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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 3.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196500007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19650000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19650000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Hochschulspiegel
-
Band
Band 3.1965
-
- Ausgabe Nr. 1, Januar -
- Ausgabe Nr. 2, Januar -
- Ausgabe Nr. 3, Februar -
- Ausgabe Nr. 4, Februar -
- Ausgabe Nr. 5, März -
- Ausgabe Nr. 6, März -
- Ausgabe Nr. 7, April -
- Ausgabe Nr. 8, April -
- Ausgabe Nr. 9, Mai -
- Ausgabe Nr. 10, Juni -
- Ausgabe Nr. 11, Juni -
- Ausgabe Nr. 12, Juni -
- Ausgabe Nr. 13, Juli -
- Ausgabe Nr. 14/15, August -
- Ausgabe Nr. 16/17, September -
- Ausgabe Nr. 18, September -
- Ausgabe Nr. 19, Oktober -
- Ausgabe Nr. 20, Oktober -
- Ausgabe Nr. 21, November -
- Ausgabe Nr. 22, November -
- Ausgabe Nr. 23, Dezember -
- Ausgabe Nr. 24, Dezember -
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Band
Band 3.1965
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- Titel
- Hochschulspiegel
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Genosse Prof. Dr.-Ing. Woschni, Dekan der Fakultät für Elektrotechnik, zur Frage Die Zahl der Prüfungen hat in den letzten Jahren ständig zugenommen. Noch zu der Zeit, als ich studierte, waren etwa 60 Prozent der heute geforder ten Prüfungen abzulegen. Ich glaube, daß durch diese Unzahl der Prüfungen Nachteile ent stehen. und zwar einmal da durch, daß die Prüfung als solche abgewertet wird, zum anderen dadurch, daß die große Zahl eine ordnungsgemäße Vorbereitung verhindert und die gerade heute immer wieder festgestellte Komplexität der Wissenschaft für den Studie ¬ renden nicht mehr erkennbar ist. Ich bin der Meinung, daß eine geringere Zalii von kom plexen Prüfungen wesentlich günstiger ist. Bei diesen Prü fungen sollte nicht das Fakten wissen, sondern die Fähigkeit, logisch zu denken und Zusam menhänge zu erkennen, ge prüft werden. Selbstverständ lich muß neben diesen Prüfun gen eine kontinuierliche Lei stungskontrolle durchgeführt werden, wie sie z. B. in der Ausbildung unserer Fakultät durch die Kolloquien zu den Praktika seit langem üblich ist. Prüfung oder Leistungs kontrolle? Maßnahmeplan zur Vor bereitung des 20. Jahrestags unserer Partei beschlossen Mitteilung der Hochschulparteileitung des gesellschaftlichen Lebens, insbe- Wis- ist Klubgespräche, wissenschaftliche Erziehung und Forschung orientiert Parteiorganisation widerspiegelt und dabei vor allem das Neue zeigt, das ihrem Verantwortungsbereich leitung, des Akademischen Senats Sorge tragen, daß vor allem der die die gen, eine Reihe Veranstaltungen und Maßnahmen durchzuführen, die ge eignet sind, das geistig-kulturelle Leben an der Hochschule weiterzu entwickeln. So werden zum Beispiel Besten aus den ten, Assistenten zu stärken. Die -Organisationen dafür diese sich der den hat. der Kolloquien und andere Veranstal tungen stattfinden. Eine Arbeits gruppe unter Leitung des Direktors der Hochschulbibliothek, Genossen Dieter Scheffel, wird eine Ausstel lung organisieren, die die Entwick lung unserer Hochschule und ihrer sondere ihrer Hochschul- und senschaftspolitik; gehend von der konkreten Lage in ihrem Bereich, hierfür entsprechende Aufgaben stellen. Zur Vorbereitung des 20 Jahres tages