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Aus der Arbeit unserer Volkskunstkollektive Porträt Claus Hamann Keine Überraschung. Schließlich und schwache Scheiben was IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Wir stellen unsere besten Sportler vor: Wilfried Busse 1 Sektion Fußball IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Stimmt’s ? Ungavisches Von Franz Fühmann Auflösung aus Nr. 8/77 Viele werfen mit neuen Begriffen kämpfen zwei Frauen Mitunter Zentner.. N 19. Nabe. Guter Brauch: Am Fleischstand Ungarische Höflichkeit: Da ich schreibt noch nicht wieder. „Verheimlichen Sie mir nichts, Herr Doktor! Habe ich etwas Ernstes? die Sie Schwer zu vergleichen. Seine Se minargruppe damals setzte sich aus Nach dem geht es uns Und jetzt soll ich über diesen Mann schreiben. Ein Porträt über Professor Claus Hamann. Am Tele fon gestand er mir seine Verblüf fung, daß ausgerechnet ihm die große Semmeln aufmerk- nicht tut. Autor-Unfall des N. N. bereits wieder gut: Er kann man gleich Brot und kaufen; man wird darauf sam gemacht, wenn man's Es gibt hundert Gründe für ungarische Küche; der erste: nur so um werfen alte Über eine Stunde ist vergangen.' Viele Fragen bleiben ungefragt. Er fahren habe ich: Professor Hamann, lehrt und prüft nicht nur gut. er ist ebenso ein sympathischer. Prüfling! Senkrecht: 1. TAROM, 2. Tudor. 3. Siret, 4. Barbusse, 5. Ineu, 6. Rang, 9. Arkadien, 11. Irma. 14. agil, 15. Eosin, 16. Seger, 17. Ypern, 18. wahr, Die vorbildliche Einstellung zur sportlichen Tätigkeit kommt unter anderem darin zum Ausdruck, daß Wilfried Busse Torschützenbester un serer Sektion Fußball ist. Der um fangreiche Spielbetrieb hat für ihn zur Folge, daß er am Wochenende kaum nach Hause fahren kann. Ich versuche in einer Konditorei ungarisch zu bestellen und sage of fenbar etwas höchst Anstößiges und weiß nicht was und bin vollkommen hilflos. In dieser Beziehung ist Un garisch tückisch: Verwechslung von langen und kurzen Vokalen oder stimmhaften und stimmlosen Konso nanten führt oft zu phantastischen Mißverständnissen. Voriges Jahr, da ich in einem Dorfkonsum Grünzeug erwerben wollte und den dazu nöti gen Fragesatz stundenlang vorher memorierte, habe ich schließlich die Verkäuferin gefragt, ob sie einen schönen grünen Arsch habe, und das nur. weil bei sonst gleichem Klang „Arsch“ kurz und „Zeug“ lang ausgesprochen wird. Sie, höchstens siebzehn, schrie auf und floh, und ihr Vater erschien, und er wog drei Es müßte für manche Gaststätten gerichte Gaststättengerichte geben. zen und die gewohnte Forschungs tätigkeit zusätzlich. um einen Mann wie zwei Löwinnen um einen Esel. Er hatte für alles eine Entschul digung. Die glaubwürdigste jedoch für seine eigene Existenz. Ich bin heilfroh. Selbst diese pro vozierende Frage ist beantwortet. Eintretende Stille gibt Raum für neue Fragen. Uns bleibt noch etwas Zeit. Heimlich beobachte ich meinen Gesprächspartner, der über seine letzten Worte nachzugrübeln scheint. — Die Frage nach der Zukunft: Wie soll es weitergehen? Engelsplatz: Zwei Autos bleiben auf der Kreuzung stehen, die Fahrer öffnen rechts und links die Tür und unterhalten sich, und der Verkehrs polizist schlendert heran und plau dert mit. Ehre zuteil werde... und er würde die Sache ernst nehmen. — Ein tröst licher Gedanke für mich. Es gibt Zwerge, die vom Riesen verlangen, er möge gefälligst zu ihnen aufblicken. , Wenn er frühmorgens aus dem Haus geht, trägt er Frühstücksbrote und gute Vorsätze mit sich fort. An die Frühstücksbrote mahnt ihn das Hungergefühl. Spitze Zungen bohren ein Loch auch in die stärkste Deckung. „Eine gute Ausbildung vermitteln, immer etwas mehr tun, als verlangt wird. Und in der Forschung noch etwas Ordentliches leisten, bevor ich alt und grau werde.