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IfIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII 1 Welche Anforderungen wird künftig die Praxis an die Ausbildung des Diplom- = 1 ingenieurs des Maschinenbaues in Elektrotechnik stellen? E derung jedoch nicht erfüllt werden. Oft ist noch nicht einmal die mini malste Voraussetzung zur Zusam menarbeit zwischen dem Elektro techniker und Maschinenbauer zur gemeinsamen Lösung der Aufgaben, das gegenseitige Verstehen der Pro bleme und das Beherrschen der spe ziellen Terminologie des Nachbar- gebietes, erfüllt. Bereits vor einigen Jahren wurde, angeregt durch eine entsprechende Empfehlung des Staatssekretariats für das Hoch- und Fachschulwesen, eine genauere Untersuchung mit dem Ziel durchgeführt, die Anforderungen zu präzisieren, die heute an die Aus bildung der maschinenbautechnischen Fachrichtungen in Elektrotechnik zu stellen sind. Eine Untersuchung die ser Frage war notwendig, weil in neuerer Zeit in zunehmendem Maße im Maschinenbau elektronische Ver fahren eingesetzt werden. Während bis vor etwa zehn Jahren der elektro technische Anteil bei den Konstruk tionen des Maschinenbaues sich vor allem auf die starkstromtechnische Ausrüstung, insbesondere die reine elektromotorische Antriebsseite, be schränkte, haben sich in den letzten Jahren grundlegende Änderungen vollzogen. Neben der reinen Energie umformung, wie sie für Antriebs probleme typisch ist, sind immer mehr Aufgaben der Informations verarbeitung, wie sie insbesondere durch den steigenden Einsatz der Regelungstechnik zum Ausdrude kommen, in Verbindung mit den Konstruktionen zu lösen. Dabei be dient man sich zur Lösung dieser Aufgaben der Schwachstromtechnik, insbesondere der Elektronik. Es ist bekannt, daß der Anteil der Elektro technik bei modernen, hochautomati sierten Maschinen, z. B. bei numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen, oft den Aufwand für die eigentliche Maschine übersteigt. Zweifellos wird sich diese Entwicklung weiter in der angegebenen Richtung vollziehen. In den Entwicklungsbetrieben und Konstruktionsbüros ebenso wie in der Fertigung ergeben sich wegen dieser Entwicklung ernste Probleme an der Nahtstelle zwischen der elek tronischen und der maschinenbau technischen Seite. Zwar wird die Ent- wicklung der Baugruppen des elek tronischen Teiles einer derartigen Maschine normalerweise dem Elektro techniker obliegen, genau wie dies beim elektromotorischen Antrieb üblich ist. Genauso, wie man aber vom Maschinenbauer die Auslegung und die Auswahl des Motors für den Antrieb verlangt, muß man vom Es geht um das Profil Interview mit Prof. Dr.-Ing. habil. E. Woschni, * Direktor des Institutes für Elektrotechnik \ und Leiter der Fachrichtung Elektrotechnik künftigen Maschinenbauer das gleiche bezüglich des Einsatzes der Schwach stromtechnik und speziell der Elek tronik fordern. Bei der Ausbildung des Maschinen bauers, wie sie in der Vergangenheit durchgeführt wurde, kann diese For- Aus dieser Lage ergibt sich, daß der Anteil der Ausbildung des Ma schinenbauers in Elektrotechnik in Zukunft zweifellos weiter ansteigen wird. Bereits in den letzten fünf Jahren hat sich z. B. an unserer Hoch schule, rein stundenzahlenmäßig be trachtet, die Ausbildungszeit für Elektrotechnik mehr als verdoppelt. Charakteristisch ist dabei, daß die elektrotechnischen Vorlesungen, die in den letzten Jahren zusätzlich in den Studienplan aufgenommen wur den, fast durchweg auf schwachstrom technischem Gebiet liegen (elektrische Messung nicht elektrischer Größen, industrielle Elektronik, Einführung in die Schwachstromtechnik, Rege lungstechnik, Schalt- und Steuerungs technik). In Weiterführung dieser be reits jetzt deutlich sichtbaren Ten denzen wird der Anteil der Schwach stromtechnik in der Ausbildung auch der Studenten des Maschinenbaues sicherlich weiterhin ganz wesentlich ansteigen. In diesem Zusammenhang tritt zwangsläufig die Frage auf, woher die zusätzliche Ausbildungszeit genom men werden soll. Beachtet man, daß bereits heute deutlich sichtbare gleiche Betrachtungsweisen in ver schiedenen Gebieten angewendet werden, z. B. in Dynamik, Regelungs technik, der Systemtheorie, so zeigt sich hier der einzig gangbare Weg: Betonung und Ausbau der Lehre der vielen Fachgebieten gemeinsamen grundsätzlichen Theorie unter gleich zeitiger Verminderung des reinen Faktenwissens. | Welche Entwicklungstendenzen gibt es auf dem Gebiet der Elektrotechnik, und welche | S Auswirkungen haben sie auf die Ausbildung? 1 BiniiniiiiiiHiiiinNBiiHmiiiniiMmiiiiinniiiinniiiiniiiiniiiiiiiiiHiiwiiiifflHifliHniiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiHniiiniiiHiiiiHHiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHinininiiiniiiiiiiiim Aus dem oberen Dargelegten müs sen natürlich auch Schlußfolgerungen nicht nur in bezug auf die Ausbildung des Maschinenbauers, sondern auch sische" Elektrotechnik noch vor einem auf die des Elektrotechnikers ge zogen werden. Betrachtet man den heutigen Stand der Elektrotechnik unter Berücksichtigung der bereits heute sichtbaren Entwicklungs tendenzen, so lassen sich besonders folgende Kennzeichen als typisch herausarbeiten: 1. Der steigende Einsatz der Elektro technik in anderen Zweigen, wie der Regelungstechnik, dem Maschinen bau, der chemischen Industrie usw., verwischt in zunehmendem Maße die Grenzen der einzelnen Fachgebiete. 