der Partei beschloß die Lei tung, die Genossen im Institut für Marxismus-Leninismus zu beauftra- Schwerpunktfragen in den Mittel punkt der Auseinandersetzung und Beratung treten. Ein besonderes Anliegen aller Ge nossen muß es sein, aus Anlaß des 20. Jahrestages der Gründung der SED die Partei durch Aufnahme der DIE IMMATRIKULATIONSFEIER für die über 800 1965 neuaufgenomme- nen Ingenieur- und Lehrerstudenten fand am 27. Oktober im großen Fest saal des Kulturhauses Siegmar statt. Neben den Mitgliedern des Akade mischen Senats und den Fachrichtungsleitern nahmen daran als Gäste der Reltor der Technischen Hochschule Liberece'CSSR, Professor Dräb, sowie als Vertreter des Oberbürgermeisters von Karl-Marx-Stadt Stadtschulrat Klaus teil. Nach der Festansprache von Magnifizenz Professor Dr. Jäckel und der Abnahme des feierlichen Gelöbnisses der Studierenden zeichnete der Prorektor für Studienangelegenheiten, Professor Dr. Martini, eine Stu dentin und drei Studenten für ihre hervorragenden Leistungen im Studium aus, unter ihnen Herrn Abdelmougith Bouayad, der seit 1961 an unserer TH studiert. Unser Bild: Magnifizenz Prof. Dr. Jäckel beglückwünscht Herrn Bouayad (rechts) zur eben erfolgten Auszeichnung. Erfolge bei der Hauptaufgaben in und Forschung zu Im Mittelpunkt Lösung unserer Lehre, Erziehung erzielen. der Tätigkeit der Reihen der Studen- und Wissenschaftler Parteileitungen und sollen sich, aus ¬ schulspiegel“ wird nach einem be sonderen Programm arbeiten, in dem die Vorbereitung und Durch führung des 20. Jahrestages der Partei im Mittelpunkt steht. Die Hochschulparteileitung legte ferner fest, mit welchen Veranstal tungen der 20. Jahrestag der Grün dung der SED an unserer Hoch schule ihren würdigen Höhepunkt finden soll. Es ist vorgesehen, im April 1966 eine gemeinsame Fest veranstaltung der Hochschulpartei ¬ der Maßnahmeplan die gesamte Grundorganisation, insbesondere die Genossen in den Leitungen der Fa- kultäts- und Abteilungsparteiorgani sationen, der Massenorganisationen und in den staatlichen Leitungs gremien der Hochschule vornehmlich auf die Lösung solcher Aufgaben, wie die Erarbeitung der neuen Stu dienpläne für die Fakultät für Ma thematik und Naturwissenschaften, die Durchsetzung des neuen Prü fungsplanes, die Begabtenförderung, die Durchführung des Ingenieur praktikums und andere. Die Leitun gen und alle Mitglieder und Kandi daten sollen sich in nächster Zeit be sonders damit beschäftigen und in 2. Die . weitere Festigung Hochschulparteiorganisation, Stärkung ihrer Kampfkraft und Erhöhung ihrer Autorität. Von besonderer Bedeutung an unserer TH unter Führung Hochschulparteiorganisation in vergangenen Jahren entwickelt Auch die Redaktion des Organs Hochschulpartei leitung „Hoch- Hochschulparteiorganisation müssen folgende Aufgaben stehen: 1. Die überzeugende Darlegung der Richtigkeit und Kontinuität der Po litik der Partei auf allen Gebieten dabei die weitere Klärung solcher ideologisch-politischer Grundfragen wie „Der Kampf der DDR für Frie den und friedliche Koexistenz zwi schen beiden deutschen Staaten“, 1 „Die Rolle der SED beim umfassen den Aufbau des Sozialismus“, „Die 1 SED — die Partei der Arbeiterklasse • und des werktätigen Volkes“, „Die Militärpolitik unserer Partei und un- > seres Staates“. In diesem Zusam menhang sind vor allem die bisheri- ■ gen Erfahrungen der Arbeit unter i den