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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 3.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196500007
- PURL
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- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19650000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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- Band
- Parlamentsperiode
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- -
- Digitalisat
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 3.1965
-
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- Ausgabe Nr. 2, Januar -
- Ausgabe Nr. 3, Februar -
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Band 3.1965
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EWG bedroht international gültiges Patentrecht Zu diesem Thema fand vom 11. bis 13. November 1965 an der Humboldt- Universität in Berlin eine vom Institut für Erfinder- und Urheberrecht der Juristischen Fakultät der Humboidt-Universität veranstaltetes Patentrecht symposium statt. Das von namhaften Wissenschaftlern des In- und Auslandes besuchte Symposium leistete einen weltvollen Beitrag zur wissenschaftlichen Klä rung zahlreicher im Zusammenhang mit der wissenschaftlich-technischen Revolution auftauchender Probleme des internationalen Rechtschutzes. Die profiliertesten Referenten waren außer Prof. Dr. Nathan, Direktor des Instituts, einer der führenden Patentre:htswissenschaftler der UdSSR, Prof. Dr. M. M. Boguslawski (Moskau), sowie der Generalsekretär der Inter nationalen Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz (AIPPI), Patent anwalt Dr. R. E. Blum (Zürich). Als Vertreter unserer Hochschule nahm der Autor des nachstehenden Artikels teil. Die in unserer Zeit sich vollzie hende technische Revolution ist nicht auf die sozialistischen Länder be schränkt. Auch die kapitalistischen Länder sind voll von ihr erfaßt. Die neue Qualität des technischen Fort- schritts erhebt die zwangsläufige For derung der internationalen Zusam menarbeit. Für die gegenwätigen internationalen Beziehungen ist von der Tatsache des Nebeneinander bestehens von Staaten mit unter schiedlicher Gesellschaftsordnung auszugehen. Ein friedliches Zusam menleben und der Wohlstand aller Völker können sich nur auf gegen seitige Anerkennung und eine gute Zusammenarbeit gründen. Die fried liche Koexistenz von Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsord- nung ist deshalb das Gebot unserer Zeit. Unter diesen Umständen sind wirt schaftliche Beziehungen zwischen Ländern mit verschiedenen sozial ökonomischen Systemen eine gesetz mäßige Erscheinung. Das hat zur Folge, daß auch ein gemeinsames In teresse am internationalen Schutz des gewerblichen Eigentums besteht, was im Zeichen der technischen Revolu tion um so mehr gilt, als die stür misch fortschreitende wissenschaft lich-technische Entwicklung eines gutgesicherten internationalen Patentschutzes bedarf. Ein wirksames Instrument zum in ternationalen Schutz von Erfinder rechten ist nach wie vor die Pariser Verbandsübereinkunft zum Schutze des gewerblichen Eigentums vom 20. März 1883 (PVÜ). Dieser mehrfach geänderte, jetzt in der sog,, Lissabon ner Fassung vom 31. Oktober 1958 anzuwendende völkerrechtliche Ver- trag hat sich als erstaunlich beständig erwiesen und ist. obwohl seit seiner Unterzeichnung durch die ersten elf Vertragspartner zwei furchtbare Weltkriege mit nicht weniger schlim men