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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 2.1964
- Erscheinungsdatum
- 1964
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196400005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19640000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19640000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 2.1964
1
- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, Februar 1
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, März 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Juni 1
- Ausgabe Nr. 11, Juli 1
- Ausgabe Nr. 12, Juli 1
- Ausgabe Nr. 13, Juli 1
- Ausgabe August, Sonderausgabe -
- Ausgabe Nr. 14, September 1
- Ausgabe Nr. 15, September 1
- Ausgabe Nr. 16, Oktober -
- Ausgabe Nr. 17, Oktober -
- Ausgabe Nr. 18, November -
- Ausgabe Nr. 19, Dezember -
- Ausgabe Nr. 20, Dezember -
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Band
Band 2.1964
1
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- Hochschulspiegel
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Dr. phil. Joh. Müller, Leiter der Abt. Philosophie im Institut für Gesellschaftswissenschaften Die Perspektive muß innerhalb der wissen schaftlich-technischen Revolution geplant und verwirklicht werden n der Aussprache über die schule und über die Per- Perspektive unserer Hoch- spektive des technischen Bildungswesens wird für das Ergebnis dieser Diskus sion eine wesentliche Rolle spielen, inwieweit wir Ver stehen, in dieser Debatte von vorn herein von richtigen Voraussetzungen auszugehen. In dieser Hinsicht ge winnt die Klärung des Begriffs „wis senschaftlich-technische Revolution“ Bedeutung. Unsere Absolventen wer den in dieser Revolution ihren Mann zu stehen haben, sie werden unmit telbar leitende Akteure dieses Pro zesses sein müssen. Ihre Ausbildung und Erziehung muß also von vorn herein darauf zugeschnitten werden. Analysiert man diese, im allgemei nen als wissenschaftlich-technische Revolution bezeichnete Entwicklung, so ergibt sich, daß es sich hier um einen Prozeß handelt, der sich so wohl in der heutigen sozialistischen Welt, als auch in den kapitalistischen Ländern vollzieht, weil in all diesen Ländern die Bedürfnisse und die Be dingungen für einen solchen Prozeß herangereift sind. Zugleich erweist sich dieser Prozeß aber als sehr viel schichtig gesellschaftlich bedingt, d. h., einerseits wird er in seinem konkreten Fortgang vielseitig gesell schaftlich bedingt und modifi ziert, andererseits wirft er eine Viel zahl neuer sozialer, ideologischer, moralischer, erzieherischer Pro bleme auf, die gebührend berücksich tigt werden müssen, wenn sich die wissenschaftlich-technische Revolu tion selbst in optimaler Weise voll ziehen soll. Wissenschaftlich-technische Revo lution besteht in unserer Zeit dem Wesen nach darin, daß der Mensch, der bisher im allgemeinen noch als unmittelbare Naturkraft im Stoff wechselprozeß des Menschen mit der Natur (bzw. überhaupt mit seiner Umgebung) wirkte, durch Automa- tismen oder andere Formen indu striell gemeisterter Naturprozesse, die in den Prozeß der Produktion ein geschoben werden, von dieser Funk tion befreit wird und damit vor bzw. über den Stoffwechselprozeß tritt. Er wird sein Planer, Konstrukteur oder Vorbereitungstechnologe bzw. sein letzter Kontrolleur oder- Reparateur. Wir sind deshalb berechtigt, von einer Revolution zu sprechen, weil dieser Prozeß, den es in einzelnen Fällen natürlich auch schön früher gab, sich heute im JMassenumfang Vollzieht, wobei in wenigen Jah ren in diesem Sinne mehr ver ändert wird, als bisher in Jahrtau senden. Insofern der Mensch als Naturkraft aus diesem Stoffwechsel prozeß befreit wird, ergibt sich zu gleich die Möglichkeit, den tech nischen Prozeß rein objektiv zu ge stalten, d. h. frei von durch den Men schen bedingten subjektiven