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Neue Wege im marxistisch- leninistischen Grundstudium Neue ma;a bucher Für die Gesellschaftswissenschaft Von Dr. phil. Hans Lohse Dozent am Institut für Gesellschafts wissenschaften In den vergangenen Monaten wur den in unserem Institut darüber Dis kussionen geführt, wie die Studenten zu selbständiger und kontinuierlicher Arbeit veranlaßt werden können. Ausgangspunkt und Grundlage dieser Diskussion war die Erkenntnis, daß das kontinuierliche Selbststudium die wichtigste Studienform ist. Um unsere Vorstellungen für eine Verbesserung der Arbeit verständlich zu machen, soll davon ausgegangen werden, wie es bisher sehr oft war: Das ganze Studienjahr hindurch fand der übliche Arbeitsablauf statt, es wurden Vorlesungen gehalten und Seminare durchgeführt, und am Ende des Studienjahres fanden Prüfungen statt. Nach unseren Erfahrungen fing ein Großteil der Studenten erst kurz vor den Prüfungen an, ernsthaft zu arbeiten. Die Ergebnisse waren dem entsprechend. Wenn jetzt dargelegt wird, wie wir uns die Überwindung dieses Zustan des vorstellen, so soll betont werden, daß das eine mögliche Form ist, die durch bessere ersetzt oder andere er gänzt werden kann. Dabei wird vor ausgesetzt, daß die wichtigsten und grundlegenden Lehrformen Vorlesun gen und Seminare sind, die aber un bedingt durch andere Formen ergänzt werden müssen. Mit Beginn des neuen Studienjahres werden wir den Lehrstoff des Stu dienjahres nach einigen großen Kom plexen untergliedern. Ist ein solcher behandelt worden, so wird zu einem bestimmten Problem dieses Komple xes eine Klausur geschrieben oder ein Kolloquim durchgeführt. Klausur und Kolloquim werden in jedem Fall exakt bewertet. Für das erste Stu dienjahr stellen wir uns die Ver wirklichung etwa so vor: 1. Nach dem Abschluß der ersten und zweiten Hauptperiode der Ge schichte der deutschen Arbeiter bewegung wird eine Klausur ge schrieben. Literaturgrundlage hierfür sind das Manifest der Kommunisti schen Partei und Abschnitte aus der Kritik zum Gothaer Programm. Diese Klausur dient vornehmlich der Über prüfung der Literaturkenntnisse der Studenten und wird den Lehrkräften außerdem manch wichtigen Hinweis über die Methode des wissenschaft lichen Arbeitens der Studenten geben. 2. Nach Abschluß der vierten Hauptperiode der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung findet ein Kolloquim zur Entwicklung der Strategie und Taktik der KPD in die ser Periode statt (Literaturgrundlage Lenins „Linker Radikalismus ...“ und die Beschlüsse der KPD von Brüssel und Bern). 3. Am Schluß des 2. Semesters fin det wiederum ein Kolloquim zu Grundfragen des VI. Parteitages der SED statt. 4. Diese Form wird in den laufen den Seminaren durch Kurzreferate, Vorbereitung und Zusammenstellung von Ausstellungen und Dokumenta tionen (letzteres besonders durch Kollektive), die ebenfalls bewertet werden, sinnvoll ergänzt. Zusätzlich ist zu bemerken, daß Punkt 1 die bildungsmäßige Voraus setzung für die folgenden Seminare und für die Kolloquien ist usw. usf. Jeder Student muß so jede Leistungs kontrolle mindestens bestehen (im Falle des Nichtbestehens Wieder holung). Die Vorteile dieser Methode liegen auf der Hand: Die Studenten unterliegen einer systematischen und exakt bewerteten Leistungskon trolle. Der Seminarlehrer verfügt am Ende des Studienjahres über genaue Bewertungsmaßstäbe, und bei einem Großteil