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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197700002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19770000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 1977
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- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, März 1
- Ausgabe Nr. 5, März 1
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Band
Band 1977
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- Hochschulspiegel
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Die sozialistische Persönlichkeit— Gegenstand und Ziel der kommunistischen Erziehung (Fortsetzung von Seite 4) tung ihrer Individualität realisiert auch bezüglich der eigenen Informa tionsaufnahme und -Verarbeitung ein objektives Erfordernis der Klas senauseinandersetzung. Jeder von uns muß zu den poli tisch-weltanschaulichen Problemen der Gegenwart einen festen Klas senstandpunkt beziehen, d. hmit klassenmäßiger Konsequenz die Po sition der Weltanschauung der Ar beiterklasse vertreten. Vielen von uns ist es oftmals gar nicht wirklich bewußt, daß sie sich in einer Zeit des weltanschaulichen Ringens, des Suchens nach einer eigenen Position befinden. Viele behaupten, sie hät ten keine weltanschaulichen Pro bleme und Fragen, in dieser Hinsicht sei bei ihnen „alles klar“. In den FDJ-Kollektiven besteht deshalb eine wichtige Aufgabe darin, hinter den politischen Tagesfragen immer wieder die weltanschaulichen Grund fragen und Zusammenhänge unserer Epoche aufzudecken und bewußt zu machen. Inwieweit wir uns über haupt die marxistisch-leninistische, Weltanschauung überzeugungsmäßig angeeignet haben, zeigt sich in den Lehrveranstaltungen, in den FDJ- Versammlungen, wo wir über die Er füllung unserer Kampfprogramme beraten, Studienleistungen und ge sellschaftspolitische Aktivitäten der Jugendfreunde eingeschätzt werden und nicht zuletzt im täglichen poli tischen Gespräch untereinander ... Die Herausbildung sozialistischer Studentenpersönlichkeiten vollzieht sich jedoch keineswegs ausschließ lich im Studienprozeß. Es sind vor allem die gesellschaftliche Aktivität in der Partei, im Jugendverband, in den gesellschaftlichen Organisationen und nicht zuletzt die eigene geistig kulturelle Betätigung, in der wir zu sozialistischen Persönlichkeiten rei fen ... Die persönlichen Gespräche sollten genutzt werden, um jedem Ju gendfreund einen persönlichen Auf trag zu erteilen. Damit erhöhen wir die gesellschaftliche Aktivität in den Kollektiven und wirken damit auf die Bewußtseinsentwicklung jedes einzelnen ein. Diesen Zusammen hang von Bewußtseinsentwicklung und gesellschaftlicher Aktivität gilt es zum Ausgangspunkt für die Ver wirklichung der Zielstellung „Alle erreichen, jeden gewinnen, keinen zurücklassen“ zu nehmen... Kollektiv und Persönlichkeit bedingen einander Die FDJ-Gruppe Ist eine entschei dende Sphäre der kommunistischen Erziehung und somit der Persön lichkeitsformung. Sozialistische Kol lektiventwicklung und sozialistische Persönlichkeitsentwicklung sind zwei sich bedingende Seiten eines einheit lichen, aber widersprüchlichen Pro zesses ... Die Individualität des Menschen hängt ganz vom Reichtum seiner ge sellschaftlichen Beziehungen ab, die er eingeht. Sie wird folglich in dem Maße reicher und gehaltvoller, wie es ihm gelingt, sich die gesellschaft lichen Erfahrungen und Werte zu eigen zu machen, sie in seinem Le ben fest zu verankern. Die Entwick lung der Persönlichkeit, die Entfal- sich nicht außerhalb der Gesellschaft und ist keineswegs mit dem Indivi dualismus zu verwechseln, wie er für die bürgerliche Gesellschaft als einseitige Überbetonung eng be grenzter