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Hochschulspiegel
- Bandzählung
- 3.1965
- Erscheinungsdatum
- 1965
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A 812
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770833978-196500007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770833978-19650000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770833978-19650000
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
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- Parlamentsperiode
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- Digitalisat
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Zeitschrift
Hochschulspiegel
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Band
Band 3.1965
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- Ausgabe Nr. 1, Januar -
- Ausgabe Nr. 2, Januar -
- Ausgabe Nr. 3, Februar -
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Band 3.1965
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IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIITITITIITIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIHIIIIIIIIIIIIIIfIIIIIIIIIIIIIIIHIHIIHlIIIIIiIIiIliillIIIIIiIHIIIIIIIiIlIIIIiHIIIIitIfIIII " Der Student und die Dieser Beitrag von Dr. Hilmar Sachse wurde der „Universitätszeitung“, Organ der Partei leitung der Karl-Marx-Universität, Nr. 34/65 entnommen. poiitische Realität IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Die Mehrheit unserer Studenten nutzte die Sommerpause, um sich in vielfältiger Form Kenntnisse anzu eignen, die zur Erhöhung der Ver teidigungsbereitschaft an unserer Universität beitrugen. Ganz gleich, ob es sich hier um Reservistenaus bildung, vormilitärische Ausbildung oder DRK-Lehrgänge handelte, alle diese oft nicht leichten Übungen waren getragen von den Erforder nissen und dem tiefen Verständnis für eine sozialistische Wehrpolitik, die für uns alle immer bedeutsamer wird und die sich schließlich in je dem von uns in einer sozialistischen Wehrmoral und in der Erkenntnis sozialistischer Wehrmotive äußern muß. Der Ausgangspunkt für die An eignung der sozialistischen Wehr moral und für die richtige Erkennt nis sozialistischer Wehrmotive ist zweifellos bei jedem von uns die Frage — warum tritt die sozialistische Wehrerziehung in ihrer ganzen Viel falt jetzt so sehr in den Vorder grund ? Einer der hauptsächlichsten Ge sichtspunkte dafür ist die in der letzten Zeit vor sich gegangene Ver schärfung der Spannungen in der Weltarena. Diese Entwicklung, die vor allem von der aggressiven Hal tung der USA und Westdeutschlands Jahren zwischen drei und acht Pro zent. Der westdeutsche Imperialis mus setzte damit besonders über die großen Konsumbetriebe seine Expan sionsbestrebungen nach innen und außen fort. Diese Entwicklung ist jedoch mit der zunehmenden Ver schärfung eines Widerspruchs zwi schen gewachsener ökonomischer Macht und Stärke der Monopole und des Bonner Staates und der für sie beschränkten politischen und mili tärischen Position in der Welt ver knüpft. Das versuchen sie durch zu nehmende Rüstung, durch allseitige Stärkung ihres militärischen Poten tials, sowohl atomar als auch kon ventionell, zu überwinden, um zu gegebener Zeit eine Lösung dieses Widerspruches durch Raub, Annexion und Krieg durchführen zu können. Gegenwärtig macht sich besonders in Westdeutschland eine neue Ten denz bemerkbar, die vom ZK der SED eingehend analysiert wurde und in deren Resultat Walter Ulbricht auf dem 10. Plenum feststellen konnte, daß zwar trotz der von Bonn ge schürten Kriegshysterie gegenwärtig keine akute Gefahr der Kriegsprovo kation besteht, aber real und unmiß verständlich eingeschätzt werden müsse, daß die Bonner Regierung die psychologische Kriegsvorberei tung, die Organisierung einer neuen zogen werden, geht aus einer west deutschen