Schran ken oder Grenzen. Damit wird eine gewaltige Steigerung der Arbeitspro duktivität möglich. Dieser Prozeß vollzieht sich übri gens nicht nur im Bereich der mate riellen Produktion, sondern, durch den Einsatz elektronischer Rechen maschinen auch im Bereich der gei stigen Tätigkeit. Damit werden einer seits die Rechnungszeiten zur Ent scheidung bestimmter Fragen außer ordentlich verkürzt und der Mensch in die Lage versetzt, Verkettungen zu übersehen, die in anschaulicher Form nicht mehr überschaubar sind. Andererseits ist die Möglichkeit ge geben, den Menschen mehr und mehr von Routinearbeit zu befreien, d. h., auch die geistige Tätigkeit wird mehr und mehr die dem Menschen gemäße Form der schöpferischen Arbeit an nehmen. Damit ist bereits ein Pro blem sichtbar, das beim Durchden ken der Perspektive der Ausbildung gründlich zu überlegen wäre: 1. Wie weit werden unsere jungen Menschen befähigt und erzogen, Rou tinearbeit als solche zu erkennen und sie für die Bearbeitung durch die elektronische Maschine vorzuberei ten? 2. Wie weit werden unsere jungen Menschen zur schöpferischen Arbeit erzogen und dazu auch befähigt? Wie gesagt, dieser Prozeß vollzieht sich heute in aller Welt. Das hat ob jektive Ursachen. Das Streben nach Ökonomisierung technischer Prozesse (Beschleunigung des Ablaufs, Erwei terung der Wirksamkeit, Verringe rung des Einsatzes an lebendiger Ar beit usw.) ist allgemein. Allgemein ist auch, daß sich eben dieses Stre ben beim heutigen Entwicklungs niveau der Technik objektiv nicht mehr anders verwirklichen läßt als durch Freisetzung des Menschen als Naturkraft aus dem Stoffwechselpro zeß mit der Umwelt vermittels Auto- matismen bzw. durch die Ersetzung mechanischer Technologien durch chemische, biologische u, a. vGh- ren. Der allgemeine Grund der Ent- Wicklung ist ein gesellschaftlicher (das Bedürfnis nach Ökonomisierung der Produktionsprozesse), die Ursache dafür; daß sich dieser Prozeß in der oben dargestellten Richtung vollzieht, ist technischer Natur. Nicht allgemein ist bereits das Ziel, daß die verschiedenen Gesellschafts- Ordnungen unserer Zeit mit der Durchsetzung der wissenschaftlich- technischen Revolution verfolgen. In den kapitalistischen Staaten ist letzt endlich das Ziel in der Erhöhung des Profits zu suchen. Die Freisetzung des Menschen aus der Unterordnung unter den Produktionsprozeß ist nur die notwendige Begleiterscheinung ohne die heute die Verwirklichung des grundlegenden Bedürfnisses des Kapitals; nicht mehr realisierbar ist. Darüber können weder die Maßnah men, die heute in kapitalistischen Ländern zur Befriedigung elementa rer und hartnäckig verfochtenesRor- derungen der Arbeiterklasse (Dili- giert werden, noch die PhrasemKin- wegtäuschen, in denen der kapitali stisch deformierte Prozeß der wissen schaftlich-technischen Revolution in der bürgerlichen Presse verherrlicht wird. Für die sozialistische Gesell schaftsordnung dagegen ist die Be freiung des Menschen aus der Unter ordnung in den Stoffwechselprozeß mit der Natur die Möglichkeit, die sen Stoffwechselprozeß „mit dem ge ringsten Kraftaufwand und unter den, ihrer menschlichen Natur wür digsten und adäquatesten Bedingun gen zu vollziehen“ (Marx, Das Kapi tal Band III, Seite 873). Womit die Möglichkeit gegeben ist, entscheiden den Grundlagen für die allseitige Entwicklung der Persönlichkeit und der allseitigen Befriedigung ihrer Bedürfnisse zu schaffen. Von Bedeutung ist auch, die Frage näher zu erörtern, welche tech nischen, wissenschaftlichen, sozialen und ideologischen Fragen durch die sen Zentralprozeß aufgeworfen wer den, von deren Lösung abhängt, in wieweit sich die wissenschaftlich- technische Revolution vollziehen kann. Es sind zumindest folgende Zu sammenhänge sichtbar: 1. Der oben skizzierte zentrale Pro zeß ist nicht zu verwirklichen, ohne eine dur“Deifende Veränderung des Gesamtsystem der Technik. Von der Energieerzeugung über die Produk tion der Werkstoffe bis zur Rekon struktion der Verkehrswege, überall werden neue Entwicklungen notwen dig werden. 