Suche löschen...
Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 1977
- Erscheinungsdatum
- 1977
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-197700002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19770000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19770000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 1977
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, Februar 1
- Ausgabe Nr. 4, März 1
- Ausgabe Nr. 5, März 1
- Ausgabe Nr. 6, April 1
- Ausgabe Nr. 7, April 1
- Ausgabe Nr. 8, Mai 1
- Ausgabe Nr. 9, Mai 1
- Ausgabe Nr. 10, Juni 1
- Ausgabe Nr. 11, Juni 1
- Ausgabe Nr. 12/13, Juli 1
- Ausgabe Nr. 14, August 1
- Ausgabe Nr. 15/16. August 1
- Ausgabe Nr. 17, September 1
- Ausgabe Nr. 18, Oktober 1
- Ausgabe Nr. 19, November 1
- Ausgabe Nr. 20/21, November 1
- Ausgabe Nr. 22, Dezember 1
- Ausgabe Nr. 23, Dezember 1
-
Band
Band 1977
-
- Titel
- Hochschulspiegel
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Gesellschaftliche Wirksamkeit der physikalischen Forschung und Beschleunigung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts Aus dem Vortrag des Mitgliedes des ZK der SED und ordentlichen Mitgliedes der Akademie der Wissenschaften der DDR Genossen Prof. Dr. Dr.-Ing. Robert Rompe auf der Eröffnungsveranstaltung der Tage der Wissenschaft und Technik Die Bedeutung der Ergebnisse von Wissenschaft und Technik für die weitere Entwicklung der sozialisti schen Gesellschaft bedarf keiner aus führlichen Begründung, Staats- und Parteiführung haben seit Bestehen unseres Staates beide gefördert. Die Gründung einer so erfolgreichen Lehr- und Ausbildungsstätte wie der TH Karl-Marx-Stadt ist nur ein Aus druck dessen, Ausdruck einer Kon tinuität, die nur dort möglich ist, wo der gesellschaftliche Fortschritt plan bar ist. Wissenschaftlich-technischer Fort schritt und wissenschaftlich-tech nische Revolution sind weltweite Er scheinungen. Besonders im 20. Jahr hundert sind ihre Auswirkungen von großer gesellschaftlicher Tragweite — in positivem und negativem Sinne. In den letzten 50 Jahren ist die Wissenschaft zu einem wesentlichen Faktor in der Auseinandersetzung zwischen den beiden Weltsystemen geworden. Eine gesellschaftsneutrale Betrachtung der Entwicklung von Wissenschaft und Technik scheidet damit aus. Eine Vielzahl von Ergebnissen und Erkenntnissen, die im Weltfundus zusammengefaßt sind, bauen auf gei stige Leistungen vergangener Jahr hunderte auf, aber auch auf die Mil lionen Wissenschaftler und Techni ker, die heute in der ganzen Welt tätig sind. Ganz wesentlich geht dabei die vielfältige technologische Erfahrung der Werktätigen ein, die, über lange Zeit akkumuliert und weitergegeben, täglich in der Produktion bereichert wird. Sie bestimmt die „technische Kultur“ eines Landes. Ihr Wert ist nicht leicht quantitativ anzugeben, tritt aber- zutage bei Bemühungen, in technologisch rückständigen Gebieten eine moderne Industrie aufzubauen. Sprtzenieistungen auf diesen wis- ■ senschaftlich-technischen Gebieten sind ohne Nutzung des gesamten Weltfundus, an Erkenntnissen und Erfahrungen mit gesellschaftlich an gemessenem Aufwänd kaum möglich, einschließlich des Anteils, der .stän dig in den hochindustrialisierten ka pitalistischen Ländern von Forschern, Entwicklern, und den Werktätigen er arbeitet wird. Das ist eine alte Weis- heit, auch wenn für einige erst die Diskussionen der 6. Tagung des ZK zum Thema Mikroelektronik sie wie der ins Bewußtsein gebracht haben. Das bringt spezielle Probleme mit sich, denn man kann — verein facht —. sagen:. „Nutze den Weltfun dus, aber importiere die Krise nicht.