Studenten auszuwerten. . Um auf den verschiedensten Ge- , bieten der Parteiarbeit schneller voranzukommen, wurde beschlossen, bei der Hochschulparteileitung zeit weilige Arbeitsgruppen zu bilden. Sie werden in den nächsten Wochen ■ bestimmte Probleme untersuchen, : die die Entwicklung der Parteiorga- ; nisation sowie die Lösung der : Hauptaufgaben unserer Hochschule : betreffen. Darunter fallen Fragen i der erzieherischen Arbeit des Lehr- i körpers und der Assistenten unter i der Studentenschaft, Fragen der i Parteierziehung, der Leitungstätig- : keit in Partei und Massenorganisa- i tionen, des Perspektivplanes der TH, ; der staatlichen Leitungstätigkeit und : der Wissenschaftsorganisation. Die Hochschulparteileitung bestätigte dazu die Leiter und die Zusammen setzung der Arbeitsgruppen und legte deren jeweilige Aufgaben- / bereiche fest. In die Arbeit dieser Gruppen sollen auch parteilose Wis senschafter, Assistenten und Stu denten sowie bereits bestehende Kommissionen der Massenorganisa tionen einbezogen werden. Zur Weiterentwicklung der Lehre, und der Hochschulgewerkschaftslei tung sowie verschiedene wissen- schaftliche und weitere Veranstal tungen festlichen Charakters durch zuführen. Die Hochschulparteileitung läßt sich dabei davon leiten, daß alle Hochschulangehörigen großen Anteil an den Feierlichkeiten zu Ehren des 20. Jahrestages der Gründung der SED nehmen. Die Hochschulparteileitung orien tiert die gesamte Parteiorganisation darauf, daß in der Zeit bis zum 21. April 1966 eine Anzahl Gedenk- und Festtage liegen, die in die Vor bereitung des 20. Jahrestages der Partei einbezogen werden. Diese Tage sind: Der 48. Jahrestag der Großen So- zialistischen Oktoberrevolution am 7. November 1965; der 90. Geburtstag des ersten Prä sidenten unseres Arbeiter-und- Bauern-Staates, Wilhelm Pieck, am 3. Januar 1966; der 10. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee am 1. März 1966; der 80. Geburtstag von Rosa Lu xemburg am 5. März. 1966; der 20. Jahrestag der Gründung der FDJ am 7. März 1966; der Internationale Frauentag am 8. März 1966; der 80. Geburtstag von Ernst Thäl mann am 16. April 1966. Besondere Aufmerksamkeit muß die Hochschulparteiorganisation vor allem der Vorbereitung und Durch führung des 20. Jahrestages der Gründung der Freien Deutschen Ju gend widmen. Die Hochschulgrup penleitung der FDJ wird dazu ein besonderes Programm erarbeiten, dessen Durchführung von allen Mit gliedern und Kandidaten unserer Parteiorganisation mit allen Kräften zu unterstützen ist. Die Hochschul- Parteileitung betrachtet die aktive Unterstützung der FDJ bei der Vor bereitung und Durchführung ihres 20. Jahrestages als eine sehr wichtige Aufgabe und empfiehlt allen Lei- tungen der Parteiorganisationen, sich eingehend damit zu beschäfti gen und rechtzeitig in den Mitglie derversammlungen zusammen mit den Beratungen über die Vorberei tung des 20. Jahrestages der Partei dazu Stellung zu nehmen. Die Hochschulparteileitung be schloß, für Montag, den 22. Novem ber 1965, das Parteiaktiv zusam menzurufen, um den Beschluß über die Vorbereitung und Durchführung des 20. Jahrestages der Partei an un serer Hochschule zu erläutern und zu beraten, wie die Kräfte der ge samten Parteiorganisation am wirk- samsten für die Lösung der vor uns liegenden Aufgaben mobilisiert wer den. Die Hochschulparteileitung be schloß auf ihrer