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Prof. Altmann 60 Jahre Am 11. März 1964 beging Herr Dr.-Ing. Ernst Altmann, Professor mit Lehrstuhl und Direktor des Instituts für Chemie unserer Hochschule, sei nen 60. Geburtstag. Als Herr Professor Dr.-Ing. Alt mann im September 1956 zum Pro fessor mit Lehrauftrag für Spezial gebiete der Chemie an die damalige Hochschule für Maschinenbau beru fen und gleichzeitig zum Direktor des Insituts für Chemie ernannt wurde, konnte er auf eine langjährige er folgreiche Tätigkeit in der Industrie zurückblicken. Sein Studium an der Technischen Hochschule Breslau schloß er 1931 mit der Promotion zum Dr.-Ing. mit einer Arbeit über „Die katalytische Umsetzung von Schwe felkohlenstoff mit Wasserdampf“ bei dem bekannten Chemietechnologen Professor Dr. Neumann ab. Zu sei nen Lehrern gehörten u. a. die Pro fessoren Ruff, Eucken, Strauß und Clusius. Seine Assistenten- bzw. Oberassistententätigkeit an verschie denen Forschungsinstituten gaben ihm vielfältige Möglichkeiten, die verschiedenen Gebiete des technisch chemischen Sektors kennenzulernen. Seine Funktionen als chemischer Leiter bei den Stadtwerken Chem nitz (Gaswerk), .nach dem 8. Mai 1945 als Produktions- und zeitweise Werkleiter des VEB Mineralwerke Klaffenbach und Mittelbach gaben ihm reichlich Gelegenheit, sein tech nisches Talent weiter zu entfalten. Die dabei auftretenden wissenschaft lich-technischen Fragestellungen be stimmten auch in der Folge die Rich tung seiner Forschungen. Als Spezia list für Schmierungsfragen boten sich ihm an unserer Hochschule reiche Möglichkeiten, sein großes Wissen der jüngeren Generation zu vermitteln. Von seiner wissenschaftlichen Arbeit zeugen eine größere Reihe von Ver öffentlichungen und Patenten. Neben seiner Lehr- und For schungsarbeit war Prof. Dr. Altmann lange Zeit als Dekan der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaf ten tätig. Dieses Amt bekleidete er von 1956 bis 1963. Herr Professor Dr. Altmann zeigte sich als Stadtverordneter von Karl- Marx-Stadt und vor allem als Mit glied des Rates der Stadt auch gegen über gesellschaftlichen Verpflichtun gen stets aufgeschlossen. Seine drei malige Auszeichnung als Aktivist und 1959 als Verdienter Aktivist waren äußere Anerkennung seines Wirkens. Die Hochschulparteileitung und die Redaktion des „Hochschul-Spiegels“ gratulieren Herrn Professor Dr.-Ing. Altmann herzlich zu seinem Geburts tag und wünschen ihm noch viele Jahre Gesundheit und Schaffens kraft! „Hochschul-Spiegel" Seite. 2 !. te/ ' .‘css‘ n‘ Westdeutschland überholt Erfolge sozialistischer Gemeinschaftsarbeit Im Rahmen unserer Volkswirt schaft kommt der Schmierungs technik als- selbständigem Fach gebiet immer größere Bedeutung zu, d@wohl bei der Neukonstruktion von Maschinen und -Straßen als auch bei der Schmierstoffwirtschaft im Be triebsablauf selbst. Ueberall, wo zwischen Gleitpartnern Relationsbe- wegungen auftreten, ist eine Verhin derung oder zumindest eine merk liche Minderung des Verschleißes und der Verluste an nutzbarer Energie das Hauptanliegen an die Schmie- rungstechnik. Zur Erfüllung dieser vielseitigen Aufgaben gehören qua lifizierte Fachkräfte auf allen Aus bildungsstufen und selbstverständ lich auch moderne Geräte zur schnel leren und besseren Lösung bestimm ter schmierungstechnischer Probleme. In diesem Zusammenhang ist es begrüßenswert, daß am 7. Mai 1963 der Volkswirtschaftsrat der DDR eine Verfügung über den Einsatz von Ver antwortlichen und Beauftragten für die Schmierungstechnik und von Schmierungswarten verabschiedet hat, die die Orientierung auf eine ge nerelle Verbesserung der Schmie rungstechnik entsprechend unter stützt. Westdeutsche Fachleute er klärten jetzt, daß die DDR auf dem Gebiet der Schmierungstechnik Westdeutschland bereits überholt hat (Zentr. Schmierungstechnik vom Dezember 1963). Im Jahre 1962 wurde in der DDR unter dem Vorsitz von Professor Dr.