Bedenkzeit: Zwei Minuten (Fortsetzung von Seite 6) sibirsk machte von diesem Recht re gen Gebrauch. Es erläuterten uns Probleme ihrer Arbeit: Genosse Sagdjejew, 31 Jahre alt, Dekan der Physikalischen Fakultät an der Universität und Mitarbeiter des Instituts für Kernphysik: „Unser Prinzip — jeden einzelnen Studenten genau ansehen. Jede Diplomarbeit muß im Plan der wissenschaftlichen Tätigkeit des Instituts ihren Platz haben. Wir brauchen Leistungen! Ein Professor betreut bei uns zwei bis drei Diplomanden.“ Genosse Schurawljow, 30 Jahre alt, Abteilungsleiter am Mathematischen Institut: „Die Entscheidungen in der Wissenschaft fallen heute an der Nahtstelle ihrer einzelnen Zweige. Dem tragen wir in der Komsomol arbeit unter jungen Wissenschaftlern Rechnung. Unsere gesellschaftliche Arbeit ist dadurch besser, effektiver geworden . . Genosse Migerjan: „Unsere Haupt schwierigkeit: Wir fordern die jun gen Wissenschaftler auf, 100 Prozent ihrer Zeit der Wissenschaft zu wid men. Das ist richtia. Gleichzeitig ver langt die Gesellschaft, verlangen Kultur und Sport ihr Recht. Wir mei nen so: Wer die Hälfte seiner knap pen freien Zeit der Gesellschaft gibt, hat doppelt soviel Freizeit wie an- dere." Der Freundschaftsvertrag mit der Sowjetunion gestaltet die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen unserer beiden Staaten noch enger und ermöglicht eine weitschauende Pla nung unserer Entwicklung. Unser Institut mit seinen schon bisher sehr starken und freundschaftlichen Beziehungen zu ähnlichen Einrichtungen der Hochschulen der Sowjetunion erwarb im Zusammenhang mit diesem Schritt eine weitere Vertiefung der Verbindungen und ihrer praktischen Auswirkung in Lehre und Forschung, wobei uns insbesondere der Literaturaustausch auf dem Gebiet des Textilmaschinenbaus am Herzen liegt. Die Entwicklung dieser Gebiete, an der wir nicht un bedeutend beteiligt send, wird ohne die freundschaftliche Zusammenarbeit nicht fruchtbar. Prof. Dipl.-Ing. H. Neumann, Direktor des Instituts für Textilmaschinenkonstruktion und Technologie der Faserstoffe HIINMMMHNIMUUIMIIUIIIMIIUMEMHTIIIWFMIIIIIIIIIIIIMIIITIMIIIIIMIIISIIMIIIISIIIIIIIIIITIHIIIMTIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIWHIINIIHIIIIIIIIMIIIIIIIIMIIINIIIIIIIIIIIIMIMIIIIIIIMIMMNIIIIMIEIMnIIMIIIIIIIIMIImI Genosse Demitrow: „Wir jungen Wissenschaftler müssen der Jugend in ihrer Freizeit etwas bieten. Zum Beispiel nehmen wir an Diskussio nen im Cafe .Kybernetik' teil. Leiter dieses Klubs ist selbstverständlich ein Akademiemitglied.* 4 . Genosse Aganbegjan: „Ich leite das Ökonomieinstitut zur Entwicklung der Produktivkräfte Sibiriens. In den letzten drei Jahren haben wir 100 Optimalaufgaben zur Entwicklung der einzelnen Industriezweige Sibi riens mit mathematischen Methoden gelöst. Unsere Soziologengruppe, be stehend aus 160 Mitarbeitern, deren Durchschnittsalter 27 Jahre beträgt, hat sich in diesem Zeitraum mit fol genden Fragen befaßt: 1. Ermittlung und Auswertung der beruflichen Nei gungen der Jugend Sibiriens; 2. komplexe Ermittlung der Ursachen für die Fluktuation in Großbetrie ben; 3. soziale Probleme beim Bau neuer Städte in Sibirien.“ An die Zukunft denken Womit diese flüchtigen Notizen abschließen? Marx’ Grundsatz „Für die Welt arbeiten!“ — hier ist er lebendig. Nach Lenin besteht der höchste Anreiz für den Gelehrten darin, sein Volk zu lieben und für, seine Entwicklung alle persönlichen Reserven auszuschöpfen — das ist den Wissenschaftlern in Nowosibirsk in Fleisch und Blut übergegangen. „Als ich vor einigen Jahren ge-, fragt wurde, ob ich bereit sei, meine Kraft für die Entwicklung Sibiriens einzusetzen“, berichtet uns schmun zelnd 'Prof. Budker, „erbat ich Be denkzeit. Nach zwei Minuten sagte ich zu.*' Und als er uns, vor der Tür seines Instituts, verabschiedete, meinte er: „Liebe junge deutsche Genossen! Euer Volk hat der Welt Marx und Engels, Einstein und Planck ge geben. Baut diese wissenschaftliche Kultur in ganz Deutschland wieder auf! Nur so könnt ihr die Zukunft mitbestimmen." Wir werden es der westdeutschen Jugend ausrichten und selbst im Sinne unseres Parteiprogramms bes ser danach arbeiten, (Aus „ND“ vom 12. August 1964) „Hochschul-Spiegel" Seite 1