Nachwirkungen über den Erd ball hinweggebraust sind, nach wie vor gültig und auch unter den Be dingungen der friedlichen Koexistenz von Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung anwendbar. Zur Zeit gehören der PVÜ gegen 70 Staaten an (darunter die Sowjet union und die DDR). Die ersten Verfechter der Idee eines internationalen Rechtsschutzes hatten sich in den Jahren 1873 und 1878 die größte Mühe gegeben, ein umfassend gedachtes internationales Patent gesetz zu schaffen. Dieses Ziel wurde damals nicht erreicht. Die PVÜ von 1883 geht vielmehr vom Vorhanden sein von Einzelpatentgesetzen der Mitgliedsstaaten aus. Sie sieht von der Aufstellung von materiell-recht lichen Bestimmungen ab. Aber ge rade dies dürfte der Grund dafür sein, daß die PVÜ diese verhältnis mäßig lange Zeitspanne, die für die Entwicklung der Menschheit in poli tischer, wirtschaftlicher und wissen schaftlicher Hinsicht so bedeutungs voll und mit so vielen Umwälzungen verbunden war, überleben konnte. Natürlich ist die Zeit auch an diesem Vertrag nicht völlig spurlos vorüber gegangen. Aber sein Wesen hat sich zum Guten geändert. Wurde die PVÜ in den 80er Jahren in erster Linie in der Absicht geschaffen, der Sicherung der wirtschaftlichen Interessen von kapitalistischen Unternehmen zu die nen, so sehen wir heute in ihr ein Instrument zur Sicherung friedlicher Handelsbeziehungen zwischen Staa ten unterschiedlicher Sozial- und Wirtschaftsordnungen. Auch den sogenannten Entwick lungsländern kann sie eine wichtige Hilfe bei der Lösung der für sie neuen Probleme des gewerblichen Rechtsschutzes sein. Aber ein Teil der kapitalistischen Staaten scheint sich unter dem Mantel der PVÜ nicht recht wohl zu fühlen. Der wirtschaft liche Zusammenschluß der Staaten Belgien, Frankreich, Italien, Luxem burg, der Niederlande und West deutschlands in der Form der „Euro päischen Wirtschaftsgemeinschaft" (EWG) hat dazu geführt, daß der Ge danke einer Europäisierung des Patentrechtes der 70er Jahre neuen Auftrieb erhielt. Eine Arbeitsgruppe der EWG hat im Jahre 1962 einen „Vorentwurf eines Abkommens über ein europäisches Patentrecht“ vorge legt. Dieser Entwurf sieht in Art. 5 (2. Fassung) vor. daß nur der Anmel der das Recht zur Beantragung eines „europäischen“ Patents besitzen soll, der Staatsangehöriger eines der Ver tragsstaaten des EWG-Patentabkom- mens ist. Diese Vorschrift steht im Widerspruch zu Art. 2 PVÜ, wonach alle Verbandsstaaten der PVÜ ver pflichtet sind, Anmeldern eines jeden Verbandsstaates die Vorteile zu zubilligen, die die betreffenden Ge setze des jeweiligen Unionsstaates dem eigenen Bürger zuerkennen. Aucir weitere Vorschriften des gc- nannten Entwurfes stoßen sich mit den Bestimmungen der PVÜ. Käme es zu dem geplanten EWG- Patentabkommen, so würden die Grundprinzipien der PVÜ verletzt, das jetzt bestehende und durch die PVÜ gesicherte internationale Patentrecht in seinen Grundfesten erschüttert und sein Fortbestand wahrscheinlich aufs schwerste ge fährdet. Im Rahmen der in Art. 14 der PVÜ vorgesehenen periodischen Revisionen der PVü wird im Jahre 1967 in Stockholm eine diplomatische Konferenz zur Schaffung einer „In ternationalen Organisation für gei stiges Eigentum“ stattfinden. Man kann gespannt sein, ob es auf dieser wichtigen Konferenz gelingen wird, die Gefahr eines durch das EWG- Patentabkommen drohenden Zerfalls des durch die PVÜ in ihrer bisheri gen Form gewährleisteten internatio nalen gewerblichen Rechtsschutzes