Sitzung am 3. No vember 1965 einen Maßnahmeplan der Hochschulparteiorganisation zur Vorbereitung und Durchführung des 20. Jahrestages der Gründung der SED. An dieser Beratung nahmen auch die Sekretäre der Fakultäts- und Abteilungsparteiorganisationen sowie Sekretäre und Vorsitzende der Massenorganisationen teil. Im Beschluß wird festgelegt, daß der- Zeitraum bis zum 20. Jahrestag von allen Parteimitgliedern und Kandidaten zu nutzen ist, um durch erhöhte Anstrengungen gemeinsam mit allen Hochschulangehörigen neue Im „Forum" Nr. 21/65 erschien die Rede von Professor Kurt Hager. „Wissenschaft und Politik", die er aus Anlaß des Fest aktes zum 16. Jahrestag un serer Republik an der Fried rich-Schiller-Universität in Jena am 14. Oktober 1965 gehalten hat. „Sozialismus und technische Revolution prägen Ihre künftige Arbeit 11 (Fortsetzung von Seite 1) seits eine aktivere Mitarbeit des Studieren den und größere Selbstverantwortung je des einzelnen, ’n diesem Sinne ist auch die möglichst frühzeitige Einbeziehung der Studenten in ■ die wissenschaftliche For schungsarbeit zu sehen. Wenn der Student schöpferisch an einer solchen Forschungs aufgabe mitarbeitet, eignet er sich am besten die allgemeinen Methoden der mo dernen wissenschaftlichen Forschung an. Die dabei erworbenen Kenntnisse tragen keinen passiven, sondern einen höchst ak tiven Charakter. Der an den Universitäten und Hochschulen unserer Republik seit einigen Jahren laufende Studentenwett streit bietet als Bestandteil der Ausbildung ausgezeichnete Möglichkeiten einer selb ständigen, schöpferischen Arbeit der Stu dierenden in dem genannten Sinne. Die Entwicklung von Wissenschaft und Technik wirft viele Fragen auf, die allein von den Gesellschaftswissenschaften be antwortet werden können. Der greise Phi losoph Bertrand Russel, ein wegen der Lauterkeit seiner Ideen in der ganzen Welt geschätzter Wissenschaftler, formulierte eines der heutigen Grundprobleme so: „Wissen ist Macht, aber eine Macht, die ebenso zum Bösen wie zum Guten aus schlagen kann. Das heißt also: Nimmt der Mensch nicht ebensoviel an Weisheit zu wie an Wissen, dann ist die Zunahme an Wissen gleichbedeutend mit einer Zu nahme an Leid.“ Diese Mahnung Russels ist keineswegs im Sinne jener reaktionären Technikphilo sophen zu verstehen, die von einer Dämo nisierung der Technik sprechen, die nach weisen wollen, daß der Mensch in zuneh mendem Maße die Herrschaft über die von ihm selbst geschaffene Technik verliere und zu ihrem Opfer werde. Sie ist im Ge genteil als eine Mahnung an alle Wissen schaftler und Techniker aufzufassen, sich für das Ergebnis ihrer Tätigkeit auch im gesellschaftlichen Sinn verantwortlich zu fühlen, Bertolt Brecht betont in seinem „Leben des Galilei“ diese Notwendigkeit: „Das einzige Ziel der Wissenschaft besteht dar in, die Mühseligkeit der menschlichen Exi stenz zu erleichtern. Wenn Wissenschaft ler, eingeschüchtert durch selbstsüchtige Machthaber, sich damit begnügen, Wissen um des Wissens willen anzuhäufen, kann die Wissenschaft zum Krüppel gemacht werden, und eure neuen Maschinen mögen nur neue Drangsale bedeuten. Ihr mögt mit der Zeit alles entdecken, was es zu entdecken gibt, und euer Fortschritt wird doch nur ein Fortschreiten von der Mensch heit weg sein. Die Kluft zwischen euch und ihr kann eines Tages so groß werden, daß euer Jubelschrei über irgendeine neue Er rungenschaft von einem universalen Ent setzensschrei beantwortet werden könnte.