egoistischer Interessen, un ehrlicher Arbeit, Bereicherung auf Kosten anderer usw. charakteri stisch ist... Es gehört zur Ausprägung unserer Individualität, daß wir gegen un sozialistische Verhaltensweisen eben so kämpfen wie gegen eine Atmo sphäre von Gleichgültigkeit gegen über moralischen und rechtlichen Verfehlungen einzelner... Das widersprüchliche Verhältnis zwischen Kollektiv und Persönlich keit besteht nicht in einem ständi gen Konflikt beider, sondern viel mehr darin, daß jede der beiden Sei ten mit stets neuen und höheren An forderungen an die andere herantritt. In diesem von Antagonismus freien Widerspruchsverhältnis entwickeln sich beide Seiten, sowohl der ein zelne als auch das Kollektiv weiter. Nicht das Kollektiv ist also das beste, in dem es keinen Meinungs streit, keine kritische Atmosphäre gibt, in dem Harmonie und Zufrie denheit herrschen. Dieser Zustand muß im Gegenteil Bedenken hervor rufen. Ein Kollektiv ist um so rei cher, je ausgeprägter die Individua lität seiner Mitglieder ist, je ausge prägter die kritische Atmosphäre ist... Aktive Erbauer und standhafte Verteidiger des Sozialismus erziehen Maßstab Sozialistischer Persönlich keitsentwicklung und kommunisti scher Erziehung sind letztlich die Taten, denn nicht an unseren Wor ten, sondern an unseren Taten wird uns die Geschichte und müssen wir uns selbst messen... Dafür zu wirken, daß sich klassen bewußte Kämpfer für den gesell schaftlichen Fortschritt herausbil den, daß alle Jugendlichen die Mög lichkeit nutzen, Arbeit, Studium, Freizeit, ihr gesamtes Leben sinnvoll zu gestalten, daß sie zu aktiven Er bauern und standhaften Verteidi gern des Sozialismus und Kommunis mus werden, darin sieht die SED die wichtigste Aufgabe des sozialisti schen Jugendverbandes. An dieser Aufgabe aktiv mitzuwir ken, ist ein lohnenswertes Ziel, das der eigenen Entwicklung dient, denn die sozialistische Persönlichkeit ist ein Mensch, der danach strebt, poli tisch reifer, fachlich klüger, mora lisch besser, geistig-kulturell reicher und damit für die Gesellschaft und für sich selbst wertvoller zu werden. Die sozialistische Persönlichkeit ist daher nichts Fertiges, Endgültiges, Abgeschlossenes, sondern, um mit den Worten von Marx zu sprechen, ein Mensch, der „nicht irgend etwas Gewordenes zu bleiben sucht, son dern in der absoluten Bewegung des Werdens“ ist, also ein nicht enden der Prozeß, der unsere eigene Tat, das ständige Überprüfen unserer Leistungen, Standpunkte und Verhal tensweisen an den wachsenden kon kreten Anforderungen unserer ge sellschaftlichen Praxis erfordert. Mein erster Einsatz im Schreibbüro Anfang September 1976 be gann ich meine Lehre in der Sektion Verarbeitungstechnik der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt. Mein zukünf tiger Beruf ist Facharbeiter für Schreibtechnik. Zur Zeit bin ich zu einem ersten längeren Einsatz im Bereich des zentra len Schreibbüros der Sektion Verarbeitungstechnik tätig. Diese Arbeit gefällt mir sehr, obwohl ich in bezug auf Ma schinenschreiben noch einige Schwierigkeiten habe. Die Lei terin des Schreibbüros, Anita Vogel, und alle anderen Kolle ginnen unterstützen mich bei der Aneignung von praktischen Fertigkeiten. Es herrscht hier eine sehr gute Atmosphäre. Zu allen Kolleginnen habe ich ein kameradschaftliches Ver hältnis, das erleichtert mir das Einleben ins Kollektiv. Zu allen gewerkschaftlichen Veranstaltungen wurde ich ein geladen. Dabei konnte ich die anderen Mitarbeiter des Berei ches bzw. der Gewerkschafts gruppe kennenlernen. Beson ders habe ich mich über die feierliche Aufnahme in den FDGB im Rahmen der Jahres abschlußausfahrt im Dezember 1976 nach Seiften gefreut. Ich werde meine