Umfrage hervor, die be sagt, daß etwa 93 Prozent von ihnen die DDR und das sozialistische Lager als ihren natürlichen Feind betrach ten. Zu diesem Kern der Bonner Armee gehören weiterhin noch über 160 000 sogenannte Zivilangestellte der Bundeswehr, die im Versor gungswesen sowie im Leitungsappa rat des Kriegsministeriums tätig sind und die eine zusätzliche mili tärische Reserve darstellen. Ins gesamt stehen den Bonner Militari sten damit 1,2 Millionen Menschen, militärisch ausgebildet, als Stoßkern für ihre aggressiven Ziele zur Ver fügung. Es genügt jedoch nicht allein, die gestiegene Aggressivität in West deutschland von der personellen Seite her zu betrachten. Ein wichtiger Faktor ist weiterhin die materiell-technische Ausrüstung der Bundeswehr über Rüstungsauf träge aus der westdeutschen Wirt- schaft. Das zeigt sich in folgendem: In Westdeutschland existieren heute zwölf Divisionen des Heeres, sieben Luftwaffendivisionen und 26 Marine geschwader. Diese Kräfte verfügen unter anderem über nahezu 200 Atomgeschütze bzw. Abschußbasen für Atomraketen. 1300 Flugzeuge, 200 Schiffe, 2440 Geschütze und Gra natwerfer sowie 3300 Panzer?) bestimmt wird, hat ihre Ursache vor allem in folgendem Tatbestand: „In den USA und in Westdeutsch land war in den letzten Jahren einerseits der ökonomische und mili tärische Machtzuwachs des Imperia lismus im Vergleich zu anderen kapitalistischen Staaten am größten und schnellsten; andererseits sind in diesen Ländern die antimonopolisti schen demokratischen Volkskräfte im Vergleich zu anderen entwickel ten kapitalistischen Staaten mehr zersplittert und schwächer. Dies er klärt den starken Einfluß der extre men Kräfte des Monopolkapitals in beiden Staaten und die Bereitschaft der Regierungen zu aggressiven Vor stößen. Die Regierungen Johnson und Erhard bilden gegenwärtig die aggressive Vorhut des Weltimperia lismus, die mit zunehmenden mili tärischen und politischen Aggres sionshandlungen den Vormarsch der Kräfte des Friedens und des Sozia lismus aufhalten und zurückdrängen wollen.“ 1 ) Diese theoretische Analyse wird tagtäglich durch die praktische Ent wicklung in der Politik und den Maßnahmen dieser Staaten bestätigt, so unter anderem durch die ver brecherische Politik der USA in Viet nam. Doch andererseits muß man im Hinblick auf unsere deutsche Situa tion, gewissermaßen als Beitrag zur Klärung der historischen, nationalen Mission unserer DDR, für die Aspekte der Verbesserung und Er höhung der Wehrerziehung und Schaffung einer sozialistischen Wehr moral besonders von einer exakten Analyse der Haltung, Entwicklung und des Potentials des westdeutschen Imperialismus ausgehen. Die Zuwachsraten des ökonomi schen Potentials des westdeutschen Imperialismus liegen in den letzten Vorkriegszeit, eines neuen Krieges betreibe. Unter diesem Programm steht die Wahlvorbereitung in Westdeutsch land, die dazu ausersehen worden ist, die westdeutsche Bevölkerung auf der Basis eines zügellosen Anti kommunismus und Revanchismus systematisch, sozusagen tropfen weise, auf den Krieg und die dazu notwendigen Maßnahmen vorzu bereiten. Die Bonner Regierung spricht deshalb heute offen über die Kriegsvorbereitungen, sie hält die Zeit für gekommen, um die Massen wieder an den Krieg heranzuführen. Für uns ist es deshalb um so not wendiger, vor der westdeutschen Bevölkerung und unseren Bürgern das Geheimnis solcher Kriegsvor bereitungen zu entschleiern. In Westdeutschland haben sich, hervorgerufen durch die umfassende Herausbildung des staatsmonopo listischen Kapitalismus, eine Reihe neuer Formen und Methoden der Machtausübung der aggressiven Monopole ergeben. Geblieben ist jedoch wie ehedem die besonders ge fährliche Aggressivität des deutschen Imperialismus, ja, sie hat sich in der letzten Zeit enorm verschärft. Das ist nicht zuletzt aus