“ Auch heute häufen minde stens 50 bis 70 Prozent des zugäng lichen Weltfundus die kapitalisti schen Länder an, dessen breite Nut- zung dort auf sein Vorhandensein schließen läßt, ohne daß die Art der Nutzung, die durch Profitstreben und Konkurrenzkampf bestimmt wird, unter sozialistischen Verhältnissen gesellschaftlich positive Resultate garantieren könnte. Wir sollten den Weltfundus so nut zen, daß, wir. die Vorzüge des Sozia lismus voll zum Tragen bringen. An dererseits müssen wir, um das Tempo unserer Entwicklung zu fördern, den Weltfundus maximal nutzen, um auch auf dem Weltmarkt in größe rem Ausmaß wettbewerbsfähig zu sein. Das Problem ist zweifellos äußerst komplex und erfordert eine angemessene wissenschaftliche Be handlung. Wesentlich dabei ist die Verknüpfung gesellschaftlicher Be dürfnisse mit einer langfristig ge planten Forschung und Entwicklung. Die gesamtgesellschaftliche Planung gestattet erstmalig die Ableitung re levanter gesellschaftlicher Bedürf nisse und damit die Verknüpfung dieser mit Beiträgen aus Forschung und Entwicklung. Damit wird stär ker als bisher den Erfordernissen der gesellschaftlichen Praxis Rech nung getragen. Die realen Möglich keiten der Bedürfnisbefriedigung werden Bestandteil langfristiger Pläne., Der Plan sichert Proportiona lität und Kontinuität der Entwick lung und ist eine Barriere gegen den kritiklosen Bedürfnisimport. Wir sind uns dessen bewußt, daß es sich hierbei um ein kompliziertes wissenschaftliches Unternehmen handelt. Sehr treffend sagte kürzlich E. Honecker: „Der Sozialismus ist eine einzigartige Herausforderung -an die Wissenschaft!“/ 1 / In der täglichen Arbeit der Insti tute und Labors ist es nicht in jedem Falle möglich, aus gesellschaftlichen Bedürfnissen wissenschaftliche Fragestellungen abzuleiten, und an dererseits können die Ergebnisse der Wissenschaft, insbesondere die der Grandlagenforschung, nicht in jedem Falle frühzeitig in ihrer gesellschaft lichen Bedeutung erkannt werden. Das Risiko, trotzdem zu forschen, wird verkleinert, wenn die strate gische Situation richtig eingeschätzt wird. Strategisch heißt oft: unter den Bedingungen der DDR machbar und dem Bedarf entsprechend. Ferner sollte die Analyse über die betreffen den Richtungen des wissenschaftlich- technischen Fortschritts vorliegen, die Geschwindigkeit des Eindringens in die Praxis abgeschätzt (oft ein Investitionsproblem) und der wissen schaftliche Meinungsstreit über alle diese Probleme in den Kollektiven der Wissenschaftler und Techniker kompromißlos geführt werden. Neue Ideen setzen sich nicht im Selbst lauf durch, es bedarf heute dazu ge nau der gleichen Anstrengungen und oft größerer als Anfang des Jahr hunderts, verbunden mit einem Auf wand, der häufig größer ist als der für die Gewinnung der Forschungs- und Entwicklungsergebnisse. Wissenschaft und Technik haben heute eine Leistungsfähigkeit erreicht, die es. ihnen gestattet, Probleme von Weltmaßstab anzugreifen (globale Probleme)./2/ Damit können sie einen Beitrag zur friedlichen Koexistenz leisten, zu der es ja keine brauch bare Alternative gibt. Die gemein samen Abkommen zwischen der UdSSR und den USA, z. B. zur Raumfahrt oder zur Lösung des Fu- sionsproblemes, sind solche. Die UdSSR im Rahmen unserer Möglich keiten hierbei konkret zu unterstüt zen, muß ein integrierender Teil un serer Wissenschaftspolitik sein. Im 