“ Und in der Tat, ist diese Mahnung ange sichts der furchtbaren Vernichtungskraft zum Beispiel der Wasserstoffbombe oder der Grausamkeit bakteriologischer Waffen nicht allzu berechtigt? Haben an ihrer Ent wicklung nicht auch viele Wissenschaftler und Techniker mitgewirkt, die gleich Ihnen irgendwann einmal hoffnungsfroh und voller Zukunftspläne zu Füßen ihrer aka demischen Lehrer gesessen haben? Wo durch wurden sie, wie zum Beispiel der amerikanische Physiker Edward Teller, der sich stolz „Vater der Wasserstoffbombe“ nennen läßt, mitschuldig an dem Miß brauch von Wissenschaft und Technik? Die Ursache liegt in erster Linie darin, daß es in der kapitalistischen Gesellschaft zu einer zunehmenden Trennung der Natur- von den Gesellschaftswissenschaften kam. Während sich die Naturwissenschaften stürmisch entwickelten, blieben die Gesell schaftswissenschaften bis in das 19. Jahr hundert hinein zurück. Das erklärt sich einmal daraus, daß die gesellschaftlichen Gesetze komplizierter, verschleierter als die Naturgesetze sind (diese Feststellung bedeutet kein Werturteil!) und zum ande ren, daß die herrschende Ausbeuterklasse nicht daran interessiert sein konnte, die gesellschaftlichen Gesetzmäßigkeiten auf zudecken, weil sie dadurch mit Recht ihre Existenz gefährdet sah. So bildete sich bei den Naturwissenschaftlern und auch Tech nikern allmählich eine Ablehnung der Ge sellschaftswissenschaften heraus, weil diese angeblich nicht über den Rahmen rei ner Abstraktionen hinausgehen und nir gend eine materielle Verkörperung finden. Ich verrate keine Geheimnisse, wenn ich feststelle, daß diese völlig unwissenschaft liche Auffassung von der Rolle der Gesell schaftswissenschaften auch heute noch nicht allenthalben überwunden ist. In Wahrheit aber ist seit Marx, Engels und Lenin bewiesen, daß Wissenschaft und Technik bedeutende gesellschaftliche Er- scheinungen sind, die sich in Übereinstim mung mit den Gesetzen der Gesellschaft entwickeln. Gerade heute zeigen sich die vielfältigen und komplizierten Verbindun gen der Naturwissenschaft und Technik zu Wirtschaft und Politik besonders deutlich. Daraus erwächst die Notwendigkeit, die einseitige Entwicklung der Persönlichkeit als Folge der historischen Trennung der Natur- von den Gesellschaftswissenschaf ten zu überwinden und einen allseitig ent wickelten Menschen heranzubilden. Eine solide humanistische Bildung — natürlich nicht im Sinne altväterlicher Gymnasien — ist ein wirksames Mittel gegen die Routine des einseitig ausgerichteten Denkens. Um etwas Außergewöhnliches auf dem eigenen Fachgebiet leisten zu können, muß man auch über dieses Fachgebiet hinaussehen können. Unsere Hochschule trägt der Forderung nach allseitiger Persönlichkeitsbildung der angehenden Naturwissenschaftler, Techni ker und Lehrer in vielfältiger Weise Rech nung. Von ganz besonderer Bedeutung ist daher aber die Vermittlung der Gesetzmä ßigkeiten der gesellschaftlichen Entwick lung, das heißt die Vermittlung der mar xistischen Philosophie. Allein der Marxis mus-Leninismus ist in der Lage, ein wis senschaftlich exaktes Bild von der Ent wicklung der Gesellschaft zu geben und da- mibzugleich gültige Voraussagen über die Zukunft unserer Gesellschaft zu erarbei ten. Die intensive Beschäftigung mit die ser Wissenschaft versetzt uns