“ Diesmal lächelt er mit einem leichten An flug von Bitterkeit. Wie kostbar ist die Zeit, zerteilt die Unendlichkeit wie das Messer unser Brot. In starke sich, aber nur wenige Begriffe um. Diszipliniert nimmt er an den Spie len der Mannschaft teil, die mit dem Aufstieg in die Bezirksklasse ge wachsenes Leistungsniveau nachwies, und bereitet sich durch intensives Training darauf vor. Wilfried Busse (74/14, MB) ist Mit glied der 1. Fußballmannschaft der Hochschulsportgemeinschaft und sei nen Mannschaftskameraden in vieler Hinsicht Vorbild. „Heute macht's Spaß — Lehrtätig keit und Forschungstätigkeit - zu gleich. Auch das Arbeitsklima ist hervorragend, durch eine kamerad schaftliche offene Atmosphäre ge kennzeichnet.“ Will der Kunde König sein, muß er die Verkäuferin wie eine Prin zessin behandeln. Über die Kreuzung bei Rot läuft ein junger Mann, um noch auf die fahrende Straßenbahn aufspringen zu können, und der diensthabende Verkehrspolizist schaut neugierig zu. ob er’s auch schafft. Der Einsatz von Wilfried Busse wird vom Kollektiv hoch geschätzt. Er ist Mitglied der Revisionskom mission der HSG Wissenschaft un serer Hochschule und außerdem für die Vorbereitung der Sportplätze der Sektion Fußball an der Friedrich- Engels-Straße auf den Spielbetrieb verantwortlich. „Ich stamme aus dem Erzgebirge. Folglich bin ich passionierter Win tersportler. Alle steilen Abfahrten.“ Seine Hand saust steil nach unten, verharrt beim Räuchertest abweh rend. Die erste Hürde hat er genom men. Ruhig, freundlich, bereits voll konzentriert. Jetzt interessiert mich sein Lebensweg. Gleichzeitig möchte ich wissen: Wenn er die heutigen Studenten mit seinen Kommilitonen vergleicht, gibt es da Unterschiede? Auch der abstrakteste Künstler ißt ganz normal. Anton: „Klar Mensch. Mann, und das alles hat der Einstein erfunden ?“ Waagerecht: 1. Titus, 4. Bier, 7. Iran, 8. Radar. 10. rein, 12. Orenburg, 13. Markt, 15. Essay, 18. Windhose, 20. Alai, 21. Segre, 22. Beni, 23. rien, 24. Naryn. Von einem Mitarbeiter erlauscht: Mußte sich bei einem Assistenten einen Schlips pumpen, weil ein Pressefotograf die Auffassung ver trat: Einen Professor ohne Krawatte kauft uns kein Mensch ab! Leider hat die Schlips-Story ihre bröcklige Stelle, ist untypisch, denn ... leckt man sich nach jedem guten Mann die Finger. „Ich würde ungesunden Ehrgeiz und Kriecherei bekämpfen, wo ich sie treffe. Gesunder Ehrgeiz hin gegen ist wichtig, er fördert den Wettbewerb. Sehen Sie: Ich hatte nie auch nur daran gedacht, daß ich eines Tages Professor sein könnte. Aber ich habe stets versucht, mit großer Konsequenz mich voll auszu schöpfen, und das bei ständiger Ein schätzung meiner realen Möglichkei ten. Notfalls muß man eben so hart sein und ablehnen können. Selbst überschätzung bringt nichts ein, wäre für mich falscher Ehrgeiz.“ Der heftigste Wind wird mittels eines ständig offenen Hintertürchens gemacht. Ich erinnere mich noch recht ge nau: Zur Vorlesung erscheint er stets in auserlesener Kluft (Schlips und Anzug können die Haltung ver bessern und an Pflichten mahnen). Auffällig auch, daß er von weitem ebenso wie aus der Nähe einen gleichbleibenden Eindruck hinter läßt. Einprägsam sein Gesicht, mit einer anscheinend immergrünen Por tion Freundlichkeit. Kein „keep smi- ling“, denn dazu scheint er Heuchler und Schmeichler zu tjef zu verach ten. Muß Witze nicht erst konzipie ren und ist niemals lächerlich, des halb eventuell spitznamenlos. Seine Sprache wirkt gleichmäßig und durchdacht, regt zum Mitdenken an. Er lehrt gut — darüber sind sich die Studenten einig —, er prüft auch gut. Seine Meinung dazu: „Ich bin nicht darauf aus, jemanden in die Pfanne zu hauen. Mir tut jeder leid, der ernste Schwierigkeiten hat. Dabei muß ich allerdings eine gewisse Grundsubstanz verlangen können. Unabhängig vom Geschlecht. Einen enganliegenden Damenpulli mitzu bewerten hieße, die Gleichberech tigung etwas zu überziehen.