20. Jahrhundert, wir haben be reits anfangs darauf hingewiesen, sind die Auswirkungen, die als Folge von großartigen Entdeckungen und Erfindungen sichtbar wurden, in das öffentliche Bewußtsein gedrungen. Die Nutzung der Elektroenergie im kontinentalen Maßstab, die Erfolge der Chemie, die Bekämpfung von In fektionskrankheiten, die Atom- und Wasserstoffbomben, die Weltraum und Militärtechnik, die Elektronik, die Umweltverschmutzung, um nur einige zu nennen, gehörten zu diesen Auswirkungen. Im letzten Jahrzehnt ist immer deutlicher geworden, daß die Ent wicklung solcher globaler Probleme, oft gekennzeichnet im Trend mit ex ponentiellem Wachstum, von Vertre tern der kapitalistischen Welt ausge nutzt werden zu systemerhaltender Propaganda und damit zum ideolo gischen Kampf gegen das soziali stische Lager und die Entwicklungs länder. Raffiniert verkaufte Progno sen, unter Berufung auf seriöse Wis senschaftler, sollen von aktuellen Schwierigkeiten der Krise der Ge sellschaft ablenken und den Ein druck fortschrittshemmender Na turerscheinungen erwecken. Wir würden es uns sehr einfach machen, wenn wir diese globalen Probleme als „Sorgen des Kapitalis mus“ abtun. Beschleunigung des wis senschaftlich-technischen Fort schritts, und wir verstehen Beschleu nigung durchaus in konkretem Sinne, auch wenn das Messen des Fort schritts nicht einfach ist, ist in erster Linie eine Frage der verfügbaren Energie, wenn es nicht gelingt, einen absoluten Zuwachs an Elektro energie zu sichern, dann sind die Diskussionen über Beschleunigung in verschiedenen Bereichen gegen standslos. Dem vorderen Platz bei der Erzeugung von Primärenergie muß ein solcher bei der Nützung dieser folgen. Aus dieser Feststellung folgen grundsätzliche Aufgaben für die Intensivierung in volkswirt- schaftlichem Maßstab,., Wir haben das Problem der Ener gie deshalb besonders hervorgehoben, weil mit den Investitionen für die sen Zweig der Volkswirtschaft und zur Sicherung unserer wirtschaft lichen Ziele in Industrie und Land wirtschaft und der Maßnahmen zur Sozialpolitik — hier soll nur der Wohnungsbau genannt werden — die Grenzen für die Investitionstätigkeit in anderen Bereichen abgesteckt sind. Mit diesen Prioritäten wird eine pro portionale Entwicklung aller Zweige der Volkswirtschaft angestrebt. Andere überhöhte Forderungen, etwa, können wir in der Elektronik nicht noch schneller mit mehr In vestitionen vorankommen, schaffen Disproportionen. Gerade diese Dis proportionen ruft die Profitwirt schaft bewußt hervor und leitet ihre Folgen konsequent auf den Verbrau cher um. Es ist nicht schwer, sich ein stürmisches Wachstum der In dustrie mit den Vorteilen des Sozia lismus und dem Profitdruck des Ka pitalismus vorzustellen, aber es bleibt eben ein unfruchtbares Denk modell unmarxistischer Prägung ... Der Fortschritt eines Industrie zweiges kann heute entscheidend durch die Entwicklung eines ande ren Gebietes mit einer anderen pri mären Zielstellung bestimmt wer- Besonders der Aufbau einer indu« striezweigspezifischen Grundlagen- torschung ist' ein Schlüssel für die Effektivitätserhöhung in der Indu strie selbst, für die Nutzung des Weltfundus und die Forschungser gebnisse von Akademien und Hoch schulen. Der entsprechende Bildungs vorlauf für den Ausbau der Indu strieforschung ist vorhanden, die Einrichtung und Ausstattung ent sprechender Laborplätze hängt von den Investitionsmöglichkeiten der Industriezweige ab. Die Beschleunigung des wissen schaftlich-technischen Fortschritts ist