persönliche Verpflichtung für den 3wöchi- gen praktischen Einsatz im Bereich, die Aufgaben des Schreibbüros in guter Quali tät und gewissenhaft zu er füllen, zielstrebig verwirkli chen. Dieses Versprechen gilt natürlich auch für alle meine späteren Einsätze im Betrieb. • Um das Vertrauen meiner Kollegen zu rechtfertigen und um später voll einsetzbar zu sein, werde ich im Betrieb wie auch im theoretischen Unter richt in der Berufsschule nach bestmöglichen Leistungen stre ben und mich bemühen, meinen Facharbeiter mit „gut“ abzu schließen. I Kerstin Bahlcke, Lehrling des Schreibbüros der Sektion Verarbeitungstechnik Dank an aufmerk same Kollegen Die Leistungen der Frauen fanden auch in diesem Jahr ihre besondere Würdigung zum Internationalen Frauentag. So auch in unserer Sektion. Eine festliche Ansprache, Auszeich nungen, Blumen, Kaffeetafel und Kulturprogramm — damit gaben sich unsere Kollegen sehr viel Mühe. Idi bin nun über 10 Jahre in der Technischen Hochschule beschäftigt und freue mich immer wieder, wie festlich die ser Tag begangen wird. Aus diesem Grund möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich im Namen meiner Kolleginnen dafür recht herzlich bedanken! Klara Wienold, Sektion VT Sozialstruktur - Territorium - Lebensweise Zu diesem Thema führte die For schungsgruppe Soziologie der Sek tion Wirtschaftswissenschaften un serer Hochschule in Zusammenarbeit mit dem Problemrat „Sozialstruk tur“ des Wissenschaftlichen Rates für Soziologische Forschungen der DDR vom 26. bis 28. Januar 1977 eine wissenschaftliche Konferenz durch. Herzlich begrüßten die Tagungs teilnehmer Genossin Suse Wald, Vor sitzende des Bezirksvorstandes der Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunal wirtschaft Karl-Marx-Stadt, Genos sen Klaus Müller, Mitarbeiter der SED-Bezirksleitung, und Gäste aus der Universität Lodz und der Tech nischen Hochschule Czestochowa. Die HO Teilnehmer der Konferenz vertraten u. a. die Parteihochschule „Karl Marx“ beim ZK der SED, die Gewerkschaftshochschule „Fritz Heckert“ beim Bundesvorstand des FDGB, die Wissenschaftlichen Räte für Soziologische Forschungen und für Sozialpolitik und Demografie der DDR, die Akademie für Gesell schaftswissenschaften beim ZK der SED, mehrere Institute und Be reiche der Akademie der Wissen schaften der DDR, der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften und der Bauakademie der DDR sowie zahlreiche andere zentrale For schungsinstitute der DDR. Außer dem nahmen Vertreter aus den sie ben Universitäten und von sieben Hochschulen der DDR sowie ver antwortliche Mitarbeiter der Büros für Städteplanung aus Berlin, Ro stock und Karl-Marx-Stadt und ver schiedener Industriebetriebe an der Konferenz teil. Das Hauptreferat der Konferenz hielt Genosse Dr. Röder, Leiter der Forschungsgruppe Soziologie unse rer Hochschule. Er wies nach, daß es die stärkere Berücksichtigung der territorialen Bedingungen ermög licht, bei den soziologischen For schungen konkreter als bisher zu den Prozessen der Höherentwicklung und Annäherung der Klassen und Schichten vorzudringen und damit wertvolle Grundlagen für die kom plexe Leitung und Planung sozialer Prozesse in den Territorien zu lie fern. A 680 Bei der Entwicklung der Territo rien besteht die Kunst der Leitung unter anderem darin, die territoriale Rationalisierung mit der Reduzie rung der noch existierenden wesent lichen Unterschiede in den objekti ven Bedingungen für die Persönlich keitsentwicklung der Angehörigen der Klassen, Schichten und sozialen Gruppen in den einzelnen Territo rien zu verbinden. Da nicht in allen Territorien soziologische Forschun gen durchgeführt werden können, sind diese so anzulegen, daß die