2. Sowohl die Probleme des zen tralen Prozesses als auch die peri pheren Aufgaben sind nur durch den Einsatz der modernsten Wissenschaft zu lösen. Das gilt nicht nur für Neu entwicklungen, sondern auch für die weitere Optimierung traditioneller Verfahren und Mittel. Das aber wie derum fordert, daß Grundlagen- und Zweckforschung enger zusam menrücken, daß die Forschung schär fer auf die Probleme der Produktion konzentriert und die Produktion schneller zur Realisierung neuer Forschungs- und Entwicklungsergeb nisse bereitgestellt wird. Damit ist zugleich die Forderung gestellt, daß Wissensshaftler, Forscher und tech nische IQDicklungskräfte noch mehr als bisT auch ihre persönlichen Interessen mit den gesellschaftlichen Aufgaben in Übereinstimmung brin gen. Schließlich gewinnt in diesem Zusammenhang auch die Beherr schung des entsprechenden methodo logischen und erkenntnistheoreti schen Instrumentarismus und somit die philosophische Bildung immer größere Bedeutung für den tech nischen Fortschritt. 3. Die Durchführung des zentralen Prozesses läßt auch neue sozial-öko- nomische Probleme entstehen: es muß gesichert werden, daß die neu entwickelte Technik nur zu humanen Zwecken Verwendung findet; frei gesetzte Arbeitskräfte müssen neue Arbeitsplätze finden, die Produktion bedarf internationaler Koordination, die zwischenmenschlichen Beziehun gen sowohl innerhalb als auch außer halb der Produktion müsesn weiter entwickelt oder auch neugestaltet werden usw. usf. Hier zeigt sich schon deutlich, daß der Kapitalismus nicht in der Lage ist, die wissenschaftlich-technische Revolution im vollen Umfang zu ver wirklichen. Man versucht zwar auch in diesen Fragen Formen zu finden, in denen man sich bewegen kann, aber gerade diese Formen (EWG, neue Formen des staatsmonopolisti schen Kapitalismus usw.) wirken de formierend auf den wissenschaftlich technischen Prozeß zurück, die Wider sprüche werden verschärft. 4. Auch damit ist der Gesamtpro zeß der wissenschaftlich-technischen Revolution noch nicht erfaßt. Die objektiven Vorgänge bedingen viel mehr auch subjektive Entwicklun gen, der Akteur der wissenschaft lich-technischen Revolution — die Volksmassen — muß bereit, fähig und in optimaler Weise Organisiert sein, um die großen Aufgaben zu vollbrin gen. In dieser Hinsicht macht sich not wendig: Die Entwicklung des Bil dungswesens. Umfang und Tiefe des Wissens und Könnens müssen sich ändern und vor allem, sie müssen sich während eines ganzen Men schenlebens stets ändern können. Hier gibt es viele offene und prinzi piell ungelöste Fragen — das Stoff- Zeitproblem, die notwendige Ver stärkung der Denkschule, das Pro blem der Disponibilität des Fach mannes (z. B. auch des Ingenieurs), die zunehmende Spezialisierung und die notwendige Weitung des Ge sichtsfeldes, die planmäßige, zielstre bige, auf die Perspektive gerichtete moralisch - ideologische Erziehung. Die neue Technik fordert erhöhtes Verantwortungsbewußtsein und er höhte Verantwortungsbereitschaft, bewußtere Einstellung zur Arbeit, Drang nach sinnvoller Tätigkeit und nach ständiger Qualifizierung, Bereit schaft als Akteur der wissenschaft- lich-technischen Revolution zu wir ken, d. h. diesen gewiß nicht ein fachen Kampf mit der Natur und mit sich selbst auszufechten, sich nicht zu schonen. All das sind komplizierte Fragen, die teilweise noch der gründlichen Erforschung harren und die unter dem Druck der bürgerlichen Ideolo gie gelöst werden müssen. Deshalb ist auch in dieser Hinsicht Progno stik. Planung, vor allem aber wirk lich echte Gemeinschaftsarbeit aller an der Erziehung Beteiligten not wendig. Die Aufgabe, Entwicklung der Leitungstätigkeit in Staat, Wirt schaft, Partei, Massenorganisationen und nicht zuletzt auch in der Wis senschaft. sei in diesem Zusammen hang nur genannt. Sie wurde in letz ter Zeit vielerorts gründlich erläu tert. Bei der Planung der Perspek tive unserer Hochschule ist aber auch dieses Problem des gründlich sten Nachdenkens wert! Dr.