dem immer stär ker hervortretenden Widerspruch zwischen gewachsener ökonomischer Macht und Stärke der Monopole im Bonner Staat und der für die west deutschen Imperialisten beschränk ten politischen und militärischen Position in der Welt zu erklären. Militärisch und rüstungswirtschaft lich haben sich in Westdeutsch land seit 1960 sukzessiv besorgnis erregende Veränderungen ergeben. Heute hat der Bonner Staat 440 000 Soldaten und Offiziere aktiv unter Waffen. Dazu kommen über 600 000 Reservisten der Bundeswehr. In welchem Geist alle diese Söldner er- Die besonders gefährliche Aggres sivität des westdeutschen Imperialis mus wird deutlich, wenn man sich ansieht, wo der Hauptteil dieser aus gesprochenen Angriffswaffen heute wieder produziert wird. Nehmen wir als Beispiel die Ausrüstung der Panzertruppe. Die faschistische Wehrmacht besaß 1939, also z.n Kriegsbeginn, 3200 Pan zer. Heute hat Westdeutschland (selbstverständlich entsprechend dem veränderten Stand der Technik) die ses Potential bereits überboten. Das spricht zunächst schon für sich selbst. Bisher waren diese Panzer jedoch vorwiegend ausländischen Ursprungs. Dadurch sahen sich die Militaristen in Bonn in ihren Aggressionsbestre bungen eingeschränkt. Um ihre Ziele unabhängig von äußeren Faktoren zu verwirklichen, forcierten sie den Aufbau der westdeutschen Rüstungs industrie auf bestimmten Gebieten. Gegenwärtig konzentriert sich das besonders auf die Panzerproduktion. Über 3000 Panzer „Leopard“ sowie gepanzerte Fahrzeuge aller Typen werden unter Leitung der Krauss- Maffei AG (Flick-Konzern) und der Rheinstahl-Hanomag und Hentschel AG (IG-Farben-Gruppe) in über 50 Betrieben Westdeutschlands pro duziert. Damit vertieft sich die Aggressivität der Rüstungsmonopole und gleichzeitig trägt das zur brei ten Streuung der Rüstung innerhalb der westdeutschen Industrie bei, was nichts anderes heißt, als daß neben den 50 Neben- und Teilprodu zenten Tausende von Zuliefer- und Kooperationsbetrieben enger an die aggressiven Monopole und auf die Rüstungsproduktion ausgerüstet wer den. Dabei gehen die westdeutschen Imperialisten beim Aufbau dieser Rüstungsindustrie neue Wege im Gegensatz zu früher. Sie schaffen sich in den aggressiven Konzernen und bei Teilen des nichtmonopoli sierten, aber abhängigen Kapitals rüstungswirtschaftliche Teilkapazi täten für eine umfassende Kriegs produktion. Sie verfolgen gegenwärtig das Ziel, etwa 10 bis 20 Prozent der vorhan denen industriellen Kapazitäten in den verschiedensten Bereichen, wie zum Beispiel Elektrotechnik — Elek tronik, Fahrzeugbau und ähnlicher kriegswichtiger Zweige, direkt der Rüstung zur Verfügung zu stellen. Dort sollen modernste Waffen und Gerätesysteme auf Basis modernster Produktionsorganisation laufend pro duziert werden, die als sogenannte Musterwaffen oder „gefrorene“ Typen gelten. 80 bis 90 Prozent der westdeutschen Industriekapazitäten stehen damit andererseits ziviler Produktion zur Verfügung. Ziel des westdeutschen Imperialismus ist es jedoch, in den obengenannten Be reichen möglichst die Produktion so auszurichten, daß sie sofort von zivi ler auf direkte Rüstungsproduktion umgestellt werden kann, das heißt, daß zum Tage „X“ sofort (ohne Mo bilmachung) das gesamte Industrie potential, die bis dahin gefrorenen Waffentypen in Massenproduktion liefern kann. In diesem Prozeß kommen die technischen Umwälzun gen im Militärwesen, die die Gren zen zwischen Zivil- und Rüstungs produktion äußerst fließend gestal ten, den aggressiven Bestrebungen der Militaristen in großem Maße ent gegen. Als Vorbild einer derartigen Rüstungspolitik entwickeln sich solche bereits erwähnten ausgespro chenen Rüstungsunternehmen wie die Krauss-Maffei-AG und der Rheinstahl- Henschel-Konzern. Die Produktionskapazitäten sind hier be reits in etwa 20 Prozent Rüstungs- und 80 