ohne die Heranbildung hochqua lifizierter Kader nicht möglich. Den Absolventen technischer Hochschu len kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu ... Gegenwärtig gehört die Erhöhung der Effektivität des Studiums zu den wichtigsten Problemen an einer Hochschule. Effektivität der Ausbildung heißt dabei auch frühzeitiges Erkennen der Talente und deren zielgerichtete den, wie z. B. der Mikroelektronik. Die Elektronik ist im Gegensatz zum Maschinenbau ein relativ junges Ge biet mit einer sehr fundierten physi kalischen Basis. Durch die Quanten physik, die Festkörper- und Halb leiterphysik getragen, hat sich die moderne Halbleitertechnik eigen ständig zu einem Zweig der moder nen Technik entwickelt, der durch Aufwerfen neuer Fragestellungen und die Erfordernisse der wissen schaftlichen Durchdringung kompli zierter Technologien das ganze Spek trum der Grandlagendisziplinen ab fragt. AO Die moderne Mikroelektronik ist zweifelsohne sehr stark von Welt raumforschung und Militärtechnik stimuliert worden und hat auch dort ihre Leistungsfähigkeit unter Be- Der vollständige Text dieses Vor trags erscheint in der „Wissenschaft lichen Zeitschrift“ unserer Hoch schule. weis gestellt. Durch die hohe Zahl von Bauelementen, integriert auf einer Siliziumscheibe, die besondere Verknüpfung und die Möglichkeit der freien und festen Programmie rung haben die Schaltkreise eine An wendungsbreite bekommen, deren Bedeutung für die gesamte technische Entwicklung noch nicht voll abge schätzt werden kann. Der Einsatz im Maschinenbau wird voraussichtlich größenord- nungsmäßig die Bedeutung erlangen, wie die Einführung von Sinterhart metallen vor 50 Jahren oder sogar wie der Übergang von den über Transmissionen angetriebenen Ma schinen zu denen mit Einzelantrieb durch Elektromotoren. Andere mögliche Anwendungen, und wir sind gegenwärtig auch in ternational in einer Phase, in der die Applikationsmöglichkeiten wie Pilze aus dem Boden schießen, werden zu nächst den Nachweis der „potentiel len Effektivität“ gegenüber der vor handenen Technik antreten müssen, und hier wirkt weiterhin die Träg heit der Investitionen und die tech nische Reife der vorhandenen Er ¬ zeugnisse als Bremse für einen schnellen Strukturwechsel. Die Entwicklung der Elektronik in den letzten Jahrzehnten ist noch aus anderen Gründen von Interesse, die durchaus übertragbar auf andere Zweige erscheinen ... Die Erzeugnisse der elektronischen Industrie dringen mit hoher Ge schwindigkeit in ausnahmslos alle anderen Zweige der Volkswirtschaft ein und ermöglichen einen hohen Effektivitätsgewinn. Durch ihren geringen Rohstoff und Energiebedarf, hohe Arbeitsge schwindigkeit, kleine geometrische Abmessungen, hohe Zuverlässigkeit, große Adaptionsmöglichkeiten und intelligenzintensive Vorleistungen für ihre Produktion, haben sie eine Schlüsselrolle bei der Intensivierung der Produktion, der Automatisierung von Produktionsprozessen mit star ker Monotonie und auch der niveau vollen Freizeitgestaltung. Besonders soll beim Problemkreis Mikroelektronik die Notwendigkeit der internationalen Kooperation hervorgehoben werden, da ohne eine Spezialisierung die Anwendungs breite dieser Bausteine schwer zu realisieren ist, vor allem auch wegen der notwendigen simultanen Beherr schung mehrerer verschiedener Technologien zu ihrer Herstellung... „Die strategische Aufgabenstellung für die Grundlagenforschung erfor dert, sie auch in der Industrie und anderen Bereichen der Volkswirt schaft — vor allem in den entschei- denden Zweigen — zu betreiben bzW. sie auszubauen, wo sie nicht oder nur ungenügend betrieben wird. Hierin besteht eine wichtige Vor aussetzung für die angestrebte Effek tivität der Arbeit in diesen Berei chen. Ein effektives und koordinier tes Zusammenwirken der Grund lagenforschung in der Akademie, den Universitäten und Hochschulen, der Industrie und anderen Bereichen der Volkswirtschaft muß insbesondere im Hinblick auf die Nutzung der Er gebnisse für jede der drei Funktio nen gesichert sein."