-Ing. Kurt Lasch, Leiter der Abt. Allgemeiner Maschinenbau Senat bestätigte Plan* entwarf Der akademische Senat be schäftigte sich in seiner Sitzung am 25. November 1964 mit dem von der Planungskommission überarbeiteten Entwurf und den entsprechenden Ergänzungen des Perspektivplanes unserer TH. Nach eingehender Diskussion wurde der Entwurf verabschiedet. Der akademische Senat be schloß, am 16. Dezember, in Aus wertung des 7. Plenums des Zen tralkomitees der SED und in Fortführung der Perspektivplan diskussion, mit dem Lehrkröper, den Angestellten, Vertretern der Studentenschaft und der Praxis, eine erste Bilanz der Diskussion zu ziehen. Der akademische Senat unter strich im Zusammenhang mit der Diskussion über den Perspektiv plan unserer TH die Bedeutung der in den letzten Monaten ver abschiedeten neuen Ausbildungs pläne, die ein wichtiger Bestand teil des Perspektivplanes sind. Es komme darauf an, ausgehend vom Welthöchststand und den Bedürfnissen der führenden Zweige der Volkswirtschaft der DDR, den Inhalt der Lehre zu verbessern und wirkungsvollere Methoden in der Lehre und Er ziehung zu entwickeln. Der Senat hob in diesem Zusammenhang auch die große Bedeutung der Bildung einer Anzahl von Arbeits gruppen hervor, die die Aufgabe haben, systematisch Lehre und Erziehung an der Hochschule zu analysieren und entsprechende Schlußfolgerungen abzuleiten. Der akademische Senat orien tiert dabei auf die Entwicklung moderner Lehrmethoden, wie zum Beispiel die Anwendung von Lernmaschinen. Es soll eine Ar beitsgruppe gebildet werden, die die notwendigen Unterlagen für die Verbesserung der Lehrmetho den erarbeitet. Der akademische Senat bekräf tigte die Dringlichkeit der Über arbeitung des im Entwurf vorge legten Forschungsprogramms der TH. Er unterstrich die Notwendig keit der Erarbeitung langfristiger und komplexer Forschungsaufga ben gemeinsam mit den entspre chenden WB bzw. mit anderen -Institutionen der führenden Indu striezweige, sowie des Abschlus ses von festumrissenen Industrie verträgen zwischen der WB und den Instituten unserer TH. Mittel und Kräfte auf die Schwerpunkt, korgzentrieren! D ie Ausarbeitung des Per- spektivplanes bis 1970 ist eine gesetzmäßige historische Entwick lungsetappe der DDR. Die Perspektive unserer Entwicklung ist untrenn ¬ bar mit der bisherigen zielbewußten Verbesserung des Lebensniveaus ver bunden und heißt Sozialismus. Um dieses Ziel zu erreichen, bein haltet der Perspektivplan bis 1970 als Hauptproblem die Durchführung der technischen Revolution, d. h., die Einführung der neuesten Erkennt nisse von Wissenschaft und Technik auf den entscheidenden Gebieten der Volkswirtschaft. Die Konzentrierung auf die wichtigsten Gebiete der Volkswirtschaft, wie die Chemisie rung auf der Basis der vorrangigen Entwicklung der Petrolchemie sowie dia Weiterentwicklung der Elektro technik, der Übergang zu, kontinuier lichen hochproduktiven Produktions prozessen und Fertigungsverfahren und der Einsatz neuer effektiver Roh stoffe, stellt an die Methodik der Ausbildung der Studenten an unserer Hochschule neue Aufgaben. Einige Aufgaben, die sich aus der Konzentration der Mittel und Kräfte auf Schwerpunkte innerhalb der Volkswirtschaft ergeben, sollen hier kurz kommentiert und diskutiert werden. Eng verknüpft mit der Gesamtent wicklung der Volkswirtschaft ist die Ausbildung von Hochschulkadern; denn mit dem Niveau, wie die Stu denten ausgebildet werden, werden sie später als Diplom-Ingenieure un serer Volkswirtschaft Nutzen brin gen. außerdem sind die ausgebildeten