der Studenten kann so auf die mündliche Prüfung verzichtet werden. Lediglich die Studenten wer den geprüft, deren Leistungen unter 3 liegen. Das sind nur einige Vorteile dieser Methode. Das wichtigste hier bei ist vielmehr, daß sie der Forde rung nach kontinuierlicher und selb ständiger Aneignung des Marxismus- Leninismus entgegenkommt und die Studenten sich die Methode des wis senschaftlichen Arbeitens aktiv an eignen müssen. Wir brauchen auch nicht besonders hervorzuheben, daß diese Lehrform bedeutend höhere Anforderungen an die Lehrkräfte und Studenten stellt. Die Vorlesungen müssen unter ande ren Aspekten gehalten werden, die Seminare bedürfen einer gründliche ren Vorbereitung. Für jeden Student muß eine konkrete Aufgabe in den Kolloquien festgelegt werden; die individuelle Arbeit mit jedem Stu denten muß so zur wichtigsten Form der Verbindung zwischen ihm und der Lehrkraft werden. Im vergangenen Studienjahr wur den von einigen Studenten Jahres arbeiten geschrieben, die, wurde die Arbeit mindestens mit 3 bewertet, zur Befreiung von der mündlichen Prüfung führte. Diese Arbeiten wur den auf freiwilliger Grundlage und mit viel Eifer von den betreffenden Studenten angefertigt. In der Regel nahmen die betreffenden Studenten weiter an den obligatorischen Lehr veranstaltungen teil. Wenden wir nun die obengenannte Methode an, dann entsteht die Frage, welchen Platz Jahresarbeiten in die sem System einnehmen sollen. Hierzu gibt es folgende Vorstellungen, die außerdem einige Schlußfolgerungen aus dem vergangenen Studienjahr enthalten: Etwa am Ende des ersten Semesters werden die Jahresarbeiten vergeben. Die Themenkomplexe gibt die Abteilungsleitung vor. Grundsätz lich werden nur solche Studenten in diesen Kreis einbezogen, die sich durch gute oder sehr gute Leistungen in den Seminaren und Kolloquien ausgezeichnet haben. Diese Studenten werden von der Teilnahme an den Seminaren befreit und entsprechend der Thematik ihrer Jahresarbeit in Arbeitsgruppen unter der Leitung eines Assistenten in größeren Zeit abständen zusammengefaßt. In die sen Arbeitsgruppen werden be stimmte Grundfragen im Rahmen folgender Komplexe durchgearbeitet: 1. Die revolutionäre deutsche Ar beiterbewegung im Kampf um den Frieden. nären deutschen Arbeiterbewegung um ihre Lösung. 3. Die Entwicklung des Haupt inhaltes der deutschen Arbeiter bewegung nach 1945. Faktisch werden diese Arbeits gruppen wissenschaftliche Zirkel von gesellschaftswissenschaftlich beson ders interessierten und begabten Stu denten sein. Diese Methode kann im Prinzip in allen Studienjahren an gewendet werden. Dazu wäre aller dings erforderlich, daß die einzelnen Fachabteilungen ihre spezifische Methodik gut aufeinander abstimmen und daß ein methodisches System für die Arbeit des ganzen Instituts ent wickelt wird. Es müßten inhaltliche Fragen, Schwierigkeitsgrad der selb ständigen Arbeit der Studenten u. a. Fragen Berücksichtigung finden. Ohne Zweifel können die Anforde rungen in den folgenden Studien jahren laufend erhöht werden. Für die Studenten des 1. Studienjahres ergeben sich so folgende Möglich keiten für die Absolvierung dieses Studienjahres: 1. An den laufenden Lehrveranstal tungen teilzunehmen, die Klausuren zu schreiben und in den Kolloquien mitzuarbeiten. Wird hierbei minde stens die Note 2 erreicht, so werden die betreffenden Studenten von den mündlichen Prüfungen am Schluß des Studienjahres befreit. 