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18/64 2. Jahrgang November 1964 Preis 10 Pfennig ORGAN DER SED-PARTEILEITUNG DER TECHNISCHEN HOCHSCHULE KARL-MARX-STADT Unsere studentische Verpflichtung Mein Studium ist eine Auszeich- nung durch unseren Arbeiter-und- Bauern-Staat. Dieser Auszeichnung will ich mich würdig zeigen. Ich werde daher jederzeit tätig an der Schaffung und Festigung der geisti gen und materiellen Grundlagen unserer Deutschen Demokratischen Republik teilnehmen und mir im Studium die Kenntnisse aneignen, die ich für diese Mitarbeit am sozia listischen Aufbau unseres Staates brauche. Ich werde Verfassung, Gesetze und Anordnungen unserer Deut schen Demokratischen Republik, das Statut meiner Hochschule und die Studienordnung gewissenhaft einhalten und meine daraus er wachsenden Pflichten treu erfüllen. Ich verpflichte mich, nach dem Studium entsprechend den gesetz lichen Bestimmungen über den Ein satz der Hochschulabsolventen drei Jahre an der Stelle tätig sein, wohin mich die Organe unseres Arbeiter- und-Bauern-Staates gemäß den Erfordernissen des sozialistischen Aufbaues stellen. Am 27. Oktober fand im Kulturpalast der Werktätigen Siegmar die feierliche Immatrikulation der Studentinnen und Studenten des 1. Semesters statt. Die festliche Veranstaltung fand ihre Fort setzung in Darbietungen des Kultur ensembles des Fritz-Heckert-Werkes und klang mit Tanz aus. Perspektivplan- . , 6 .. * • ■ • ‘ -< . ' diskussion • • r ( i ; i i > ; t ' -n ; ' . x . A. begann Alle Werktätigen der Deutschen Demokratischen Republik beraten in den nächsten Wochen und Monaten die Perspektive der Volkswirt schaft bis zum Jahre 1970. Diese Aufgabe ist auch den Angehörigen der Technischen Hochschule gestellt. Worum geht cs dabei? Welche Probleme müssen diskutiert, welche Fragen müssen beantwortet werden? Der Erste Sekretär des ZK der SED und Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Genosse Walter Ulbricht, sagte in seiner Festrede zum 15. Jah restag der Gründung der DDR über den Perspektivplan: „Wir gehen von folgendem aus: Nach 15 Jahren Deutsche Demokratische Republik ist an der Perspektive nicht mehr zu rütteln: Sie heißt Sozialismus! Sie heißt Sozialismus auch für ganz Deutschland! Das Zukunftsbild der Menschheit wird durch den Sozialismus und die technische Revolution bestimmt.“ Diese Worte Walter Ulbrichts machen deutlich, wie eng die Perspek tive jedes einzelnen mit der unseres Staates, des deutschen Volkes und der ganzen Gesellschaft und wie auch die Entwicklung unserer Hoch- schule mit der der gesamten Volkwirtchaft verknüpft ist. Aus gangspunkt und Grundlage der Diskussion um die konkrete Per spektive unserer TH kann daher nur ihr enger Zusammenhang mit dem umfassenden Aufbau des Sozialismus und der technischen Revolution sein. Der Perspektivplan zeichnet das Bild unseres zukünftigen Lebens. Mit seiner Verwirklichung schaffen wir alle Voraussetzungen, um eine höhere Arbeitsproduktivität zu erreichen, die die Haupt"edingung dafür ist, daß sich unser Leben noch schöner und kultu-voller gestaltet. Das Ergebnis der Perspektivplandiskussion hängt vor allem davon ab, wie jede.- einzelne diesen Zusammenhang richtig versteht. Notwen dig ist aber auch, die Diskussion in aller Breite zu führen, alle Hoch schulangehörigen einschließlch der Studentenschaft und viele Praktiker in die Beratungen über die künftige Entwicklung der Volkswirtschaft und unserer TH einzubeziehen. Das stellt staatliche Leitungen und gesellschaftliche Organisationen vor große Aufgaben. Besonders hohe Verantwortung tragen die Partei organisationen und Parteigruppen, die in ihren Bereichen die Diskussio nen lenken, sie analysieren und aus ihnen die entsprechenden Schluß folgerungen ziehen müssen. Ihre Hauptaufgabe ist die unermüdliche Sorge darum, daß jeder Mitarbeiter und Student unserer TH Einsicht in die entscheidenden Zusammenhänge zwischen der volkswirtschaft ¬ lichen Gesamtentwieklung und unseren eigenen Aufgaben gewinnt, daß sie dabei deren verantwortungsbewußte Diskussion entfalten und ihre schöpferische Initiative wecken. In diesem Sinn muß die Arbeit der Parteiorganisation mit der Perspcktivplandiskussion eine neue Qualität erreichen. Für die Einbeziehung aller Werktätigen unserer Hochschule, vom Arbeiter bis zum Wissenschaftler, müssen sich besonders die Gewerk schaftsorganisationen verantwortlich fühlen, während die Diskussionen unter den Studierenden zu organisieren eine Aufgabe der Freien Deut schen Jugend ist, die die Vorbereitung ihrer Verbandswahlen dazu be nutzen sollte. Es ist natürlich, daß zu den Problemen der Perspektive der TH unter schiedliche Auffassungen geäußert werden; geht cs doch in vielen Fragen darum, neue Wege zu beschreiten, Neues durchzusetzen. Gerade deshalb muß jede Meinung sorgfältig beurteilt werden, ganz gleich von wem sie zum Ausdruck gebracht wird. Um die Auseinandersetzung frucht bringend zu gestalten, ist es nötig, jeden neuen Gedanken gründlich zu prüfen, denn weder eilfertige Schlußfolgerungen aus einzelnen Vor schlägen noch übereilte Ablehnung neuer Ideen auf Grund vorgefaßter Meinungen bringen die Diskussionen vorwärts. Es gilt vielmehr, eine Fülle von Ideen, Vorstellungen und Vorschlägen zu entwickeln und alle ihre positiven Seiten zu verwerten. Nur so werden wir einen maxi malen Nutzen aus der kommenden Perspektivplandiskussion für die Lösung unserer Aufgaben in Ausbildung, Erziehung und Forschung gewinnen. Auf welche Probleme sollte sich die Diskussion in den Beratungen der Parteiorganisation, der Gewerkschaft, der FDJ und der staatlichen Gremien konzentrieren? Es sind zwei große Komplexe von Aufgaben, die im Mittelpunkt der Diskussionen stehen sollten. Sie ergeben sich aus zwei entscheidenden Aufgaben der gegenwärtigen Etappen unserer sozialistischen Entwick lung: Die Realisierung von Aufgaben des einheitlichen sozialistischen Bildungssystems und die Durchsetzung des neuen ökonomischen Systems der Planung und Leitung der Volkswirtschaft. Im Nachfolgenden soll auf einige Kernprobleme der beiden Aufgaben- komplexe hingewiesen werden. (Fortsetzung auf Seite 2)