2. Die Elektrotechnik entwickelt sich besonders rasch auf dem Gebiet der Schwachstromtechnik, insbeson dere der Elektronik und Informa tionsverarbeitung. 3. Die schnelle Entwicklung der Schwachstromtechnik wird besonders gekennzeichnet durch die dauernd zu nehmende Zahl neuer Bauelemente, die oft ganz andere physikalische Effekte ausnutzen, als sie die „klas- Jahrzehnt kannte. 4. Die Entwicklung neuer Bau elemente wird immer mehr zu einem technologischen Problem und wird ausschlaggebend für den Stand der Elektrotechnik in einem Land. 5. Die zur Beherrschung eines spe ziellen Gebietes innerhalb der Elek trotechnik notwendige Theorie wächst außerordentlich schnell an und geht weit über die klassischen Gebiete der Elektrotechnik hinaus. Aus diesen typischen Kennzeichen der Entwicklung ergeben sich Schluß folgerungen nach neuen Ausbildungs richtungen in der Elektrotechnik einerseits und nach einer neuen Zu sammenstellung des Stoffes für die Lehre andererseits, genau wie dies oben bei der Ausbildung der Ma schinenbauer bereits dargelegt wurde. Die bisher nicht oder nicht ge nügend bei der Ausbildung vertrete nen Gebiete wie Bauelemente der Schwachstrom technik, industrielle Elektronik und Automatisierungstechnik als Oberbegriff (Teilgebiete hierzu sind z. B. die Regelungstechnik, die elektrische Schalt- und Steuerungs- technik und die Informations verarbeitung) müßten in Zukunft unbedingt stärker betont werden. Alle diese Gebiete kennzeichnet ein roter Faden: Sie zeichnen sich gegenüber den klassi schen Gebieten der Elektrotechnik dadurch aus, daß die Verbindung zu anderen Gebieten, wie der Physik bei den Bauelementen und dem Ma schinenbau bei den übrigen Gebieten, wesentlich ist Die Darlegungen lassen erkennen, daß die Grenzen zwischen den ein zelnen Fachgebieten sich immer mehr verwischen, wobei gleichzeitig das er forderliche Spezialwissen wesentlich zunimmt. Bei der Ausbildung führt diese Tatsache zwangsläufig zu einer Be tonung der Grundlagenausbildung und der Lehre moderner, möglichst viele Gebiete berücksichtigender Theorien, wobei das reine Fakten wissen bei der Ausbildung zwangs läufig immer mehr in den Hinter grund treten muß. Hochschul- nachrichten ■ Neues Institut Mit Wirkung vom 1. August 1964 wurde die Abteilung Rege lungstechnik im Institut für Elek trotechnik zu einem selbständigen Institut erhoben. Es trägt die Be zeichnung „Institut für Regelungs technik“ und gehört zur Fakultät für Maschinenbau. Als Direktor des Instituts für Regelungstechnik wurde der bisherige Leiter der Abteilung Regelungstechnik, Prof. Dr. phil. Pfeiffer, bestätigt. Ernennungen Der Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen ernannte mir Wirkung vom 1. September 1964: Prof. Dr.-Ing. habil. Alexis Neu mann, bisher Professor mit Lehr'- auftrag, zum Professor mit Lehr. Stuhl für Schweißtechnik an del Fakultät für Technologie; Prof. Dr. phil. habil. Rudolf Ludloff, bisher Professor mit Lehrauftrag, zum Professor mit vollem Lehr auftrag für Geschichte der Natur wissenschaften und Technik ' an der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften und Prof. Dr. rer. nat. habil. Wolfgang For ker, bisher Professor mit Lehrauf trag, zum Professor mit vollem Lehrauftrag für das Fachgebiet Physikalische Chemie und Elek trochemie an der Fakultät für Mathematik und Naturwissen schaften. — Dr.-Ing. habil. Ulrich Liebscher wurde zum Leiter der Fachrichtung Textiltechnologie im Abendstudium der TH Karl-Marx- Stadt ernannt. Dekanatswechsel Für die Amtsperiode 1964/65 wurden vom Staatssekretär für das Hoch- und Fachschulwesen als Dekane und Prodekane bestätigt. Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaft: Prof. Dr.-Ing. habil. Vocke als Dekan, Prof. Dr. phil. habil. Ludloff als Prodekan für wissenschaftlichen Nachwuchs; Prof. Dr. rer. nat. habil. Weiß mantel als Prodekan für Studien- angelegenhei ten. Fakultät für Maschinenbau' Prof. Dr.-Ing. habil. Hagedorn als Dekan, Prof. Dr. phil. Pfeiffer als Prodekan für wissenschaf flichen Nachwuchs, Dozent Dr.-Ing. habil. Liebscher als Prodekan für Stu dienangelegenheiten. Fakultät für Technologie: Prof. Schläfer als Dekan. Prof. Dr.-Ing. habil. Neumann als Prodekan für wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Dr. phil. habil. Kulka als Prodekan für Studienangelegen heiten. Unseren Glückwunsch Am 15. August beging unser Genosse Theilig, der seit dem 1. August 1961 als Leiter des Ver suchsfeldes im Institut für Tech nologie des Maschinenbaues tätig ist, seinen 60. Geburtstag. Wir wünschen dem Genossen Theilig alles Gute und weiter viel Erfolg in seiner Arbeit „Hochschul-Spiegel" Sette 3