/ 3 / Förderung... Bei technischen Wissenschaften gehört die mehrjährige Tätigkeit in verantwortlichen Funktionen der In dustrie zu den u. E. unabdingbaren Voraussetzungen für die Lehrtätig keit, das Kennen der Probleme unse rer Betriebe und Kombinate aus eigenem Erleben, das sichere Gefühl für das „Machbare“ unter sozialisti schen Bedingungen. Das reale Funk tionieren einer laufenden Produktion unter Bedingungen hoher gesell schaftlicher Effektivität ist nicht durch Literaturstudium zu ersetzen. Studenten wurden und werden immer dann erfolgreich ausgebildet, wenn bei ihnen Klarheit über das spätere Wirkungsfeld vorhanden ist. Eine gewisse Stabilität der Ausbil dung ist vorgegeben, weil die Ent- Wicklung der Teclnil uiciic Sprunb- haft verläuft und in vielen Zeitab schnitten der wissenschaftlich-tech nische Fortschritt auf zahlreichen Gebieten durch evolutionäre Ent wicklung bestimmt wird, d. h. vor wiegend durch die Verbesserung be kannter Verfahren und Technolo gien... Vornehmste Aufgabe der Univer sitäten und Hochschulen bleibt, Grundwissen zu vermitteln und dis- ponsible Kader auszubilden mit einem wissenschaftlich fundierten Gefühl für die Entwicklung der Technik und der Fähigkeit, dieses Wissen ständig zu vertiefen. Grund wissen hat die Eigenschaft, daß es sich zwar langsam akkumuliert, aber kaum einem moralischen Verschleiß unterliegt... Das Nachdenken der Wissenschaft ler über die Grandlagenprobleme ist immer und überall lebensnotwendig für die schöpferische Weiterentwick lung von Wissenschaft und Technik. Erfolgreich bei der Lösung dieser komplizierten Fragen ist immer der jenige, der sich in einem gewissen Ausmaß auf eigenschöpferische Pro duktivität stützen kann. So sehr Rou tine und Erfahrung für die tägliche Praxis von Nutzen sind, so proble matisch sind sie bei der Beurteilung von Neuland, von neuen Ideen und der Tragfähigkeit neuer Technologien und Verfahren ... Wir haben nicht an jeder Stelle IllIlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIiIIIIIIIIIIIIIIIIHHIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIiIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIDIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Gelegenheit zu zahlreichen Gesprächen gab es während eines Empfanges des Rektors unserer Hochschule für ausländische Teilnehmer und Refe renten der Tage der Wissenschaft und Technik. Genosse Prof. Frieder Kuh nert (rechts) hier im Gespräch mit ausländischen Gästen, Empfang für Gäste der Tage der Wissenschaft und Technik Am 31. Oktober gab der Rektor unserer Hochschule für die ausländi schen Gäste der Tage der Wissen schaft und Technik, an deren Spitze Prof. Dr. Kaputzki, stellvertretender Minister für das Hoch- und Fach- schulwesen der Belorussischen SSR, stand, einen Empfang. Herzlich be grüßt wurden außerdem Genosse Bemman, Mitglied und Leiter der Abteilung Schulen, Hoch- und Fach schulen der Bezirksleitung der SED, und Genosse Winter, Generaldirek tor des Fritz-Heckert-Kombinates und Vorsitzender des Gesellschaftli chen Rates der Hochschule, sowie weitere Vertreter der Industrie und des Territoriums. Genosse Professor Horst Weber, nahm in seiner Begrüßungsrede eine erste Wertung der zahlreichen wis senschaftlichen Veranstaltungen am Vorabend des 60. Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevo lution vor. Unter anderem führte er aus: „Nahezu 1100 Wissenschaftler aus Forschungseinrichtungen der Akademie, des Hochschulwesens und der Industrie sowie leitende Kader aus unterschiedlichsten volkswirt schaftlichen Zweigen haben gemein sam beraten, wie noch effektiver Er gebnisse der gesellschaftswissen schaftlichen und mathematisch-na turwissenschaftlichen Forschung zur Intensivierung der Produktion ge nutzt werden können.“ Er hob her vor, daß es in zahlreichen Tagungen gut gelang, „den Beitrag der Mathe matik, der Physik, der Chemie, der Mechanik und der Gesellschaftswis senschaften bei der weiteren Be schleunigung des wissenschaftlich- technischen Fortschritts, besonders bei der Vervollkommnung der Tech nologie im Be- und Verarbeitungs maschinenbau, in der Elektrotech- nik/Elektronik und in der Leichtin dustrie, sichtbar zu machen“, und wertete den erfolgreichen Ausgang der Tage der Wissenschaft und Tech nik als einen Beitrag zur Erfüllung der Beschlüsse des IX. Parteitages der SED. Der stellvertretende Minister für das Hoch- und Fachschulwesen der Belorussischen SSR. Genosse Profes sor Kaputzki, würdigte besonders den Sieg der Großen Sozialistischen Ok toberrevolution als gesetzmäßigen Ausgangspunkt der heutigen erfolg reichen und brüderlichen Zusammen arbeit der sozialistischen Staatenge meinschaft auf allen Gebieten, ins besondere von Wissenschaft und Technik. Prof. Postnikow vom Moskauer Polygrafischen Institut.faßte die Be deutung der diesjährigen Tage der Wissenschaft und Technik an der TH Karl-Marx-Stadt am Vorabend des 60. Jahrestages des Sieges der Großen Sozialistischen Okto berrevolution so zusammen: „Das Wichtigste dieser Tage sind die vie len persönlichen Kontakte. Die Tref fen und Beratungen dienten nicht nur einer guten Information, sondern besonders der gemeinsamen Lösung gemeinsamer wissenschaf tl ich-tech- nischer Aufgaben.“ Günter Arnold unserer Ausführungen die Beziehung zur Physik hergestellt. Die gesell schaftliche Wirksamkeit der Physik läßt sich oft nur über den Mittler Technik beurteilen, d. h., man darf die Zeiträume des Wirksamwerdens physikalischer Erkenntnisse nicht unzulässig einengen. Wir möchten daran erinnern, daß der aus der an wendungsorientierten Grundlagen forschung heraus entdeckte Tran sistor mehr als ein Jahrzehnt brauchte, um die Schwelle der po tentiellen Effektivität gegenüber der Elektronenröhre zu überspringen, und der Transistor gehörte zu den spek takulären Erfindungen. Viele unserer heute durchgeführ ten Forschungsarbeiten wirken sich vielfältig in der Produktion aus, nicht spektakulär, aber zum Nutzen unseres Staates. Sozialismus und Wissenschaft för dern sich gegenseitig. Die Wissen schaftler leisten den ihnen angemes senen Beitrag, um dieses Wechsel verhältnis fruchtbar zu halten. Literatur: 1) E. Honecker. Die sozialistische Revolution in der DDR. Dietz Ver lag Berlin 1977. S. 41 2) P. Kapiza. Globale Probleme und Energie, Usp. Gis. nauk 2/1977 S. 327 bi s 337 3) H. Klare, Grundlagenforschung — Basis des wissenschaftlich-techni schen Fortschritts, „Einheit“ 10/76, S. 1097
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)