Prozent Zivilproduktion ge spalten, wobei im Rüstungsteil mo dernste Panzer und Schützenpanzer typen als „gefrorene“ Typen gefer tigt werden. Die Produktionsorgani sation und die Struktur der Produk tion dieser Betriebe wird parallel dazu zunehmend darauf gerichtet, möglichst solche Erzeugnisse im zivilen Bereich herzustellen, deren Verwendungszweck eine Umstellung von Zivil- auf Rüstungsproduktion ohne weitgehende Veränderung des Produktionsprozesses ermöglicht. Um die Widersprüche, die sich daraus ergeben, möglichst abzu schwächen, versuchten die westdeut schen Rüstungsmonopole im Verein mit den Militaristen im Staatsappa rat immer stärker, die Realisierung ihrer aggressiven Rüstungskonzep tion in langfristige programmierte Bahnen zu lenken. Dabei nutzen sie entsprechend dem Stand der Ver- gesellschaftung der Produktion den objektiv notwendig gewordenen ge samtgesellschaftlichen Regulierungs- effekt zuerst und überwiegend zur Stärkung der Aggressivität des Bon ner Staates. Bestimmte Methoden der Prognostizierung, die Programm bildung, die moderne Rechentechnik, die Variantenanalyse sowie die An wendung kybernetischer’ Modelle werden in den Dienst der kriegs wirtschaftlichen Vorbereitung ge stellt. Sie dienen heute in West- deutschland auf staatlicher Basis bis her fast ausschließlich nur zu Rüstungszwecken und nicht, wie bei uns im Rahmen des Aufbaus des NOS ausschließlich friedlichen Zie len. Die Rüstungsproduktion in Westdeutschland soll für die Rüstungskonzerne eine langfristige „planmäßige“ Einstreichung ihrer Profite gewährleisten. Deshalb wird die gesamte Aufrüstung auf eine fünf- bis siebenjährige Programmie rung zugeschnitten. Spezielle Daten verarbeitungsmaschinen im Kriegs ministerium sollen die Rüstungs programme jeweils in mehreren Varianten ausarbeiten, um den Ge gebenheiten, die sich aus der Labilität und den Widersprüchen des westdeutschen staatsmonopolisti schen Herschaftssystems ergeben, im besonderen Maße als bisher gerecht zu werden. Erste Ergebnisse wollen die Bon ner Militaristen bereits für den Panzerbau vorlegen. Die Rüstungs aufträge für die Panzerproduktion sollen dadurch eine Laufzeit von etwa vier Jahren erreichen. Das gibt den Rüstungskonzernen die Möglich keit der langfristigen Programmie rung ihrer Profite und verschafft ihnen Vorteile gegenüber anderen Produzenten, die ständig um die Auslastung ihrer Kapazitäten kämp fen und nicht auf staatliche Be stellungen auf mehrere Jahre zu rückgreifen können. Neben diesen Methoden der forcierten Rüstungs vorbereitung und der Vertiefung der Aggressivität im Bonner Staat treten auch in der Organisierung der um fassenden Militarisierung der Wirt schaft neue Momente hervor, die sie als rüstungswirtschaftliche Leitlinien ihres aggressiven Kriegsbildes be zeichnen. Sie gehen dabei von fol genden Überlegungen aus: „Da sich mit Rücksicht auf die entscheidende Bedeutung der Anfangsphase eines Krieges unterlassene Verteidigungs vorbereitungen (sprich: Kriegsvor- bereitung, H. S.) in keinem nennens werten Umfang mehr nachholen lassen, liegt die Stärke einer Nation im wesentlichen in dem Potential begründet, das vor der Eröffnung der Feindseligkeiten bereits vorhanden ist. Im Gegensatz zu früher hat da mit die Frage des Umfanges der Verteidigungsbereitschaft (sprich: Kriegspotential, H. S.) eine zeitliche Verschiebung nach vorn, das heißt in den Zeitraum vor Ausbruch der Feindseligkeiten erlangt. Die Gren zen für die Entwicklung des Vertei digungssystems (sprich: aggressives Kriegssystem, H. S.) werden durch die Leistungsfähigkeit der Volks wirtschaft gesteckt, deren Stabilität nicht gefährdet werden darf, wenn die Quellen erhalten werden sollen, die das gesamte Verteidigungspoten tial (s. o.) speisen.