Kader dazu bestimmt, die Leitung der Volkswirtschaft zu übernehmen. Damit hat das Niveau der Ausbil dung direkte Auswirkungen auf die Entwicklung der Volkswirtschaft. Ausgehend von dieser Erkenntnis weist Genosse Walter Ulbricht in seinem Referat auf der zweiten Be ratung der Kommission des Polit büros beim ZK der SED und des Ministerrates der DDR am 10. Sep tember 1964 darauf hin, daß die Aus bildung von Kadern grundlegend mit der Ausarbeitung und Durchführung des Perspektivplanes verbessert wer den muß. Genosse Walter Ulbricht macht die VVB unmittelbar für die Ausbildung von wissenschaftlich- technischen Kadern verantwortlich und stellt die Aufgabe, daß die VVB gleichzeitig mit den Ausbildungs stätten um ein höheres Niveau der Ausbildung ringen. Zu diesem Zweck genügt eine reine formelle Verbin dung zwischen den VVB und den Ausbildungsstätten nicht mehr. Des halb müssen wir als Technische Hochschule eine noch engere Zusam menarbeit mit den VVB erreichen. Die Perspektivplanung erfordert also eine höhere Form der vertrag lichen Bindung mit den VVB. Mit dem Ziel der Verbesserung des Aus bildungsniveaus und der Ermittlung des Kaderbedarfs in den Fachrichtun gen „Konstruktion von polygrafischen und Papierverarbeitungsmaschinen“ und „Konstruktion von Maschinen und Geräten des allgemeinen Maschi nenbaues“ wurden im Juni 1964 mit Vertretern von Bezirkswirtschafts räten und VVB Aussprachen ge führt. Dabei zeigte es sich, daß der Bedarf an gutausgebildeten Hoch schulkadern progressiv steigt, und' zwar besonders in solchen Industrie zweigen, die bisher keine oder nur wenige Hochschul-Absolventen er hielten. Grundsätzlich wurde aus geprägte konstruktive Kenntnis und großes Interesse für alle Fragen der Technik gefordert. Die Dipl.-Ingenieure müssen bereit sein, Neuland zu betreten und auf Gebieten zu arbeiten, wo die wissen schaftliche Durchdringung der Pro bleme teilweise noch am Anfang steht. Auch die Zulieferindustrie, die in den Betrieben der Bezirkswirt schaftsräte verankert ist, kämpft um das Weltniveau. Deshalb erwartet sie von unseren Diplom-Ingenieuren Systematik, Exaktheit, Gründlichkeit und Verantwortungsbewußtsein bei der Lösung aller, auch der scheinbar nebensächlichen Aufgaben. Besonderer Wert muß in der Aus bildung auf wirtschaftliches IEen, Vorstellungs- und Einfühlu"ver- mögen, K >mbinatlonsfähgkeit und Wendigkeit in der Methodik gelegt werden. Die angestrebte fortschreitende Mechanisierung und Automatisie rung, die Steigerung der Arbeitspro duktivität und der Erhöhung der Qualität zwingen unsere Industrie zur Lösung wissenschaftlicher Pro bleme. Gleichzeitig wurde die Frage aufgeworfen: Was nützt unserer Volkswirtschaft am meisten? Absol venten mit einem guten Allgemein wissen von den technischen Proble men innerhalb einer Fachrichtung oder Absolventen mit Spezialkennt nissen auf ein' m bestimmten Gebiet. Unsere Technische Hochschule hat sich bemüht, eine Ausbildung im Sinne des ersten Teils der Frage zu gewährleisten. Eine Ausbildung von Absolven ten mit Spezialkenntnissen erfordert von den VVB die Erarbeitung einer Grobplanung über den Absolventen bedarf in sechs Jahren wegen der Anzahl der Immatrikulationen. Eine Feinplanung müßte zwei Jahre vor dem Stucienabschluß erfolgen, um die Studenten in Spezialvorlesun gen, im Ingenieurpraktikum und bei Abschlußarbeiten auf ihre spätere Tätigkeit auszurichten. Die Ausbildung von Absolventen mit Spezialkenntnissen erbringt ein deutig den höchsten ökonomischen Nutzeffekt, stellt aber erhöhte An forderungen an den Lehrkörper un serer Hochschule. Es wird sich des halb als vorteilhaft erweisen, wenn nach der allgemeinen Grundausbil dung, die Grundausbildung für die bestimmte Fachrichtung in der Ober stufe (zum Ingenieurpraktikum erfolgt • nach dem Ingenieurprak tikum die Spezialisierung in einzel nen Studienrichtungen