-Ing. E. Pietsch eine sozialistische Arbeitsgemeinschaft Schmier, und Maschinenpflegegeräte gegründet, in der rieben dem Institut für Maschi nenlehre und Schmierungstechnik unserer Technischen Hochschule noch die PGH Mechanik, Karl-Marx-Stadt, der VEB Carl Zeiß, Jena, das DAMW, die Maschinenfabrik Meuselwitz und die Hochschule für industrielle Form gestaltung Halle ständig mitarbeiten. Zeitlich begrenzt arbeiten auch wei tere Betriebe und Institute bei spe ziellen Aufgaben mit. Bereits zur Leipziger Frühjahrs messe 1963 konnte den schmierungs technisch Interessierten aus allen In dustriezweigen das Oelwechsel- und Spülgerät WSG gezeigt (darüber be richteten wir in unserer Ausgabe Nr. 12, Jahrgang 1 vom 26. Juli 1963 - Red.). Auf der diesjährigen Frühjahrs messe wurde nun ein neues Gerät ausgestellt. Es handelt sich dabei um das speziell für die Textilindustrie, unter Leitung dieser Arbeitsgemein schaft, entwickelte Spindelspülgerät SSG. Mit ihm erfolgt die maschinelle Entleerung, Säuberung und dosierte Befüllung von Textilmaschinenspin- dein jeder Art und Bauweise. Die Ausmaße des Gerätes sind den Platzverhältnissen in den Textil fabriken angepaßt. Leichte Beweg lichkeit, einfache Bedienung und fadengeschütztes Fahrwerk garantie ren ein müheloses Arbeiten. Der Reinigungsprozeß an einer Textil spindel dauert von Hand mindestens 1 Minute, mit dem SSG nur 5 bis 6 Sekunden. In jedem Textilbetrieb gibt es Hunderte, oft über 1000 sol cher Textilspindeln. In Erprobung befindet sich ein Seilreinigungsgerät zur Reinigung von Förderseilen im Tief- und Tage bau. Für das Gebiet der Seile sollen weiterhin noch ein Verseilschmier gerät für die Intensivschmierung beim Verseilvorgang und ein Seil- nachschmiergerät entwickelt und ge baut werden. Für den Sektor der spangebenden Fertigung wird besonders das in Entwicklung befindliche Entschlam- mungs- und Befüllgerät für Bohr ölemulsion sehr wichtig sein und mithelfen, eine merkliche Lücke auf diesem Gebiet zu schließen. Dipl.-Ing. H. Brendel Zu den Parteiwahlen In diesen Tagen beginnen an un serer Hochschule die Parteiwahlen 1964. In verhältnismäßig kurzer Zeit, bis zum 20. März, erfolgen zunächst in den Gruppen, und bis Mitte April in den Grundorganisationen die Rechenschaftslegungen und die Neu wahlen der Gruppenorganisatoren und Leitungen. Die kommenden Wochen sind also für die Parteiorganisation und dar über hinaus für alle Angehörigen der Technischen Hochschule Karl-Marx- Stadt von großer Bedeutung. Welche Aufgaben sind uns gestellt? Das Zentralkomitee lenkt die Aufmerk samkeit aller Parteimitglieder und Kandidaten, die an den Hochschulen arbeiten oder studieren, darauf, daß im Vordergrund stehen muß: die Erhöhung des Niveaus der marxistischen Bildung und Erziehung aller Hochschulangehörigen; die Vertiefung des marxistisch- leninistischen Wissens der Gesell schaftswissenschaftler und die engere Verbindung der Forschung mit den praktischen Problemen des umfassen den Aufbaus des Sozialismus; die Weiterführung der begonnenen Veränderungen in der Ausbildung mit dem Ziel, sie entsprechend den Forderungen des Programms der Partei auf dem höchsten Stand der Wissenschaft und in engster Verbin dung mit wissenschaftlich-produk tiver Tätigkeit durchzuführen; die Stärkung der wissenschaftlich- technischen Basis in der Industrie und Landwirtschaft durch die recht zeitige und planmäßige Vermittlung der befähigtsten Absolventen in die führenden Zweige der Volkswirt schaft und durch die rasche Ein führung der Ergebnisse der praxis verbundenen Forschung. Mit den Parteiwahlen, die an un serer Technischen Hochschule mit der Rechenschaftslegung und der Neuwahl der Hochschulparteileitung abschließen, müssen wir eine gründ liche Bilanz ziehen, wie weit wir in der Erfüllung der vom Zentral komitee genannten Aufgaben gekom men sind. Zweifellos