“ 3 ) Diese Vorstellungen finden wirt schaftlich und politisch die volle Unterstützung der Vertreter des aggressiven Monopolkapitals. In ihren Überlegungen zur kriegsvorbereiten den Lenkung und Leitung der Wirt schaft greifen sie sofort auf ihre faschistischen Erfahrungen zurück. Sie fordern deshalb in jüngster Zeit (im Gegensatz zu den Jahren vor her) den erneuten Aufbau eines sol chen rüstungswirtschaftlichen Len- kunssystems für Westdeutschland, wie es sich in der Periode des totalen faschistischen Krieges bewährt habe. Sie erklären: „Es handelt sich um das Lenkungssystem der Ringe und Ausschüsse, der wirtschaftlichen Selbstverwaltung in Verbindung mit ministeriellen Dienststellen.“ $) Gegenüber der faschistischen Hand- habung gehen diese Vertreter sogar noch weiter, indem sie vorschlagen, daß „die Ringe und Ausschüsse für die gesamte Wirtschaft vorgesehen werden, da keine Teilung in Rüstungs- und Zivilsektoren mehr möglich ist.“’ 1 2 ) Mit anderen Worten kennzeichnet das im Endeffekt die totale organisa torische Einbeziehung der gesamten Wirtschaft in das direkte Kriegs potential des Bonner Staates und die Verwirklichung der Notstandsgesetze unter der Führung der Rüstungs monopole. Das ist offene kriegs wirtschaftliche Vorbereitung für den Bereich der gesamten westdeutschen Wirtschaft. Alle diese Maßnahmen und neuen Methoden werden damit als Be standteile der Bonner Kriegsvor bereitungen entlarvt, die gleichzei tig auch die Kontinuität zum Fa schismus offenbaren und die belegen, daß Westdeutschland heute in eine neue Phase der Kriegsvorbereitung eingetreten ist. Diese Situation erfordert von uns eine hohe Wehrmoral, die von dem Bewußtsein durchdrungen sein muß, daß wir die Zukunft Deutschlands, Deutschland überhaupt verteidigen und damit im Interesse der nationa len Mission handeln. Das erfordert die Entwicklung hoher moralischer Qualitäten überhaupt, die sich im Studium jeder sozialistische Student aneignen muß. Fleiß, Ausdauer, selbstloser persönlicher Einsatz, im gewissen Grade persönliche Opfer, Kontinuität, bewußte Verwirklichung bestimmter hoher Aufgaben, die An eignung eines klaren Klassenstand punktes und seine konsequente Ver teidigung, das sind doch zweifelsohne Charaktereigenschaften, die in sich vereint das Bild eines sozialistischen Studenten zeichnen. Diese Eigen schaften bilden eine wesentliche Vor aussetzung für eine sozialistische Wehrmoral. Mit diesem Bestandteil sozialisti scher Wehrmoral wird zugleich eines der Wehrmotive sichtbar, das den Reifegrad politischer Überzeugung deutlich werden läßt. Die Herausbil dung der Charakt' hafta eines sozlaustiscnea studentea voll zieht sich im Rahraen der sozialisti schen Gesellschaft, doch zweifellos ist das nur vollständig möglich, wenn sich die persönlichen Interessen da zu in Übereinstimmung befinden. Deshalb darf bei der Herausarbei tung der Wehrmotive für einen so zialistischen Studenten sein persön licher Bereich, seine eigene konkrete Lebenswelt, die Möglichkeit eines sorgenfreien Studiums nicht außer acht gelassen werden. Jeder Student verteidigt nicht nur die DÜR und Deutschland schlechthin, er ist viel mehr für die Erhaltung seiner Per sönlichkeit, seines Studiums, der großen Möglichkeiten, die ihm ge boten werden, verantwortlich. Und hier ist es besonders der Student, der etwas zu verteidigen hat, das wurde nicht zuletzt am 1. Juli deutlich, wo die Studenten und der Lehrkörper in Westdeutsch land um die primitivsten Grund rechte und Grundlagen eines Stu diums und der Forschung auf die Straße gehen mußten, um danach von Erhard verhöhnt zu werden. 1) Bericht des Politbüros an das 10. Ple num des ZK der SED, „ND“ vom 25. Juni 1965, Seite 4. 2) Vgl. „Einheit“ Nr. 5/1965, Seite 52. 3 ) „Wehrwissenschaftliche Rundschau“ Nr. 12/1964, Seite 724. 4) Ebenda Nr. 1/1965, Seite 53. 5) Ebenda Seite 54.
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