassistenten von 15 auf 10 ver ringert werden konnte und daß nun mehr die Hilfsassistenten für inter essantere und ihrer Ausbildung dien lichere Aufgaben eingesetzt werden. An den Hebungen beteiligt sich auch der Institutsdirektor, weil die Hebungen die beste Möglichkeit bie ten zu erfahren, wo in der Vorlesung etwas nicht verstanden wurde und demzufolge in Zukunft besser dar geboten werden muß. Der für eine gute Vorlesung erforderliche Kontakt zwischen Studenten und Dozent kann in den Hebungen vertieft werden. Eine Gegenüberstellung der Prü fungsergebnisse aus den Studien jahren 1961/62 und 1962/63 bestätigt den erstrebten Erfolg der neuen Uebungsmethode. Prüfungsnotc Endnote 3,30 3,06 3,49 3,32 3,40 3,19 1,90 2,26 2,36 2,60 2,13 2,43 denten in der zur Verfügung stehen den Zeit beschäftigen. Auch der letzte soll überzeugt werden, daß eine kontinuierliche Mitarbeit die beste Prüfungsvorbereiturig ist und daß die immer noch übliche Stoß arbeit vor oder in der Prüfungs periode vermieden werden kann. Um die Entwicklung zu fördern, haben wir in Erwägung gezogen, diejenigen Studenten von der schriftlichen Prü fung zu befreien, die sich durch ihre Mitarbeit in den Hebungen und durch sehr gute Leistungen bei den Klau suren auszeichnen. Dr. Volmer Theaterzettel Opernhaus 16. März: „Der Freischütz“; 17. März: „Peter und der Wolf“, „Die Kluge“; 18. März: „Nabucco“; 19. März: 5. Sonderkonzert; 20. März: „Die Abenteuer der Pe richole“; 21. März: „Ein Maskenball“; 22. März: „Egmont“; 23. März: „Der Freischütz“; 24. März: „Peter und der Wolf“, „Der bekehrte Spießer“; 25. März: „Ein Maskenball“; 26. März: „Unternehmen Oelzweig" (Erstaufführung); 27. März: „Lohengrin“; 28. März: „II Campiello“; 29. März: „Die schöne Lurette"; 30. März: „II Campiello“; 31. März: „Peter und der Wolf“, „Die Kluge“. Schauspielhaus 17. März: „Komödie der Irrungen“; 18. März: „Hamlet“; 19. März: „Hamlet“; 20. März: „Komödie der Irrungen“; 21. März: „Mein blauer Himmel“; 22. März: „Der Knall“; 23. März: „Rose Bernd“; 24. März: „Millionenschmidt" 25. März: „Talente und Verehrer“; 26. März: „Liebe, List und Gaune rei“; 27. März: „Millionenschmidt“; 28. März: „Rose Bernd“; 29. März: „Hamlet“; 30. März: „Komödie der Irrungen“; 31. März: „Rose Bernd“. — Aenderungen vorbehalten - „Hechschul-Spiegel" Set)e 3