abzuwenden. Das kann nur gelingen, wenn jede Diskriminierung unter bleibt und wenn die souveräne Gleichheit aller Staaten und die volle Wahrung des gegenseitigen Vorteils für Patentanmelder aus allen Mit gliedsstaaten der PVÜ eindeutig ge sichert sind. , Dr. jur. H. Berthold s s s s = = Normalverbraucher gibt 5 als s = HlllllllllllllllllllllllllllllllllinilllllllllllllllllllRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlllllllllllllllllllllllHIIIIIIIIIIIIHIIlllll 5 = = 5 5 Der wohl Wagen Nicht Arbeit. Ihr habt hier mehr eure Pflicht getan. Hier habt im Interesse unserer Republik handelt! — Doch zugleich noch ge- ein gedacht! Den Wert ihrer Arbeit, die dabei investiert wurde, wollen sie gar nicht berechnet wissen. Sie meinen: Die Hauptsache er fährt wieder und hilft uns, unsere Auf gaben zu erfüllen. Wir möchten ihnen sagen: Habt Dank für diese ausgezeichnete weiteres Wort: Es ist wohl mit unter nicht einfach, und manch mal kaum möglich, die zahlreichen Anforderungen und Wünsche an den Fahrdienst täglich „unter einen Hut“ zu bringen. Eines aber Dienst und teils nach Feierabend geleistet, überholten sie den Wagen von Grund auf und sorg ten so dafür, daß der TH-Fuhr- park heute über einen noch etliche Jahre fahrtüchtigen PKW mehr verfügen kann. für einen schrottreifen selten einen Heller mehr, so tüchtige Kraftfahrer, wie die Genossen Helfried Uhlig, Werner Irmisch und der Kollege Gerhard Seitz von der Fahrbereit schaft unserer Hochschule. Ihnen war doch zu Ohren gekommen, daß ein EMW, äußerlich noch an sehnlich. verschrottet werden sollte. Aber als alte Hasen, wie sie es sind, besahen sie sich die Schäden erst einmal genauer und stellten fest: Da ist noch etwas zu retten! Gesagt, getan! In zweimonatiger Arbeit, zusätzlich zum normalen Bedenkt man, daß die General reparatur von der Kfz-Werkstatt, die konsultiert wurde, auf 12 000 MDN Kosten geschätzt wurde, die Genossen aber tatsäch- lieh nur 2000 MDN benötigten, um den Wagen wieder flott zu krie gen, so kann man nur sagen: Bravo, das war wirklich fachmän nisch gearbeitet und ökonomisch steht fest: Die Genossen und Kol legen vom Fahrdienst geben sich die größte Mühe, es dennoch zu tun! Darum, liebe Mitarbeiter unserer Hochschule, wenn es ein mal nicht so geht, wie man gern möchte, so sollte man nicht gleich ärgerlich losplatzen und über den Fahrdienst herfallen, wie es lei der noch torkommen soll. Man sollte besser über das von unseren Kraftfahrern gegebene Beispiel einmal nachdenken; denn es zeigt wohl deutlich, daß auch im Fahr dienst unserer TH Mitarbeiter tätig sind, die sich ihrer Aufgabe, und ihrer Verantwortung bewußt sind! H. M. ein schrottreifer Wogen Drei tüchtige Kraftfahrer und iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiin Verkehrssicherheit geht alle an I Am 27. November fand unter Teil nahme des Kollegen Scholtissek vom FDGB-Bezirksvorstand Karl-Marx- Stadt, Abteilung Arbeitsschutz inspektion und eines Vertreters der Hochschulgewerkschaftsleitung die konstituierende Sitzung des Ver- kelrssicherhei tsakt ves an unserer Technischen Hochschule statt. Die Bildung dieses Verkehrs sicherheitsaktives ist für die Ver kehrserziehung und laufende Weiter bildung der Mitarbeiter und Studen ten in Anbetracht des stetigen Wachsens der Verkehrsdichte un bedingt notwendig und bedeutet gleichzeitig die Realisierung des Be schlusses des Ministerrates vom 15. Juni 1961 und des Beschlusses des Bundesvorstandes des FDGB vom 22. Juni 1962. Zur Mitarbeit im Aktiv haben sich bereit erklärt: Dr.