ter ritorialen Organe selbst möglichst schnell diejenigen soziologischen Aussagen und Informationen erar beiten können, die sie für ihre spe zifischen Aufgaben im Territorium benötigen. In der Diskussion wurden die im Referat dargelegten Probleme neben Soziologen auch von Vertretern an derer Wissenschaftsdisziplinen und von Vertretern territorialer und in dustrieller Leitungsorgane beraten. Auf der Grundlage des Studiums sowjetischer Erfahrungen, der Ver allgemeinerung der ersten Erfahrun gen ihrer schöpferischen Anwen dung in der DDR sowie konkreter Analysen der territorialen Erschei nungsformen sozialer Probleme im Bezirk Karl-Marx-Stadt, in Rostock und in Riesa wurden folgende Pro blemkomplexe und Fragen präzisiert: Wie können die Soziologen entspre chend ihren Aufgaben im zentralen Forschungsplan, in Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen und orien tiert auf die Bedürfnisse der gesell schaftlichen Praxis, theoretische und methodische Grundlagen für die Lei tung und Planung sozialer Prozesse im Territorium schaffen? Wie ent wickelt sich in der DDR — und spe ziell im Bezirk Karl-Marx-Stadt — die Stadt-Umland-Region als Ak- tions- und Kommunikationsraum der Bevölkerung und als Gegenstand der territorialen Sozialplanung? Was sind die Entwicklungstenden zen der zunehmenden Konzentra tion der Bevölkerung in den städti schen Zentren? Wie können bei wachsender Kon zentration und Spezialisierung der Produktion zugleich die Unterschiede in den Arbeits- und Lebensbedin gungen der Werktätigen unterschied- licher Wirtschafts- und Industrie bereiche bzw. -zweige Schritt um Schritt verringert werden? Welche speziellen Probleme ergeben sich hierbei für den Bezirk Karl-Marx- Stadt? Wie und wodurch erhöht sich in den kommenden Jahren die Aus strahlung der Städte auf ihr Um land, und wie führt das zu Verände rungen in der Sozialstruktur und in den Lebensformen der Bevölkerung? Wieviel städtische Zentren wer den bzw. müßten sich in den näch sten Jahren herausbilden, die durch ihr Funktionsspektrum und durch ihre tägliche Erreichbarkeit soziali stische Arbeits- und Lebensbedin gungen für alle Bürger sichern kön nen? Im Verlauf der Konferenz wurde mehrfach die Notwendigkeit hervor gehoben, Kriterien zur Beurteilung der sozialen Effektivität in der kon kreten Verwirklichung des Woh nungsprogramms, der Entwicklung der Infrastruktur und der Gestal tung der sozialen Bedingungen des geistig-kulturellen Lebens entspre chend den sozialpolitischen Zielstel lungen und den spezifischen Bedürf-' nissen differenzierter sozialer Grup pen der Bevölkerung zu entwickeln. Weiter wurde verlangt, praktikable Kennziffern für die Leitung und Pla nung sozialer Prozesse in den Terri torien zu erarbeiten. Als eine der Voraussetzungen dafür wurde die Schaffung einer Theorie sozialisti scher Urbanisierung und in diesem Zusammenhang eine wissenschaft liche soziologische Bestimmung der Begriffe „Territorium“ und „Stadt“ gefordert. Im Schlußwort hob der Vorsit zende des Wissenschaftlichen Rates für Soziologische Forschungen in der DDR und Direktor des Instituts für marxistisch-leninistische Soziologie der Akademie für Gesellschaftswis senschaften beim ZK der SED, Ge nosse Prof. Dr. sc. Rudi Weiding, als Ergebnis der Konferenz besonders hervor, daß anstelle globaler Vor stellungen über die Entwicklung der sozialistischen Lebensweise kon krete, auf Kenntnis der realen Ent wicklungsprozesse und der tatsäch lichen Zusammenhänge von Sozial struktur - Territorium - Lebensweise gegründete Vorstellungen entwik- kelt werden konnten. Sie werden dem gemeinsamen Verständnis der Soziologen, Ökonomen, Territorial planer, Städteplaner, Architekten usw. sowie