vorgenommen wird. Es muß entsprechend den Grundgedanken der Perspektivpla nung, d. h. Konzentrierung auf die wichtigsten Aufgaben der Volkswirt schaft, unter dem Gesichtspunkt der Erreichung des höchsten Nutzeffektes gearbeitet werden. Das Ingenieurpraktikum der Stu denten sollte in den Betrieben er folgen, wo sie später eingesetzt wer den. In Zusammenarbeit mit den VVB muß dieses Ziel erreicht wer den, damit von den Absolventen eine höchste Arbeitsleistung bei gering ster Einarbeitungszeit möglich ist. Die neuen Aufgaben, die sich für die Hochschule für die Ausbildung von Kadern aus den Erfordernissen der Entwicklung des Chemieanlagen baues ergeben, erfordern eine enge Zusammenarbeit mehrerer Institute. Auf der Basis von Braunkohle und Erdöl werden für die verschiedenen Industriezweige in steigendem Maße Ausgangsmaterialien benötigt. Die Verarbeitung Von Braunkohle und Erdöl zwingt naturgemäß zum wei teren Ausbau des Chemieanlagen baues. In diesem Zusammenhang sind auch von der Volkswirtschaft der DDR besondere Aufgaben inner halb der Länder des Rates für gegen seitige Wirtschaftshilfe zu erfüllen. Der Chemieanlagenbau hat somit einen bedeutenden Einfluß auf die Gesamtentwicklung des sozialisti schen Lagers Auf dem Gebiet der Konstruktion und Berechnung von Chemieanlagen besteht in der DDR ein großer Man gel von ausgebildeten Hochschul- kadern. An unserer Hochschule lie gen noch keine Spezialerfahrungen vor, und die Ausbildung von ent sprechenden Konstrukteuren mit um fangreichem Wissen auf den verschie denen Gebieten fordert eine Ausbil dung als Komplexaufgabe. Es er geben sich Aufgaben für die Chemie grundausbildung, um die Verfahrens technik so zu lehren, daß den Kon strukteuren die wissenschaftlich- technischen Probleme der Konstruk tion und Berechnung sowie die Pro jektierung kompletter Industrie anlagen ermöglicht wird. Für diese zielgerichtete Lehre müssen Festig- keits- und Werkstoffragen sowie Probleme der Wärme-, Meß- und Regelungstechnik gesichert werden. Da das Chemieprogramm in allen Industriezweigen seinen Einzug ge- — Fortsetzung auf Seite 4 - Ständige Ausstellung sowjetischer Fachbücher Um den zahlreichen Interessenten in der Deutschen Demokratischen Republik noch bessere Möglichkeiten zu geben, sich über die wissenschaft liche und Fachliteratur der Sowjet union zu informieren, wurden in Berlin und Leipzig ständige Ausstel lungen für die genannten Publi kationen eingerichtet. In Berlin be findet sich diese Ausstellung im ..Pa villon der Berliner Zeitung“ (Nähe Bahnhof Friedrichstraße) und in Leipzig in der Buchhandlung „Das internationale Buch“, Peterstraße 13. Der besondere Wert dieser ständi gen Ausstellungen liegt vor allem darin, daß die neueste sowjetische Literatur sofort im Originaltext greifbar ist. Ihr Schwergewicht liegt auf dem Literaturgruppen Technik, Naturwissenschaften, Gesellschafts wissenschaften, sowie Medizin und Landwirtschaft. Neben den Fachbü chern werden auch die wichtigsten sowjetischen Fachzeitschriften ausge stellt. Es besteht die Möglichkeit, die an gebotenen Titel zu bestellen sowie sowjetische Zeitschriften zu abonnieren. Illllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll^ E E = „Hochschul-Spiegel" = Redaktionskollegium: Dipl.- E = Lehrer H. Model (Redakteur), E = Ing. Chr. Dölling, Dipl.-Ing. E E G. Eilhauer, Dipl.-Sportlehrer = E G. Hauck, Dipl.-phil. A. Heide- E E mann, Dipl.-Ing. Kempe, A. Lohse, E E Dipl.-Math. Mätzel, Dr. rer. nat. = E Schneider. Herausgeber: SED- E = Betriebsparteiorganisation der E E Technischen Hochschule Karl- = = Marx-Stadt. Veröffentlicht unter = = Lizenz-Nr. 125 K des Rates des E E Bezirkes Karl-Marx-Stadt. Druck: = = Druckhaus Karl-Marx-Stadt. 2519 E = = IllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllHIIIIIIIIIHIIIIW^
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