-Ing. Baumgartl (Institut für Werkstofftechnik); Dipl.-Ing. Weber (Institut für Werkstofftechnik) Dipl.- Ing. Schmoldt (Institut für Betriebs anlagen, Normung und Standar disierung) ; Dipl.-Ing. Zeidler (Institut für Technologie des Maschinenbaues); Dipl.-Ing. Sebald (Institut für Tech nologie des Maschinenbaues); Dipl.- Ing. Barth (Institut für Textil maschinenkonstruktion und Tech nologie der Faserstoffe); Ing. Kreil (Institut für Längenmeßtechnik); Koll- Franke (Institut für Ange ¬ wandte Thermodynamik/Maschinen laboratorium) ; Koll. Heinze (Fahr bereitschaft) ; Koll. Teichgräber (Mili tärische Abteilung). Zum Leiter des Verkehrssicherheitsaktives wurde Koll. Heinze gewählt. Bei Anfragen an das Verkehrs sicherheitsaktiv kann man sich an Koll. Heinze, Koll. Dipl.-Ing. Weber (Hochschulteil Straße der Nationen) oder an Koll. Dipl.-Ing. Sebald Geht es nur um Von jedem Bürger, der die städti sche Straßenbahn benutzt, werden 20 Pfennig Fahrgeld gefordert. Auf den schaffnerlosen Wagenzügen, die bereits auf mehreren Strecken ver kehren, hat man, damit alle Fahr gäste den Fahrpreis entrichten kön nen, mit Hilfe der Zahlboxen die Fahrschein-Selbstbedienung ein geführt. Was tun aber Studenten des 1. Semesters unserer TH? Sie bedie nen sich — doch ohne Geld! So wur den zum Beispiel die Studenten Lot har Dillschneider (65/27) und Andreas Fuchs (65/28) auf der Linie 4 dabei ertappt. Sie sind zur Rechenschaft ge zogen worden. Andere haben sich vor der Verant wortung gedrückt. Als Kontrolle kam, suchten sie das Weite. Sie sind uns nicht bekannt. Ihnen sei aber gesagt: (Hochschulteil Reichenhainer Straße) wenden. Die erste öffentliche Schulung, zu der alle Verkehrsteilnehmer recht herzlich eingeladen sind, steht unter dem Motto „Mein Fahrzeug im Win- ter" und findet am 10. Januar 1966, 16.30 Uhr im Raum 030 im Hoch schulteil Straße der Nationen statt. Die monatliche Schulung findet dann fortlaufend jeden zweiten Mon- 20 Pfennig 3 Es geht um 20 Pfennig, um die Ehre der Vielzahl anständiger, ordentlicher Studenten und um das Ansehen unse rer Hochschule! Und hier verstehen wir keinen Spaß. Auch nur 20 Pfen nig Fahrgeld nicht bezahlen ist Be trug, Die Geschädigten sind wir alle; denn der Straßenbahnbetrieb ist volkseigen! Und wenn sich mitfah rende Bürger über die betrügerische Fahrgeldhinterziehung von Studen ten unserer TH empörten, dann völlig zu recht. Denen aber, über die sie sich empörten, hätte es warhhaftig besser angestanden, sich zu schämen, anstatt sich noch flegelhaft zu be nehmen. Vielleicht denken alle, die es angeht, einmal darüber nach und ziehen sehr rasch richtige Kon sequenzen — bevor ernsthaftere von Seiten der Hochschule gezogen wer den müßten. H. M. tag des jeweiligen Monats statt. Dabei werden die Teilnehmerkarten für die Schulung der Kraftfahrer ab- gestempelt- Wir wünschen dem Verkehrs sicherheitsaktiv der Technischen Iochsdiule KKar-Mal x-Stad recht viel Erfolg bei seiner Arbeit und rufen alle zur Mitarbeit und recht regen Beteiligung an den Schulungen auf. Werde Mitarbeiter an deiner Hochschulzeitung I „Hochschul-Spiegel" Redaktionskollegium: Dipl.-Leh rer H. Model (Redakteur), Ing. Chr, Dölling, Dipl.-Ing. G. Eil hauer, Dipl.-Sportlehrer G. Hauck, Dipl.-phil. A. Heidemann, Dipl.- Ing. Kempe, A. Lohse, Dipl.