2. Der Teil der Studenten, der die ses Ziel nicht erreicht, wird am Schluß des Studienjahres mündlich geprüft. 3. Die besten Studenten schreiben unter Anleitung Jahresarbeiten und erhalten ab Beginn des zweiten Semesters eine besondere Anleitung und Unterstützung. Die mit Erfolg angefertigte Jahresarbeit befreit sie von der mündlichen Prüfung. BILDER Oben: Diese Kombine-Besatzung, der neben dem Fahrer drei Studen- tinnen und ein Student unserer Hochschule angchörten, wurde für ihren hervorragenden Arbeitsein satz auf den Feldern der LPG in Jabel und anderen Orten des Krei ses Waren vom Bezirkslandwirt schaftsrat mit einer Sonderprämie ausgezeichnet. Unten: Rainer Tichatsche, Leiter der Einsatzgruppe unserer Studen ten in der LPG Jabel. Er verstand es ausgezeichnet, die Arbeit zu or ganisieren und gute Leistungen mit 2. Die nationale Frage in Deutsch- seiner Gruppe zu erzielen. Rainer land und der Kampf der revutio- ist Student im 1. Semester. Stefan Doernberg. Kurze Ge schichte der Deutschen Demokrati schen Republik. Etwa 560 Seiten mit 32 Bildern, 9.20 MDN. Ein Volks buch — erste Geschichte unserer Republik. 120 Jahre deutsche Arbeiterbewe gung in Bildern und Dokumenten. Herausgegeben vom Museum für Deutsche Geschichte, Berlin. Etwa 432 Seiten mit 900 Bildern und Do kumenten, 26,50 MDN. Erster reprä sentativer Bildband zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Als der Funke übersprang. Repor tagen und Skizzen, etwa 200 Seiten mit Zeichnungen von Gernot Bat- tech, Prof. Ernst Jazdzewski, Bern hard Kluge, Ernest G. Reuter und Wolfgang Speer, 3.50 MDN. ... und der Zukunft zugewandt. Herausgegeben von den Chefredak tionen „Neues Deutschland“ und „Prawda“ im Verlag „Neues Deutschland“. Etwa 250 Seiten mit 16 Farbtafeln, 66 Seiten Fotos, Grafi ken und Karten, 9.80 MDN. Drei ßig führende Persönlichkeiten, Schriftsteller und Journalisten aus der DDR und aus der UdSSR behan deln in kurzen, informativen Bei trägen die wichtigsten Lebensbe- reiche der Deutschen Demokrati schen Republik. Die revolutionäre Arbeiterbewe gung im Kampf um den Frieden 1848 bis 1964. Herausgegeben von der Parteihochschule „Karl-Marx“ beim ZK der SED. Etwa 270 Seiten, 6.40 MDN. Diese Auswahl ist ein geeignetes Arbeitsmittel für den Unterricht und das Studium, für Propagandisten, Lehrer, Studenten und Schüler. Revolutionäre deutsche Partei programme. Vom Kommunistischen Manifest zum Programm des Sozia lismus. Herausgegeben und einge leitet von Lothar Berthold und Ernst Diehl .Etwa 400 Seiten, 7 MDN. Friedrich Ebert. Der Sozialismus — die Zukunft Deutschlands. Ausge wählte Reden und Aufsätze 1959 bis 1964, Institut für Marxismus- Leni nismus beim ZK der SED. Etwa 660 Seiten mit 13 Bildeinlagen, 9.50 MDN. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIinillllllllh S ' = Hochschul-Spiegel == = E Redaktionskollegium: Dipl.-Lehrer E = H. Model (Redakteur), Ing, Chr. = = Dölling, Dipl.-Ing. G. Eilhauer, = = Dipl.-Sportlehrer G. Hauck, Dipl.- S = phil. A. Heidemann, Dipl.-Ing. E E Kempe, A. Lohse, Dipl.-Math. E = Matzel, Dr. rer. nat. Schneider. = = Herausgeber:SED-Betriebspartei- = g Organisation der Technischen = 5 Hochschule Karl-Marx-Stadt, Ver- = öffentlicht unter Lizenz-Nr. 125 K = des Rates des Bezirkes Karl- = = Marx-Stadt. Druck: Druckhaus = = Karl-Marx-Stadt. 2009 = ffillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllillllllllllllllllllllllllllllllllllllH