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Tageszeitung un- Anzeiger ftr Dippol-iswEe, Schmie-eberg U.A. Uelteye -es Be-irN» MN— Viet» «UtM dk» metltch— Bekanntmachunso« 86. Jahrgang Sonntag den 19. Dezember 1920 ' Rr. 296 ^P21tüiü«1«^k^ Ni«rt«Ü3brli(b Ntarb ohne Irv» kragen. — Einzelne Mmmern Pf. — Fernsprecher: Ami Dippoldiswalde Nr. S. G««tndeverbands-Gtrokonko Nr. 3. — Poftschech» Kontor Leipzig 12548. Die Unternehm» gewerblicher Betriebe, die in der Siegel «i«d,lten»l 20 Arbeit« beschäftigen und in denen eine Ardelt,orSnung nor dem l. i. 1919 oder bieder überhaupt noch nicht erlassen morden ist, haben nach dem Reich,gesetzr vom 12. S. 1920 zur Ab- Änderung de« Betri«b,rätrges»tze« vom 4 2. 1920 spätesten« bi« zum l. S. 1920 eine »so« chrdöltaorckouaE z» erlassen. Die j'tzt nach rückstündigen Arbeitsordnungen sind mit dem für den betr Betrieb bestehenden Betriebsrat zu vereinbaren und vom Vorsitzenden diese» Betrieb,rate« mit nnterlchrriben zu lassen. Sie sind sotort nach ihrem Crlstz in zwei Aueferttgongen hier oinrursleltou Eine Musterarbeitsordnung ist im Zentralblatt sür da» Deutsche Reich Nr. 45 Jahrgang 1920 verötfrntlicht worden. Zuwiderhandlungen tönnen nach § 147 Ztsfer 5 der Reichrgewerbeordnung mit Geld- stras« bi» zu 300 M. oder im Unvermögen,falle mit Kast bestraft werden «r. SI6 » N «mtstzauptwanufchast Dlppolbi-walbe, am 13 l».i192O. Alle GcschSftMninc de» unterzeichneten Stadtrats stinschlirßlich Stadtkasse, Spar- nnd GIrokass») sind Montag, 20. Dezember nachmittag» für den össentlichen Verkehr gs«vklr»«»»w. Divpoldlawaldr am IS Dez»mbttc 1920 Var Ntadtrat. « Wwlbwr»« orn<>»«ik» Va>ßr»nri4»,«vkung»ee »i»kv BwllwzZw. Beseitigung vou Schnee, Gis und Glätte. Dir zur Zeit herrschende Witterung und di« damit' verbunden« Glätte d«r Fußweg« gibt Veranlassung, aus 8 der hiesigen Stratzrnpolizriorbnung erneut hinzuweise«. Die Grundltücksbesltzer oder Pächter haben die an ihren Grundstücken entlang führende« Fußwege und für de« Personenverkehr bestimmten Gangbahnrn bei eintritrndrm Schnee» weiter vom Schnee, bet eintretendem Tauwrtter von dem daraus festgefrorrnen Schnee und >1» möglichst umgehend und gründlich, wen» der Schnee über Nacht gefallen ist, bi» spätesten« 9 Uhr vormittag» zu reintgen. Ler von den Fußwegen entfernt« Schur« ist zu beiden Selten der Fahrbahn in der Weise anfzuhäufen, bah die Schnittgerinne und die Stratzenmitte fretbleiben. Lingetretene Glätte auf Fußwege» ist durch Bestreuen mit einem abstumpsendrn Ma terial (Asche oder Sand) alsbald und so »ft tn der Zelt von morgen» 8 Uhr b!» abend» S Uhr zu beseitigen, al» die« die Sicherheit erfordert. Die an den Dächern auf öffentliche Straß« uud Plätze hrrabzustürzen drohenden Schnee- massen und Eiszopf« sind zu beseitigen. Hierbei ist dafür Sorge zu tragen, daß die Vor übergehenden nicht belästigt »der beschädigt werden. Zuwiderhandlungen werde» mit Geldstrafe bi» zu SO Mark oder mit Haft bl» zu 14 Tagen bestraft. Dippoldiswalde, am 18. Dezember 1920. vor Sitzung des Etadtverordneren-Kotteglsms zu Dippoldiswalde am 17. Dezember 1920. Da» Kollegium ist vollzählig bi» auf den «nttschuldkgten Stadtverordneten Böhme. Ferner sind erschienen dir Stadt räte Gtetzol«, Voigt, Riekert, Halm, Fritsch und Schwind. Nach Eröffnung der Sitzung nimmt de» Vorsteher S« krgrnhett, dem versiorbrnen Reviersbrs!» a. D Thomschke eln „Habe Dank" sür die der Stadt geleistet«^ uneigennützigen Dienste nachzurusen. Kenntnis genommen wird vom Ratsbe'chlusse zur Be schwerde de, Baumeister» Klotz wegen Richlderücksichttgung bei Vergebung slädliicher Nrbriten in den letzten Jahren. Der Rat,beschloß besag«, Klotz habe Aufforderung zur M>t- bewerbung um de»wilt«n nicht erhalten, weil ossiztell nicht bekannt war, dotz rr sein Bougrschäfl wieder ausgenommen hat. Dl« Weitergabe seiner Beschwerde an die Krrishaupt- Mannschaft wird ihm überlassen, der Rat lehnt Sinbrrich- —ng ab. Punkt 2 der Tagesordnung wird in die nichtöffentliche Sitzung verlegt. Mit der vorläufigen Belassung d» volksbibliothek tn der Bürgerschule ist man einmrslanden. Für Beweriung unserer gesamten El,ktrlzitälrwrrk». An lage mit Retz und Lager durch einen Sechs«ständigen be willigt man 250 M. <vet-dieser Gelegenheit teilt Sladtrat Gtrtzolt mit, dotz die bereit» abg«chlols«ie Schätzung de» Foritr» und der Fluren der Stadt einen Wert von 1S99V00 Mark ergeben ha«) Lino»,standen ist man mit der Anichoskuno von 40 Stühlen lür die Müllerichule. Da« Stück losiet bl M Dickung soll aber ov» lausenden Mitteln nsolgen. Der Rat wollte dazu bi« Stiflung der ausgelöjlen Setbsihilfevereintgung der Deut schen Müllerei verwenden vetgetrrten wird den Beschlüssen de» Finanzaurlchusse» und Rate» wegen 8vsdiin«ung drr in den letzten Jahren Entstandenen roch nngedecklrn Kosten sür Jes andsrtzung». arbeiten an den !1Sdrqch»n Mtrlwohnhousgruud ltcke» Beim A vndslück an d« Rabenau« Straß» sind r» rund 7000 M, bl« durch »in Dari»h,n bei der 8andr»okrsich«ungeanstoll gedickt »»'den lollen; bet drm an der Altenbrrger Siraß« >vnd 5000 M szum gr«tz,n Teil »niitanden durch t chdus»n- arbeiten), dir man au» dem Sladlonmögrn decken und dem Kouspretse tuschlog-n will Jnsbesor der, ist man damit rin- »ersiandrn, datz d«r Mitten n»nm,hr so sestottrtzt werden, dotz st« Lasten und Instandsetzung trogen. Lei dies« Gr- kgenheit wird rmgttrgr, dir Mieter zu v«plitch"N, klein« Reparaturen in Zakunsl telbst vorzunehmen, »tr r Motznahm«, zu dir arch d>« vaugeno»,» chasten durch die vnhäitntssr gezwungen worden sind. Der Kirchenvoriiand hat um oorläul ge kir Hebung von Ki chenstruern aus 1920 gebtten aus Grund der 19 iSer Schätzung. Gleich dem Rot» will man drm Erlichen sratt- geben und an Erhebung,gebühr 5*/» berechnen. 4 Stimmen sind dagegen; sie «ollen zur ächt» sestg,stellt «tss'N, ob sich die Kirch,nlass« Mittel au» dim »andttdarlehen vir- schafft ha, Die Vergütung von A.bnstundrn an der vürgerschul« und en der Handel», und Fortbtldun,»schul« wird aus jähr lich 300 W. seltgrtetzt. Di, Firma „W»>tz»»itztalw«k" beabsichtigt den Bau von Wohnungen für veomt, und Arbeit« und «holst da,u Vittek au, der produktiorn E,»ttd,lol«nlü,sorg«. Sir bitte» d«r Stadt um unentgeliliche Ueberlassung von Bauland. Letztere» hat der Rat der Konsequenzen «egen abgelehn-, will vielmehr «ach Eingang näherer Unterlagen da» Projekt so behandeln, wk« da» der Baugenossenschaft Trotz Dresden. Der Rat»beschlutz wird gegen 2 Stimmen angenommen. Di« Minorität will die unentgeltliche Hergabe von Bauland im Prinzip sofort zusagen unter der Bedingung, datz dir Bau mit Hilfs der produktiven Erwerb»losenfüt sorge erfolgt. (Line Beihilfe von Reich und Staat, wie bet dem anderen Projekt, kommt sweil Werkswohnungen) wohl nicht tn Frage. Guiche Behandlung beider Projekte ertch«int darnach amgrschioss-n. Die Verdoppelung der El»ktriziiäl»zählrrmlete ab l. Ian 1921 infolge der hohen Anschassung»- und Rkparaiurkosten wird grnehmigt. Richtig gesprochen wird die geprüfte etadtkassrurechnung aus 1918. Zustimmung siudet die zeitgemätz« Erhöhung »er Wander- lag erstell«. Si« wird nicht zifs«nmätzlg festgelegt, sie soll vielmehr jeweils prozentual der Wandergewtrbesteuer ent sprechen. Bet der Bürgerschule macht der planmätzige Ausbau der Begabt«nabtrtlung ein« neu« Lrhrstell« nölig. Man ist da mit rinvrrstandm, datz «eg»n »rnihmigung derselben schon jrtzt an da» Unt»rrlcht,mlntst»rium Bericht «rslatlet wird. Di« verpsieglätz« im Stadtkrankinhaus« können nach einer Vorlage d„ Nurlchusst» nicht ousrechterhalten »erde«, soll nicht «in mv«häHni,mätzig hoher Fehlbetrag entstehen; um soweniger, al, ein sehr grotzer Teil der Kranken nicht »u» der Siavt selbst kommt und al!» die Steurrlalten nicht mit lräkt. Der Vu,'chntz schlägt deshalb ab 1. Januar l92l folgend» Tag»»sätze »orr Miigltedtr der hirsigen Ortekrarkenkasse nnd Hiesige, dt« einer Kasse nicht angehören, lö M. (bi,her 8 M), Mittlerer auswärtiger Krankenkassen und Auswörtlg», die ein« Kosse nicht ong»hö«n, lü M. (ö,50R), besondins Zmm« 25 M »12,50 M.) Das an den Krank,nhonsvnwoli« zu zahlende Berpslege- geld soll für Krank» 10 M. (5 M), sür Vrm«nhav»btw»hn« 5 M »250 M.) betrog»». D« Rat hat diele Sttz« ge- nihmigt. D,m Koll'gium «ich,int da» v»rpfl»gg»Id zu hoch. E, verweist dir Vorlage zur^ nochmaligen Beratung zurück. Kenntnis genommen wird von rln« Vorlage des Schul- av« chuis»», noch welch« do» Bürg« chulgebäude setzt in vollem Umfang, für den VÜrgrrichuIbrlrteb benötigt wird, sod-tz dte andrr»n Lehranstalten h«ov»g«nommen w«den möchten. In Anerkennung d« Gründe de» kchulau»lchusle» hält man sür dringend nölig, den geplant«« Nufdau auf da» MÜIlerickulgebävde vorzunehmen, damit di« Handel«, und G,wk be chul« nnd die Londwirtlchafllich« Scheck« dort unlttgedrccht werden können Genthmigung findet g»g«n 2 Klimmen eine Borloge de, Finanzamichussr, und o», Role», ab l April l»20 den MiigUedttn de» Role» »in« jährlich« Aufwind,rntschädigung von 500 M, den Stadlv«o>bn»»,n «irr solche v»n 300 M. zu gewähren, mit d« Moßzob», dotz sür jrd« ««säumte Plrnar- od»r Ausschutzsisping 5 M. in Abzug kommen Mil M'hrheiubischlutz findet anch dte Vorlage wegen Hnemzt hung des ittch,sl,u»rfr«t,n Einkommen» zu, Gemeinde- sieu« sZu'otzsleu«) Genehmigung. >»d«ge, die nicht m»hr al, 5V00 M-, und verheiratet», dt« nicht mehr al» 8000 M. steuerbar», Einkommen haben, sind besrett. Di« kinhe bung soll tn 3 Terminen erfolgen, der 3. Termin aber nach Befinden nicht erhoben werden, wenn dte Zusatziteun mehr al» veranschlagt etnbringt. Di« Minderheit wollte al» un ter« Grrnze 6000 und 9000 M. feftsetzen. (St«uerbar«» Einkommen ist da», «a» nach den zulässig«» Abzügen zur Reichrst«»« h«rangezog«n wird, zuzüglich de» Teile», den die Gemeinde besteuern kann, da« sind 1500 Mark für de« Struerpsltchttgen, 500 M. für die Ehistau und bei steuer- barem Einkommen von über l O OOO M. 50V M. für jrde» Kind. Für da» laufend« Jahr darf bei verheiratet«» nur dt« Hälft« de« r«ich»strar,steten Tetl«» herangezogen «erde«. Matzgebend ist da» Einkommen von 1920) von drm Beschlusse de» Schulausschusse« tn Sache« der Mädchen-Fortbildungrschult nimmt Kollegium zustimm«nd Kenntni» und verwilligt schlirtzlich noch unter Beitritt zu de« Ral»beschlü srn 425 M. sür Betzen, Poli«r«n usw. der Kassen- last! in der Girokasse nnd 3800 M. sür die Sitzung»s,al- Tafel. Hierauf nichtöffentliche Sltzung. Das Stadtverordneten-Kollegium. Ango Jäckel, vorftedr». VertUches und Vvktzstsqr». Dippoldiswalde. Der zweite Vortrag de» H«nn Or. Büsching am Freitag in der Reichskron« richtet« sich an Männer und Frauen, die auch in größern Zahl erschien«« waren Zurrst srtztr Rednrr Irin« Aurführungrn über di« siwrllr Frag« und zwar, da» sei irtra örmrikt, tn g«ziemend«r Wits« fort und trat rrnstlich sür «in« Reinigung dr» Volke« «in. Dann behandelt« » da» Thema „khrtstentum und koztallrmus". Ohne aus drn Sozialismus auf politischem und »irtschaftlichrm G,bitte etnzugrhrn, zu drm auch da« Ehristrntum kein« Strllang nimmt, b,z«ichnrte Rrdnrr di« sozlaltsttschr Jdr« al, Gedanken der Nächsltnltrb«, dt« rin Kind d» Ehtislrnium» ist So könnt« sich drr Sozkalismu» mit dem Thrislentum onsiändtgrn und verrinige«, wrnir er da» Mat»rtaltstlsche nicht alkz»s,hr beton«. Jrsu» will da» Himmelr»tch, da, ist ein mrnsch»n»ürdig»r Zusiand, nicht nur im Jrnseii», sondern schon hirr auf Erden bringen. Diese» Brsirrben echter Kameradschaft ist auch bet dem Sozialstmu« vorhanden, «brr nur nicht in drr Prori», wo Matertallsmu« und Eigennutz vo,herrschen. Auch in dem verlang«, nach Frrihrit, Gleichheit und Brüderlichkeit widerstreikn sich khrtstentum und Sozialismus nicht. Sodann widerlegte Redner di« Behauptung, daß bet der erstrn LhrtstenglMrinLe tn Jerusabm der Kommunismus ringrsührt g,w,s»n sei. Die Spendung d»r Liebegaben sei nur «tn Werk christlich« Liebe gewesen, abrr kein Zwang. Ein versuch einer ameri kanischen Herrnhuter Gemeinde mit drm Kommuniumu» srl nach kurz» Z»it wieder zusommrngrbrochen. Rrdnrr vetskhl unter khrtstentum dte Stellung zur Sünde und zu Jesu«. Wtr Christen sollten un, lirber Hände und Füße abhockrn und di« Augen aurreitzen lallen, al, Sündr «un und zü J«lu« unbedingt», vertrauen Haden. Jrsu, will ü»ue Mraltchrn schall«», de, Sozial«« w«ll die Menschen lallen, »t« lie sind. Da, s»i dir gewalitge Unt»rlch«»d zwischin Christentum und eoziolirmu». Aber ohne Christ,nium sei ,in« arspnd« Entwicklcknu d«, druischrn valke, unmöglich Durch mpbrn von drn Plätzen gab di« Versammlung Ihr, Zustimmung ml« diesen auf praktisch,, khrtstentum hinzielenden und ,»f Versöhnlichkeit gestimmt»», AvesÜhrvngin kund. In d«r dotavfsolgrnden «»»sprach» wmd« rln, Frage, ob vlaktileLe «»tätigung d», kKitstentnm» genüg«, dahin v«antw»tt,( d,b Liedttlättgkrit «tre siliitche, dl, Stellung zur Gottheit »ine