-Math. Mätzel, Dr. rer. nat. Schneider. Herausgeber: SED-Betriebspar teiorganisation der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt. Ver- öffentlichf unter Lizenz-Nr. 125 K des Rates des Bezirkes Krl- Marx-Stadt. Druck: Druckhaus Karl-Marx-Stadt. 2783 lllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllilllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllH Unsere Rezension . daß die Sonne schön wie nie.. Aufsätze zur Geschichte der Arbeiterbewegung von Karl-Marx-Stadt Unter dem genannten Titel tritt das Institut für Marxismus-Leninis mus der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt erstmalig mit eige nen Forschungsergebnissen an die Öffentlichkeit. Anlaß dazu waren das 800jährige Bestehen der Hochschul- stadt und besonders der 20. Jahrestag der Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus. Die führende Rolle der Arbeiter klasse im nationalen Befreiungs kampf der Vergangenheit und in der Gegenwart, verpflichtet uns, die revo lutionären Traditionen des deutschen Proletariats zu erforschen und dar zustellen; trägt doch die Anwendung der Lehren, die das Proletariat in seinen bisherigen Kämpfen gewann, entscheidend zur Lösung der natio nalen Grundaufgaben des deutschen Volkes bei. In den vier Aufsätzen der Broschüre „ ... daß die Sonne schön wie nie ...“ werden in bestimmten historischen Etappen die schöpferische Anwen dung und Verwirklichung des Pro gramms der KPD, ihre Strategie und Taktik unter den konkreten spezi fischen Bedingungen der Chemnitzer Arbeiterbewegung untersucht. Die Aktualität der Forschungsbeiträge liegt auf der Hand. Der in West deutschland wiedererstandene deut sche Imperialismus stellt die west deutsche Arbeiterklasse und alle antiimperialistischen Kräfte vor ähn liche Aufgaben, wie sie vor 1945 in ganz Deutschland standen. Bei den Veröffentlichungen han delt es sich um überarbeitete Aus züge von Diplomarbeiten, die die Verfasser durch neue Forschungs ergebnisse ergänzten. In methodi scher Hinsicht wurden beim Zu standekommen der Resultate neue Wege beschritten, indem Studenten mit der Erforschung von Teilproble men bedacht wurden. Es gelang auf diese Weise stärker als bisher, die Studierenden für die Belange des marxistisch - leninistischen Grund studiums zu interessieren. Im Auf satz „Klassenkämpfe in Chemnitz 1922/23 unter besonderer Berücksich- tigung der Tätigkeit der proletari schen Kontrollausschüsse“ wird eine Thematik aufgegriffen, die in der regionalgeschichtlichen Forschung noch nicht speziell untersucht wurde. Dem Verfasser H. Lohse ist zu dan ken, daß er sich dieser Aufgabe an nahm. Die Ereignisse 1923 in Deutsch land nehmen einen besonderen Platz in der Geschichte der deutschen Ar beiterbewegung und des ganzen deutschen Volkes ein, weil, wie der Verfasser in der Einleitung selbst schreibt, „in dieser Zeit objektiv die Möglichkeit entstand, eine grund legende Wende in Deutschland her beizuführen“. (S. 3.) Gestützt auf bisher unerschlossenes Archivmaterial und durch die um fangreiche Berücksichtigung der zeit genössischen Lokalpresse gelingt es dem Verfasser, ein anschauliches Bild von den Kämpfen der Werk tätigen unter Führung der KPD in Chemnitz aufzuzeichnen. Deutlich tritt hervor, wie kompliziert die Probleme des Kampfes um die Ein heitsfront waren. Damals wie heute kann die marxistische Partei ihren Einfluß auf die werktätigen Massen nur vergrößern, wenn sie die je weilige Situation richtig analysiert, um die erfolgversprechendsten Maß nahmen einleiten zu können. Wieder holt ist in der marxistischen Ge schichtsschreibung die führende Rolle