“ Sportliche Betätigung, verbunden mit dem Streben nach größtmögli chen Erfolgen, und das vorbildliche Bemühen, immer bessere Studienlei stungen zu erringen, bilden bei Sportfreund Wilfried Busse eine Ein heit. Sein Leistungsdurchschnitt von 2,0 und die Note 1 in Technischer Mechanik sind dafür u. a. Ausdruck. Wir sitzen uns gegenüber, und diesmal darf i c h den Professor prü fen. Wie wird er dabei abschneiden? Zuerst die Äußerlichkeiten: Neu er scheint mir seine Frisur. Haltung und Gesichtsfarbe gesund. Treibt er Sport? Istvän vom Kind meiner Tochter (die er kennt) berichte, sagt er: „Ei, da sind Sie ja beinah fast Groß papa.“ Und dies überträgt sich auch auf die Studenten. Man braucht nicht zu quengeln. Er berichtet bereitwil lig und ohne Schnörkel wie von den natürlichsten Dingen der Welt. Und doch muß er irgendein Erfolgsrezept haben. Von allein wird nichts, manchmal muß man sich schon mächtig schinden. Wie verhält sich das bei ihm? Ist er etwa verdammt ehrgeizig? schmeckt. Und vier dagegen: Wenig Gemüse, ausschließlich Schweine schmalz; oftmals lau, und ausschlag gebend: Es schmeckt zu gut. Darre“, und dann grinst er und schweigt. Die Metrowagen so bequem und schön und sauber... Daß die Türen sich vollautomatisch nicht nur schließen, sondern auch öffnen, ist nicht nur Bequemlichkeit, es ver meidet auch manchen, wenn auch winzig beginnenden Ärger über seine Mitmenschen. wöhnungsprozeß. Viel sprechen, - Lehrtätigkeit, Tagungen, Konferen- soll's. Wenn das Brot nur gut ist. Und im Laden — ungarische Sa lami, die es in den großen Geschäf ten Budapests die ganze Zeit nicht gegeben hat! Ich frage Zoltan, der ja alles von Ungarn weiß, nach dem Geheimnis der Salamifabrikation, aber er sagt nur: „Das ist besonde res Fleisch, besonderer Rauch, be sonderes Gewürz und besondere Man sollte gelegentlich längs dem Beschwerdeweg Erholungsstätten einrichten. Relativ Zwei unterhalten sich. „Du, Paul, kannst du mir sagen, was das mit der Relativitätstheorie von Einstein auf sich, hat?“ Vorbemerkung: Als er einmal zu einer Tagung in der BRD weilte, versuchte man, ihn abzuwerben. Der andere: „Natürlich, An ton.- Paß auf. Stell dir vor, du hast 'nen Nagel im Schuh und müßtest damit laufen. Dann kommt dir eine Stunde vor wie fünf Stunden. Oder anders her um. Du bist mit einem hüb schen Mädchen gemütlich allein, tauschst Zärtlichkeiten mit ihr aus. dann vergehen die fünf Stunden so schnell wie sonst eine Stunde: Verstehst du das?“ Der Professor studiert bereits die Uhr, und dennoch findet er den Mut, auch mich zu befragen. Wir plau dern über die Bärte der Studenten, über Beat-Platten, moderne Ge schichte, moderne Kunst. Schließlich meint er: „Über die Vergangenheit wurde und wird geschrieben, über die Gegenwart, die ferne Zukunft. Wer aber schreibt davon, was in 100 Jahren sein wird? Das Heute ist wichtig, das Morgen interessiert mich.“ An der Akademie vorrangig mit der Erforschung organischer Halb leiter beschäftigt, baute er eine Ar beitsgruppe auf, die 1968 nach Karl- Marx-Stadt versetzt wurde „ein schließlich der letzten Schraube“. Für ihn ein entscheidender Umge- den besten Physikstudenten des Lan des zusammen. Sie alle wußten ge nau, worum es ging. Das große Zeit alter der Kerntechnik war angebro chen. Sie unterstützten und erzogen sich gegenseitig, waren vielleicht etwas selbständiger als heutige Stu denten. Dagegen war der erziehe rische Einfluß der Hochschullehrer auf die Seminargruppe relativ ge ring. Auch der fachliche? TU Dres den. Erinnerungen an solch hervor ragende Wissenschaftler wie die Professoren Recknagel und Makke. Und später nach der Promotion 1966 am damaligen Institut für Rein stoffe die Zusammenarbeit mit Pro fessor Rexer. Sie alle formten seinen Arbeitsstil wesentlich. Dazu gehört auch eine jahrelange Unordnung am Arbeitstisch, denn „die besten Leute hatten die schlimmsten Schreib tische. Wir sahen das als schick an.“ Daraus resultiert sein erhöhtes Orts gedächtnis, eine für jeden Suchen den nützliche Eigenheit. Neuerdings sieht sein Schreibtisch wegen der Vorbildwirkung wie geleckt aus.