in die Lage, das gesellschaftliche Geschehen unserer Zeit zu verstehen und unsere eigene Posi tion innerhalb dieses Geschehens zu fin den. Dieses Wissen um die Triebkräfte und Hintergründe der gesellschaftlichen Vor gänge, die ja nicht irgendwelchen Zufällig keiten unterliegen, sondern nach bestimm ten Gesetzmäßigkeiten verlaufen, zwingt zur Parteinahme für das Fortschrittliche, für unsere sozialistische Ordnung und be freit uns von Zweifeln, die uns in der eigenen Entwicklung hemmen. Das Stu dium der Gesellschaftswissenschaften zeigt, daß die menschenfeindliche Anwendung der Wissenschaft und Technik eine Folge der kapitalistischen Ordnung ist, die sich auf so veraltete Einrichtungen wie das Pri vateigentum, die Ausbeutung des Men schen durch den Menschen, die gesell schaftliche Ungleichheit und die nationale Unterdrückung stützt. Die sozialistische Gesellschaft dagegen ermöglicht der Wis senschaft und der Technik eine un gehemmte Entfaltung zum Nutzen der Menschen, so wie es Lenin 1918 auf dem III. Allrussischen Rätekongreß sagte: „Jetzt werden alle Wunder der Technik, alle Er- rungenschaften der Kultur zum Eigentum des Volkes, und von jetzt an wird der menschliche Geist und Genius nie mehr zu Mitteln der Gewalt und der Ausbeu tung gemacht werden“. Es sind große Aufgaben, die auf Sie war ten. Unsere Industrie und Forschungsein richtungen und unsere Schulen brauchen Persönlichkeiten, die über ein hohes Fach wissen verfügen und zugleich die Fähig keit besitzen, durch ihr persönliches Vor bild sozialistische Kollektive leiten und ihre Mitmenschen erziehen zu können. Nicht die Prüfungsergebnisse und Studien leistungen allein geben Auskunft darüber, ob der Student dem Persönlichkeitsbild des sozialistischen Wissenschaftlers näherge kommen ist oder nicht, sondern auch die Art und Weise seines Auftretens, sein Äußeres, seine Sprache und vor allem seine gesellschaftliche Aktivität. Wir freuen uns sehr darüber, daß ein großer Teil unserer Studenten mit Erfolg bemüht ist, den an sie gestellten Anforderungen gerecht zu werden. Dabei waren besonders erfolgreich die Studenten: Nora Augst, FR Längen meßtechnik; Monika Luft, FR Konstruk tion von Textilmaschinen;PeterKulitzscher, FR Konstruktion von Textilmaschinen; Günter Dybowski, FR Angewandte Mecha nik; Henry Knorr, FR Lehrer/Mathematik. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, die sen Freunden meine aufrichtige Anerken nung auszusprechen. Eifern Sie, die Sie jetzt am Beginn Ihrer Hochschulausbildung stehen, diesen Kommilitonen nach. Wir Hochschullehrer, alle Angehörigen der Technischen Hochschule werden Ihnen nach besten Kräften helfen, das erstrebens werte Ziel, das Sie sich selbst gestellt haben, zu erreichen. Die Ernsthaftigkeit Ihres Studiums, Fleiß und Ausdauer, Auf richtigkeit und Sauberkeit und die Bereit schaft, unserer sozialistischen Gesellschaft zu dienen — diese Kriterien werden dar über zu befinden haben, ob Sie sich des Vertrauens würdig erweisen, das Ihnen unsere werktätigen Menschen schenken, in dem sie Ihnen die Tore zu einer unserer höchsten Bildungsstätten öffnen. Im Namen des Akademischen Senats, im Namen aller Angehörigen der Technischen. Hochschule Karl-Marx-Stadt und in meinem eigenen Namen wünsche ich Ihnen für das vor Ihnen liegende Studium alles Gute und besten Erfolg!“
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