der KPD im antifaschistischen Wider standskampf herausgearbeitet wor den. In dem Aufsatz „Trotz alledem! Aus dem illegalen Kampf der KPD in Chemnitz 1933—35“ wird von den Verfassern H. Edelmann, H. Model und H. Stützner am Beispiel des Kampfes der Chemnitzer Genossen der KPD diese Erkenntnis unter lokalem Aspekt nachgewiesen. Ihnen gelingt es, die spannungsgeladene Atmosphäre jener Jahre dem Leser spürbar zu machen. Das wurde vor allem dadurch erreicht, weil sich die Darstellung auf nicht weniger als 27 Erinnerungsberichte von Arbeiter veteranen stützt, die in dieser Zeit in Chemnitz und Umgebung aktiv wirkten. Von dem Beitrag geht eine starke emotionale Wirkung aus. Er ist deshalb besonders gut geeignet, un serer Jugend die Probleme des Kampfes der deutschen Arbeiter klasse nahezubringen. Es wäre wünschenswert, daß die Verfasser die im Aufsatz begonnene Arbeit fortsetzten und ihre Unter suchungen auf die Zeit bis zum Sturz des Hitlerfaschismus ausdehnen. Die Niederlage des deutschen Faschismus ergab für ganz Deutschland die Mög lichkeit, jene Ziele zu verwirklichen, für die die besten Söhne unseres Vol kes in den vergangenen Jahren ihr Leben einsetzten. In den Beiträgen „Die Gründung der SED in Chemnitz“, H. Model, und „Arbeiter kontra Monopole: Der Volksentscheid in Chemnitz“, E. De dekind, untersuchten die Verfasser die Lösung der nationalen Grundauf gaben im ehemaligen Chemnitz. Die Aufsätze zeigen, wie Kommunisten, klassenbewußte Sozialdemokraten und parteilose Arbeiter verstanden, die in den Beschlüssen der Brüsseler und Berner Konferenz und im Pro grammaufruf der KPD vom 11. Juni 1945 aufgezeigte politische Linie in Chemnitz in die Tat umzusetzen. Die Wechselwirkung von zentraler Füh rungstätigkeit und der gemeinsamen Tätigkeit der unteren Parteiorgani sationen der KPD und SPD wird von den Verfassern gut herausgearbeitet. Die sehr eingehende Darstellung und die ausgewählten Dokumente lassen, die große ideologische Arbeit erken nen, die bei der Vereinigung der bei den Arbeiterparteien und der Ent machtung der Kriegs- und Naziver brecher zu leisten war. So waren zum Beispiel „bis zum 17. November 1945, dem ersten Termin für die Meldung der Chemnitzer Betriebe, überhaupt keine Meldungen von Unternehmen und Betrieben, die gemäß Befehl Nr. 124 der Beschlagnahme unter lagen. eingereicht worden“. (S. 47) Im Beitrag „Die Gründung der SED in Chemnitz“ führt m. E. die Formu lierung „Neugründung der Arbeiter parteien“ S. 31 bzw. „Gründung der KPD“ S. 32 zu Unklarheiten. Beweist doch gerade der vorhergehende Auf satz, daß die KPD auch in der Nacht des Faschismus nie auf hörte zu be stehen. In der Arbeit wird nicht genug auf die Kontinuität der Politik der KPD hingewiesen, die ja seit ihrer Gründung 1919 die organisato rische Einheit der Arbeiterklasse auf revolutionärer Basis zum Ziele hat. In der Arbeit entsteht der Eindruck, daß dieses Bestreben erst nach der Brüsseler Konferenz auftritt. Die besprochenen Aufsätze sind wertvolle Beiträge zur Illustration des Grundrisses der deutschen Arbei terbewegung. Noch fehlt eine umfas sende Bearbeitung der Chemnitzer Arbeiterbewegung. Die Beiträge hel fen, Lücken in der Erforschung der Regionalgeschichte zu schließen. Die Darstellung bezieht die Ereignisse von umliegenden Orten ein, so daß ihre Bedeutung über den Rahmen der Stadt hinausgeht. Die Broschüre ist ein Gewinn für Lernende und Lehrende. H. Stöbe
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