den entsprechenden Or ganen von Partei und Staat dienen, wie dies bereits bei den von der For schungsgruppe Soziologie der Hoch schule in Vorbereitung der Konfe renz erarbeiteten Materialien der Fall gewesen sei. Er hob weiter her vor, daß die Konferenz sehr kon krete Erwartungen und Aufgaben für die weitere soziologische For schung formuliert hat, deren Erfül lung sie besser in die Lage verset zen wird, Lösungsvorschläge zu er arbeiten, die den realen Möglichkei ten entsprechen. Genosse Prof. Weidig dankte der Forschungsgruppe Soziologie im Na men aller Teilnehmer für die wert volle und anregende Veranstaltung und besonders auch für die gute Or ganisation und für die mit der Kon ferenz verbundene Ausstellung. Das vollständige Protokoll der Konferenz wird als Heft der Wissen schaftlichen Beiträge der Techni schen Hochschule Karl-Marx-Stadt erscheinen (Mai 1977). Es wird ge prüft, ob die wichtigsten Ergebnisse als Sammelband in der „Schriften reihe Soziologie“ im Dietz Verlag Berlin erscheinen können. Dipl.-Phil. Friedrich Pfefferkorn, Sektion Wirtschaftswissenschaften Neue Aufgaben für Kulturbund Die Hochschulgruppe des Kulturbundes der DDR zog in ihrer Mitgliederhauptver sammlung Bilanz der bisheri gen Arbeit und beriet die in nächster Zeit zu lösenden Aufgaben. Die Arbeit der nächsten Mo nate wird vor allem darauf ge richtet sein, Beiträge zur Vor bereitung des 60. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution zu leisten und den internationalistischen Charakter der Veranstaltungen zu vertiefen. ’ Besondere Aufmerksamkeit wird die Hochschulgruppe auch künftig der Entwicklung des wissenschaftlichen Meinungs streites widmen. Durch eine Vereinbarung mit der FDJ-Kreisleitung unserer Hochschule und die Bildung von Interessengruppen und Arbeitsgemeinschaften will die Hochschulgruppe des Kultur bundes unter den Wissen schaftlern, Mitarbeitern und vor allem Studenten unserer Bildungseinrichtung weitere Freunde für ihre Organisation gewinnen. Das Berufspraktikum im 6. Seme ster ist für die Studenten die erste umfassende Bewährungsprobe in der Praxis. Dabei müssen sie unmit telbar im Betriebskollektiv selb ständig Aufgaben lösen, ihre im Stu dium erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten unter Beweis stellen. Es ist deshalb von entscheidender Be deutung, wie das Praktikum ideolo gisch und inhaltlich mit den Studen ten vorbereitet wird und wie es ver standen wird, die Einheit von fach licher und gesellschaftlicher Auf gabe herzustellen. Für den Praktikumsverlauf ist entscheidend, wie die Studenten von der gesellschaftlichen Notwendigkeit ihrer Tätigkeit überzeugt und be reit sind, politische Verantwortung zu übernehmen und höchste Lei stungen zu vollbringen. Die Auswahl von Praktikumsauf gaben erfolgt in unserem Wissen schaftsbereich nach folgenden Ge sichtspunkten: 1. Volkswirtschaftliche Bedeutung der Aufgabenstellung 2. Hohe erzieherische Wirksamkeit 3. Zuordenbarkeit zum Forschungs komplex 4. Inhaltliche und zeitliche Lösbar keit der Aufgabe. Die Mitarbeit der Studenten an volkswirtschaftlichen Schwerpunkt aufgaben des Fünfjahrplanes 1976 bis 1980 ist von entscheidender Bedeu tung für die Herausbildung einer richtigen Haltung zum Berufsprak tikum. Durch die Vergabe solcher Aufgaben haben wir auch erreicht, daß die Arbeit der Praktikanten Im Betrieb nicht mehr als „notwendi ges Übel“ betrachtet wird. Die Hochschullehrer und wissen- schaftlichen Mitarbeiter tragen für die Auswahl von Aufgabenstellun gen und die Vorbereitung des Be- rufspraktikums eine hohe politische Verantwortung. Zur Vorbereitung gehören auch Überlegungen, inwie weit die Aufgaben des Berufsprak tikums als Ausgangspunkt