gibt es auf ver schiedenen Gebieten bereits gewisse Erfolge, wie z. B. bei der Verände rung der Ingenieur-Ausbildung, bei der Orientierung der Forschungs arbeit auf die Praxis, in der Ent wicklung der sozialistischen Gemein schaftsarbeit. Das Erreichte kann jedoch bei weitem noch nicht befriedigen. Be sonders kommt es darauf an, die Ausbildung so zu gestalten, daß jähr lich ein Maximum an hervorragen den Absolventen in die sozialistische Industrie entlassen werden kann. Das erfordert neue Methoden in Inhalt und Form des Lehrbetriebes und eine enge Zusammenarbeit mit der sozialistischen Industrie. Eine Grundvoraussetzung für die Lösung aller Aufgaben ist jedoch ideologisch-politische Klarheit. Es ist besonders notwendig, daß alle Partei mitglieder und Kandidaten die Be schlüsse der Partei stets gründlich studieren. Es ist entscheidend für die Arbeit der gesamten Parteiorgani sation, wie tief jeder einzelne Genosse in das Wesen der Partei beschlüsse eindringt und es dem entsprechend versteht, sie selbst zu verwirklichen und sie allen Wissen schaftlern, Studenten, Arbeitern und Angestellten unserer Hochschule richtig zu erläutern Von der ideo logisch-politischen Kraft der Partei organisation hängt es vornehmlich ab, ob wir den von Partei und Regie rung gestellten Aufgaben gerecht werden und in welchem Tempo wir sie erfüllen. Von großer Bedeutung für die Ent faltung der Parteikräfte ist jedoch auch eine richtige Organisations struktur. Es ist eine bekannte leni nistische These, daß die Organisa tionsform der jeweiligen Etappe des Kampfes der Partei entsprechen muß. Welche Aufgaben ergeben sich hieraus jetzt für unsere Parteiorgani sation an der Hochschule? Der VI. Parteitag beschloß, auch in der Leitung der Parteiarbeit das Produk tionsprinzip durchzusetzen, damit in der Periode des umfassenden Auf baus des Sozialismus gewährleistet ist, daß alle Fragen der Entwicklung unseres Lebens vor allem dort be handelt werden, wo sie mit größt möglicher Sachkenntnis beantwortet und konkret entschieden werden können. Für die Leitung der Parteiarbeit an unserer Hochschule heißt das, die Parteikräfte so zu organisieren, daß sie vor allem im höchsten Maße un ter den Wissenschaftlern und Stu denten wirksam werden. Die Hoch schulparteileitung unterbreitet des halb den Grundorganisationen den Vorschlag, Aenderungen in der Struktur der Parteiorganisation vor zunehmen. Es hat sich erwiesen, daß, als Folge des Wachstums unserer Parteiorganisation, einige Grund organisationen und Gruppen zu umfangreich geworden sind und darum in ihrer jetzigen Form den Anforderungen nicht mehr genügen. Das gilt für die Arbeit verschiede ner Parteigruppen, trifft aber beson ders auf die Lösung der Aufgaben der Partei unter den Studenten zu. Es ist vorgesehen, die Genossen Studenten des 1. und 2. Studien jahres in je einer eigenen Grund organisation zusammenzufassen, da hier, trotz der Einteilung in verschie dene Fachrichtungen, im wesent lichen doch die gleichen ideologisch politischen, Erziehungs- und Aus bildungsprobleme vorhanden sind. Das ergaben Aussprachen mit den Studenten. Da ab 3. Studienjahr die Probleme und demzufolge auch die Aufgabenstellung für die Arbeit der Parteiorganisation unter den Stu denten größere Unterschiedlichkeit aufweisen, bleiben die Genossen der höheren Semester bei den Grund organisationen der Fakultäten bzw. bei den Parteigruppen der Institute. Die gleichen Gründe, die für die Neuformierung der Parteikräfte in den FPO angeführt wurden, sind auch maßgebend für die Umbildung der starken APO Verwaltung in zwei selbständige Grundorganisationen. Die Hochschulparteileitung ist da von überzeugt, daß sich diese Aende- rung der Organisationsstruktur für die weitere Verbesserung der Partei arbeit auf allen Ebenen günstig aus wirken und zu neuen Erfolgen in der Tätigkeit der gesamten Hoch schule beitragen wird. H. M.