für die verschiedensten anderen Formen der wissenschaftlich-produktiven Tätig keit bzw. für Lehrveranstaltungen geeignet sind und nach dem Prakti kum weitergeführt werden können. Wir haben in unserem Wissen schaftsbereich erste Erfahrungen mit solchen komplexen Aufgaben für das Berufspraktikum gesammelt. Der VEB ORSTA-Hydraulik Indu striewerke Karl-Marx-Stadt als ein wichtiger Zulieferer für die Werk zeugmaschinenindustrie , ist gegen- wärtig dabei, den Betrieb im Rah men einer Staatsplanaufgabe zu re konstruieren. Teilaufgaben davon sind im Berufspraktikum von Stu denten bearbeitet worden, wobei gleichzeitig Teilergebnisse aus dem Forschungsvorhaben „Integrierte ge genstandsspezialisierte Fertigungsab schnitte“ übergeführt wurden. Die Praktikumsaufgabe „Projek- tiervarianten zum Aufbau eines in tegrierten gegenstandsspezialisierten Fertigungsabschnittes für die Kol benfertigung“ konnte zu einem über betrieblichen Jugendobjekt erwei tert werden. Das Kollektiv des Ju gendobjektes stützt sich bei der Lö sung dieser Aufgabe direkt auf die Ergebnisse aus dem Berufsprakti kum. Erste Zwischenergebnisse die ser Arbeit waren in einem Anschau ungsmodell dargestellt und im Be triebskollektiv diskutiert worden. Die Arbeiter konnten sich so recht zeitig darüber informieren, wie bei laufender Produktion ihre Abteilung rekonstruiert werden soll, und hat ten die Möglichkeit, ihre Vorstel- lungen in die Projektierungsunterla gen einfließen zu lassen. Die Zusammenarbeit der Studen ten mit den Jugendlichen des Be triebes an gemeinsamen Problemen erweitert die fachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen und A688 entwicklung bei. Als wirkungsvoll hat sich bei der bisherigen Arbeit am Jugendobjekt eine vertraglich fixierte Unterstüt zung durch die KDT-Gruppen un serer Hochschule und des Betriebes erwiesen. Die. Erfahrungen der älte ren Kollegen fließen dadurch direkt in die Arbeiten am- Jugendobjekt ein. Die Aufgabe des Berufspraktikums beinhaltet in diesem Studienjahr auch Voraussetzungen für die Wei terführung in den Lehrveranstal tungen. Die Projektierungsaufga ben waren in unserem Wissen schaftsbereich durchgängig so kon- zipiert, daß sie in Form von Analy sen und Voruntersuchungen die Voraussetzungen schufen, sie in der Lehrveranstaltung „Projektierungs praktikum“ im 7. und 8. Semester endgültig zur Lösung zu führen. Die Studenten sind damit in Weiterfüh rung des Berufspraktikums in der Lehrveranstaltung mit Aufgaben konfrontiert, die sie selbst vorberei tet haben und die keine maßge schneiderten Lösungen bieten. Solche Ausbildungsformen bein halten natürlich auch eine Reihe von Problemen: — Erhöhter Aufwand bei der Vorbe reitung der Aufgaben — Zusätzlicher Aufwand für die Be wältigung der gegenüber „Stan- dardaufgaben“ höheren Anforde rungen an die Betreuung derart komplexer Auf.gaben — Der Betreuer muß ebenso wie die Studenten persönliches Engage ment zeigen und selbst bei der Lösung mitwirken; — Bei der Aufgabenstellung muß stets die oft sehr hohe Dynamik der betrieblichen Probleme be achtet werden. Trotzdem werden wir den einge schlagenen Weg weitergehen. Damit erhöhen wir die Qualität und Pra xisbezogenheit der Ausbildung und bereiten so die Absolventen besser auf ihr Berufsleben vor. Diese Erfahrungen in der Gestal tung der forschungs- und praxisbe zogenen Ausbildung sind eine wich tige Grundlage für die Konzipierung des künftigen 41/2jährigen Studiums in unserem Wissenschaftsbereich. Dipl.-Ing. Nürnberger, Sektion Technologie d. metallver arbeitenden Industrie Erfahrungen bei der Gestaltung des Berufspraktikums trägt wesentlich zur Persönlichkeits-
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